(Minghui.org) Es gab eine Zeit, in der meine Kultivierung stagnierte. Wenn ich die Erfahrungsberichte der Mitpraktizierenden auf Minghui.org las, bewunderte ich diejenigen, die sich freuten und erhöhten, weil sie das Fa erhalten hatten, Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung waren und die drei Dinge gut machten.
Auch ich machte die drei Dinge, doch fühlte sich alles irgendwie stumpf an. Durch die Reibereien aufgrund von Xinxing-Konflikten, durch Lügen, Betrug und den Schmutz überall in der menschlichen Gesellschaft empfand ich das Leben als bitter und kurz. Ich konnte nicht mehr lächeln.
Der Meister sagt:
„Dieses Fa ändert sich nicht und der Meister hat sich nicht verändert. Manche von uns haben sich bei der Kultivierung dahingehend verändert, dass sie nicht mehr so fleißig sind wie früher. Aber es ist doch wirklich nicht viel Zeit vergangen. Früher saß ein Mensch neun Jahre, ja sogar das ganze Leben lang vor einer Wand. Die Tage in der Einsamkeit waren sehr hart. Er blieb im Tempel, im Wald oder auf dem Berg, hatte keinen Kontakt mit der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen und hielt die harten Tage aus. Ist das etwa nicht einsam gewesen? Doch bei euch ist es nicht so. Trotzdem beschweren sich manche immer noch, dass es zu lange dauert. In der Geschichte hat es das noch nie gegeben, dass sich jemand in so kurzer Zeit kultivieren konnte. Doch heute vergisst mancher, sobald eine kleine Störung auftaucht, dass er ein Dafa-Jünger ist. Weißt du, wofür du dich kultivierst? Für dein Ansehen? Für deinen Ärger? Für die Anhaftungen in deinem Herzen? Für deine Familienangehörigen? Für das, worauf du eigensinnig aus bist? Für das, was du nicht loslassen kannst? Ist das nicht etwa genau das, was du beseitigen sollst?“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2015, 16.10.2015)
Warum konnte ich mich nicht wie früher von ganzem Herzen kultivieren? Wollte ich endlos in diesem Zustand verharren? Als ich das Fa auswendig lernte, erkannte ich Folgendes: Dieser Zustand war entstanden, weil ich die Prüfungen und Schwierigkeiten in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen nur passiv ertrug.
Oft fragte ich mich: „Was würde ich am meisten bedauern, wenn die Fa-Berichtigung zu Ende wäre?“ Ich stellte diese Frage auch anderen Praktizierenden. Die meisten sagten: „Nicht genug Menschen errettet zu haben“ oder „Mich nicht gut kultiviert zu haben“. Manche sagten, sie hätten nicht viel darüber nachgedacht. Mein größtes Bedauern wäre, wenn ich das Zhuan Falun nicht vollständig und fehlerfrei auswendig gelernt hätte. Wäre es nicht großartig, wenn ich das Fa lernen und auswendig lernen könnte, damit ich es – auch ohne das Buch – immer bei mir hätte?!
Als dieser Wunsch in mir aufkam, tauchten Störungen, Widerstände und Verlockungen auf, die sich in der Form zeigten, dass ich Zeit vergeudete. Ich musste loslassen, was ich loslassen musste, denn ich war bereits fest entschlossen, das Zhuan Falun auswendig zu lernen.
Früher hatte ich jeden Absatz nur schnell auswendig gelernt, als ob ich eine Aufgabe erledigen würde. Das Fa drang nicht tief in meine Gedanken und meine Zellen ein. Beim Auswendiglernen des Fa ging es mir nur um Schnelligkeit. Sobald ich es einigermaßen auswendig konnte, betrachtete ich die Aufgabe als erledigt.
Diesmal jedoch stellte ich hohe Anforderungen an mich: Ich musste ernsthaft und mit ganzem Herzen bei der Sache sein. Ich musste jeden Absatz zweimal fehlerfrei auswendig aufsagen, bevor ich zum nächsten Absatz übergehen konnte. Ich musste die ganze Lektion fehlerfrei auswendig können, bevor ich zur nächsten Lektion übergehen konnte.
Als ich eine Lektion erfolgreich auswendig gelernt hatte, spürte ich, dass sich mein Raumfeld mit einem Mal aufhellte und voller Energie war. Die Lebewesen, die dort tief und fest geschlafen hatten, erwachten und waren glücklich. Jedes Mal, wenn ich einen Abschnitt auswendig gelernt hatte, zeigten sich mir Ebene für Ebene die Fa-Grundsätze. Wenn ich auf ein Hindernis stieß, wusste ich sofort, dass ich mich gemäß dem Fa prüfen und berichtigen musste. Wenn ich an nichts dachte – zum Beispiel vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen – rezitierte ich im Stillen immer wieder das Fa, das ich bereits auswendig konnte.
