(Minghui.org) Meine Eltern hatten mich bei der Polizei angezeigt, weil ich Falun Dafa praktiziere. Deswegen hatte ich lange Zeit kein Geld und wurde obdachlos. Am Ende wurde ich verhaftet. Aus diesem Grund entwickelte ich Groll gegen meine Eltern.
Vor einigen Jahren ist es mir gelungen, aus China zu fliehen. Ich lebe nun in den USA. Doch jedes Mal wenn ich zu Hause anrief, konnte ich nicht ruhig mit meinen Eltern sprechen. In meinem Kopf gab es viele Fragezeichen, etwa was der Hauptgrund für ihre Anzeige bei der Polizei gewesen ist. Ich ging davon aus, dass sie nicht nur wollten, dass ich aufhörte, Falun Dafa zu praktizieren. Da sie nicht offen sagten, was sie dachten, wurde mein Groll ihnen gegenüber mit der Zeit immer stärker.
Da ich die Lehren des Dafa nun gründlicher gelesen und mich fleißiger kultiviert habe, verstehe ich allmählich, dass alles, was uns in diesem Leben passiert, auf karmische Verbindungen aus der Vergangenheit zurückzuführen ist. Bestimmte Wahrnehmungen der anderen resultieren eben aus diesen karmischen Beziehungen. Jeglicher Schmerz, auch wenn er noch so real zu sein scheint, ist eine Illusion, denn er ist nichts weiter als Karma, das sich im Körper manifestiert, oder aber Gedankenkarma, das wir in diesem Leben erfahren. Wenn eine Portion Karma verschwindet, wird der dazugehörige Raum gereinigt.
In all unseren Reinkarnationen haben wir viele verschiedene Rollen gespielt. Solange ich als Dafa-Jünger glaube, dass nichts in diesem Raum real ist, kann ich meine Haltung in allen negativen Situationen sofort in etwas Positives umwandeln. Wenn ich die Dinge nicht so schwernehme und mich nicht in die weltlichen Probleme verstricke und nicht länger herausfinden möchte, warum meine Eltern mich bei der Polizei angezeigt haben, verschwindet mein Groll ihnen gegenüber auf der Stelle. Immer wenn mein Groll doch wieder aufflammt, versuche ich, ihn im Keim zu ersticken. Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder. Doch allmählich werde ich ihn los. Wenn ich so vorgehe, kann ich endlich die vielen Schichten des Grolls gegen meine Eltern abtragen.
Eine Mitpraktizierende litt unter Krankheitskarma und die Situation wurde ernst. Nachdem sie lange Zeit wegen ihres Glaubens an Dafa inhaftiert und verfolgt worden war, hegte sie unterschiedlichen Groll gegen die Menschen aus ihrem Umfeld. Dazu gehörten auch Polizisten, Freunde und Familienangehörige. Außerdem beschwerte sie sich oft bei mir über die Praktizierende, die sich jeden Tag um sie kümmern wollte. Sie nannte diese Praktizierende „dominant“.
„Die ist einfach zu mir nach Hause gekommen und hat Essen gekocht, aber selbst das wollte ich nicht haben. Ich finde sie sehr dominant. Jeden Tag ist sie zu mir gekommen und hat mich gezwungen, dieses oder jenes zu essen, oder sie verlangte, dass ich das und das tue. Jetzt versuche ich, ihr aus dem Weg zu gehen. Ich habe mehr Angst vor ihr als vor der Polizei“, schimpfte sie.
Ihre Worte klangen hart und waren nicht ganz nachzuvollziehen, aber in Anbetracht ihrer Situation verwunderte es dann doch nicht, dass sie anderen Menschen misstraute, da sie in China verfolgt worden war.
Leider ist diese Praktizierende verstorben. Erst nach ihrem Tod ergab sich die Gelegenheit, mit der stets als „dominant“ beschriebenen Praktizierenden an einem Projekt zu arbeiten. Überraschenderweise war es überhaupt nicht schwer, mit ihr auszukommen. Ich fand sie auch nicht abstoßend oder angsteinflößend, wie die verstorbene Praktizierende sie beschrieben hatte. Genau das Gegenteil war der Fall, ich fand diese Praktizierende eigentlich sehr liebenswürdig und freundlich.
Nachdem ich weitere sehr widersprüchliche Dinge erlebt hatte, verstand ich endlich, dass verschiedene Menschen ein und dasselbe Thema unterschiedlich betrachten und interpretieren. Eine problematische Situation wirkt sich entsprechend auf verschiedene Menschen unterschiedlich aus. Außerdem kann die eine Person etwas gut und wichtig finden, während die andere Person ganz anderer Meinung ist.
Den größten Schlag in meinem Leben versetzten mir nicht fremde Menschen, sondern er kam von meiner Familie. Als jüngste Tochter der Familie waren meine Eltern diejenigen, denen ich auf der Welt am meisten vertraute und auf die ich am meisten angewiesen war – Menschen, zu denen ich aufschaute. Daher konnte ich dem Druck ganz gut standhalten, den sie durch ihre häufigen Kämpfe und Auseinandersetzungen verursachten. Zu Hause tat ich oft lustige und alberne Dinge, um meine Eltern zu amüsieren und eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der Hoffnung, dass sie dann aufhören würden zu streiten. Da ich in dieser Umgebung aufwuchs, hatte ich keine gesunde Persönlichkeitsentwicklung durchlaufen und war nicht in der Lage, Entscheidungen für mich selbst zu treffen. Erst nachdem ich begonnen hatte, Dafa zu praktizieren, verbesserte sich meine Situation allmählich.
