(Minghui.org) Viele Jahre litt Bu Guoqin unter allerlei Beschwerden. Die Geschäftsfrau aus der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei führte lange Zeit ein schwieriges Leben, bis sie Falun Dafa kennenlernte. Nachdem sie 1997 mit dem Praktizieren begonnen hatte, verschwanden ihre Symptome.
Der Lehre von Falun Dafa folgend richtete sich Bu nach den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Weder verübelte sie ihrem Mann, dass er dem Glücksspiel nachging, noch dass er eine Affäre hatte. Sie blieb tolerant und rücksichtsvoll. Von ihrer Kultivierung profitierte auch ihr Sohn. Der mit Hydrocephalus – auch Wasserkopf genannt – geborene Junge, der im Alter von zehn Jahren immer noch nicht laufen konnte, vermochte auf einmal, allein die Treppe hinunterzugehen.
Das alles fand ein jähes Ende, als das chinesische kommunistische Regime im Juli 1999 beschloss, Falun Dafa auszurotten. Zu dieser Zeit war die Meditationsbewegung so beliebt wie nie zuvor. Im Rahmen von politischen Kampagnen wurde Falun Dafa diffamiert und Praktizierende gezielt verfolgt, auch Bu. Da sie ihrem Glauben treu blieb, wurde sie festgenommen und musste während ihrer Haft in zwei Arbeitslagern grausame Folter erdulden. Die Angst, in die Verfolgung verwickelt zu werden, ergriff auch ihren Mann. Er setzte Bu unter Druck, damit sie eine Scheidungsvereinbarung unterschrieb. Der gesamte Besitz ging an ihn über, auch das Haus und die Ersparnisse des Paares.
Nach ihrer Freilassung verschlechterte sich der Zustand der Praktizierenden immer weiter, bis sie schließlich starb. Der genaue Todeszeitpunkt der über 60-Jährigen ist nicht bekannt.
Im Folgenden berichten wir, wie Bu Guoqin verfolgt wurde.
Im Oktober 1999 reiste Bu mit der Praktizierenden Zhai Cuixia nach Peking, um für Falun Dafa einzutreten. Ihnen wurde jedoch der Zutritt zum Petitionsbüro des Staatsrates, in dem die Bürger ihre Beschwerden vorbringen, verwehrt. Stattdessen forderten die Beamten die Polizei an. Bu und Zhai wurden festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis Xicheng gebracht.
Die Wärter zwangen Bu, sich in den Waschräumen hinzuhocken. Andere Gefangene wurden angestachelt, die Praktizierenden mit kaltem Wasser zu übergießen. Wenn Bu aus Protest schrie, folgte dem ein weiterer kalter Guss. Nach der ersten Runde dieser „Dusch-Folter“ verprügelten die Gefangenen Bu mit einem Schuh, sodass ihr Körper mit blauen Flecken übersät war.
Die Aufseher zwangen Bu zudem, die Gefängnisregeln auswendig zu lernen. Sie weigerte sich und argumentierte, dass sie keine Kriminelle sei und nicht gegen das Gesetz verstoßen habe. Zur Strafe durfte sie nachts nicht schlafen, sondern musste stundenlang stehen oder in der Hocke verbringen. Nach 13 Tagen brachten Beamte sie und Zhai zurück in ihre Heimat nach Chifeng.
Bei ihrer Ankunft in der Haftanstalt des Bezirks Yuanbaoshan wurde sie von Dutzenden Reportern umringt. Sie fotografierten die Praktizierenden mit den Beamten an ihrer Seite und wollten wissen, warum sie nach Peking gegangen waren. Als Antwort verwiesen die Praktizierenden darauf, dass die Verfolgung illegal sei. Die im Fernsehen abgespielte Propaganda sei frei erfunden. Ein Beamter schrie sie daraufhin an und drohte mit Schlägen, die er jedoch wegen der laufenden Kameras nicht in die Tat umsetzte. Nachdem die Reporter gegangen waren, folgte die Strafe: Die Wärter zwangen die beiden Frauen, an dem eisigen Wintertag bis um Mitternacht auf dem ungeheizten Flur zu stehen.
