(Minghui.org) Im Juni 2021 entdeckte ich einen großen Knoten in meinem Unterbauch. Daraufhin tauchte das Bild einer Mitpraktizierenden in meinem Kopf auf. Sie war sehr dünn gewesen, hatte einen aufgeblähten Bauch gehabt und war an Krebs gestorben. Kürzlich bemerkten auch meine Kollegen, dass ich stark abgenommen hatte. Sie meinten, ich hätte zu viel Stress, weil ich nicht gut essen und schlafen würde.
Schließlich tauchten die folgenden negativen Gedanken auf: „Ich könnte sterben, weil sich der Krebs nach einer Diagnose meistens schon im Endstadium befindet. Wenn ich sterben sollte, wer wird sich dann um meine Mutter kümmern und wie werden meine Kollegen das sehen?“ Sie wussten alle, dass ich Falun Dafa kultiviere. Ich dachte auch: „Mein Tod könnte sich negativ auf ihre Meinung über die Praktizierenden auswirken. Ich kann jetzt nicht sterben.“ Dann begann ich, aufrichtige Gedanken auszusenden.
Es waren nur Illusionen, das wusste ich, denn Meister Li (der Gründer von Falun Dafa) lehrt uns, dass wahre Dafa-Praktizierende keine Krankheiten haben. Aber warum tauchten diese Illusionen bei mir auf? Ich schaute nach innen und fand meine Anhaftungen an Anerkennung und Egoismus. Ich wollte die beste Lehrerin in meiner Schule sein. Meine Schüler sollten in jedem Fach die besten Durchschnittsnoten und die höchste Punktzahl haben. Sonst fühlte ich mich schlecht. Wenn ihre Noten nicht meinen Erwartungen entsprachen, ärgerte ich mich. Das zeigte meinen Neid und mein Konkurrenzdenken. Ich schämte mich dafür, dass ich solche Anhaftungen an das „Ego“ nicht beseitigt hatte.
Ich glaubte, nun hätte ich den grundlegenden Eigensinn gefunden, aber das war nicht die Ursache. Als ich daran dachte, dass ich sterben würde, galt mein erster Gedanke meiner Mutter. Meine Bindung zu ihr war sehr stark und ich hatte ihr versprochen, dass ich ihr keine Sorgen bereiten würde. Im Jahr 2018 sah sie, wie die Polizei mich zu Hause verhaftete, und litt seitdem sehr unter dieser psychischen Belastung.
Sie musste deshalb bei meiner Schwester leben. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich meiner Mutter viel schuldete und es versäumt hatte, ihr in ihren letzten Lebensjahren ein stabiles und friedliches Umfeld zu bieten. Jedes Mal, wenn der Name meiner Mutter fiel, kamen mir die Tränen und ich konnte nicht aufhören zu weinen. Dieses Mal war mein erster Gedanke wieder meine Mutter. Meine Zuneigung zu ihr war zu tief. In der Vergangenheit hatte ich versucht, diese Gefühle loszulassen, aber sie waren noch immer zu stark. Diesmal musste ich sie loswerden!
Obwohl ich nach innen schaute, fühlte sich mein Herz ein wenig schwer an. Ich tauschte meine Gedanken mit einigen anderen Praktizierenden aus und hoffte auf ihre Hilfe, bekam aber keine. Da mir die Zuversicht fehlte, suchte ich im Außen nach Antworten. Mit der Zeit war ich etwas enttäuscht und dachte, dass die anderen Praktizierenden egoistisch seien. Allerdings offenbarte diese Erfahrung auch meinen eigenen Egoismus.
Als ein anderer Mitpraktizierender vor vier Jahren eine schwere Zeit durchmachte, reagierte ich gleichgültig darauf und meinte, dass das sein eigenes Problem sei und andere keine entscheidende Rolle spielen könnten. Angesichts meiner Schwierigkeiten erinnerte mich ein Praktizierender an meine Worte und meinte, ich sei egoistisch. Bei dieser Gelegenheit möchte ich den Praktizierenden aufrichtig dafür danken, dass sie mich auf meine Mängel hingewiesen haben.
Als ich dieses Manko entdeckte, fühlte ich mich wohler, konnte es im Herzen aber noch nicht ganz loslassen. Obwohl ich wusste, dass der Schlüssel zur Kultivierung darin besteht, nach innen zu schauen und mich zu korrigieren, konnte ich einfach nicht aufhören, mich auf den Knoten zu konzentrieren.
In den Sommerferien wohnte ich ein paar Tage bei meiner Mutter. Meine Familie fand, dass ich zu dünn war, aber ich wollte ihnen den Grund auch nicht sagen.
