(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, Meister! Seid gegrüßt, Mitpraktizierende!
Ich habe vor mehr als 20 Jahren angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Wenn ich zurückblicke, merke ich, dass ich auf meinem Kultivierungsweg oft gestolpert bin. Manchmal habe ich mich fleißig kultiviert, manchmal habe ich nachgelassen. Gelegentlich war ich in der Lage, aufrichtige Gedanken zu bewahren, aber in der Zeit, in der ich meine starken Anhaftungen nicht loslassen konnte, verhielt ich mich schrecklich. Ich bin unserem barmherzigen Meister sehr dankbar, dass er mich nicht aufgegeben hat und mir immer wieder Möglichkeiten zur Erhöhung gibt.
Aus beruflichen Gründen verließ ich China und zog nach Hongkong. Hier möchte einige meiner jüngsten Kultivierungserfahrungen bei der Arbeit mit euch teilen.
Eines Tages, nachdem wir die Übungen beendet hatten, erinnerte mich eine langjährige Praktizierende auf dem Übungsplatz an die Worte des Meisters:
„Man muss mit absolut konzentrierter Aufmerksamkeit die Sutras rezitieren.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 249)
Sie sagte, dass sie sich immer daran erinnere, bevor sie das Fa lerne. Es helfe ihr, beim Lesen sehr konzentriert zu bleiben.
Ihre Worte berührten mich wirklich tief. Auf dem Weg zur Arbeit dachte ich daran, dass der Meister uns bereits im Zhuan Falun erklärt, wie wir uns bei der Kultivierung, bei der Arbeit und im täglichen Leben verhalten sollen. Als ich über mich selbst nachdachte, rollten mir die Tränen über die Wangen und ich fragte mich, ob ich mich wirklich so verhielt, wie der Meister es von uns verlangt.
Schon immer war ich recht strebsam. In der Grundschule sagten meine Lehrer zu meiner Mutter: „Ihre Tochter ist wirklich ehrgeizig.“ Ich hatte immer gute Noten, daher fand ich nach meinem Abschluss eine Stelle in einem großen internationalen Unternehmen. Aufgrund meines Ehrgeizes entwickelte ich starke Anhaftungen: Ruhm und Eigennutz sowie Kampfgeist, Neid und Angeberei. Wenn die Dinge nicht so liefen, wie ich wollte, stieg sofort Groll in mir hoch. Ich wusste, dass ich diese Anhaftungen beseitigen musste, setzte diesen Plan jedoch oft nicht um. Manchmal trafen mich die Xinxing-Prüfungen bis ins Mark. Es war quälend, mich diesen Prüfungen zu stellen. Es war genauso wie in diesem Gedicht des Meisters:
„Kultivierung nicht schwerHerz ablegen, schwerWie viele Eigensinne, wann abgelegt ...“(Ablegen-Yuan Genre, 01.01.2004, aus: Hong Yin II)
Im Weiteren möchte ich einige meiner Kultivierungserfahrungen bei der Arbeit mit euch teilen.
Bevor ich nach Hongkong kam, arbeitete ich in der chinesischen Niederlassung eines internationalen Großkonzerns. Die meisten meiner Kollegen waren Chinesen. Gleich nachdem ich die Stelle in Hongkong angetreten hatte, stellte ich fest, dass der in China vorherrschende Neid und das Konkurrenzdenken unter meinen Kollegen in Hongkong kaum oder gar nicht vorhanden waren. Die Kollegen in meinem Team zeigten sich freundlich und gelassen. Sie boten mir ihre Hilfe an und waren nicht so wettbewerbsorientiert; sie arbeiteten zusammen und halfen sich gegenseitig. Im Gegensatz zu ihnen war ich voller Parteikultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Manchmal schämte ich mich dafür, dass ich nicht so sanft sprechen konnte wie meine nichtpraktizierenden Kollegen.
Kurz nach mir kam ein neuer Kollege aus Festlandlandchina in unser Team. Er war ziemlich energisch. Andere Kollegen und ich fühlten uns von ihm unter Druck gesetzt. Ich entwickelte Vorurteile und konnte manchmal seine Art zu reden kaum ertragen. Eines Tages machte er in einer Sitzung einen sehr guten Vorschlag, wofür er von unserem Chef gleich ein Lob erhielt. Sofort fühlte ich mich innerlich unwohl und erkannte meinen Neid.
Über den Neid sagt der Meister:
„Wenn einem etwas Gutes widerfährt, freut sich der andere nicht für ihn, sondern fühlt sich im Herzen unausgeglichen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 353)
Warum konnte ich mich nicht für meinen neuen Kollegen freuen, als der Chef ihn lobte? Ich blickte nach innen und entdeckte, dass ich mit ihm wetteiferte. Es war wieder mein Konkurrenzdenken, das zum Vorschein kam. Warum konkurrierte ich mit ihm? Es kam daher, weil ich nach Ruhm strebte. Ich war gerade erst in dieses Team gekommen und auf meinen guten Ruf bedacht. Was für eine starke Anhaftung!
Eifersucht, Konkurrenzdenken und das Streben nach Ruhm gehören nicht zu meinem wahren Selbst. Ich musste sie loswerden. Dieser Prozess war sehr schwer für mich. Ich hatte viele Meetings auf der Arbeit. Wenn ich die Fragen meiner Kollegen nicht beantworten konnte, machte mich das traurig. Da erkannte ich, dass ich immer noch nach Ruhm strebte.
Einmal stellte mir der neue Kollege eine Frage, zu der ich eine Analyse liefern sollte. Nachdem ich meine Analyse fertiggestellt hatte, merkte ich dann aber, dass ich an einer Stelle noch etwas mehr hätte erklären können, so dass er bei seiner Arbeit keine Umwege machen musste. Wie kam ich darauf? Weil ich es mir zu Beginn meiner Arbeit dort bei einer ähnlichen Frage unnötig schwer gemacht hatte. Ich dachte: „Soll ich ihm sagen, wie es leichter geht? Natürlich sollte ich es ihm sagen! Sonst wäre ich nicht würdig, eine Dafa-Jüngerin zu sein.“ Daher beantwortete ich seine Frage sehr gründlich. Als er meine Daten brauchte, lieferte ich ihm ohne Zögern eine umfassende Zusammenstellung.
Während dieses Prozesses wurde mein Neid immer schwächer, aber er war immer noch nicht ganz weg. Ich dachte immer noch schlecht über ihn. Bei einer anderen Angelegenheit arbeitete er nicht sehr gut mit mir zusammen. Ich aber machte meine Arbeit weiterhin gut. Nur ein kleiner Gedanke schoss mir durch den Kopf: „Er ist raffiniert.“ Interessant. Warum hatte ich nur diesen Gedanken über ihn?
Ich hatte im Außen geschaut. Um meine Schwachstellen zu finden, hatte ich nicht nach innen geschaut. Stattdessen war meine erste Reaktion, jemand anderem die Schuld zu geben. Der Meister verlangt von uns, nach innen zu schauen. Warum hatte ich nach außen geschaut? Ich hatte nach außen geschaut, weil ich beunruhigt war. Es war Neid. Außerdem, wie konnte ich Mitgefühl für ihn entwickeln und ihn erretten, wenn ich negative Gedanken über ihn hegte? Ich sollte überhaupt keine negativen Gedanken über irgendjemanden haben.
Nach Ausbruch der Pandemie erklärte ich ihm die wahren Umstände über Falun Dafa. Zu Beginn unseres Gesprächs entschuldigte ich mich und sagte: „Es tut mir leid, dass ich mich nicht gut verhalten habe. Ich habe mich schlecht verhalten, als du in unser Team kamst.“ Er lächelte und sagte: „Keineswegs.“ Ich bat ihn, aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten. Da meinte er: „Danke, dass du mir davon erzählst, aber ich kann mich nicht erinnern, einen Schwur geleistet zu haben. Lass mich darüber nachdenken.“ Dieses Mal hatte ich keine schlechten Gedanken über ihn. Früher hätte ich gedacht: „Er versucht auszuweichen.“ Aber jetzt wusste ich, dass ich mich nicht gut kultiviert hatte. Ich sollte mich weiter kultivieren und ihn auf andere Art und Weise erretten.
An meinem früheren Arbeitsplatz hatten wir uns auf das große Ganze konzentriert und nicht sonderlich auf die Details in der Analyse geachtet. Sonst würden wir das große Ganze aus den Augen verlieren und uns in langweiligen und unpraktischen Details verlieren. Aber in meinem jetzigen Unternehmen mussten sich meine Kollegen und ich viel Zeit für die Kleinigkeiten nehmen. Alle beklagten sich und fanden, dass es Zeitverschwendung war.