Ich hatte Angst, den Umstand zu akzeptieren, dass meine Mutter mich ohne mein Wissen bei der Polizei angezeigt hatte und dass mein Vater hinter ihr stand. Ihre Meldung hatte dazu geführt, dass ich verhaftet wurde, nachdem ich lange Zeit mittellos und als Obdachloser gelebt hatte. Ich wollte immer herausfinden, warum sie mir das angetan hatten. Aus diesem Grund wuchs mit der Zeit der Groll in mir, ohne dass ich mir dessen bewusst war.
Nachdem ich in die USA gekommen war, musste ich jedes Mal, wenn ich meine Eltern anrief, meinen ganzen Mut zusammennehmen und mir einen Ruck geben. Als ich später erfuhr, dass meine Eltern damals tatsächlich gegen ihren Willen über mich ausgesagt hatten, verglich ich dies mit dem Beispiel, dass derselbe Mitpraktizierende in den Augen der einen Person „dominant“ erscheint, andere ihn aber locker finden. Damit wird noch einmal deutlich, dass der wirkliche Beweggrund meiner Eltern höchstwahrscheinlich ganz anders war, als wie ich es wahrnahm.
Nach meiner Festnahme träumte ich, dass ich allein auf dem dunklen Grund eines verschlungenen Gletscherozeans zurückgelassen wurde, der von eiskaltem Wasser durchspült wurde. Ich rollte mich zusammen und konnte nur mein Herz laut und schnell schlagen hören.
Nach meiner Flucht aus China besuchte ich eines Tages den Pazifischen Ozean. Ich sprang in das eisige Wasser und wollte schwimmen. Mein Herz schlug sofort wieder so schnell und laut wie in dem Traum und ich jammerte schmerzvoll: „Mama, hast du das wirklich gemacht? Warum hast du mir das angetan? Warum musstest gerade du mich anzeigen?!” Als mich das Wasser des Ozeans umspülte, fühlte ich mich, als wäre ich in den Schoß meiner Mutter zurückgekehrt – dieses Mal war mir nicht kalt. Als ich am Strand lag und die Sonne und die Seevögel sah, wurde mir plötzlich klar, dass meine Eltern stets in dieser bedrohlichen Umgebung gelebt hatten, sodass sie ängstlich und verletzlich geworden waren. Am Ende hatten sie scheinbar keine andere Wahl gehabt, als mich anzuzeigen, um sich selbst zu schützen.
Seit ihrer Machtübernahme im Jahr 1949 strebt die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) danach, ihre totale Kontrolle über das chinesische Volk weiter auszubauen, indem sie die Gedanken der Menschen in eine bestimmte Richtung lenkt und den Handlungsspielraum der Menschen einschränkt. Alle Chinesen, einschließlich meiner Eltern, sind Opfer der Verfolgung durch die KPCh.
Als ich die Dafa-Schriften durchlas, wurde mir klar, dass wir in den verschiedenen Leben karmische Beziehungen zu Menschen hatten, denen wir in diesem Leben wiederbegegnen. Das können auch unsere Familienangehörigen und Freunde sein. Wir müssen für die Verbrechen zurückzahlen, die wir in unseren vergangenen Leben begangen haben. Mit dem Groll ist es so wie mit dem Schmerz in unseren Beinen während der Meditation. Nachdem wir lange im Lotussitz gesessen haben, schmerzen unsere Beine, als ob uns Nadeln ins Herz stechen würden, aber wir wissen, dass dabei einfach nur Karma beseitigt wird.
Der Groll zählt auch zu dem Karma, das uns die alten Mächte in verschiedenen Phasen unseres Lebens auferlegt haben. Dadurch sollen wir in ihre Fallen tappen und unser Wille soll geschwächt werden, sodass wir uns nicht mehr erfolgreich kultivieren und unsere eigenen Lebewesen nicht erretten können. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken passierte es ein paarmal, dass Schichten des Grolls, die sich bereits zerstreut hatten, wieder auftauchten, als ob schwarze Wellen hereinbrächen und dicke Wolken am Himmel hingen. Die alten Mächte wollten nur, dass ich in Groll ertrinke, meinen Verstand verliere und dass mein Wille gebrochen wird.
Einmal warfen die alten Mächte einen Haufen dieser Groll-Substanz in meine Zeit und meinen Raum, um mich zu ködern, und schrien dann: „Schau einmal, deine leiblichen Eltern haben dich angezeigt! Ihre Erziehung hat dazu geführt, dass du keinem Menschen mehr vertraust, und nun musst du dir dieses Vertrauen mühsam wieder aufbauen!“ Sofort erhob ich meine rechte Hand und sendete aufrichtige Gedanken aus, um den Groll vollständig zu beseitigen, während ich feierlich verkündete: „Sie sind meine Familienmitglieder und wir haben eine starke Schicksalsverbindung zueinander. Falun Dafa und Meister Li haben mich gelehrt, Menschen wirklich zu vertrauen!“
Hier habe ich beschrieben, wie ich den Groll verstehe und welche Erfahrungen ich mit ihm gemacht habe. Zeigt mir bitte freundlich auf, wenn etwas nicht im Einklang mit dem Fa stehen sollte.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.