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Die versteckte Verfolgung im Untersuchungsgefängnis der Stadt Lanzhou

5. August 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Gansu

(Minghui.org) Das Dritte Untersuchungsgefängnis der Stadt Lanzhou [1] in der Provinz Gansu ist seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 eine der wichtigsten Haft-Einrichtungen für männliche Falun-Dafa-Praktizierende in dieser Region. Wer an seinem Glauben festhält, wird gefoltert, während er unter den schlechten Lebensbedingungen dort leidet und ihm Nahrung und Dinge des täglichen Bedarfs vorenthalten werden.

Praktizierende gefoltert und zum Verzicht auf Falun Dafa gezwungen

Han Xu wurde nach seiner Verhaftung im Mai 2019 in diesem Gefängnis festgehalten. Als der Wärter Pan sah, dass er die Falun-Dafa-Übungen machte, schlug er ihm auf den Kopf. Danach fesselte er ihm die Hände mit Handschellen hinter dem Rücken und kettete die Handschellen an die Fußfesseln an, wodurch Han tagelang zum Knien gezwungen wurde.

Folterillustration: Mit Handschellen und Fußfesseln hinter dem Rücken gefesselt

Später brachten die Wärter Hans Hände nach vorne und verbanden die Handschellen wieder mit den Fußfesseln, so dass er in einer gebeugten Haltung verharren musste. Die Folter dauerte eine Woche. Han wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt und im Oktober 2021 in das Gefängnis von Lanzhou verlegt.

Ein anderer derzeit in der Haftanstalt inhaftierter Praktizierender, Jiang Minghui, wurde vom Staatsanwalt während eines Verhörs aufgefordert, einen Reuebrief zu schreiben. Der Staatsanwalt versprach, ihn freizulassen, wenn er das Schreiben verfasste. Jiang weigerte sich.

Jia Jianhuai entwickelte aufgrund der Misshandlungen hohen Blutdruck. Zweimal am Tag musste er Medikamente einnehmen, durfte aber keine Falun-Dafa-Übungen machen. Er muss sich nun vor Gericht verantworten, nachdem Zhang Li und Bai Jun von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chengguan Anklage gegen ihn erhoben und seinen Fall am 18. November 2021 an das Bezirksgericht Chengguan verlegt haben.

Schlechte Lebensbedingungen

Jede Zelle in der Haftanstalt ist etwa 70 Quadratmeter groß, wobei eine große Pritsche zwei Drittel des Platzes einnimmt. Wenn die Haftanstalt überfüllt war, quetschten sich mehr als zwanzig Personen auf die Pritsche, so dass sie kaum Platz hatten, sich umzudrehen oder zu bewegen. Es war so eng, dass einige Schwierigkeiten beim Atmen hatten. In den Sommernächten wurde die Situation noch unerträglicher.

Obwohl jeder Häftling 300 Yuan (ca. 52 Euro) pro Monat für das Essen bezahlen musste, bekamen sie von den Wärtern nie das vorgeschriebene Geflügel, die Eier, den Fisch, das Obst und das Gemüse. Stattdessen wurden ihnen bestimmte Früchte und Snacks für mehr als das Doppelte des Marktpreises verkauft.

Das Trinkwasser für die Gefangenen bestand aus trübem Regenwasser (eine Methode, um im Nordwesten Chinas Wasser zu sparen), während die Wärter mit Mineralwasser und anderen Getränken versorgt wurden.

Bei den Waren des täglichen Bedarfs, die die Häftlinge kaufen konnten, handelte es sich um minderwertige Waren (manchmal auch um gefälschte Produkte), die von Vertragspartnern geliefert wurden, die Verbindungen zu den Wärtern hatten.

Die Haftvorschriften sehen vor, dass das Wachpersonal in regelmäßigen Abständen Gespräche mit den neuen Gefangenen führen muss, was jedoch nie umgesetzt wurde. Die Zellenleiter unterrichteten die neuen Häftlinge darüber, was sie sagen sollten, wenn die Inspektoren kamen.

Die Wärter nahmen den Gefangenen häufig grundlegende Rechte. Zum Beispiel strichen sie ihre Ruhetage, verweigerten ihnen das Fernsehen oder den Kauf von Dingen des täglichen Bedarfs.

Kranke Häftlinge erhielten nur Medikamente gegen Erkältungen und Durchfall. Die Häftlinge mit schweren Infektionskrankheiten wie Syphilis, AIDS und Hepatitis wurden nicht isoliert, sondern lebten mit allen anderen zusammen.

Die Häftlinge wurden angewiesen, tagsüber unter Aufsicht der Zellenleiter ordentlich auf der Bank zu sitzen und durften sich nicht bewegen. Morgens und nachmittags erhielten sie jeweils eine Stunde Pause. Viele Häftlinge litten aufgrund des langen Sitzens an Hämorrhoiden.

Von Zellenleitern schikaniert

Die Zellenvorsteher waren von den Wärtern ernannte Häftlinge, die für alle Aktivitäten in der Zelle verantwortlich waren. Einigen Langzeithäftlingen zufolge konnten die meisten Zellenleiterpositionen mit ein paar tausend Yuan erkauft werden. Diejenigen, die einen solchen Posten anstrebten, beauftragten ihre Familien, die Wärter zu kontaktieren, um die Transaktion außerhalb des Gefängnisses abzuschließen.

Die Zellenleiter genießen viele Privilegien, wie beispielsweise die Möglichkeit, einen bestimmten Häftling als Diener zu haben, den Platz von zwei Personen auf der Pritsche zu beanspruchen und ihre eigenen Zellenregeln aufzustellen. Die Wärter drückten außerdem bei ihrem Verhalten ein Auge zu.

Alle Häftlinge mussten gleich nach ihrer Ankunft alle Geldüberweisungen ihrer Familie an die Zellenleiter weitergeben. Das gesammelte Geld sollte von allen Zellenmitgliedern für die „Harmonie in der Zelle“ gemeinsam verbraucht werden. Die Zellenleiter konnten die mit dem Geld gekauften Lebensmittel selbst verzehren oder sie nach Belieben zuteilen.


[1] Auch als Untersuchungsgefängnis Xiguoyuan bekannt