Einmal sprach ich mit einem Praktizierenden, der glaubte, dass mein „wahres Selbst“ vom Fa getrennt sei. Ich war überrascht und fragte ihn, was seiner Meinung nach die Ursache für Trennung sei. Er sagte, er sehe ein großes eisernes Ei, und ich sei in diesem Ei. Dann zitierte er das Fa des Meisters:
„Wenn du die Barmherzigkeit hast, die Eisen und Stahl zum Schmelzen bringen kann, kannst du es gutmachen.“ (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, am Nachmittag des 15. Februar 2003 in Los Angeles)
Was mir fehlte, war Barmherzigkeit. Wenn wir uns von unseren Emotionen trennen, wird die Barmherzigkeit ganz natürlich entstehen. Wegen meiner starken Anhaftungen an Zuneigung, Ansehen und Eigeninteresse, fehlte es mir an Barmherzigkeit.
Er wies mich auch auf meinen Groll hin. Wenn ich vor dem Tod meines Vaters über ihn sprach, knirschte ich oft vor Verachtung mit den Zähnen. In diesen Jahren war mir nicht klar, dass meine starke Bindung zu meiner Mutter auch auf meinen Vater zurückzuführen war. Das war eigentlich sehr egoistisch. Ich dachte, meine Hingabe an die Familie sei selbstlos. In Wirklichkeit versuchte ich, ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Wenn ich Unzulänglichkeiten bei meinen Kollegen sah, freute ich mich und war froh, dass ich solche Probleme nicht hatte. Ich kultivierte mich im Falun Dafa so, als hätte ich eine Lebensversicherung.
Der Praktizierende hoffte, dass ich im Hinblick auf diese Illusion mehr nach innen schauen würde. Ich schätzte es sehr, dass er mich auf mein Problem hingewiesen hatte.
Bei meinen Überlegungen, ob ich ins Krankenhaus gehen sollte oder nicht, waren zwei Stimmen in meinem Kopf. Die eine sagte: „Warum gehst du nicht ins Krankenhaus?“ Die andere sagte: „Kultivierende haben keine Krankheiten. Die Illusionen kommen von den Problemen bei der Kultivierung.“
Dann meldete sich die erste Stimme wieder und sagte: „Was ist, wenn ich mich nicht rechtzeitig korrigieren kann und der Tumor mir das Leben nimmt?“ Daraufhin antwortete die zweite Stimme: „Der Meister hat das letzte Wort. Dafa ist zur Kultivierung da und nicht zur Heilung von Krankheiten!“
Schließlich stand mein Entschluss fest, nicht ins Krankenhaus zu gehen. Ich nahm mir vor, die Schwierigkeit zu überwinden und alles zurückzuweisen, was mir auferlegt wurde. Danach fühlte ich mich viel besser.
Wieder zu Hause sah ich mir zweimal die Vorträge des Meisters aus Guangzhou an. Ich wusste, dass ich mich von meinen Anhaftungen befreien musste. Wenn ich schon glaubte, dass der Knoten nichts mit mir zu tun hat, warum kümmerte ich mich dann noch darum? Es konnten nur erworbene Anschauungen sein, die meine Gedanken beherrschten, das war nicht mein wahres Selbst. Deshalb musste ich sie beseitigen.
Zwanzig Tage später war ich nicht mehr so dünn. Am ersten Schultag im September wollte ich nicht hingehen und lieber online unterrichten, damit meine Kollegen nicht sahen, dass mit mir etwas nicht stimmte. Dadurch wurde eine andere Anhaftung offenbar, das Gesicht zu wahren. Jede menschliche Anhaftung blockiert meinen Weg der Kultivierung, und ich muss sie beseitigen.
Am 6. September bat ich den Meister um Hilfe. Ein paar Tage später spürte ich nichts mehr und hatte nach der Arbeit nur leichte Schmerzen. Ich war sehr froh, dass der Meister sich um mich kümmert.
Ich praktiziere Falun Dafa schon seit über 23 Jahren. Vordergründig lerne ich das Fa, mache die Übungen und sende jeden Tag aufrichtige Gedanken aus. Außerdem tue ich, was ich kann, um über die Fakten aufzuklären. Es sieht so aus, als wäre ich ein Dafa-Kultivierender. In Wirklichkeit bin ich vor der Tür der Kultivierung herumgelaufen und habe die Anhaftungen nicht beseitigt, die schon von langer Zeit hätten beseitigt werden müssen. Diese Anhaftungen haben sich angesammelt und den großen Knoten gebildet, den ich heute habe. Das ist wirklich eine Warnung, ein Stockschrei für mich.
Ich möchte den Mitpraktizierenden für ihren Austausch über das Fa und für den Hinweis auf meine Unzulänglichkeiten danken. Vielen Dank auch dem Meister, ich bin fest entschlossen, den Weg der Kultivierung weiterzugehen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch