(Minghui.org) Ich bin 68 Jahre alt und habe 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Obwohl ich mich schon seit über 20 Jahren kultiviere, konnte ich nicht ganz davon loskommen, nach schönen Stoffen Ausschau zu halten und Kleidung zu nähen. Schon in jungen Jahren hatte ich mir gerne selbst Kleidung genäht. Nach meinem Abitur gründete ich mit einem der Schneidermeister unseres Dorfes eine kleine Schneiderwerkstatt und wir fingen an, selbst Kleider zu entwerfen und zu nähen.
Es machte mir großen Spaß, diese Kleider zu nähen, und zwar so sehr, dass ich mitten in der Nacht wach wurde und Bücher zu dem Thema verschlang. Ich verwandte meine ganze Energie und Konzentration, die grundlegenden Techniken kennenzulernen, und beherrschte sie binnen kürzester Zeit. Ich arbeitete wirklich hart und war bereit, auch bittere Zeiten durchzustehen. Ich packte an, wo ich nur konnte. Der Schneidermeister mochte mich sehr und verriet mir alle seine Kniffe aus dem Schneiderhandwerk.
Das Dorf löste das Schneiderteam auf, das im unteren Dorf ansässig war und zu dem ich gehörte. Nachdem ich geheiratet hatte, baute ich in meinem Haus ein neues Schneiderteam auf und stellte ein paar Lehrlinge ein. Während dieser Zeit baute ich Stände auf den Straßenmärkten auf, wo ich bei den Kunden Maß nahm. Danach kaufte ich den benötigten Stoff und nahm schließlich das fertige Kleidungsstück wieder mit auf den Markt, wenn er das nächste Mal geöffnet hatte, um den Kunden die Kleider zu übergeben. Weil meine Kleider sehr gut verarbeitet waren, kamen viele Leute auf den Markt und suchten nach mir. Sie meinten, dass die Kleider gut passen und ihnen wirklich gefallen würden. Sie lobten mich für meine Zuverlässigkeit, weil ich die Kleidungsstücke bei jedem Wetter pünktlich mitbrachte.
Später zog ich mit meinem Mann in eine andere Stadt, wo er eine Arbeit hatte, und wurde Schneiderin in einer Textilfabrik. Nach einiger Zeit überließ mir der Werksleiter die Leitung der Werkstatt. Der Manager, meine Vorgesetzten und die Mitarbeiter, die ich betreute, mochten mich sehr.
Weil meine Modelle gefragt waren, egal wohin ich auch kam, entwickelte ich die Gewohnheit, mich anderen überlegen zu fühlen, und hörte gerne Komplimente. Ich war regelrecht verliebt in alles, was ich tat.
Beispielsweise war ich vernarrt in schöne Stoffe. Nachdem ich das Fa erhalten hatte, wollte ich nicht länger nach schönen Stoffen suchen, weil es viel zu lange dauerte, ein neues Kleid zu nähen. Also versuchte ich, keine Stoffe mehr zu kaufen. Ich konnte mich jedoch nicht beherrschen, weil ich aus dem Stoff ein Shirt im Wert von nur zwei bis drei Yuan herstellen konnte. Maßgeschneiderte Oberteile kosten eine Menge Geld oder sogar mehr als hundert Yuan.
Ich nähte weiterhin Kleidungsstücke für Verwandte, Freunde und Mitpraktizierende. Als ich die Kleider fertigte, musste ich kaum Maß nehmen. Die Praktizierenden, die ich kannte, trugen alle Kleidungsstücke, die ich für sie genäht hatte; einige besaßen sogar mehr als einen Teil aus meiner Kollektion oder sogar mehrere zusammengehörige Kleidungsstücke. Je mehr sie die von mir genähten Kleidungsstücke verlangten, desto mehr wollte ich nähen. Später baten mich die Praktizierenden, keine Kleider mehr für sie zu nähen, da dies zu viel Zeit verschwende und ich kaum noch zum Fa-Lernen käme.
Auf den Märkten kann man gut die wahren Umstände verbreiten. Wenn ich jedoch einen Stoff im Ausverkauf sah, konnte ich mich nicht zurückhalten und schaute ihn mir näher an. Und wenn ich die Stoffe begutachtete, dauerte das meist sehr lange. Als ich die Vielfalt an Farben und Mustern der unterschiedlichen Stoffe sah, konnte ich mich nicht beherrschen und kaufte doch ein paar Stoffe. Wenn ich sie einmal bei mir daheim herumliegen hatte, nähte ich auch gleich etwas daraus. Ich hasste mich dafür, weil ich in dieser Hinsicht so undiszipliniert war, und war sehr besorgt deswegen.
Als Meister Li, der Begründer von Falun Dafa, sah, dass ich diese Anhaftung wirklich aufgeben wollte, erleuchtete er mich durch die Worte eines anderen Praktizierenden, der mir empfahl, das Unterkapitel „Das Hauptbewusstsein muss stark sein“ im Zhuan Falun auswendig zu lernen. Als ich es mir einprägte, fiel mir plötzlich auf, dass der Meister im Unterkapitel „Kultivierungswahnsinn“ schreibt:
„Wird ihm gesagt, dass er von einem Gebäude herunterspringen soll, springt er runter; wird ihm gesagt, dass er ins Wasser springen soll, springt er ins Wasser.“ (Zhuan Falun 2019, S. 266 f.)
