(Minghui.org) Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende aus Taiwan. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause kommt Shen Yun in diesem Jahr nun wieder nach Taiwan, worüber wir uns sehr freuen. In der Hoffnung, dass es andere ermutigt, möchte ich über meine Zusammenarbeit mit den Mitpraktizierenden und die Erhöhung meiner Kultivierungsebene während der Promotion für Shen Yun berichten.
Es ist fast zehn Jahre her, dass ich zum ersten Mal an der Promotion für Shen Yun teilnahm. Ich erinnere mich, dass ich bei der Zusammenstellung des lokalen Promotion-Teams das Gefühl hatte, dass alles geordnet ablief. Daher stellte ich mich dem Projektkoordinator vor und trat dem Team bei.
Eines Tages begleitete ich den Koordinator nach Taipeh, um an der Prüfung für Promoter teilzunehmen. Um Shen Yun als Vortragsredner auf einer Bühne promoten zu dürfen, musste man eine Prüfung bestehen, der Schulungen und Kurse vorausgingen. Die Shen-Yun-Promotion sah damals eine bestimmte Form im Hinblick auf standardisierte Inhalte sowie eine einheitliche Kleidung vor.
Da ich in meinem weltlichen Beruf oft auf der Bühne stand, fiel es mir nicht schwer, vor Publikum zu sprechen. Der Koordinator fragte mich, ob ich die Prüfung ablegen wolle. Obwohl ich nicht vorbereitet war und noch nie an einer solchen Prüfung teilgenommen hatte, machte ich mir keine Gedanken und stimmte zu. Ich zog mir die erforderliche Kleidung an und meldete mich zur Prüfung an.
Selbstverständlich sollte man Shen Yun Respekt entgegenbringen und dessen innere Bedeutung tiefgründig verstehen. Nur wortgewandt zu sein, reicht bei Weitem nicht aus. Natürlich fiel ich durch. Ein Jurymitglied – ein Praktizierender – sagte hinterher sinngemäß: „Shen Yun macht etwas sehr Großes. Das ist nichts, was man jemandem einfach so erläutern kann. Ich hoffe, dass die Praktizierenden das zur Kenntnis nehmen. Wenn ihr nicht vorbereitet seid, nehmt bitte nicht an der Prüfung teil, um den Respekt für Shen Yun und die Prüfungsjury zu zeigen.“ Diese Worte machten großen Eindruck auf mich: Ja, ich durfte die Promotion für Shen Yun nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das wäre respektlos gegenüber dem Fa und dem Meister. Ich dachte: „Meister, ich war im Unrecht. Ich muss die Prüfung ernsthaft angehen.“
Danach begann ich, mich ernsthaft auf die Prüfung vorzubereiten. Ich nahm an größeren und kleineren Schulungen teil. Manchmal eilte ich nach der Arbeit in die Außenbezirke, um mir die Kurse von Mitpraktizierenden anzusehen. Am Ende bestand ich meine erste Prüfung zum Shen-Yun-Vortragsredner. Ich war zu Tränen gerührt. Danke, Meister, dass Sie mir die Chance gegeben haben, meine Kultivierungsebene zu erhöhen.
Auch vor der Promoter-Prüfung im zweiten Jahr wagte ich nicht nachzulassen. Dazu lernte ich die Unterlagen auswendig, die Mitpraktizierende vorbereitet hatten. Am Tag der Prüfung fühlte ich mich sicher. Auch nach der Prüfung hatte ich das Gefühl, dass ich ganz gut abgeschnitten hätte, da ich natürlich und flüssig gesprochen hatte. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich die Prüfung bestanden hätte. Doch ich fiel durch.
Ein Jurymitglied erklärte, dass mein Mikrofon aus gewesen sei und die Jurymitglieder auf den Zuschauerplätzen nichts gehört hätten. Somit hätte ich die Prüfung nicht bestanden. Als ich das hörte, war ich ganz aufgebracht und dachte: „Wenn das Mikrofon keinen Ton hat, ist das das Problem des Praktizierenden, der für die Technik zuständig ist. Warum wird mir das zugeschoben?“
Zu Hause fragte mich mein Mann, der nicht Falun Dafa praktiziert, nach dem Prüfungsergebnis. Als ich es ihm erzählte, konnte er es nicht nachvollziehen und sagte: „Die Vortragsumgebung muss der Organisator überprüfen. Wie kann das in der Verantwortung des Redners liegen?! Ich finde, du solltest nicht mehr an dem Projekt teilnehmen.“ Als mein Mann meine Teilnahme derart ablehnte, schaute ich nach innen. Spiegelte seine Reaktion meine starke Anhaftung wider?
Der Meister sagt:
„Der Mensch muss sich in der Praxis wirklich stählen, erst dann kann er sich erhöhen.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 188)
Mir wurde klar, dass ich die Bühne unter Kontrolle haben musste. Der Redner beeinflusst mit dem Inhalt und seiner Stimmung das Publikum, deshalb muss er die Reaktionen des Publikums jederzeit im Auge behalten. Nur so kann er am besten und rechtzeitig reagieren. Wenn ich nicht einmal bemerke, dass das Mikrofon aus ist, heißt das, dass ich nur auf mich achte, nicht auf andere. Wie könnte das für die Shen-Yun-Promotion nützlich sein? War mein Verhalten nicht egoistisch? War das nicht eine grundlegende Anhaftung, die ich ablegen musste?
Ich reinigte meine Gedanken und nahm erneut an der Prüfung teil. Diesmal bestand ich sie. So machte ich in den vergangenen Jahren weitere Fortschritte und konnte Shen Yun durch Vorträge promoten.