Zum ersten Mal machte ich die Erfahrung, ganz im Fa zu sein. Was für Schwierigkeiten auch auftauchten, ich hatte weder Angst noch Sorge. In diesem Zustand macht man sich keine Sorgen, wenn Konflikte in der menschlichen Gesellschaft auftauchen – das Herz ist standhaft und ruhig. Ich hatte das Fa noch nicht lange auf diese Weise auswendig gelernt, da musste ich an meinen bisherigen Kultivierungsweg zurückdenken: an das Straucheln, das Gedankenkarma, die Störungen des Dämons der Erotik und Begierde, an die unvergesslichen Xinxing-Konflikte und Auseinandersetzungen, den Groll, Missmut und an all den Leidensdruck, der sich dabei aufgebaut hatte. Alle diese Dinge verschwanden. Auf die Trübsale der Xinxing achtete ich nun weniger. Die Hauptsache war, dass ich das Fa auswendig lernen konnte. Und ich freute mich wieder jeden Tag darauf, die drei Dinge zu machen.
Auf dem Weg der Kultivierung, auf dem der Mensch letztendlich zu einer Gottheit wird, wird man ganz sicher durch Tumult und Chaos hindurchgehen. Es gibt Dinge, die man ertragen kann, Dinge, die man nicht ertragen kann, und Dinge, die man nicht ertragen will. Im entscheidenden Moment kommt es darauf an, ob die Vernunft oder die Emotionen stärker sind. Wenn man eine Sache nur auf emotionaler Ebene versteht, neigt man dazu, wie ein gewöhnlicher Mensch zu sprechen und anhand der eigenen Meinung zu diskutieren und über richtig und falsch zu urteilen. Oft beklagen wir uns und sind verärgert oder wir hören nur der einen Seite zu, womit wir Öl ins Feuer gießen und für unser Recht kämpfen.
Wenn wir aber die Kultivierung mit Vernunft betrachten, wird uns nichts aus der Ruhe bringen und wir können im Umgang mit anderen Menschen gefasst bleiben. Der emotionale Teil des Menschen ist bereits entartet und befindet sich in der Hölle. Wenn wir Erscheinungen von Entartung in der menschlichen Gesellschaft sehen, können wir sie deutlich erkennen. Das Verhalten der Kultivierenden wird auch normal und nachvollziehbar. Wir können unsere Grundlage bewahren und die drei Dinge gut machen, sodass uns die chaotischen falschen Erscheinungen in der Menschenwelt weder beeinflussen noch herunterziehen können.
Wir alle sind Praktizierende. Wenn wir auf Konflikte stoßen, sollten wir an den Meister denken und überlegen, wie sich der Meister fühlt, wenn wir seine Jünger verletzen. Wenn wir unsere Kultivierung ernst nehmen, können wir vieles vermeiden, auch die Schwierigkeiten, die wir nicht ertragen müssen. Manches können wir zurückzahlen, manches nicht. Wenn wir Verluste verursachen, wird das Herz des Meisters schmerzen.
Früher war es oft so, dass ich Konflikten mit meinem emotionalen falschen Ich begegnete. Ich meinte, dass ich schikaniert wurde und Schwierigkeiten hatte, doch ich dachte nicht darüber nach, warum das passierte. Kultivierende stoßen nicht zufällig auf etwas – es gab also einen Grund dafür. Es war nur eine Prüfung, um zu sehen, ob ich mich kultivieren konnte und wollte. Oft war ich gefangen zwischen meinem falschen Ich, welches sich emotional angegriffen fühlte und die Fassung verlor, und meinem wahren Ich, das sich kultivieren wollte. Aber ich hielt an menschlichen Grundsätzen fest und wollte sie nicht loslassen. Weil ich mich in den Illusionen der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen verirrt hatte, empfand ich die Dinge als schwierig und anstrengend.
Als ich das Fa ernsthaft auswendig lernte, konnte ich mich mit Vernunft kultivieren. Wir alle sind auf der Erde und müssen uns zügeln. Deshalb gibt es bestimmt alle möglichen Dinge, die uns gefallen oder nicht gefallen. Alle Geschehnisse um uns herum und alle Lebewesen, denen wir begegnen – wie sie uns behandeln, ob sie übertreiben, ob sie uns aller möglichen schlechten Taten beschuldigen –, sollen sagen, was sie sagen wollen. Das alles sind Erscheinungen der positiven und negativen Faktoren, die jedes Lebewesen im Universum besitzt.
Wie könnten wir uns in der Kultivierung erhöhen, wenn es keine Konflikte durch menschliche Anhaftungen gäbe? Wenn wir die Freiheit haben, darüber nachzudenken, ob andere Recht haben oder nicht, können wir genauso gut unser Herz zur Ruhe bringen und das Fa auswendig lernen. Wir müssen unsere Gedanken, Zellen und alle unsere Raumfelder mit dem Fa anfüllen und tun, was wir tun sollen – so entsprechen wir den Anforderungen des Fa. Dann können wir, selbst wenn der Himmel einstürzt, ruhig und unbewegt bleiben.
Der größte Nutzen des Auswendiglernens des Fa ist, dass ich Schwierigkeiten nun ruhig und gelassen begegnen kann. Ich habe den Kultivierungszustand und auch die Zuversicht wiedergefunden, die ich einst hatte. Das Fa standhaft auswendig zu lernen, ist wirklich sehr gut. Ich danke dem Meister für die barmherzige Erlösung.
Das sind meine persönlichen Erfahrungen. Bitte lasst mich wissen, wenn es noch etwas zu verbessern gibt.