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Bei familiären Bindungen jeden Gedanken prüfen und berichtigen

5. August 2022 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Shaanxi, Festlandchina

(Minghui.de) Im Vergleich zu offensichtlichen Anhaftungen wie Neid, Groll und Begierden scheint die Anhaftung an die Familie weniger auffällig. Manche offensichtlichen familiäre Anhaftungen sind auch unter den gewöhnlichen Menschen nicht gut, allerdings sind sie dort selbstverständlich. Doch wenn wir als Praktizierende lediglich die Anhaftungen loslassen, die selbst gewöhnliche Menschen für schlecht halten, dann sind wir nur gute Menschen und können nicht über die Ebene der gewöhnlichen Menschen hinausgehen. Sich so gut wie möglich im Einklang mit den gewöhnlichen Menschen zu kultivieren, ist eigentlich noch schwerer. Im Nebel stehen die Prinzipien der irdischen Welt im Gegensatz zu denen auf hohen Ebenen. Sobald wir ein wenig locker lassen, verfallen wir in die Anhaftungen der gewöhnlichen Menschen, ohne dass wir es selbst bemerken.

Als Beispiel möchte ich die Beziehung zwischen meiner Mutter, die auch meine Mitpraktizierende ist, und meiner Großmutter aufführen. Meine Großmutter hat kaum Schulbildung und ist eine einfache und nette Frau auf dem Land. Als wir eine schwierige Zeit durchmachten, war sie sehr nett zu meiner Mutter und mir. Deswegen schenken wir ihr und unserem Großvater an Festtagen und zum chinesischen Neujahr Geld und geben unser Bestes, damit sie finanziell gut stehen und glücklich leben können. Indem wir unsere Eltern aus Ausdruck der kindlichen Dankbarkeit beschenken, werden die familiären Bindungen und Gefühle genährt, ohne dass wir es bemerken. Besonders offensichtlich zeigt sich dies bei meiner Mutter.

Im Folgenden teile ich einige Erkenntnisse mit in der Hoffnung, dass die Mitpraktizierenden, die ähnliche Anhaftungen haben, darüber nachdenken mögen.

Vor ein paar Tagen erfuhr ich am Telefon, dass meine Großmutter aus Besorgnis einen Herzinfarkt bekommen hatte, weil ihr Mann weggegangen und lange Zeit nicht nach Hause gekommen war. Es tat meiner Mutter sehr weh, als sie ihre Mutter leiden sah. Schließlich entschlossen wir uns beide, ein Handy für meine Großmutter zu kaufen und die Telefongebühren zu übernehmen, damit die beiden in Verbindung bleiben konnten, wenn mein Großvater nicht zu Hause ist.

Eines Tages rief ich meine Oma an, um sie zu fragen, ob sie das Handy schon ausprobiert habe. Aber mein Opa nahm den Anruf entgegen und erzählte, meine Oma sei zu einer Verwandten nebenan gegangen, um dort einen Hühnerstall einzurichten. Seit vielen Jahren züchtet diese Verwandte Hühner, Gänse, Schafe, Hunde und anderes Vieh. Aber sie kümmert sich selbst nicht viel darum, sondern schiebt diese Arbeit wie „selbstverständlich“ auf meine Oma. Damit waren mein Opa und meine Mutter schon immer nicht einverstanden gewesen. Heute konnte meine Mutter ihre Xinxing nicht bewahren und sagte zu meiner Oma: „Du bist bereits 75 Jahre alt und nicht mehr so robust wie früher. Die Verwandte geht spazieren und spannt dich ein. Behandelt sie dich nicht etwa wie einen Narren? Wenn sie sich nicht um ihr Vieh und ihre Tier kümmern will, dann muss sie es sein lassen!“ Unerwartet entgegnete meine Großmutter ruhig und gelassen: „Es ist kein Problem, ich arbeite freiwillig für sie. Ihr müsst mich nicht davon abhalten. Wenn ich das irgendwann nicht mehr schaffen kann, dann lasse ich es bleiben. Ich sitze sowieso nur herum und habe nichts zu tun.“

Diesmal blieb ich unberührt und mischte mich nicht ein. Als ich mich hinterher mit meiner Mutter austauschte, erinnerte ich mich an das Beispiel der alten Dame im Zhuan Falun, die von einem Auto angefahren wurde. So sagte ich zu meiner Mutter: „Du bist eine Falun-Dafa-Praktizierende, spielst aber die Rolle einer gewöhnlichen Verwandten. Du fühlst dich unausgeglichen und willst, dass Opa seine Frau überredet, diese Sache sein zu lassen. Ist es nicht genauso wie die alte Dame, die von einem Auto angefahren wurde und Geld vom Fahrer verlangt? Auch wenn du und Opa anderer Meinung seid, kann Oma doch zu ihrer Entscheidung stehen und ohne Reue zu ihrer Nachbarin gehen und ihr helfen. Ist sie nicht ein Mensch, der sich zwar noch nicht im Dao kultiviert, sich aber schon im Dao befindet? Wie kommt es, dass du als Kultivierende in dieser Hinsicht nicht einmal so gut bist wie ein gewöhnlicher Mensch!?“

Warum sollen wir uns auch bei Ungerechtigkeit nicht einmischen?

