(Minghui.org) Ein Einwohner von Tianjin, der wegen der Ausübung von Falun Dafa zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden war, wurde erneut verurteilt und befindet sich in einem ernsten Zustand. Er ist in demselben Gefängnis inhaftiert, in dem sein Bruder vor elf Jahren wegen seines Glaubens zu Tode gefoltert wurde.
Li Xiliang wurde im November 2021 in das Team 1 der zehnten Abteilung des Binhai-Gefängnisses gebracht. Informationen über seine Verhaftung und Verurteilung müssen noch untersucht werden. Im ersten Monat seiner Inhaftierung wurde er in einer 1,2 mal 3 Meter großen Einzelzelle festgehalten. Zum Frühstück und Abendessen erhielt er ein wenig gekochtes Suppengrün und ein Dampfbrötchen, zum Mittagessen zwei Brötchen. Erst später begann das Gefängnis, ihm das reguläre Essen zu geben, das auch andere Häftlinge erhielten.
Am 28. Dezember, nur zehn Tage nach seiner Verlegung in das Team 2 der zehnten Abteilung, stürzte er auf dem Weg zur Toilette. Team 2 ist speziell für die Misshandlung von Falun-Dafa-Praktizierenden vorgesehen. Der Gefängnisarzt fand eine dunkelrote Substanz in seinem Erbrochenen, behauptete allerdings, es handele sich um die Würze der Trockennudeln, die er zum Abendessen gegessen hatte. Die Gefängniswärter brachten Li zu einer CT-Untersuchung in das außerhalb gelegene Krankenhaus von Dagang. Der dortige Arzt behauptete weiterhin, es gehe ihm gut. Anschließend wurde er für 15 Tage Quarantäne in das Krankenhaus Xinsheng gebracht, bevor man ihn wieder in das Gefängnis zurückbrachte. (Jeder, der das Gefängnis verlassen hatte, musste in Quarantäne).
Während dieser Zeit teilte ein Insider Lis Familie mit, dass Li nach Angaben eines Insassen der zehnten Station im Sterben liege. Ein anderer Insasse sagte später, dass dort kürzlich ein Falun-Dafa-Praktizierender gestorben sei. Bis Familie machte sich große Sorgen, ob es sich dabei um ihn handeln könnte. Aufgrund der strengen Informationszensur ließ sich dies bisher nicht bestätigen.
Vor seiner letzten Verurteilung wurden Li und sein jüngerer Bruder Li Xiwang 2001 verhaftet und zu zwölf, beziehungsweise acht Jahren Haft verurteilt. Bevor Li entlassen wurde, wurde sein jüngerer Bruder am 21. Dezember 2010 (etwa eineinhalb Jahre nach seiner Entlassung) verhaftet und zu weiteren acht Jahren verurteilt. Am 29. Juli 2011, nur zehn Tage nachdem der jüngere Bruder in das Gefängnis Binhai gebracht worden war, starb er an den Folgen der „Ankerfolter“.
Bei der „Ankerfolter“ werden die Beine des Opfers gerade gehalten und fixiert, während seine Hände am Boden gefesselt sind. Sein Rücken ist gekrümmt und die Beine können sich nicht bewegen. Während die Insassen diese Folter für maximal zwei Stunden aushalten, wurde Li Xiwang über zehn Stunden lang auf diese Weise gefoltert, bevor er um Mitternacht tot aufgefunden wurde.
Folterdarstellung: Ankerfolter
Li Xiliang wusste jedoch nichts vom Tod seines jüngeren Bruders in dem Gefängnis, bis er 2013 aus seiner ersten Haftstrafe entlassen wurde. Er selbst wäre während seiner ersten Haftstrafe fast an den Schlägen gestorben. Als seine Familie einen Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung stellte, lehnte das Gefängnis dies mit der Begründung ab, dass sie ihn erst bei seinem letzten Atemzug entlassen würden.
Frühere Berichte:
Persönlicher Bericht: Mein Bruder wurde innerhalb von 10 Tagen zu Tode gefoltert
Crimes Committed against Falun Gong Practitioners in Gangbei Prison