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[Europäische Fa-Konferenz 2022] Zurück zur wahren Kultivierung

Ausgewählter Bericht für die Europäische Fa-Konferenz 2022 in Warschau

25. September 2022

(Minghui.org) Liebe Mitpraktizierende, es ist mir eine Ehre, heute hier bei euch zu sein. Vor neun Jahren, habe ich mit 24 Jahren angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Nach einem Jahr Kultivierung erlebte ich einen großen Rückschlag in meiner Kultivierung, als mein Freund an Krebs starb. Ich brauchte drei Jahre, um mich von diesem Verlust zu erholen und wieder aufzubauen. Danach konzentrierte ich mich nur noch auf die Arbeit, denn das war das Einzige, was mir einen Lebenssinn gab.

Im letzten Jahr begann ich mich zu fragen: „Kultiviere ich mich wirklich? Was bedeutet es, eine wahre Kultivierende zu sein?“ Ich werde nun kurz schildern, wie ein Wechsel des Umfelds mir geholfen hat, viele Anhaftungen zu erkennen und loszulassen und mich wieder auf den Weg zu einer ernsthaften spirituellen Praxis zu begeben.

1. Anhaftung an Karriere und Status loslassen

Das Projekt, in dem ich arbeitete, bevor ich mich entschied, zu den Medien zu gehen, erfuhr seit Anfang 2021 erhebliche Veränderungen. Mein Arbeitsablauf änderte sich drastisch. Einerseits war ich überfordert, weil ich zu viele verschiedene Dinge zu tun hatte; andererseits hatte ich in manchen Wochen nur sehr wenig zu tun. Ich konnte nicht verstehen, warum ich viele Dinge hätte leisten können, aber nur eine einzige Aufgabe erledigen sollte. Dadurch hatte ich das Gefühl, Zeit zu verschwenden, und war deprimiert. Ein Schuldgefühl entstand und ich begann mich zu fragen: „Wo will ich hin? Was ist der Grund für meine Teilnahme an diesem Projekt?“

Im Zhuan Falun las ich den Absatz, in dem der Meister sagt:

„Er glaubte, er wäre großartig und besser als die anderen. Er dachte, ihm wurde diese Kultivierungsenergie gegeben, um als Qigong-Meister zu arbeiten und ein Vermögen zu verdienen. In Wirklichkeit sollte er sich damit kultivieren.“ (Zhuan Falun 2019, S. 139)

Ich erkannte, dass ich ein falsches Verständnis davon hatte, meine Rolle als Dafa-Jüngerin nicht zu erfüllen, wenn ich im Projekt etwas nicht erreichte. Jetzt habe ich verstanden, dass alles, was mir gegeben wird – meine Rolle im Projekt, die materiellen und finanziellen Mittel –, dass das alles für meine Kultivierung da ist und nicht dafür, dass ich etwas erreiche und mir einen Namen mache. Ich begann zu spüren, dass ich etwas anstrebte, aber es war mir nicht klar, was.

Dennoch beschloss ich, das Projekt zu verlassen und mich den Medien anzuschließen. Als ich den Einstellungsprozess durchlief, wurde mir gesagt, dass es keine Stellen für die juristische Abteilung mehr gebe, und mir wurden zwei andere Stellen angeboten. Am Anfang fragte ich mich: „Ich könnte doch an bestimmten Dingen arbeiten, aber von mir wird verlangt, etwas zu tun, von dem ich nicht weiß, wie es geht, und das für jeden anderen leicht zu erlernen wäre.“ Es war nicht einfach zu verstehen und zu akzeptieren, warum ich nicht für eine schwierigere Aufgabe eingesetzt wurde und warum ich an etwas anderem arbeiten musste als an dem, bei dem ich meine Erfahrungen einbringen konnte. Während ich das Fa lernte, verstand ich, dass sich der Weg eines Praktizierenden nicht nach seinen Fähigkeiten richtet, sondern nach seinen karmischen Beziehungen.

Während ich meinen Wunsch losließ, an dem zu arbeiten, was ich gelernt und worauf ich mich vorbereitet hatte, erkannte ich die Anhaftung an Karriere und Status als einen Teil von mir. Schon als kleines Kind war mir beigebracht worden, etwas Besonderes zu werden, also war mein ganzes Leben ein einziges Streben nach einem Status. Und weil diese Anschauung ein Teil von mir geworden war, war sie so schwer zu erkennen gewesen. Obwohl ich, als ich anfing, den Wunsch nach einer Anwaltskarriere aufgab und stattdessen an verschiedenen Projekten arbeitete, war das Streben nach einem Status im Grunde immer noch da.

Der Meister sagt:

„Macht die Dinge des Dafa nicht mit eurem unsauberen menschlichen Herzen. Die Kultivierung der Dafa-Jünger ist ernsthaft. Ganz gleich, wie klar ihr euch eurer Meinung nach auch darüber seid, in Wirklichkeit hat euer damaliges, strebendes Herz, euer Herz und eure Weisheit in den Nebel versetzt. Obwohl ihr bis zum heutigen Stand gekommen seid, wurdet ihr die ganze Zeit von den Gottheiten verspottet. Sie haben sich dem Dafa genähert, können aber nicht reinkommen. Sehr traurig.“ (Aufräumen, 06.08.2009, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Wie kann es sein, dass ich mir die ganze Zeit nicht bewusst war, dass ich in Wirklichkeit Dinge aus einem Streben heraus tat? Ich hatte immer gedacht, dass ich nicht wegen der übernatürlichen Fähigkeiten oder der Heilung meiner Krankheiten ins Dafa eingetreten war, deshalb träfe das Kapitel „Trachten“ nicht auf mich zu. Ich hatte mich also während der Kultivierung nicht selbst überprüft, ob das, was ich tat, eigentlich etwas Gutes war und der Rettung der Lebewesen diente, weil ich von den menschlichen Anschauungen getäuscht worden war.

Ich hatte immer den Gedanken, dies zu erreichen, jenes zu erreichen; den falschen Eindruck, dass ich es für ein Dafa-Projekt tat, während ich in Wirklichkeit die Dinge mit menschlichen Anschauungen betrachtete. Die Arbeit in einem Projekt zur Rettung der Lebewesen ist nicht dazu da, um auf der Karriereleiter aufzusteigen, indem wir den falschen Eindruck erwecken, dass das, was wir tun, einer guten Sache dient. Ich war wirklich traurig über meinen Egoismus und darüber, dass ich versuchte, etwas vom Dafa zu bekommen.

2. Stolz und Konkurrenzdenken loslassen

Nachdem ich mich den Medien angeschlossen hatte, geschahen unerwartete Dinge. Ich hatte nie einen Unterschied zwischen mir und meinen asiatischen Kollegen gesehen, aber nachdem ich dort angekommen war, wurde mir bei verschiedenen Gelegenheiten gesagt: „Du bist keine Asiatin.“ Am Anfang achtete ich nicht darauf. Nachdem ich eine Reihe von Fehlern bei einer mir zugewiesenen Aufgabe gemacht hatte und von der Arbeit daran abgezogen worden war, wurde mir erneut gesagt, ich sei keine Asiatin und würde die dortige Kultur nicht verstehen. Das war das erste Mal, dass es wehtat, das zu hören, und ich fühlte mich niedergeschlagen. Ich fragte: „Welche Kultur? Wir praktizieren doch alle das gleiche Fa. Gibt es einen asiatischen Weg und einen westlichen Weg, um nach innen zu schauen? Wir wenden doch alle die gleichen Prinzipien bei der Kultivierung an.“

Bei meiner ersten Teambesprechung redeten die Leute miteinander auf Chinesisch. Danach wurde mir gesagt, dass ich nicht mehr an den Treffen teilzunehmen bräuchte, da ich die einzige Nicht-Asiatin sei und es für die Leute zu schwierig sei, Englisch zu sprechen, nur damit ich wisse, was sie besprechen. Ich sagte mir, ich würde nicht zulassen, dass sich negative Gedanken einschleichen und dies zu einer Trennung zwischen uns führe.

