(Minghui.org) Das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1989 hat den Menschen in unserem Land jeden Glauben an Chinas Zukunft geraubt und auch die Möglichkeit zur freien Meinungsäußerung. Viele Chinesen, insbesondere die Intellektuellen, machen sich seitdem nicht mehr für gesellschaftliche Veränderungen stark. Sie setzen ihre Priorität auf den Schutz eigener Interessen: mehr Geld verdienen und ein besseres Leben führen.
Zehn Jahre später gerieten die Falun-Dafa-Praktizierenden wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht in das Visier der KPCh. Die Verfolgung von Falun Dafa hat die moralischen Grundpfeiler unserer Gesellschaft noch weiter ausgehöhlt.
Als Praktizierender setze ich mich dafür ein, Aufmerksamkeit auf die brutale Unterdrückung von Falun Dafa durch die KPCh zu lenken. Dabei begegne ich vielen Vertretern der Demokratiebewegung, insbesondere jenen, die 1989 selbst Teil der studentischen Demokratiebewegung waren. Sie meinen oft, dass sie damals, als sie sich der Demokratiebewegung anschlossen, zu naiv gewesen seien. Zuerst wurde ihr Traum von Freiheit und Demokratie zerstört, anschließend waren sie schweren Repressalien durch die KPCh ausgesetzt. Einige wurden von der Universität ausgeschlossen, andere bekamen nur noch schlechte Arbeitsstellen. Manche wurden noch Jahre später schikaniert.
Da es in ihren Augen hoffnungslos war, den Status quo in Frage zu stellen, verließen zahlreiche betroffene Intellektuelle ihre Arbeitsstellen. Sie wurden selbstständige Geschäftsleute, deren einziges Interesse darin besteht, Geld zu verdienen. Sobald ich ihnen die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei zu lesen gebe, realisiert so mancher, wie systematisch die KPCh dabei vorgeht, die chinesische Gesellschaft zu zerstören. Nur allzu gerne treten sie dann aus der KPCh und ihren Jugendorganisationen aus.
Da ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben, wurde ich 2015 inhaftiert. Die Wärter spielten uns Videos über die chinesische Gesellschaft vor, die uns entmutigen sollten. Darin wurden Menschen gezeigt, die beim Versuch, anderen zu helfen, betrogen und erpresst wurden. Oder Szenen, wie jemand andere vor dem Ertrinken rettete und sich dabei verletzte. Keiner der Geretteten dankte ihm oder bot ihm Hilfe an. Ein Wärter kommentierte die Videos mit den Worten: „Schaut euch doch die Gesellschaft mal an – wollt ihr Praktizierende immer noch gute Menschen sein und anderen helfen?“
In einer Gesellschaft, in der Menschen wegsperrt und gefoltert werden, weil sie gut sind, können sich alle möglichen chaotischen Zustände zeigen. Der Wärter mag Recht damit gehabt haben, dass die heutige Gesellschaft hoffnungslos scheint, was es aber noch wichtiger macht, die Wirkung von Falun Dafa und der Falun-Dafa-Praktizierenden auf die Gesellschaft zu betrachten. In einer Welt, in der Geld wichtiger ist als Moral, werden vermehrt Probleme entstehen. Ein befreundeter Christ sagte einst zu mir, dass man Geld als den Mammon betrachten könne, der das Potential hat, Menschen zu verlocken und in die Irre zu führen, sodass sie es nicht mehr schaffen, auf ihr Gewissen zu hören.
Ein Beispiel dafür ist unser Gesundheitswesen. Als „Götter in Weiß“ genießen Ärzte großen Respekt. Aber die Krankenhäuser sind heute mehr daran interessiert, ihren Gewinn zu maximieren, als Leben zu retten. Einer meiner Freunde namens Hai kann ein Lied davon singen. Sein jüngerer Bruder litt unter Magenschmerzen und suchte eine Klinik auf. Der Cousin der beiden ist der Chef der Klinik. Zunächst erzählten sie ihm nichts über ihre Anwesenheit, da sie davon ausgingen, dass es nichts Schlimmes sei. Aber nachdem sein jüngerer Bruder die Untersuchungen und Tests durchlaufen hatte, wurde bei ihm Magenkrebs im Spätstadium diagnostiziert. Die ganze Familie geriet in Panik. Seine Mutter, damals schon älter, stand unter Schock.
