(Minghui.org) Am 9. August 2022 wurden die Familien von vier Praktizierenden aus Peking darüber informiert, dass die vier wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt worden waren.
Das Gericht verurteilte die Praktizierende Wu Fangling zu zwei Jahren und acht Monaten Haft, die 58-jährige Yang Jinxiang zu zwei Jahren und vier Monaten. Gegen deren Mann Han Shimin, 57, wurde ein Jahr und zehn Monate Haft verhängt und gegen den vierten Praktizierenden, den 61-jährigen Guo Jinshan, ein Jahr und vier Monate.
Die vier Praktizierenden waren am 27. Juni 2021 verhaftet worden. Während der Haft im Untersuchungsgefängnis Yanqing litt Han unter gravierenden Beschwerden wie übermäßig viel Blut im Urin. Später wurde er auf Kaution freigelassen. Guo blieb im Untersuchungsgefängnis Yanqing, während die beiden Frauen in die Haftanstalt Chanqping gebracht wurden.
Yang trat im November 2021 aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik und wurde daraufhin einer Zwangsernährung unterzogen. Vom 11. bis 15. Februar 2022 legten die Wärter sie an einen Tropf; am letzten Tag erfolgte eine weitere Runde Zwangsernährung.
Am 8. April standen die vier Praktizierenden vor dem Bezirksgericht Yanqing. Ihre zwei Anwälte argumentierten, dass das Praktizieren von Falun Dafa in China nicht als Straftat eingestuft werde. Außerdem seien ihre Mandanten sehr freundliche und rücksichtsvolle Menschen, die einen sehr positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben würden. Letztlich verurteilte das Gericht die Praktizierenden trotzdem zu Gefängnisstrafen. Alle vier legten dagegen Berufung ein.
Guo begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Kurze Zeit später waren viele seiner Beschwerden geheilt.
Am 17. November 2003 wurde er aufgrund einer Anzeige festgenommen und seine Wohnung durchsucht. Die Polizei brachte ihn später für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager Tuanhe.
Der Wärter Zhao Jiang erlaubte dem Praktizierenden nur, von Mitternacht bis 4 Uhr morgens zu schlafen. Den Rest der Zeit musste er still sitzen oder stehen und sich Videos anschauen, die Falun Dafa und dessen Begründer verleumdeten.
Folter-Nachstellung: Sitzen auf einem kleinen Hocker
Der Wärter befahl häufig Gefangenen, die mindestens drei Aufenthalte im Zwangsarbeitslager hinter sich hatten, Falun-Dafa-Praktizierende zu foltern, darunter auch Guo. Sobald er während des Stillsitzens keinen 90-Grad-Winkel zwischen Oberschenkeln und Oberkörper einhielt, wurde er von zwei Gefangenen verprügelt und beschimpft. Auch wenn während des Stehens sein Rücken nicht gerade war, schlugen sie auf ihn ein.
Einmal sagte einer der Gefangenen zu Guo: „Hier bist du ein Niemand. Sieh mich an. Ich habe alle Freiheiten, genau wie die Wärter. Ich bin der Bösewicht. Einmal habe ich einer alten Frau das Geld gestohlen, das sie sich für ihren Krankenhausaufenthalt geliehen hatte. Als sie merkte, dass das Geld fort war, brach sie in Tränen aus – aber ich habe es ihr trotzdem nicht wiedergegeben. Ich weiß, dass du ein guter Mensch bist. Aber das nützt dir hier nichts und handelt dir nur Leid und Ärger ein.“
Ein anderer äußerte: „Ich habe am Bahnhof Geld gestohlen. Wir waren eine Gruppe von drei bis zehn Personen. Jeder von uns zahlte der Polizei die ersten 2.000 Yuan (rund 300 Euro), die wir täglich stahlen. Den Rest behielten wir für uns. Als ich in der Vergangenheit verhaftet wurde, hat die Polizei einmal meine Kaution bezahlt, um mich rauszuholen. Indem ich dich hier überwache, verdiene ich mir zusätzliche Punkte zur Haftverkürzung. Ich wette, du würdest kein Geld aufheben, wenn du es auf dem Boden liegen siehst.“
Einmal schlief Guo nach einem langen Tag Zwangsarbeit ein, während er nachts Propaganda schauen musste. Der Wärter Wang schaltete den Fernseher aus und befahl allen Mitgefangenen, wieder an die Arbeit zu gehen, um sie gegen Guo aufzuhetzen.
Derselbe Wärter beschimpfte Guo auch, als er zwei Gefangene hinter sich in der Reihe auf der Toilette vorließ, weil sie kaum an sich halten konnten.
Am 16. Dezember 1996 begann Han Shimin mit dem Praktizieren. Von 1999 bis 2001 forderte er in Peking mehrfach sein Recht auf das Praktizieren Falun Dafa ein. Jedes Mal, wenn Han zum Platz des Himmlischen Friedens ging, wurde er festgenommen, verprügelt und zurück in den Bezirk Yanqing gebracht. Die dortigen Polizisten versetzten ihm auch Elektroschocks und Ohrfeigen. Darüber hinaus wurde er mit Ledergürteln ausgepeitscht.
Folter-Nachstellung: Elektroschocks
Am 26. Juli 20021 wurde Han ein weiteres Mal verhaftet. Auf der Polizeiwache Yuegezhuang wurde er mit Elektroschocks gequält. Die Beamten legten ihm hinter dem Rücken Handschellen an und drückten ihn zu Boden. Sie platzierten einen Stuhl auf seinen Körper, auf den sie sich setzten, damit er nicht aufstehen konnte. Dadurch erlitt Han schwere innere Verletzungen und hatte Atemnot. Die Handschellen schnitten ihm tief in die Handgelenke und ließen tiefe Narben zurück. Anschließend prügelten die Beamten mit einem Schuh auf ihn ein, sodass ihm Zähne ausgeschlagen wurden und er auf einem Ohr taub wurde.
Später brachte man Han ins Untersuchungsgefängnis des Kreises Wen´an. Ein Gericht verurteilte ihn zu sieben Jahren Haft im Gefängnis Qianjin. Dort wurde er von den Wärtern gezwungen, den ganzen Tag stillzustehen. Er durfte lediglich drei bis vier Stunden schlafen. Außerdem musste Han unbezahlte Arbeit leisten. Familienbesuche waren ebenso verboten wie das Kaufen von Dingen des täglichen Bedarfs. Aufgrund der erlittenen Folter stand Han an der Schwelle des Todes. Schließlich musste er wiederbelebt werden, wobei der Arzt vier Bescheinigungen über seinen bedrohlichen Zustand ausstellte. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus brachten Beamte Han zurück ins Gefängnis, wo er bis zum Ende seiner Haftstrafe bis 2008 festgehalten wurde.
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Neun Jahre Folter im Gefängnis überlebt - jetzt erneut wegen ihres Glaubens angeklagt