Dieselbe Person, die diese Dinge gesagt hatte, veränderte sich plötzlich mir gegenüber und fing an, mit anderen über mich zu reden. Ich bemerkte immer mehr, wie sich das Verhalten der Leute mir gegenüber veränderte, auch bei meinen Freunden. Das verletzte mich, vor allem, weil ich so etwas nicht von ihr erwartet hatte und nicht verstand, was ich falsch gemacht hatte, dass sie sich so verhielten. Zweitens verlor ich durch das Verhalten dieser Person schließlich die einzigen Menschen, die mir am Herzen lagen. Alles, was ich tun wollte, war, zu den Leuten zu gehen und sie aufzuklären, denn ich fand es unfair, dass sie jetzt etwas über mich dachten, was meiner Meinung nach nicht der Wahrheit entsprach. Aber dann überlegte ich, dass ich mich ja genauso verhalten würde und anfangen würde zu konkurrieren. Als diese Person gemein zu mir war, war mein erster Gedanke, es ihr gleichzutun. So kam mein Konkurrenzdenken zum Vorschein.

Es ging so über Wochen, bis ich das Gefühl hatte, ich würde nicht hierhergehören. So erwog ich ernsthaft, mir ein Flugticket zu besorgen und früher in mein Land zurückzukehren. Mein einziger aufrichtiger Gedanke war: „Gib nicht alles wegen einer Welle von Emotionen auf.“ Diese ganze Situation zeigte mir eine andere Anhaftung, die ich sehr gut versteckt hatte: Stolz. Ich erkannte: Jeder geht seinen eigenen Weg. Ich sollte mich nicht darum kümmern, was andere über mich dachten, auch wenn sie die schlimmsten Dinge über mich erzählten. Solange ich stets die Lehre des Meisters in meinem Alltag anwendete und solange ich nichts tat, was das Fa sabotierte, spielte es keine Rolle, was andere von mir dachten. Was zählte, war, meinen Weg aufrichtig zu gehen. Daher konzentrierte ich mich auf meine Arbeit und kümmerte mich nicht darum, was andere über mich dachten.

Ich erinnerte mich an die Geschichte von Han Xin, und daran, wie ich jedes Mal versagte, wenn mir eine solche Prüfung bevorstand. Jedes Mal scheiterte ich, weil ich es nicht ertragen konnte, gedemütigt zu werden.

Der Meister sagt:

„,Man muss sich beweisen‘ sind Worte der gewöhnlichen Menschen. Wenn man nur lebt, um sich zu beweisen, überlegt mal, ist so ein Leben nicht anstrengend? Nicht leidvoll? Lohnt sich das? Schließlich war Han Xin ein gewöhnlicher Mensch, wir aber sind Kultivierende und sollen noch stärker sein als er.“ (Zhuan Falun 2019, S. 474)

Nachdem ich den Stolz beseitigt hatte, stabilisierte sich die Situation. Ich bemerkte auch, dass sich das Verhalten einiger Leute mir gegenüber wieder normalisierte.

3. Verstehen, was Güte wirklich ist

Von den drei Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht habe ich immer die Wahrhaftigkeit besonders stark anerkannt. Als ganz normaler Mensch war ich immer so ehrlich, dass ich die Dinge direkt und ohne Diplomatie aussprach.

Am Anfang meines Kultivierungsweges schlief ich einmal beim FZN in einer Bibliothek ein. Ich sah mich in einer dunklen Welt, sogar das Gras war schwarz. Ich trug ein ungewohntes weißes Kostüm, als ich von einer großen Energiewelle getroffen und zu Boden geschleudert wurde und verletzt und verängstigt aufwachte. Nachdem ich den Traum meinen Mitpraktizierenden erzählt hatte, erkannten wir, dass das Kostüm aus meinem Traum ein langes Wudang-Daoisten-Gewand mit offenen Manschetten war, das die Leute, die auf dem Berg übten, trugen. Ein Mitpraktizierender rief: „Kein Wunder, dass du den Leuten jetzt die Wahrheit an den Kopf wirfst“.