Völlig verzweifelt wandte sich Hai an seinen Cousin. Dieser tätigte einen Anruf und alles änderte sich. Dem Fall wurde ein neuer behandelnder Arzt zugewiesen und es stellte sich heraus, dass der Tumor gutartig war und durch einen minimalinvasiven Eingriff problemlos entfernt werden konnte. Heute hat sich Hais Bruder bereits vollständig von dem Eingriff erholt und erfreut sich bester Gesundheit.
Aber die Furcht vor dem, was hätte passieren können, hat ihn noch nicht ganz losgelassen: „Die Krankenhäuser wollen mehr Geld aus ihren Patienten herauspressen. Der erste Arzt hätte dafür mein Leben und das meiner Familie zerstört. Zum Glück kannte ich jemanden, ansonsten ... Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es anderen Erkrankten ergeht.“
Vor der Machtergreifung der KPCh im Jahr 1949 war die Gesellschaft eine andere. Dort, wo ich herkomme, gab es einen älteren Arzt der chinesischen Medizin, der arme Menschen oft unentgeltlich behandelte. Wenn ein wohlhabender Patient und ein armer Patient gleichzeitig seine Hilfe brauchten, kümmerte er sich stets zuerst um den armen Patienten. Dazu erklärte er: „Wohlhabende Leute suchen Ärzte häufig bereits mit kleineren Beschwerden auf, während die armen Leute normalerweise erst kommen, wenn es wirklich ernst ist, weshalb sie nicht länger warten können. Deshalb ist es wichtig, die armen Leute zuerst zu behandeln, denn oftmals geht es dann um Leben oder Tod.“
Unter der Zerstörung der traditionellen Werte und der Verfolgung Unschuldiger durch die KPCh leiden letztlich alle Menschen.
Mein Freund Jian ist dafür ein gutes Beispiel. Aufgewachsen auf dem Land zog er später in eine andere Provinz und besuchte dort eine sehr gute Hochschule. Einige Wochen nach dem Tian’anmen-Massaker machte er seinen Abschluss. Man bot ihm an der Hochschule eine Position an. Seine Freundin wünschte sich sehr, dass er sie annahm. Aber seine Mutter intervenierte und bestand darauf, dass er nach Hause zurückkehrte und vor Ort nach einer Arbeit suchte.
Jian fand eine Stelle in der Hauptstadt seiner Heimatprovinz. Er mochte die Arbeit und auch die Karrierechancen. Jedoch wünschte seine Mutter erneut, dass er näher zu ihr kommen solle. Sie war wegen der Repressalien gegen die Studentenbewegung sehr besorgt und empfand das Leben ihres Sohnes in einer Großstadt als zu riskant. Schließlich wechselte er in die Kreisstadt seiner Heimatregion. Einige Jahre später ging sein Arbeitgeber pleite und Jiang gründete ein eigenes Geschäft. Die nächsten zehn Jahre hatte er mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen, etwa bei der Anmietung einer Betriebsstätte, dem Erhalt von Genehmigungen, Inspektionen und vielem mehr. Sein Geschäft lief nicht gut.
Als 2004 die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei erschienen, gab ich ihm ein Exemplar. Sobald er es gelesen hatte, seufzte er: „Erst jetzt wird mir klar, wie schlecht und verloren die KPCh ist. Am besten hält man sich von diesem Regime fern, denn von ihm kommt nichts Gutes.“
Kurz nachdem er seinen Austritt aus der KPCh erklärt hatte, lief sein Geschäft besser und begann, Gewinne abzuwerfen. „Die KPCh zu verlassen, ist für uns alle wichtig“, kommentierte er das Erlebte. „Wenn man seine Verbindung zum Regime kappt, kann man aus der Negativspirale der KPCh ausbrechen und eine bessere Zukunft haben.“