(Minghui.org) Vor kurzem hatte ich ein langes Gespräch mit vier Polizisten und Regierungsbeamten in einem Teehaus. Dies erwies sich als eine gute Gelegenheit, ihnen zu helfen, die Fakten über Falun Gong zu verstehen und eine Praktizierende persönlich kennenzulernen.
Eines Tages rief mich mein Vater an und erzählte mir, dass fünf Polizisten und Regierungsbeamte ihn und meine Mutter besucht hätten. Diese Behörden hatten mich gesucht, aber nicht gefunden, da ich jetzt in einer anderen Stadt arbeite und nicht mehr zu Hause lebe. Mein Vater hatte jedoch versprochen, sie ein paar Tage später zu mir zu bringen.
Ich weigerte mich rundheraus, sie zu treffen. Mein Vater wollte das jedoch nicht akzeptieren, weil diese Beamten bereit waren, Tausende von Kilometern zu reisen, um mich zu treffen. Als er merkte, wie entschlossen ich war, bat er sogar meine Schwester, ihn und meine Mutter nachts zu mir zu fahren, um mich zu überreden.
In meinem Kopf ging es am nächsten Tag drunter und drüber. Ich war voller Angst. Gerade erst war ich aus dem Gefängnis entlassen worden, in das man mich eingesperrt hatte, weil ich Falun Dafa praktizierte. Am Tag meiner Entlassung wollte mich eine Gruppe von Leuten aus dem Gefängnis direkt zu einem „Plauderstündchen“ bringen. Obwohl sie aufgrund des Widerstandes meiner Familie keinen Erfolg hatten, riefen diese Leute meine Eltern danach oft an, was diesen viel seelischen Stress verursachte. Ich erinnerte mich, dass sich mein Vater nach jedem Anruf niedergeschlagen fühlte und unser Haus von einer düsteren Atmosphäre erfüllt war.
Ich wusste, dass meine Angst das Problem nicht lösen würde. Da ich keine andere Wahl hatte, beschloss ich, mich den Behörden direkt zu stellen. Ich wusste, dass alles in den Händen des Meisters lag.
Wie versprochen trafen mein Vater und ich eine Gruppe von vier Beamten in einem Teehaus. Während unseres Gesprächs blieb die Atmosphäre relativ entspannt.
Sie versuchten immer wieder, mich davon zu überzeugen, Falun Dafa aufzugeben, aber ich schaffte es, in dem dreistündigen Gespräch die Führung zu übernehmen. Am Ende konnte ich ihnen die Fakten in dieser Angelegenheit sehr detailliert erklären.
Ich gebe hier ein paar Auszüge aus unserem Gespräch wieder, hauptsächlich zwischen ihrem Hauptvertreter Chen und mir.
Gleich nach der Begrüßung fragte mich einer von ihnen: „Wir sind nicht Ihre Feinde, oder?“ Ich antwortete mit einem Lächeln: „Wie könnten Sie meine Feinde sein? Ich habe keine Feinde. Da Sie nun mal hier sind, sind Sie all meine Freunde.“ Ich betrachtete sie wirklich nicht als Feinde. Während unseres Gesprächs blieb ich freundlich und ruhig.
Die Beamten erklärten mir, dass der Grund, warum sie gekommen seien, ein Artikel sei, in dem die von mir erlittene Verfolgung beschrieben sei. Er sei kürzlich auf einer Website außerhalb Chinas veröffentlicht worden und sie wollten überprüfen, ob ich diesen Artikel geschrieben und auf der Website veröffentlich hätte. Ich antwortete, dass ich diese Website nicht einmal kennen würde, geschweige denn irgendwelche Artikel darauf eingereicht hätte.
Dann baten sie mich, eine Garantieerklärung zu schreiben, in der ich drei Dinge versprach: „Bestätigen Sie zunächst, dass Sie diesen Artikel nicht geschrieben haben und nie auf dieser Website waren. Versprechen Sie auch, dass Sie die Website in Zukunft nicht besuchen oder Artikel darauf veröffentlichen werden. Zweitens, bestätigen Sie, dass Sie an nichts teilnehmen, was mit Falun Gong zu tun hat ...“
Ich unterbrach sie: „Selbst eine Gefängnisstrafe konnte mich nicht dazu bringen, meinen Glauben aufzugeben. Da können Sie mich jetzt nicht dazu bringen, Ihre zweite Bitte zu erfüllen. Ich werde mich auch nicht an Ihre erste Bitte halten, da ich nichts falsch gemacht habe.“
Sie forderten mich trotz meiner klaren Ablehnung wiederholt auf, die Garantieerklärung zu schreiben. Da wurde mir klar, dass dies das Hauptziel ihrer Reise war.
Da wir bei diesem Thema nicht weiterkamen, machte ich ihnen zwei Vorschläge: Erstens forderte ich, dass das Amtsgericht und das Mittlere Volksgericht der Stadt mein Urteil widerrufen und mich freisprechen sollte. Zweitens forderte ich eine Entschädigung. Ich bat sie, meine beiden Anfragen an ihre Vorgesetzten weiterzuleiten.