Eines Tages überraschte ein Wärter Bu und Zhai dabei, als sie die Falun-Dafa-Übungen machten. Er brachte sie ins Büro des stellvertretenden Direktors und prügelte auf sie ein. Als die Frauen ihm vorwarfen, die Gefängnisregeln zu missachten, sagte der Direktor, dass es für Falun-Dafa-Praktizierende Ausnahmen gebe. „Wenn ihr sterbt, wird das als Selbstmord gemeldet. Für uns seid ihr wie Küken – wir können tun, was wir wollen“, so der Direktor.
Am nächsten Tag legten die Wärter den Praktizierenden Fußfesseln und Handschellen an, die sie tagelang tragen mussten, wobei die Hände hinter den Füßen fixiert wurden. Diese Foltermethode wurde „die Fußfesseln greifen“ genannt. Derart gefesselt konnten die Frauen weder gerade sitzen, noch stehen oder liegen. Die Schmerzen waren unerträglich. Aus Protest gegen die Verfolgung traten sie in Hungerstreik, bis die Folter aufhörte. In den zwei Folgemonaten wurden sie täglich gezwungen, stundenlang zu knien oder zu hocken.
13 Tage später, im Mai 2000, wurden die beiden Frauen in die Haftanstalt Pingzhuang gebracht, wo bereits sechs andere Praktizierende festgehalten wurden. Bei ihnen handelte es sich um Liu Xiaoxin, Xin Xiuying, Zhang Xiuqin, Wang Xiufang, Li Cuilan und Zhang Yuling.
Als sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, entzogen die Wärter ihnen den Schlaf. Stattdessen mussten die Praktizierenden barfuß im „Entengang“ gehen – in der Hocke. Die auf dem Rücken liegenden Hände wurden zusätzlich mit einem 30 Kilo-Sack Maismehl beschwert. Da Bu nicht in die Hocke gehen konnte, musste sie mit der Last auf dem Boden kriechen, wodurch ihre Kniescheiben verletzt wurden.
Nach dem „Entengang“ zwangen die Wärter die Praktizierenden, sich in eiskaltes Wasser zu setzen. Andere Gefangene sorgten für Nachschub und gossen eimerweise kaltes Wasser über sie. Auch menstruierende Frauen wurden auf diese grausame Weise gefoltert.
Wenn Praktizierende von der Folter unbewegt blieben, befahlen die Wärter ihnen, schnell mit angezogenen Beinen hochzuspringen. Sobald sie langsamer wurden, bestraften die Wärter sie mit Peitschenhieben mit einem 4 cm dicken Plastikrohr. Wenn Praktizierende trotz dieser Umstände noch weiter springen konnten, gingen die Wärter zu einer neuen Methode über: Sie ließen sie über eine Stunde lang in der prallen Sonne springen, die Wasserflaschen der Praktizierenden hatten sie vorher geleert.
Später mussten sich die Praktizierenden im „Froschsprung“ vorwärtsbewegen. Die Wärter zwangen sie, sich in einer Reihe hintereinander zu hocken, wobei die hintere Person die Ohren der vorderen festhielt. Die Praktizierenden mussten gleichzeitig vorwärtsspringen, wobei sie die Ohren nicht loslassen durften. Manche Ohren wurden dadurch eingerissen und bluteten. Ein anderes Mal zwangen die Wärter die Praktizierenden, auf einem Bein im Kreis zu springen und sich dabei gegenseitig die Ohren zuzuhalten. Bei einer weiteren Gelegenheit richteten die Wärter einen Wasserschlauch auf die Praktizierenden, sodass sie fast ertranken.
Eines Abends gab ein Wärter vor, dass die Praktizierenden schlafen könnten. Nachdem sie tagelang keinen Schlaf gefunden hatten, durften sie sich bäuchlings auf das Bett legen. Kurz darauf übergossen Häftlinge die Praktizierenden mit Wasser. Dabei wurden neben der Kleidung auch die unter dem Bett verstauten Dinge des täglichen Bedarfs durchnässt.