Weil ich stark an meiner Anschauung über die Wahrheit festhielt, konnte ich keine Menschen um mich herum akzeptieren, die Lügen erzählten, nicht ehrlich waren oder Psychospielchen spielten. Ich reagierte extrem auf sie, indem ich sie entweder für ihr Verhalten zur Rede stellte oder jede Verbindung zu ihnen abbrach. Ich fragte mich: „Was ist eigentlich Güte?“, denn alles, was ich tun wollte, war, dieser Person direkt zu sagen, was an ihr persönlich oder beruflich schlecht war. Mir wurde klar, dass ich überhaupt nicht an diese Person dachte. Es schien nichts Falsches daran zu sein, Dinge unverblümt zu sagen, denn für mich war es einfach die Wahrheit. Aber so verhält sich ein guter Mensch nicht, das bringt die Leute nur in die Defensive und errichtet Barrieren zwischen uns.

Der Meister sagt:

„Weil es früher in der menschlichen Gesellschaft keine aufrichtigen Grundsätze gab, waren die Menschen nicht in der Lage, Probleme mithilfe der Güte zu lösen. Die Menschen haben die ganze Zeit nur durch Kämpfe und Kriege die Probleme der Menschen gelöst. Deshalb ist das ein Grundsatz der Menschen geworden. Wenn ein Mensch zur Gottheit werden und sich aus dem Zustand der Menschen emporheben möchte, muss er diese Gesinnung loslassen und die Probleme mit der Barmherzigkeit lösen.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington, D.C 2009, 18.07.2009)

Ich habe verstanden, dass wir als Praktizierende alle nett und freundlich sind, aber wenn wir einer Prüfung ausgesetzt sind, zeigt sich unsere wahre Natur. Unser Verhalten während dieser Prüfung bestimmt, ob wir wirklich gute Menschen sind. Als Dafa-Praktizierende kultivieren wir Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Wie konnte ich also ein guter Mensch sein, wenn mein starkes Festhalten an dem, was ich für die Wahrheit hielt, mir nicht erlaubte, gerade dann Güte zu zeigen, wenn ich es am meisten zeigen sollte?

4. Wie wichtig es ist, aufrichtige Gedanken auszusenden

Die meiste Zeit, wenn ich durch Krankheits-Karma ging, sah ich es nur als Reinigung an, schenkte ihm nicht allzu viel Aufmerksamkeit und ertrug es nur passiv. Eines Abends kam ich ins Wohnheim zurück und fühlte mich sehr krank. Mein ganzer Körper brannte, ich hustete leicht und mein Rücken schmerzte vom Kopf bis zu den Zehen. Meine Zimmergenossin fing an, aufrichtige Gedanken für mich auszusenden, und bat unsere anderen Mitbewohner, ebenfalls für mich auszusenden. Ich fragte sie, warum sie das mache, da ich doch gerade eine Reinigung durchmachen und Karma abbauen würde. Sie antwortete, dass wir nicht wüssten, ob es sich um eine Körperreinigung oder um eine Störung handele. Ich hatte nicht erwartet, dass viel passieren würde, denn für mich war es ganz normal, so etwas zu erleben.

Am nächsten Tag ging es mir besser, ich konnte die Unterstützung meiner Mitbewohner spüren. Zwei Tage später wurde der Schmerz in meinem Rücken stärker. Es fiel mir sehr schwer, die dritte Position bei der 2. Übung einzunehmen. Trotzdem ignorierte ich es tagsüber, weil ich dachte, dass die Reinigung eben so ablaufe. Nachdem ich zu Bett gegangen war, wurden die Schmerzen unerträglich. Ich sagte mir: „Wenn ich mich nicht bewege, schlafe ich vielleicht ein und vergesse den Schmerz.“ Plötzlich begann ich zu frieren, obwohl mein Körper immer noch brannte. Ich begann unkontrolliert zu zittern und wusste nicht, ob es an den Schmerzen lag oder daran, dass mir kalt war. Ich stieg vom Bett herunter und setzte mich vor die Heizung, während ich weiter unkontrolliert zitterte.

Meine Mitbewohnerin schlief noch nicht. Sie hörte mich und stand auf. Ich sagte ihr, sie solle wieder ins Bett gehen und sich keine Sorgen um mich machen, mir würde es gutgehen, nachdem ich das Karma beseitigt hätte. Aber sie meinte: „Nein, ich werde aufrichtige Gedanken für dich aussenden!“ Als ich sah, wie entschlossen sie war, schloss ich mich ihr an und sandte auch aus, auch wenn ich nicht wusste, warum. Also sagte ich einfach, ich würde nichts akzeptieren, was nicht vom Meister kommt. In dem Moment, als der zweite Teil des Aussendens endete, hörte das Zittern auf und der Schmerz war fast verschwunden. Ich war fassungslos. Als wir mit dem Aussenden fertig waren, hatte ich mich beruhigt und hatte nicht mehr die geringsten Rückenschmerzen. Meine Mitbewohnerin sagte: „Ich habe gespürt, dass der Meister dir nach dem zweiten Teil geholfen hat, weil deine aufrichtigen Gedanken stärker wurden.“ Ich erzählte ihr, wie die Schmerzen verschwunden seien, ich einen Schock bekommen hätte und sich mein Verständnis dann verändert habe.

Ich erkannte, dass ich einige Härten passiv ertragen und akzeptiert hatte und dadurch einen Weg bestätigt hatte, der nicht richtig war. Der Grund war, dass ich der Meinung war, ich würde die Arrangements der alten Mächte negieren, indem ich die Schwierigkeiten nicht als Störungen betrachtete.

Wochen später beschrieb eine Freundin in den sozialen Medien ihre Erfahrungen, nachdem sie Symptome der Omikron-Variante entwickelt hatte. Ihre Symptome waren genau dieselben wie meine. Also fragte ich mich: „Hatte ich das Virus bekommen?“ Aber dann erinnerte ich mich daran, wie die Rückenschmerzen während des FZN sofort verschwunden waren. Ich verstand, dass meine erste Reaktion darin bestanden hatte, mit menschlichen Anschauungen darüber zu denken. Wenn wir als Kultivierende Defizite bei der Kultivierung haben, können wir Störungen anziehen, die unter anderem in Form von Krankheitskarma auftreten können. Wir sollen nicht daran denken oder es wie einen Virus oder eine Krankheit behandeln, sondern aufrichtige Gedanken aussenden, um diese Störung zu beseitigen, besonders wenn es sich um etwas Ernsthaftes handelt.

Durch diese Erfahrung habe ich gelernt, wie mächtig das Aussenden der aufrichtigen Gedanken ist. Dieses Erlebnis hat meinen Glauben und meine Fähigkeit gestärkt, mich beim Aussenden zu konzentrieren. Ich bin auch dankbar dafür, dass ich eine so tolerante und barmherzige Mitbewohnerin habe.

