(Minghui.org) In unserer Fa-Lerngruppe gab es ein praktizierendes Ehepaar, Han (Ehemann) und Bing (Ehefrau). Einmal kam es zu einem Streit zwischen ihnen. Ich suchte in meinem Inneren nach meinen Lücken und stellte fest, dass ich eine Wettbewerbsmentalität hatte, genau wie Han.
Ein paar Tage später las ich die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Neuseeland“ und fand sie hilfreich. Da beschloss ich, die Fragen und Antworten am Abend in der Fa-Lerngruppe zu lesen, in der Hoffnung, dass die anderen Praktizierenden davon profitieren könnten.
Während ich las, fing Han plötzlich an zu schreien. Ich war in den Text vertieft und verstand nicht, was er sagte. Später sah ich zu ihm auf und bemerkte, dass er immer noch schrie. Also setzte ich meine Lektüre fort und ignorierte ihn. Ich hörte ihn verächtlich sagen: „Sie hängt wirklich daran!“
Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht beunruhigt. Aber sein emotionaler Ausbruch und seine Worte tauchten immer wieder in meinem Kopf auf und ich fühlte mich gestört. Ich dachte: „Was hat es für einen Sinn, das Fa auf diese Weise gemeinsam zu lernen? Ich werde nicht mehr hingehen!”
Sofort verwarf ich diesen Gedanken, weil ich verstand, dass Meister Li (der Begründer von Falun Dafa) diese Form des Fa-Lernens in der Gruppe für Dafa-Praktizierende arrangiert hatte und ich deshalb weiterhin hingehen sollte. Ich verdrängte meine schlechten Gedanken über Han, indem ich daran dachte, dass er ein guter Praktizierender ist, konnte mich aber immer noch nicht beruhigen. Ich wusste, dass ich eine Anhaftung hatte, aber was war es? Ich suchte im Inneren nach einem Grund und stellte fest, dass ich unbewusst auf ihn herabblickte.
Am nächsten Tag sandte mir eine Praktizierende den folgenden Satz zu: „In der Welt des Glaubens solltest du für jeden dankbar sein, den du triffst; in der Welt der Kultivierung ist jeder da, um dir bei der Kultivierung zu helfen.“ Nachdem ich das gelesen hatte, fühlte ich mich viel besser.
Später erzählte ich einer anderen Praktizierenden, was mir passiert war. Sie sagte: „Ist das nicht eine gute Sache?“
Sofort erinnerte ich mich an die Lehre des Meisters:
„Vier Gewinne auf einen Schlag.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 195)
Plötzlich kam mir die Erkenntnis und meine Xinxing erhöhte sich. Ich dankte den Mitpraktizierenden aufrichtig dafür, dass sie mir die Möglichkeit gaben, mich zu erhöhen. An diesem Abend teilte ich meine Erfahrung und die Freude über die Erhöhung mit der Fa-Lerngruppe.
Ich fragte die Mitpraktizierenden: „Was haltet ihr davon, dass Han zu unserer Fa-Lerngruppe kommt?“ Einige sagten, es sei eine Einmischung. Andere versuchten, das Richtige und Falsche zwischen dem Paar herauszufinden. Ich sagte: „Ich denke, dass wir, nachdem wir diesen Konflikt erlebt haben, in uns nach unseren Anhaftungen schauen sollten.“ Dann teilte ich mit, wie ich zu einer Erkenntnis kam.
Ein paar Tage nach dem chinesischen Neujahrsfest kam Han in die Fa-Lerngruppe und sagte einer Mitpraktizierenden und mir, dass wir eine grundlegende Anhaftung hätten, nämlich eine Anhaftung an unser Selbst.
Ich sagte nichts, sondern dachte: „Du bist es, der diese Anhaftung hat!“ Ich ignorierte seine Worte. Er redete weiter und wollte uns weismachen, dass der Konflikt zwischen ihm und seiner Frau auf die Verfolgung zurückzuführen sei. Dazu sagte ich: „Viele Praktizierende wurden in Arbeitslagern verfolgt. Aber sie schauten nach innen und suchten nach einem Grund. Ihre Freundlichkeit bewegte sogar die Polizei. Deine Frau hat früher selbst Dafa kultiviert und sie glaubt, dass Dafa gut ist. Wie kann sie dich verfolgen? Wir sollten im Inneren nach einem Grund suchen und mit dem harmonieren, was der Meister will.“
Er sagte jedoch, dass er nicht wisse, wie wir mit dem, was der Meister wolle, harmonieren könnten, wenn wir in dieser Frage nicht zu einem gemeinsamen Verständnis gelangen. Dann stand er auf und ging und kam nicht mehr zu unserer Fa-Lerngruppe.
