(Minghui.org) Eines Tages kamen während der „Null-Fälle-Kampagne“ mehrere Beamte des Komitees für Politik und Recht zu mir nach Hause.
Die „Null-Fälle-Kampagne“ ist eine landesweite Kampagne, die darauf abzielt, alle Falun-Dafa-Praktizierenden, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Falun Dafa wird in China seit Juli 1999 verfolgt.
Ich war unvorbereitet und wusste nicht, was ich tun sollte. Dann erinnerte ich mich an die Lehre von Meister Li (dem Begründer von Falun Dafa) und erkannte, dass dies eine Prüfung meines Glaubens an Falun Dafa und an den Meister war. So beruhigte ich mich.
Ich fragte sie, warum sie hier seien. Ein Beamter erwiderte, sie seien gekommen, um die Sozialhilfe zu überprüfen. Ich erklärte ihm, dass die Dinge für uns nicht einfach seien, da mein Mann und ich nur 200 Yuan (ca. 28 Euro) pro Monat erhielten. Nachdem die lokalen Regierungen privates Land für die Stadtentwicklung übernommen hätten, gebe es für einfache Dorfbewohner wie mich nicht mehr viel Land, das wir bewirtschaften könnten.
Als wir uns weiter unterhielten, sagte er, dass die örtlichen Bezirksbeamten der Stadtverwaltung eine Liste von Falun-Dafa-Praktizierenden vorgelegt hätten und dass sie nun jeden Praktizierenden auf der Liste einzeln besuchen würden.
„Als Regierungsbeamte wollen Sie doch, dass wir Einwohner gesund sind, oder?“ fragte ich. Er bejahte.
„Wenn ja, ist das einfach“, erklärte ich. „Ohne Falun Dafa wäre ich schon vor mehr als 20 Jahren gestorben.“
„Wenn Sie mir nicht erlauben, Falun Dafa zu praktizieren, können Sie mir genauso gut den Kopf abschlagen – ich bin sowieso schon über 70“, fügte ich hinzu.
Er hörte mir weiter zu, den ganzen Nachmittag lang. Als es Zeit für das Abendessen war, fragte der Beamte: „Kann ich morgen wiederkommen?“ – „Bitte kommen Sie nicht am Morgen, weil ich dann Lebensmittel einkaufen muss“, antwortete ich und hoffte, dass er gar nicht kommen würde.
Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, aber er kam am nächsten Morgen trotzdem vorbei. Da erkannte ich, dass der Meister dafür gesorgt haben musste, dass er mich noch einmal aufsuchte, da ich am Vortag die Erklärung der wahren Umstände nicht gründlich genug vorgenommen hatte. Ich entschuldigte mich im Inneren beim Meister für meine schlechten Gedanken vom vorherigen Tag und beschloss, mich zu bessern.
Zunächst entschuldigte ich mich bei dem Beamten dafür, dass ich am Vortag etwas streitlustig und zu laut gewesen sei. Ich erklärte ihm, dass ich in all den Jahren so viel unter der Verfolgung meines Glaubens gelitten hätte. Zum Beispiel erzählte ich ihm, dass ich ein Reisebüro hätte, das nur wegen meines Glaubens von der KP geschlossen worden sei, was zu einem Verlust von Millionen Yuan geführt habe. Neben der Inhaftierung in einem Arbeitslager wurde mein Haus mehrmals geplündert. Außerdem kam die Polizei oft abends oder nachts, um mich zu schikanieren. Polizeibeamte würden sogar über den Zaun klettern, um wie Gangster einzubrechen.
Der Beamte bestätigte, er habe von solchen Geschichten gehört. Ich fügte hinzu, die Polizei solle die Menschen schützen. Wie könne sie also gesetzestreue Bürger nach Belieben verhaften und sie in Haftanstalten, Arbeitslager oder Gefängnisse schicken, nur weil sie an ihrem Glauben festhielten?
Ich fuhr fort: „Sie wussten wahrscheinlich nicht, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) nach politischen Kampagnen wie der Kulturrevolution eine große Zahl von Beamten hingerichtet hat, um den Zorn der Öffentlichkeit zu lindern. Diesmal gibt es viele Beispiele für Beamte, die wegen ihrer Beteiligung an der Unterdrückung von Falun Dafa mit Konsequenzen rechnen müssen.“
Ich fuhr fort, von meinen eigenen Erfahrungen zu erzählen. „Ich war im Alter von 21 Jahren gelähmt und hatte nach meiner Heirat zahlreiche andere Krankheiten. Als mein Sohn 17 und meine Tochter 15 Jahre alt war, hatte ich einen schweren medizinischen Notfall und mein Herz hörte auf, Blut zu pumpen. Man sagte mir, ich hätte nur noch wenige Tage zu leben. Glücklicherweise stieß ich auf Falun Dafa und erholte mich vollständig.
Nach Beginn der Verfolgung im Jahre 1999 geriet ich ins Visier der Behörden und war ständigen Schikanen und Verhaftungen ausgesetzt. Ich habe mich nie gescheut, der Polizei zu sagen, dass Falun Dafa mir ein zweites Leben geschenkt und mich zu einem besseren Menschen gemacht hat. Ist es nicht so, dass die Gesellschaft umso stabiler ist, je mehr gute Menschen es in ihr gibt?
Falun-Dafa-Praktizierende folgen den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, um bessere Menschen zu werden. Sie sollten respektiert, anstatt verfolgt zu werden. Hier ist eine Geschichte: Als die Verfolgung in meiner Gegend begann, kamen Beamte in mein Dorf und fragten den Parteisekretär, wie viele Praktizierende es im Dorf gebe. ‚Ich weiß nicht, wie viele es sind’, antwortete der Parteisekretär, ‚aber wenn jeder hier Falun Dafa praktizieren würde, wäre unsere Gesellschaft wunderbar, denn niemand würde etwas Schlechtes tun.‘ Die Funktionäre waren sprachlos über diese Antwort.“
Nachdem der Beamte meine Geschichte gehört hatte, sagte er, er habe von der Zwangsentnahme von Organen gehört, wisse aber nicht, ob es sie wirklich gebe. „Natürlich gibt es sie“, antwortete ich. „Denken Sie nur einmal klar darüber nach. Jedes Jahr werden so viele Organtransplantationen durchgeführt. Da es schwierig ist, die passenden Spender zu finden, brauchen wir wahrscheinlich eine große Anzahl von Menschen als Spender. Aber aus kulturellen Gründen haben wir in unserem Land noch nie von jemandem gehört, der bereit wäre, seine Organe zu spenden. Woher kommen dann all diese Organe?“
Der Beamte nickte und sagte: „Ich möchte mehr über Falun Dafa erfahren. Ich danke Ihnen.“ Dann fragte er: „Ich möchte Sie wieder besuchen kommen, wenn ich Zeit habe. Werden Sie mich empfangen?“
„Natürlich!“, antwortete ich.