Diese Worte machten mir wirklich Angst und ein Gedanke raste mir durch den Kopf: ‚Ist das nicht etwa eine falsche Eingebung von außen, die mich vom Fa fernhalten möchte und mich dazu bringt, meine Zeit zu verschwenden, sodass ich die drei Dinge nicht gut erledige? Warum bin ich denn schon so oft wiedergeboren worden? Ich habe Millionen und Abermillionen Jahre auf den Meister gewartet, der das Dafa verbreitet, sodass ich es erhalten, dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen und die Lebewesen erretten kann.‘ Als ich die tiefere Bedeutung dahinter verstand, wollte ich unbedingt das Verlangen beseitigen, ein neues Kleidungsstück zu nähen.
Als ich wieder auf die Märkte fuhr, verteilte ich dort nur Informationsmaterialien über Dafa. Anfangs hatte ich die Materialien in fünf- oder sechsstöckigen Gebäuden verteilt. Als jedoch meine Anhaftungen die Oberhand gewannen und meine aufrichtigen Gedanken schwächer wurden, spürte ich, wie mein Körper immer schwerer wurde und ich am ganzen Körper schwitzte. Das war der Moment, als ich begann, nach innen zu schauen. Ich fragte mich, in welcher Verfassung ein göttliches Wesen wohl Flyer verteilen würde. Leicht am Körper und ohne Anhaftungen würde es die Materialien an jeden Haushalt verteilen. Dieses göttliche Wesen wäre überhaupt nicht müde. Mir wurde klar, dass meine Anhaftungen mich ernsthaft störten. Daher sandte ich schnell aufrichtige Gedanken aus, um die Angewohnheit zu beseitigen, mit allem schnell fertig werden und keinen Ärger haben zu wollen. Auch die Müdigkeit lehnte ich ab.
Als ich mir all das eingestanden hatte, konnte ich wieder aufrichtige Gedanken entwickeln und meine Gedanken änderten sich. Ich verstand, dass alles, was ich durchmachte, etwas Gutes war. Bei der Errettung der Lebewesen wurde ich unglaublich viel Karma los. Während ich mich erst müde gefühlt hatte, war ich nun in der Lage, schnell die Treppen hinaufzusteigen, ohne dass sich meine Beine müde anfühlten. Ich fühlte mich dabei auch sehr leicht.
Was der Meister arrangiert hatte, zeigte mir auf, dass unsere Körper den Einschränkungen gemäß der Fa-Prinzipien in den Drei Weltkreisen unterliegen, wenn wir in Anhaftungen steckenbleiben. Dann sind unsere Körper und Gedanken definitiv schwer. Doch wenn unsere aufrichtigen Gedanken das Sagen haben, dann sind es göttliche Gedanken und unser Körper befindet sich in einem nahezu göttlichen Zustand, obwohl wir noch in den Schwierigkeiten der Drei Weltkreise stecken. Die Drangsale machen unserem Körper dann gar nichts aus. Es scheinen zwar oberflächlich gesehen Härten zu sein, die wir ertragen müssen, doch wir fühlen uns innerlich zufrieden, weil wir das Fa bestätigen können.
Danach brach die Pandemie aus und die Errettung der Lebewesen wurde eine dringliche Angelegenheit. Ich stieg die Treppen in 18- oder 27-stöckigen Gebäuden hinauf, um den Menschen die Materialien zu bringen. Dabei wurde ich gar nicht müde. Seitdem habe ich nie wieder mit der Verteilung aufgehört und erlaube mir nicht, Zeit zu verschwenden.
Ich habe diesen Erfahrungsbericht geschrieben, um die Praktizierenden daran zu erinnern, dass unser Hauptbewusstsein stark sein muss. Externe Faktoren dürfen uns nicht stören. Wir sollten wirklich erkennen, welche Gedanken Störungen von außen sind und welche von unserem wahren Selbst stammen.
Durch diese Angelegenheit habe ich verstanden, dass wir erst dann dem Fa entsprechen, wenn wir das machen, was der Meister sich von uns wünscht. Der Meister hat uns in seinen Lektionen so vieles gelehrt, sodass wir uns gut kultivieren und eine höhere Ebene erreichen können. Daher sollten wir unsere Gedanken und unser Verhalten mit dem Fa beurteilen. Wir dürfen uns wirklich nicht durch externe Faktoren stören lassen, die uns dazu bringen, Fehler zu begehen. Wenn wir nicht bald aufwachen, wird es zu spät für Reue sein. Alles kann dazu führen, dass wir in der Kultivierung Fortschritte machen oder nach unten fallen. Die Fa-Berichtigung ist in die letzte Phase eingetreten. Und wir sollten in dieser letzten Phase nicht an kleinen Problemen scheitern, die wir nicht rechtzeitig berichtigt haben.
Danke, Meister, dass Sie mich in all den Jahren immer wieder beschützt haben. Jedes Mal, wenn ich hinfiel, hat der Meister mich barmherzig wieder auf den rechten Weg geführt. An dieser Stelle kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. In den vergangenen zwanzig Jahren hat der Meister für all seine Schüler große Trübsal ertragen! Meister, von nun an werde ich es bestimmt gut machen.