Wir sollten uns nicht einmischen: Erstens haben sie aus Sicht eines Kultivierenden vielleicht gute oder schlechte Schicksalsverbindungen aus ihren früheren Leben, die in diesem Leben geregelt werden müssen. Wenn wir sie daran hindern, dann stören wir den Plan der höheren Lebewesen, die diese Sache arrangiert haben. Wie lange und wie viel Oma ihr hilft, ist schon längst arrangiert, können wir das ändern? Vielleicht soll die Situation dafür sorgen, dass Oma ihr Karma in diesem Leben begleicht, damit sie auf eine höhere Ebene zurückkehren kann. Auch gewöhnliche Menschen kultivieren sich in dieser irdischen Welt. Wir können die Wahrheit der Dinge nicht sehen, daher dürfen wir ihren Zustand nicht stören. Genau wie jene verrückte alte Dame im Zhuan Falun: Ihre Angehörigen konnten nicht sehen, wie sie litt, und sperrten sie im Keller ein, damit sie nicht herausrennen konnte und frieren musste. Sie schienen ihr helfen zu wollen, aber sie wussten nicht, dass sie damit die alte Dame an ihrer Rückkehr hinderten! Wir dürfen nicht eine solche Rolle spielen, das würde dem Arrangement entgegenwirken.

Für uns Kultivierende ist das natürlich ein Pass, der für uns arrangiert wurde, um die Bindungen zu unserer Familie loszulassen und unsere Xinxing zu erhöhen. Unter allen Gefühlen ist die familiäre Bindung nach meinem Verständnis eine ziemlich große, aber auch schwer zu erkennende Anhaftung.

Deshalb müssen wir angesichts der familiären Bindung mehr darauf achten, unsere Rolle als Kultivierende richtigzustellen, um den sorgfältigen Arrangements des Meisters gerecht zu werden.

Der Meister sagt:

„Das wahre Leben eines Menschen ist der Urgeist. Die Mutter, die deinen Urgeist geboren hat, ist deine wahre Mutter. Im Kreislauf der Reinkarnation in sechs Daseinsbereichen hast du unzählige Mütter gehabt; manche von ihnen waren Menschen, manche nicht. Wie viele Kinder hast du in all deinen Vorleben gehabt? Es sind auch unzählige gewesen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 296)

Deswegen sollten wir nicht an der familiären Bindung haften.

Sobald einer in den Tempel geht, bricht er die Beziehung zu seinen Verwandten ab und mischt sich nicht in ihre Angelegenheiten ein. Wir kultivieren uns zwar in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen und es scheint, dass es keine verbindlichen Regeln und Vorschriften für uns Kultivierende gibt, aber in Wirklichkeit sind die Anforderungen an uns viel höher als an sie.

Der Meister hat uns bereits den Zustand mitgeteilt, wie wir unter den gewöhnlichen Menschen leben sollen:

„Schauen ohne sehen; nicht verirrt, nicht verwirrt.Horchen ohne hören; das Herz nicht gerührt.“(Im Dao, 04.01.1996, im: Hong Yin I)

Wenn wir das nicht schaffen können, bedeutet es, dass wir immer noch im Nebel der gewöhnlichen Menschen sind. Für sie mag es richtig sein, Dinge für andere zu regeln, aber das gilt nicht für uns Kultivierende. Es geht nicht nur um die Frage der Mundkultivierung, sondern auch darum, dass man Karma aufbaut, wenn man schlechte Dinge tut, und man dann auf eine niedrigere Ebene fällt. Zugleich legt man die Anhaftung an die Familie nicht ab. Wie kann man dann seine Ebene erhöhen?

Natürlich dürfen wir auch nicht ins Extrem gehen. Wir sollen die Beziehungen in der Familie ausbalancieren, ohne dabei eigensinnig zu werden. Vielleicht kommen wir alle aus unterschiedlichen und fernen Welten. Jetzt sind wir Familienangehörige geworden, nur um uns gegenseitig zu helfen, gemeinsam fleißig voranzukommen und unsere Mission zu erfüllen. Deswegen haben wir diese heilige Schicksalsverbindung geknüpft.

Wir haben auch keinen Grund, abhängig voneinander zu sein oder unsere mitpraktizierenden Angehörigen zu belehren oder zu beschuldigen, sondern wir sollen sie wie normale Mitpraktizierende behandeln. Wenn wir sie anders behandeln, haben wir bereits Gefühle hineingemischt.

Nur wenn wir die Anhaftung an die Familie durch Kultivierung lösen und jeden Gedanken und jede Gesinnung berichtigen, können wir gemeinsam unser grandioses Gelübde erfüllen und dem Meister zu helfen.

Ich danke dem Meister für seine barmherzigen Hinweise und ich danke meinen Mitpraktizierenden für ihre selbstlosen Bemühungen.

Das ist meine Erkenntnis auf meiner derzeitigen Ebene. Wenn etwas dem Fa nicht entspricht, bitte ich meine Mitpraktizierenden um barmherzige Korrektur.