(Minghui.org) Endlich habe ich die Ursache für meine Bequemlichkeit und meine Probleme gefunden. Schon in jungen Jahren fühlte ich mich immer irgendwie „gestört“. Obwohl ich mich seit vielen Jahren im Falun Dafa kultiviere und einen Teil dieser Anhaftung ablegen konnte, ist das Problem immer noch nicht vollständig beseitigt, was mich beunruhigt.
Die heutigen Menschen sehnen sich nach einem guten Leben und wollen nicht mit Schwierigkeiten konfrontiert werden. Sie lieben Beziehungen und möchten ihr Leben genießen. Wenn sie auf Probleme stoßen, runzeln sie die Stirn, beschweren sich und scheuen davor zurück.
Auch ich möchte Schwierigkeiten vermeiden. Jedes Mal, wenn meine Xinxing geprüft wird, werde ich ungeduldig. Doch Bequemlichkeit und die Angst vor Bitternis hindern mich daran, mich fleißig zu kultivieren.
Als ich gestern meditierte, schien es mir so, als hörte ich viele Lebewesen in meiner Welt, die riefen: „Gestört!“ Viele andere riefen: „Bitter! Bitter!“ So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich erkannte, dass ich die Ebene des folgenden Satzes noch nicht erreicht hatte:
„Bitternis ertragen für Freude halten.“(Das Herz leiden lassen, 17.12.1976, in: Hong Yin I)
Bis dahin war mir nicht klar gewesen, dass es eine starke Anhaftung ist, Bitternis nicht ertragen zu können. Wir können die Schwierigkeiten, die wir während unserer Kultivierung ertragen sollen, nicht umgehen. Deshalb dürfen wir nicht denken: „Glück gehabt, dass ich dem ausweichen konnte.“ Jetzt verstehe ich, dass wir bei der Kultivierung ständig entscheiden müssen zwischen Gutherzigkeit und Boshaftigkeit, Fleiß und Bequemlichkeit, zwischen Bitternis und Vergnügen. Die Fähigkeit, Bitternis zu ertragen, ist eine Form von Selbstlosigkeit.
Ich weiß, dass menschliche Anhaftungen nicht ich sind – ich muss lediglich eine Entscheidung treffen. Mein wahres Selbst ist barmherzig und fleißig, nicht bequem. Mein wahres Selbst ist friedvoll, nicht verärgert oder beunruhigt. Es ist von Natur aus rein.
Vor kurzem nahm ich für einige Tage eine neue Praktizierende bei mir auf, deren Familie dagegen war, dass sie Falun Dafa praktiziert. Deshalb wollte sie nicht mehr nach Hause gehen. Ihre Mutter drohte ihr: „Wenn du nicht nach Hause kommst, melde ich dich der Polizei.“ Ich bestärkte sie darin, es zu Hause gut zu machen, und überzeugte sie, wieder zurückzugehen. Schließlich gab sie nach und fuhr zurück.
In dem Gebiet, in dem ich mich aufhielt, war das Coronavirus noch nicht ausgebrochen. Nachdem ich die Mitpraktizierende in einer anderen Stadt abgesetzt hatte, damit sie den Zug nach Hause nehmen konnte, wurde ein Ausbruch gemeldet. Als ich meine Heimreise antreten wollte, wurde der Verkehr eingestellt. So blieb mir keine andere Wahl, als bei meiner Schwester unterzukommen. In ihrer Stadt war die Pandemie noch nicht ausgebrochen, obwohl sie nur etwa eine Autostunde von dem von der Pandemie betroffenen Gebiet entfernt lag.
In der Gemeinde meiner Schwester waren keine Infizierten gemeldet, sodass ich nicht allzu besorgt war. Deshalb war ich überrascht, als ich am dritten Tag einen Anruf von jemandem erhielt, der sich als Mitarbeiter der Seuchenschutzbehörde ausgab. Er fragte mich, wo ich sei und ob ich geimpft sei. Man wolle mich in das Gebiet zurückbringen, in dem ich mich zuvor aufgehalten hatte, so der Mitarbeiter. Das beunruhigte mich. Also legte ich auf, nahm die Karte aus dem Telefon heraus und dachte, damit sei die Sache erledigt.
Aber es war nicht so einfach, wie ich dachte. Am nächsten Morgen waren die Kreuzungen und Straßen, die zum Haus meiner Schwester führten, gesperrt. Sie wurden überwacht, damit niemand die Region verlassen konnte – sie ließen die Menschen nur hinein. Mitarbeiter gingen von Tür zu Tür, verteilten NAT-Tests (Nukleinsäuretests) und sagten den Menschen, sie sollten zu Hause bleiben und abwarten.
Ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Es wurde so viel Aufwand betrieben, dass es vermutlich nicht nur um die NAT-Tests ging. Die ganze Nacht lang sendete ich aufrichtige Gedanken aus und schaute nach innen. Hatte ich irgendwelche Ängste? Nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken um Mitternacht war ich ganz ruhig und schlief ein.
Am nächsten Morgen wachte ich sehr früh auf, aber meine Schwester, die auch Falun Dafa praktiziert, war bereits wach und sendete aufrichtige Gedanken aus. Sie erzählte mir, dass sie soeben einen Dämon gesehen habe, der gesagt habe, er warte darauf, einen Scherz zu sehen zu bekommen. Als meine Schwester ihn fragte: „Was für einen Scherz?“, habe der Dämon geantwortet, er warte darauf, dass ich nach dem NAT-Test in Quarantäne käme. Meine Schwester sah viele Dämonen in anderen Räumen, die mich fast ganz umzingelt hatten.