Danach fühlte ich mich noch lange Zeit körperlich müde und verzweifelt. Ich versuchte, aus diesem Zustand auszubrechen, aber ohne Erfolg. Mir war klar, dass es bei der Kultivierung keine Abkürzungen gibt und dass ich mich wirklich verbessern muss. So dachte ich: „Ich habe mich strikt an das Fa gehalten und mein Bestes getan, um das zu tun, was ich auf meiner jetzigen Ebene tun sollte. Dabei habe ich andere freundlich behandelt und das Streben nach Anerkennung, Gefühlen und persönlichen Interessen leichtgenommen. Die drei Dinge habe ich nach besten Kräften befolgt. Warum ist mein falscher Zustand geblieben? Ich muss eine tief verborgene Anhaftung haben, von der ich noch nichts weiß.“
Ich berichtete einem Praktizierenden in einem anderen Gebiet von meiner Situation. Er sagte: „Wenn jemand denkt, dass er keine Anhaftungen hat, ist das ein Problem. Es liegt daran, dass er seine Anhaftung nicht finden kann. Ein Mensch ohne Anhaftungen kann nicht in der menschlichen Welt leben!“– „Außenstehende sehen die Dinge manchmal klarer. Bitte zeige mir auf, was du als meine Probleme ansiehst“, bat ich ihn.
„Lass mich nachdenken, bevor ich es dir sage“, war seine Antwort. Ich war neugierig: „Warum musst du darüber nachdenken?“ Er sagte: „Ich möchte es barmherzig sagen und es verständlich erklären. Außerdem möchte ich dich nicht verärgern. Das kann ich nicht tun, ohne es zu durchdenken.“
„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, sag es einfach direkt“, beruhigte ich ihn. „Wenn ich mich unwohl fühle, bedeutet das, dass ich in dieser Hinsicht ein Problem habe.“ Daraufhin sagte er, er wolle essen gehen, und beendete damit unser Gespräch.
Ich dachte über seine Worte nach. Seine Worte waren kurz, aber sie berührten mich. Plötzlich wurde mir klar, dass es mir sehr an Barmherzigkeit mangelte. Wenn ich ein Problem von jemandem sah, neigte ich dazu, mich unbelehrbar zu äußern, vor allem bei Menschen, die ich gut zu kennen glaubte. Ich berücksichtigte nicht, ob meine Worte und mein Tonfall freundlich waren oder nicht. Obwohl die Rückmeldung für den anderen von Nutzen war, konnte derjenige sie oft nicht akzeptieren oder fühlte sich sogar gestört. Mir wurde klar, dass die Vorstellung, die hinter meinen Worten stand, nicht mit dem Fa übereinstimmte. War das die Manifestation meiner Anhaftung an mich selbst?
Dann dachte ich an den Direktor und die Direktorin der Schule, für die ich arbeitete. Sie waren früher meine Kollegen gewesen und waren jünger als ich. Ich nannte sie immer beim Vornamen. Nachdem sie befördert worden waren und meine Vorgesetzten geworden waren, nannte ich sie immer noch beim Vornamen. [In China spricht man seine Vorgesetzten normalerweise mit Nachnamen und Titel oder nur mit Titel an.] Ich hatte das Gefühl, dass die Anrede mit dem Vornamen unsere Vertrautheit ausdrückte. Dann bat ich den Schulleiter einmal mit seinem Vornamen um den Kauf von Unterrichtsmaterial. Ich bemerkte, dass er mich seltsam ansah, und mir wurde klar, dass ich ihn „Direktor“ hätte nennen sollen.
Der Direktor und ich unterrichteten viele Jahre lang dieselbe Klasse und ich begleitete ihn als neue Klassenlehrerin. Er hatte sich im Laufe der Jahre von einem schüchternen jungen Mann in einen Mann mittleren Alters verwandelt, der in einem förmlichen Tonfall sprach. Ich nannte ihn jedoch weiterhin bei seinem Vornamen.
Außerdem war ich, obwohl ich viele Jahre lang Englisch unterrichtet hatte, immer noch nicht an das „Danke“ gewöhnt, das Westler oft sagen, sogar zu meinen Familienmitgliedern. Ich empfand dies als übertriebene Höflichkeit. Wenn ich Freunden half, hatte ich das Gefühl, dass sie mich nicht als Freundin betrachteten, wenn sie „Danke“ sagten. Da ich in der KPCh-Kultur aufgewachsen bin, war vieles in meinem Denken degeneriert, aber ich dachte immer noch, dass ich mich gut kultiviert hätte. Nachdem ich das erkannt hatte, schämte ich mich.