5. Eine Person, die mit Dafa übereinstimmt

Als ich in mein Heimatland zurückkehrte, änderten sich meine Bedingungen erheblich: von einer sehr aktiven Umgebung voller Menschen zu einem Leben, in dem ich den ganzen Tag allein zu Hause vor dem Computer saß. Vor Jahren pflegte ich zu sagen: „Alles, was ich mir wünsche, ist eine eigene Wohnung, in der ich meine Arbeit machen kann, ohne dass mich jemand stört.“ Damals dachte ich, das wäre die beste Lösung, aber als ich dann an diesen Punkt kam, wurde mir klar, dass ich weder meine Arbeit noch die drei Dinge gut machen konnte, und das alles nur, weil mich ein ausgeprägtes Gefühl von Einsamkeit überkam. Obwohl viele Filmproduzenten und Verleiher mit uns zusammenarbeiten wollten, mussten wir bei der Arbeit am Ende die meisten von ihnen wegen unseres sehr begrenzten Budgets abweisen. Zwar gab ich mir immer sehr viel Mühe, meine Aufgaben gut zu erledigen und unsere Kunden zufrieden zu stellen, aber am Ende gab es keine Ergebnisse. Die Arbeit, die früher meine einzige Befriedigung im Leben gewesen war, wurde zu einem Grund, enttäuscht zu sein. Das Einzige, was mich aufrecht hielt, war das Wissen, dass wir durch dieses Unternehmen viele Menschen erreichen und ihnen die Wahrheit vermitteln konnten.

Ich fühlte mich festgefahren, hatte keine Hoffnung mehr und sah keinen Sinn im Leben. Dann entdeckte ich einige koreanische Reality-Shows und fing an, sie mir anzusehen, weil sie lustig waren und die Interaktion zwischen den Gästen mir einen Sinn im Leben zu vermitteln schien. Jedes Mal, wenn es mir schlecht ging, schaute ich mir die Sendungen an, so wie man Medizin nimmt, um den Schmerz zu lindern und zu helfen, die Krankheit zu überwinden. Ich hatte das Gefühl, ich müsste wieder neu mit der Kultivierung beginnen.

Als ich eines Tages das Lunyu rezitierte, wurde mir klar: „Ich bin kein Mensch, der mit Dafa eins wird, ich bin nur ein Mensch, der sich auf Dafa ausrichtet.“ Ich lernte jeden Tag das Fa, aber nicht mehr als eine Stunde. Manchmal machte ich die Übungen, manchmal nicht, aber im Alltag handelte ich nach den Grundsätzen des Fa. Ich sah, wie es für mich zu einem Lebensstil wurde, und ich glaubte, dass dies Kultivierung sei. Nichts, was ich in meinem Leben tat, geschah aus dem Herzen heraus, sondern weil ich eine Liste mit Dingen hatte, von denen ich wusste, dass ich sie tun musste.

Am 20. Juli gab es viele Aktivitäten, darunter eine nationale Fa-Konferenz, so dass ich drei Tage lang aus meiner täglichen Routine herauskam, viel Zeit mit Praktizierenden aus dem ganzen Land verbrachte und ihrem Erfahrungsaustausch lauschte. Die Feierlichkeit der Veranstaltungen weckte in mir den Wunsch, bei der Kultivierung wieder besser zu werden. Ich spürte, wie sich in meinem Innern eine Veränderung vollzog und fing an, den Wunsch, spirituell zu wachsen und die Ebenen zu durchbrechen, wieder an die erste Stelle zu setzen.

Mit diesem Wunsch im Innern erkannte ich plötzlich, wie meine Gedanken mit dem Streben nach weltlichen Dingen gefüllt waren, die ich tun sollte. Und sie alle blockierten meinen Wunsch, spirituell zu wachsen. Ohne es zu merken, waren meine Gedanken auf das Weltliche fixiert, anstatt dass ich mich ernsthaft kultivierte.

Ich hatte sieben Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass ich durch die Kultivierung die Reinheit erreichen musste, die ich einst hatte, und neun Jahre, um zu verstehen, wie man sich wirklich kultiviert. Ich wünsche mir, dass dieser Zustand für immer bleibt und ich ihn nicht wieder verliere, wenn ich mich mit Dingen beschäftige!

Dies sind nur meine begrenzten Erkenntnisse, bitte weist mich darauf hin, wenn ich etwas Falsches gesagt habe.

Danke, barmherziger Meister, dass Sie mir immer wieder Gelegenheiten geben, mich zu erleuchten und zu erhöhen, und dass Sie immer für mich da sind!

Danke, liebe Mitpraktizierende!