Ich fragte meine Schwester, ob ich mich dem Test freiwillig unterziehen könnte. Sie ging hinaus, um sich bei den Helfern zu erkundigen. Niemand dürfe hinausgehen, meinten sie. Man solle zu Hause abwarten.
„Ich sollte mich dem einfach stellen“, dachte ich. Später fand ich einen Ausgang und ging hinaus. Auf der Straße sah ich Menschen, die sich dem Test unterzogen. Also ging ich hin und ließ mich auch testen. Vorher war ich dazu nicht bereit gewesen. Ich hatte auch meinen Führerschein nicht gemacht, weil ich dafür den Test gebraucht hätte. Nun stellte ich fest, dass es nichts Besonderes war – dabei berührt jemand nur zweimal den Gaumen.
Dämonen hatten meine Anhaftungen und Lücken ausgenutzt. Ich war nicht bereit gewesen, mich testen oder impfen zu lassen. Da ich aus einem Pandemiegebiet kam, hatte man Angst vor mir. Und als sie mich anriefen, wollte ich ihnen ausweichen, wobei ich sogar ein wenig arrogant war.
Dieser Vorfall führte mir auch die Gefahr, die Mobiltelefone mit sich bringen, deutlich vor Augen. Mithilfe meines Handys hatten sie meinen Standort ermittelt. Zwar hatte ich auf Minghui.org Artikel über das Thema Handysicherheit gelesen, sie aber nicht ernst genommen. Mobiltelefone sind praktisch, aber sie sind auch unsicher. Also müssen wir vorsichtig sein, wenn wir sie benutzen.
Mein Handy ist eine große Versuchung für mich, weil ich damit so viele Informationen abrufen kann. Wenn ich nicht aufpasse, verschwende ich viel Zeit damit und lasse in meiner Kultivierung nach. Deshalb habe ich beschlossen, diese Anhaftung abzulegen. Ich bringe mich zuerst zur Ruhe, um das Fa zu lernen, die Übungen zu praktizieren und aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich habe das lange vermisste Gefühl – mich wie am Anfang zu kultivieren – wiedergefunden.
Der Vorfall war zwar klein, bereitete mir aber doch Schwierigkeiten. Dadurch wurde mir klar, dass ich in der Kultivierung nun wirklich vorankommen musste. Ich denke, dass ich mich jetzt täglich erhöhe, bin jedoch von den Anforderungen des Fa noch weit entfernt.
Gestern Abend sprach meine jüngere Schwester über Karma, das unsere Vorfahren möglicherweise an uns weitergegeben haben. Sie sagte zu mir, sie habe ein aufbrausendes Wesen, das sie durch Aussenden von aufrichtigen Gedanken beseitigen wolle. Ich stimmte zu und sagte am nächsten Morgen zu ihr: „Eigentlich ist Jähzorn auch ein Zeichen dafür, dass man Angst hat, Bitternis zu ertragen.“
Der Meister sagt:
„Vollendung, Buddhafrucht erhalten,Bitternis ertragen für Freude halten.Den Körper ermüden, keine Bitternis,Das Herz kultivieren, das Schwierigste.Jeder Paß, da hindurch müssen,Überall Dämonen.Hundert Bitternisse gleichzeitig herabfallen,Dann sehen, wie er lebt.Weltliches Leiden ertragen können,Aus der Welt, Buddha sein.“(Das Herz leiden lassen, 17.12.1976, in: Hong Yin I)
Wenn jemand meine Emotionen antastete, fühlte ich mich unwohl und wollte diese Art Leid nicht ertragen. Also schlug ich zurück.
Als ich wegen meines Glaubens verfolgt wurde, lernte ich dieses Gedicht auswendig und rezitierte es im Stillen unzählige Male. Immer wenn die Kultivierung schwierig war, fragte ich mich, ob ich „Bitternis ertragen für Freude halten“ (ebd.) konnte.
So viele Jahre lang hatte ich mir erlaubt, mich „gestört“ zu fühlen und „bequem“ zu sein. Jetzt habe ich endlich die Ursache dafür gefunden, nämlich die Angst davor, Bitternis zu ertragen.
Unser Körper hat viele negative Substanzen an sich, die verursachen, dass wir uns gestört fühlen, nach Bequemlichkeit trachten und uns nicht bewegen wollen. Sie hindern uns daran, das zu tun und zu vollenden, was wir tun und vollenden sollen. Sie verursachen, dass wir beim Fa-Lernen, dem Praktizieren der Übungen, dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken und der Erklärung der wahren Umstände nicht Schritt halten können. Sie können uns auch dazu bringen, Zeit zu vergeuden und uns selbst Hindernisse in den Weg zu legen. Die Beseitigung dieser dichten, klebrigen Materie in unserem Raumfeld ist ein Prozess der Kultivierung. Dazu müssen wir standhaft und fest entschlossen sein.
Früher war ich oft müde, aber ich kannte den Grund dafür nicht. Obwohl ich mich seit über 20 Jahren kultiviere, hat sich dieser Punkt nicht wesentlich verbessert. Ich habe erkannt, dass es die Auswirkung einer Art schlechter Substanz ist, die aus vielen Anhaftungen wie Bequemlichkeit, Ärger, der Unfähigkeit, Bitternis zu ertragen, und dem Wunsch nach einem schönen Leben besteht.
Diese Substanz ist wie Asphalt, schwarz und klebrig, und die Folge des Karmas, das wir im Laufe unserer vielen Leben angesammelt haben. Nun habe ich diese Art Anhaftung und Karma zum ersten Mal bei mir erkannt.
Das ist mein Verständnis. Wenn es dabei etwas zu verbessern gibt, lasst es mich bitte wissen.