Die Wärter versprachen den Praktizierenden, mit der Folter aufzuhören, sobald sie sich von Falun Dafa abwenden würden. Dem kamen sie jedoch nicht nach. Zur Strafe zogen die Wärter sie aus und verpassten ihnen Peitschenhiebe mit einem Ledergürtel – eine Folter, die als „offene Haut“ bezeichnet wird. Während der Gefängniswärter Zhang Haiqing die Frauen auspeitschte, schrie er: „Wenn ich euch heute Abend nicht in den Griff bekomme, werde ich meine Arbeit als Direktor aufgeben. Ich gebe euch eine Kostprobe der Diktatur des Proletariats. Ich werde euch in Stücke schlagen oder sogar zu Tode prügeln!“
Die Praktizierenden wurden so brutal ausgepeitscht, dass einige bewusstlos zusammenbrachen. Die Wärter traten ihnen gegen den Kopf, um zu sehen, ob sie noch am Leben waren. Nach drei Stunden schafften es die Praktizierenden, nachts um 2:00 Uhr in ihre Zelle zurückzukehren. Eine Gefangene sagte: „Wir dachten, ihr wäret tot. Das Geräusch der Peitsche klang wie Feuerwerkskörper. Wir hatten alle schreckliche Angst und weinten.“
Die Wärter fesselten zwei Praktizierende aneinander, deren Kleidung durchnässt waren. Sie durften sich nicht umziehen und sich nicht zum Schlafen hinlegen.
Am nächsten Morgen brachte ein Wärter die Praktizierenden in das Büro des Direktors. Als Zhang erfuhr, dass die Praktizierenden in Peking gewesen waren und für Falun Dafa geworben hatten, trat er sie mit Füßen. Andere Wärter versetzten ihnen zusätzlich Elektroschocks mit Schlagstöcken.
Nach zwei Monaten Haft wurde Bu zu einem Jahr Zwangsarbeit verpflichtet und in die Haftanstalt Chifeng gebracht. Da sie die Gefängnisregeln nicht auswendig lernen wollte, wurde sie von den Wärtern verprügelt und beschimpft. Aus Protest trat sie in den Hungerstreik.
Im August 2000 wurde Bu nach zwei Wochen in der Haftanstalt ins Zwangsarbeitslager Tumuji gebracht. Gemeinsam mit 14 anderen Praktizierenden sperrten Beamte sie in einen großen Raum. Als sie in der ersten Nacht die Falun-Dafa-Übungen machten, stürmten die Wärter herein und verprügelten sie. Der Wärter Wu Hongxia schlug mit einem Schuh auf sie ein und beschimpfte sie. Einige Praktizierende hatten Nasenbluten, andere blaue Flecken am ganzen Körper.
Die Praktizierenden mussten die Nacht in der Hocke verbringen, während sie tagsüber einer Gehirnwäsche unterzogen wurden.
Nach den ersten drei Monaten Folter blieben sechs Praktizierende übrig, die an ihrem Glauben festhielten. Bu war eine von ihnen. Die Wärter befahlen ihnen, einen ganzen Tag lang in der prallen Sonne zu stehen. Aus Protest traten sie in Hungerstreik. Daraufhin wurde die Folter eingestellt.
Später wurden die Praktizierenden der zweiten Abteilung des Arbeitslagers zugewiesen, wo sie verschneites Getreide ernten mussten. Die Wintertemperaturen in der Inneren Mongolei lagen immer unter dem Gefrierpunkt. Der kalte Wind blies den Praktizierenden ins Gesicht, so als würden sie mit einem Messer geschnitten. Wenn sie ihre nassen Handschuhe auszogen, waren diese in kürzester Zeit steifgefroren. Meist dauerte die Arbeit den ganzen Tag mit einer Mittagspause auf dem Feld. Erst am Abend kehrten sie zurück ins Zwangsarbeitslager.
So schwere Arbeit wie dort hatte Bu noch nie geleistet. Mit der Zeit zerrte dies an ihrem Körper und den Nerven. Jeden Tag fiel es ihr schwer aufzustehen, ständig hatte sie Schmerzen.
Nach ihrer Freilassung im Mai 2001 stand Bu vor einem Scherbenhaufen. Durch die Scheidung hatte sie alles verloren. Eine Zeit lang kam sie bei ihrer Schwester unter. Als Bu ihr nicht mehr zur Last fallen wollte, zog sie wieder aus. Sie fand ein verlassenes Haus, das sie im Winter nicht beheizen konnte.
Als ihre Enkelin geboren wurde, blieb Bu bei ihrer Tochter und kümmerte sich um die Kleine. Da sie weiter auf die Verfolgung aufmerksam machte, wurde sie erneut festgenommen. Abermals sperrte man sie ins Zwangsarbeitslager Tumuji, wo sie brutal gefoltert, beschimpft und einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Rund um die Uhr wurde sie von Gefangenen überwacht.
Nach ihrer Freilassung erlag Bu den Folgen der psychischen Qualen und Verletzungen. Der genaue Tag ihres Todes ist nicht bekannt.