Später gab es keine Standardversion und keine einheitlichen Inhaltsvorgaben mehr. So konnten die Redner ihre eigenen Inhalte erstellen, was allerdings höhere Anforderungen an sie stellte, vor allem was die Vorbereitung und die PowerPoint-Präsentation betraf. All das erforderte einen zusätzlichen Zeit- und Energieaufwand.
Zunächst besuchte ich Buchhandlungen und suchte nach Büchern, die mir helfen könnten, den traditionellen chinesischen Tanz und die traditionelle chinesische Kultur besser zu verstehen. Doch ich erlangte kein tiefes Verständnis. Deshalb zog ich die Programmhefte zu Rate, die jedes Jahr herausgegeben werden, die offizielle Shen-Yun-Website, die Erfahrungsberichte von Mitpraktizierenden sowie die Fa-Erklärungen des Meisters.
Ich versuchte herauszufinden, welche Haltung und Stimmung Shen Yun dem Publikum vermitteln möchte. Mit der Zeit vertiefte sich mein persönliches Verständnis und meine Gedanken wurden immer klarer. Tatsächlich vermittelt Shen Yun auch den Inhalt der Fa-Berichtigung – voller Güte, Aufrichtigkeit, Schicklichkeit, Weisheit und Glauben. Das wird durch die traditionelle chinesische Kultur weitergegeben. Dieses Projekt ist so heilig, dass ich dem Meister zutiefst dankbar bin, dass er mir diese Chance und die Fähigkeit gegeben hat, daran teilzunehmen.
In der Anfangsphase der Shen-Yun-Promotion war es oft erforderlich, dass wir an Veranstaltungen wie Hochzeiten, Feiern zum Jahresende, Jahrestreffen von Vereinen und so weiter teilnahmen. Da solche Veranstaltungen in der Regel sehr laut sind, meinte ich immer, dass das Ergebnis der Promotion nicht gut sei. Deshalb fand ich diese Herangehensweise nicht gut.
Eines Tages nahm ich als Promoter an einem Vereinstreffen teil. Während auf der Bühne Auftritte stattfanden, forderte uns der zuständige Praktizierende auf, an jeden Tisch zu gehen und die Gäste zu fragen, ob sie Shen-Yun-Tickets kaufen wollten. Da das Bühnenprogramm sehr laut war, konnten uns die Gäste nicht deutlich verstehen. So schrieb der Koordinator die Frage auf einen Zettel, um ihn den Gästen zu zeigen. Ich war dagegen und schlug stattdessen vor, einfach einen Stand am Eingang aufzustellen. Der Koordinator lehnte meinen Vorschlag ab und forderte die Praktizierenden auf, die Gäste weiterhin Tisch für Tisch anzusprechen.
Dann dachte ich aus der Sicht des Koordinators darüber nach und schaute nach innen: Hatte ich Angst vor Schwierigkeiten, vor Gesichtsverlust, vor Ablehnung? Warum konnten die Mitpraktizierenden diese Anhaftungen loslassen, während ich an meiner Meinung festhielt? Konnten wir auf diese Weise einen Körper bilden? Als ich das erkannte, beseitigte ich sofort die störenden Gedanken und half den anderen Promotern, die Gäste an den Tischen anzusprechen. In dem Moment winkte mir ein Gast von Weitem zu und bat mich, zu ihm zu kommen. Er erkundigte sich nach den Zeiten der Shen-Yun-Aufführungen und kaufte sofort zehn Tickets, ohne dass ich ihm Shen Yun vorzustellen brauchte. Ich wusste, dass der Meister bereits alles gut arrangiert hatte. Solange wir Anhaftungen loslassen und uns kultivieren, wird der Weg vor uns breit und frei von Hindernissen sein.
Ein anderes Mal waren wir bei dem Treffen eines Lions Clubs. Ich war die PR-Ansprechperson. Es war äußerst unruhig, was die Praktizierende störte, die auf der Bühne den Vortrag hielt und Shen Yun vorstellte. Ich spürte, dass sie nicht wusste, was sie tun sollte. Doch ich sendete keine aufrichtigen Gedanken aus, um die Störung sofort aufzulösen. Mir fiel nur auf, dass sie bestimmte Aspekte nicht ausführlich erläuterte. Als der Promotion-Teil zu Ende war, fühlte sich die Praktizierende schuldig, weil sie es nicht gut gemacht hatte. Sie machte den anderen teilnehmenden Praktizierenden aber keinen Vorwurf, dass sie sie nicht mit aufrichtigen Gedanken unterstützt hatten. Ich schaute nach innen und bedauerte mein Verhalten. Dann entschuldigte ich mich bei der Praktizierenden dafür, dass ich es selbst nicht gut gemacht hatte.
Vielleicht weil wir nach innen geschaut und uns nicht über andere beschwert hatten – jedenfalls lud uns der Lions-Club-Direktor eines anderen Bezirks zu der Versammlung eines anderen Clubzweigs in Taipeh ein und bat uns, Shen Yun auch dort vorzustellen. So konnten wir mithilfe der Praktizierenden in Taipeh eine weitere Werbeaktion durchführen. Wieder sagte ich mir, dass der Meister bereits alles arrangiert hat und wir nur unsere Anhaftungen loslassen müssen.
Durch das Lernen des Fa verstand ich, dass der Meister jeden einzelnen Gedanken von uns beobachtet. Die Gottheiten im Himmel beobachten uns ebenfalls. Und die Lebewesen in unserer Umgebung werden von unseren Gedanken beeinflusst. Solange wir aufrichtige Gedanken haben und Anhaftungen durch Kultivierung ablegen, können wir alle schwierigen Situationen überwinden.