Als sie die Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erwähnten, erklärte ich ihnen, dass sie inszeniert gewesen sei. Chen lachte mich sofort aus. Ich konnte nicht glauben, dass nach so vielen Jahren nicht einmal jemand, der mit den Behörden zusammenarbeitete, die Wahrheit kannte.
Ich erklärte ihnen, dass die Internationale Organisation für Bildung und Entwicklung der Vereinten Nationen vor der chinesischen Delegation öffentlich darauf hingewiesen habe, dass die Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Schwindel der Kommunistischen Partei Chinas war. Die chinesische Delegation hatte den Vorwurf damals auch gar nicht zurückgewiesen.
Ich wies auch darauf hin, dass es höchst unwahrscheinlich sei, dass Wang Jindong, einer der angeblichen Selbstverbrenner, seine Winterkleidung und Hose verbrannt habe, während die Plastikflasche zwischen seinen Beinen noch intakt gewesen sei. Seine Haare und Augenbrauen seien ebenfalls unberührt geblieben.
Bei diesem Argument zuckte Chen zusammen, sagte aber nichts dazu. Dann wechselten sie das Thema.
Nun wollten sie wissen, warum ich so beharrlich Falun Dafa praktizierte. Ich erklärte ihnen, dass Falun Dafa gut ist und ich davon profitieren würde. Ich beschrieb, wie sich meine Gesundheit und mein Charakter durch das Praktizieren verbessert hätten, und betonte, dass ich in den Jahren, in denen ich für Hunderte Millionen Dollar an Unternehmensvermögen verantwortlich gewesen sei, nie einen einzigen Cent veruntreut hätte.
Die Beamten waren sich einig, dass ich ein guter Mensch bin. Aber das habe nichts mit Falun Gong zu tun, da viele andere Menschen auch gute Menschen seien, wie meine Eltern und sie selbst, meinten sie.
Da antwortete ich: „Ich weiß, dass Sie alle sehr nett sind mit einem starken Charakter. Aber ich wurde erst richtig gut, weil ich Falun Gong praktizierte. Ohne die Disziplin des Glaubens wäre es für mich unmöglich gewesen, jahrzehntelang standhaft zu bleiben.“
Ihr Gegenargument lautete, dass das Praktizieren von Falun Gong jetzt illegal sei. Deshalb solle ich damit aufhören. Ich erklärte ihnen: „Es gibt kein Gesetz in China, das Menschen das Praktizieren von Falun Gong verbietet. Falun Gong war in China schon immer legal. Viele Anwälte in China haben in den letzten zehn Jahren Falun-Gong-Praktizierende verteidigt, zum Beispiel der renommierte Anwalt in unserer Provinz, der seit 2015 Falun-Gong-Praktizierende verteidigt.“
Chen fragte: „Hat er jemals einen Fall gewonnen?“ Ich verneinte, fügte aber hinzu: „Aber das bedeutet nicht, dass er es morgen nicht tun könnte! Ich habe großes Vertrauen in ihn.“ Sie schwiegen.
Dann erzählte ich ihnen, dass ich nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis ständig schikaniert worden sei. Tatsächlich kamen am Tag nach meiner Rückkehr die Mitarbeiter des örtlichen Wohnkomitees, um mich zu schikanieren und zu filmen. Ich wurde auf dem Weg in meine Heimatstadt am Bahnhof angehalten und mein Gepäck willkürlich durchsucht.
Ich bat sie, meinen Vater nicht mehr anzurufen, da es eine Quelle von psychischem Stress für ihn sei. Sie betonten: „Wir sind immer freundlich zu ihm. Sie können ihn fragen.“ – „Er hat mir gesagt, dass Sie freundlich zu ihm waren“, bestätigte ich. „Aber der Zweck Ihrer Telefonate reicht aus, um ihn zu stressen. Er ist zu alt, um diesen Druck zu ertragen.“
Als wir über unser Privatleben sprachen, fragten sie mich, warum ich Single sei, obwohl ich doch gut aussähe. Ich wolle eben nicht, dass eine andere Person in Angst um meine Sicherheit leben müsse, erwiderte ich. Sie waren überrascht von meiner Antwort und sahen einander an. Eine Person meinte: „Sie ist schlau.“ Da wandte ich ein: „Ich weiß genau, wie brutal die Verfolgung von Falun Gong in China ist. Da ich nun mal diesen Weg gewählt habe, der nicht einfach ist, warum sollte ich eine andere Person mit hineinziehen, nur damit sie sich um mich sorgt?“
Bevor sie gingen, sagten sie mir, dass wir ein gutes Gespräch miteinander gehabt hätten und sie gerne in Kontakt bleiben würden. Ich antwortete, dass ich sie immer als Freunde willkommen heißen würde, aber nicht für irgendetwas, das mit ihrer „Arbeit“ zu tun habe. „Ich glaube, meine Eltern wollten, dass ich ein Mensch mit hohen moralischen Ansprüchen werde“, erklärte ich. „Ich bestehe darauf, Falun Gong zu praktizieren, weil ich davon profitiert habe. Ein Beispiel: Nehmen wir an, ich wäre Ihre Freundin und Sie hätten mir geholfen, als ich in Schwierigkeiten war. Aber eines Tages werden Sie reingelegt und alle um Sie herum behaupten, Sie hätten etwas Schlechtes getan. Würden Sie dann wollen, dass ich lüge, um mich selbst zu retten, so wie alle anderen, oder würden Sie wollen, dass ich die Wahrheit sage?