Eines Tages musste ich vor einer wichtigen Besprechung eine bestimmte Datenmenge in den Computer eingeben. Aber das System reagierte mit „Nein“, was anzeigte, dass etwas mit den Daten nicht stimmte. Das System gab kein „Ja“ zurück und ich konnte nicht damit arbeiten. Da fragte ich mich, ob ich zu ungeduldig war, denn in der Tat wurde ich leicht ungeduldig. Die langwierige Arbeit, bei der man auf jede Kleinigkeit achten musste, belastete mich oft. Ich sollte mich in Geduld üben. Es schien, als sollte das Computerproblem mir helfen, meine Ungeduld zu beseitigen. Also beruhigte ich mich und begann, nach dem Problem zu suchen. Ich blieb bis 3 Uhr nachts auf, fand aber nichts. Dann hielt ich ein Nickerchen und machte die Übungen, bevor ich weiter nach der Lösung des Problems suchte. Ich konnte aber immer noch nicht finden, woran es lag. Das Meeting mit dem Chef würde bald beginnen. So analysierte ich weiter, wie ich mich kultiviert hatte. Was könnte neben meiner Ungeduld noch ein Grund dafür sein, dass das System mich ständig ablehnte?
Ich beschloss, meine Anhaftungen aufzuschreiben. Auf den ersten Zettel schrieb ich „Verantwortungslosigkeit“. Ich wusste, dass ich verantwortungslos mit trivialen Dingen bei der Arbeit umging, denn ich erledigte sie eher beiläufig. Ich war in der Tat sehr beschäftigt, aber das sollte keine Entschuldigung für meine Verantwortungslosigkeit sein.
Eines Tages, als ich das Zhuan Falun von Hand abschrieb, fiel mir dieser Absatz besonders auf:
„Während der gesamten Zeit der Verbreitung des Fa und des Kultivierungsweges habe ich mich der Gesellschaft und den Schülern gegenüber verantwortungsbewusst verhalten. Die Ergebnisse sind gut und der Einfluss auf die gesamte Gesellschaft ist auch recht gut.“ (ebenda, S. 1)
Das Wort „verantwortlich“ beeindruckte mich. Ich musste für meine Arbeit Verantwortung übernehmen. Trotz dieser Erkenntnis konnte ich mich immer noch nicht ins System einloggen.
Ich suchte weiter in mir. Lag es daran, dass ich Angst hatte, mein Chef würde mir die Schuld geben, wenn ich die Arbeit nicht vor der Besprechung fertigstellen könnte? Ich schrieb „Streben nach Ruhm“ auf den Zettel. Das System akzeptierte mein Login immer noch nicht.
Plötzlich wurde mir klar, dass es an meinem Groll lag. Selbst als ich weiter geduldig dem Grund suchte, beschwerte ich mich über das System und die mühsame Arbeit und hohe Arbeitsbelastung. Als ich „Groll“ aufschrieb, hatte ich augenblicklich das Gefühl, dass ein Stück dieser Substanz aus meinem Innern entfernt wurde. Plötzlich antwortete der Computer mit „Ja“.
Immerzu war ich beschäftigt. Daher wollte ich immer schnell mit allem fertig werden, um noch Zeit zum Fa-Lernen und für die Übungen zu haben. Wenn ich Überstunden machen musste, war ich unglücklich. Dann glaubte ich, dass die Zeit für das Fa-Lernen nicht reiche. Später wurde mir klar, dass ich unter dem Vorwand, das Fa zu lernen und die Übungen zu machen, meine vielen Anhaftungen verbarg. Bei der Arbeit traten Ruhm, Neid und Bitterkeit zutage. Ich sollte diese Eigensinne wegkultivieren und mich nicht erst nach der Arbeit kultivieren. Die Arbeit selbst war auch Kultivierung.
Als ich das Fa lernte, erkannte ich, dass jede Begegnung arrangiert ist. Ob Menschen mich gut behandeln oder nicht und ob sie es absichtlich tun oder nicht, in Wirklichkeit helfen sie mir. Einige von ihnen helfen mir direkt, meinen Neid loszuwerden. Andere helfen mir indirekt, meinen Groll abzubauen. Ich sollte den Menschen in meiner Umgebung dankbar sein. Aber meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister ist nicht in Worte zu fassen!
Das sind meine persönlichen Erkenntnisse. Bitte weist mich auf alles hin, das nicht im Einklang mit den Fa-Prinzipien steht.
Ich danke ihnen, Meister! Ich danke euch, liebe Mitpraktizierende!