Dann sprach ich mit dem oben erwähnten Praktizierenden über mein Verständnis. Er lachte und sagte: „Ja, das ist die Anhaftung, die ich sehe. Anhaftung an sich selbst ist eine große Anhaftung; Selbstgerechtigkeit, sich gut fühlen und Arroganz.“ Er riet mir noch: „Lass dich von meinen Worten nicht aus der Fassung bringen!“
Anschließend erzählte er mir eine Geschichte über den alten Dichter Su Dongpo und den Mönch Fayin: Su Dongpo schrieb ein Gedicht: „Ruhm, Reichtum, Leistung und Glück sind Staub; Wind, Regen, Donner und Blitz können mich nicht bewegen.“ Er zeigte das Gedicht Fayin. Fayin warf einen Blick darauf und kommentierte: „Ein Furz!“ Su Dongpo wurde sehr wütend. In der Nacht ruderte er über den Fluss zu Fayins Tempel, um mit Fayin zu streiten. Ein kleiner Junge öffnete die Tempeltür und reichte ihm einen Zettel: „Wind, Regen, Donner und Blitz können dich nicht bewegen, aber ein Furz hat dich über den Fluss geweht.“ Su Dongpo erkannte sofort seine Schwäche. Er wollte sich nicht mehr mit Fayin streiten und kehrte beschämt nach Hause zurück.
Der Praktizierende hatte die Geschichte geschickt genutzt. Er wies mich auf meine Unzulänglichkeiten hin, ohne mich aus der Fassung zu bringen.
Dann dachte ich an die Zeit vor einem Dutzend Jahren, als ich an einer Mittelschule unterrichtete: Wann immer ich eine Meinungsverschiedenheit mit einem Lehrerkollegen hatte, reagierte ich selbstbewusst darauf. Mit dieser Art von Selbstgerechtigkeit machte ich mein Gegenüber immer unsicherer, obwohl ich manchmal am Ende Recht hatte. Nachdem ich mich jahrelang kultiviert hatte, dachte ich, dass ich mich auf diesem Gebiet sehr verbessert hätte. Aber mein Mitpraktizierender sah immer noch meine Anhaftung, nachdem wir uns nur viermal getroffen hatten. Ich schämte mich, besonders wenn ich daran dachte, dass ich es nicht ernst genommen hatte, als Han mich anfangs auf meine Anhaftung hinwies.
„Was sind weitere Erscheinungsformen meiner Selbstbezogenheit?“, fragte ich mich. Also suchte ich weiter. Ich besaß keine übernatürlichen Fähigkeiten, aber jedes Mal, wenn ich meine Xinxing auch nur ein wenig erhöhte, änderte sich mein körperlicher Zustand erheblich. Dadurch verstand ich, dass der Meister mich ermutigte, noch fleißiger zu sein. Immer, wenn ich meine Erfahrungen mit anderen Praktizierenden teilte, wollte ich sie ermutigen, aber ich tat dies mit einer versteckten Mentalität des Angebens und des Eiferns. Nachdem ich einige Erhöhungen erzielt hatte, wurde ich selbstgefällig.
Auf der Suche nach meinen Lücken auf der Fa-Grundlage kultiviere ich mich selbst. Aber zu prüfen, ob die Worte und Taten anderer mit dem Fa übereinstimmen, ist der Versuch, andere zu verändern. Meine stark auf mich selbst ausgerichtete Denkweise beeinträchtigte oft die Wirkung meines Austausches und gab anderen das Gefühl, dass ich ihnen meine Gedanken aufzwingen wollte.
Mir wurde klar, dass Han mich spiegelte. Der einzige Unterschied war, dass er handelte, indem er allen zeigte, was er empfand, während ich meine Selbstgerechtigkeit verbarg.
Als ich meine Lücken erkannte, hatte ich das Gefühl, aus meinem Schneckenhaus ausgebrochen zu sein. Was mich noch mehr erstaunte, war, dass mein Handy mich jeden Morgen darauf hinwies: „Ihr Datenspeicher ist fast voll, was den Betrieb des Telefons verlangsamt. Bitte geben Sie Speicherplatz frei, indem Sie überflüssige Dateien löschen.“ Das geschah zwei Monate lang. Das Löschen von Junk-Dateien war für mich zur täglichen Routine geworden. Nachdem ich meine Anhaftung verstanden hatte, hörte mein Handy auf, diese Meldung anzuzeigen.
Ich dachte, ich hätte mich gut kultiviert und schnell erhöht. Durch diese Erfahrung wurde mir klar, dass dies nur Illusionen waren, die mir meine Anhaftung an das Selbst gegeben hatte. Mit dem starken Wunsch nach Selbstschutz war ich nicht in der Lage, Dafa mit einem reinen Geist zu bestätigen. Dadurch wurde die Wirkung vieler Dinge, die ich tat, beeinträchtigt. Ich bin dankbar, dass der Meister mir Hinweise gab und mir half, meine Anhaftung zu finden. Ich werde hart daran arbeiten, sie abzulegen und der Erlösung durch den Meister würdig zu sein.
Das ist mein persönliches Verständnis auf meinem derzeitigen Kenntnisstand. Bitte weist mich auf eventuelle Fehler hin.