Auch wenn ich deswegen Konsequenzen erleiden müsste, denke ich, dass Sie die Wahrheit hören wollten“, fuhr ich fort. „Was mich betrifft, bin ich der Freundschaft etwas schuldig und muss daher auch meine Stimme erheben. Wir haben ein Sprichwort in China, nicht wahr? ‚Wenn man einen Tropfen Gutherzigkeit bekommt, sollte man ihn mit einem Brunnen zurückzahlen.‘ Das ist die Grundlage menschlicher Moral.“
Während ich sprach, sah ich den kritischen Blick in Chens Gesicht. Ich konnte spüren, dass er schockiert war, was ich nicht erwartet hatte. Dann sagte er zu mir: „Sie dürfen jetzt gehen.“
Ich war überrascht, das zu hören, da ich ihnen schon mehrmals gesagt hatte, dass ich zurück zur Arbeit gehen müsse, aber sie alle wollten, dass ich blieb. Also sagte ich: „Klar! Dann verabschiede ich mich jetzt.“
Chen lächelte.
„Sie klingen nicht gerade entschlossen!“, sagte er. „Sagen Sie einfach laut: ‚Ich gehe!‘ Und dann gehen Sie aus der Tür hinaus, ohne sich umzudrehen.“ Ich war erstaunt und sagte lauter und fester: „Ich gehe!“ – „Nein, das ist nicht fest genug! So wie Sie es wirklich meinen!“ Da verkündete ich in einem aggressiveren Tonfall: „Ich gehe!“ – „Sehr gut“, sagte er zufrieden.
Dann bat er seine Untergebenen, mich zur Tür des Teehauses zu begleiten.
Obwohl ich ein paar Jahre im Gefängnis war, hasse ich nicht die Strafverfolgungsbeamten, die mich dorthin gebracht haben. Im Gegenteil, sie tun mir leid.
Ich erinnere mich an den Polizisten Lin, der ein Dutzend Leute zu mir nach Hause schickte, um mich zu verhaften und meine Sachen zu durchsuchen. Er und ein anderer Beamter zerrten mich an den Armen aus der Wohnung nach unten, während ich rief: „Falun Dafa ist gut!“
Als ich jedoch einen Blick auf sein Gesicht warf, sah ich, dass er zitterte und seine Gesichtszüge verzerrt waren. Auf der Polizeiwache erklärte ich ihm, dass Falun Gong legal sei und dass es keine Verjährungsfrist mehr für Beamte gebe, die Menschen misshandeln würden.
Das nächste Mal kam er alleine zu mir. Er erzählte mir, während er schluchzte, dass er mich nicht habe verhaften wollen und dass er es wirklich gegen seinen Willen tun musste. Dann gab er mir den Namen der Person, die den Befehl gegeben hatte. Er sagte auch, dass er meinen Charakter bewundere und gern eine Freundin wie mich hätte, aber er habe Angst, dass seine Vorgesetzten dann erfahren würden, dass er sich mit einer Falun-Gong-Praktizierenden angefreundet habe.
Nachdem ich aus dem Gefängnis entlassen worden war, ging ich zu ihm, um meine konfiszierten Habseligkeiten abzuholen. Er verteidigte sein Vorgehen immer wieder und wiederholte, dass sein Kollege ihm befohlen habe, mich zu verhaften.
Mir wurde klar, dass sich diese Beamten elend fühlen müssen, weil sie gute Menschen verfolgen müssen, nur um ihre Stelle zu behalten. Sie befinden sich in der bemitleidenswertesten Lage, da sie in Zukunft für ihre Sünden bezahlen müssen.
Was die Frage betrifft, warum Chen schockiert war, als er hörte, was ich im letzten Teil unseres Gesprächs zu ihm sagte, kann ich mir vorstellen, dass zu wenige Menschen um ihn herum noch vertrauenswürdig sind. Denn wer würde es nicht genießen, von Menschen mit gutem Charakter umgeben zu sein?
Mein Vater, der an dem Gespräch mit Chen teilgenommen hatte, änderte nach diesem Treffen seine Einstellung mir gegenüber. Er nörgelt nicht mehr an mir herum und hindert mich seitdem auch nicht mehr an meinen Aktivitäten für Dafa.