(Minghui.org) Die COVID-Infektionen und Todesfälle sind in China nach wie vor hoch. „Bereits Mitte Dezember gab es in vielen ländlichen Gebieten eine Flut von Fällen. In einem Dorf in der zentralen Provinz Henan sah ein Gesundheitshelfer im Zeitraum vom 17. bis 24. Dezember mehr Fieberpatienten als im gesamten zurückliegenden Jahr.“ Das schrieb Yanzhong Huang, leitender Mitarbeiter für globale Gesundheit beim Council on Foreign Relations (einem amerikanischen Think Tank), in einem Artikel vom 18. Januar 2023. Der Titel lautete: „In Chinas ländlichen Gebieten braut sich ein COVID-19-Tsunami zusammen“.
Huang wies darauf hin, dass laut einer Studie aus dem Jahr 2015 „bis zu 83,4 Prozent der älteren Menschen auf dem Land Grunderkrankungen hatten, was sie sehr anfällig für COVID-19 mache“. Wegen der Null-COVID-Politik bereiteten sich einige Landarztpraxen auf den jüngsten Ausbruch vor. Er schrieb: „Bis Anfang Januar 2023 waren nur wenige Dorfpraxen mit Sauerstoffgeräten oder sogar Oximetern ausgestattet, um den Sauerstoffgehalt der Patienten zu ermitteln. Staatliche Medien berichteten, dass einige Ärzte in Bezirkskrankenhäusern im Nordosten Chinas nicht einmal wüssten, wie man Beatmungsgeräte bedient.“
Darüber hinaus wurde es Landarztpraxen verboten, Fieberpatienten anzunehmen. Einige der Gesundheitsarbeiter des Dorfes schlossen schließlich ihre Praxis und suchten sich eine neue Arbeit. „Zwischen 2019 und 2021 sank die Zahl der Dorfpraxen von 616.000 auf 599.000. Und die Zahl der dörflichen Gesundheitshelfer sank von 1,45 Millionen auf 1,36 Millionen“, schrieb Huang.
RFA (Radio Free Asia) interviewte am 17. Januar 2023 den in Shanghai lebenden Zhao. Er erzählte, dass sein Großvater kürzlich in seiner Heimatstadt Hangzhou in der Provinz Zhejiang gestorben sei und dass sich seine Familie immer noch darum bemühe, einen Termin für eine Einäscherung zu bekommen. Wegen der hohen Zahl der Todesopfer bräuchten die Menschen überall Verbindungen, um sich einen Termin für eine Einäscherung zu sichern.
Wie RFA berichtete, hatten Mitarbeiter des Bestattungsinstituts in Hangzhou Zhao gesagt, dass ihr Kühllager überfüllt sei und dass derzeit keine Gedenkfeiern abgehalten würden, um Zeit zu sparen. Die Abschiedszeremonie für den Toten finde direkt im Innenhof statt und dauere nur wenige Minuten.
Zhao wurde mit den Worten zitiert: „Es ist auch nicht nur in Hangzhou so. Mein Freund in Shanghai sagte, dass die Angehörigen eines kürzlich an COVID-19-Verstorbenen für jeden Tag, den sie in der Schlange anstehen, eine Gebühr für die Kühllagerung bezahlen müssten.“
Dasselbe geschieht im Krematorium der Stadt Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang – es werden keine Trauerfeiern abgehalten und die Verbrennungsöfen laufen 24 Stunden am Tag. In diesem Krematorium wurden früher etwa zehn Leichname am Tag verbrannt und jetzt sind es etwa 100. Kleinere Städte unter der Verwaltung der Stadt Mudanjiang wie Hailin und Ning'an erleben ebenfalls, dass ihre lokalen Krematorien überlastet sind.
Die Krematorien sind voller Leichname, die nur mit Stoff zugedeckt sind. Viele der Verstorbenen stammen aus dem Großraum Mudanjiang, konnten dort aber bisher keinen Platz zur Einäscherung finden. Viele Menschen auf dem Land begraben ihre toten Familienangehörigen einfach, statt sie einäschern zu lassen. Einige Haushalte haben gleich drei ältere Mitglieder in einem Monat verloren.
Unter den Toten finden sich nicht nur ältere Menschen, sondern auch Menschen unter 50 Jahren, darunter sogar einige zwischen 20 und 30. Bei einem Paar waren beide infiziert, hatten sich aber erholt, als sie plötzlich zusammen starben.
Es heißt, dass ein Krankenhaus in Mudanjiang mehr als 20 Todesfälle in einer Nacht gemeldet habe. Viele weitere Infizierte konnten nicht einmal ein Bett im Krankenhaus bekommen und starben zu Hause. Ihre Todesursache durfte auch nicht als COVID erfasst werden.
Fast jeder in Mudanjiang war bisher infiziert. Die Menschen können nicht verstehen, warum die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Null-COVID-Politik am 7. Dezember 2022 abrupt beendet hatte. Viele sagten, die KPCh kümmere sich sowieso nicht um das Leben der Menschen und manche vermuten, dass dies [die hohe Zahl der Todesopfer] eine Möglichkeit sei, die Rentenausgaben zu senken.
Ein Krankenhausangestellter in der Stadt Shijiangzhuang, Provinz Hebei berichtete, er und die Kollegen in seiner Abteilung hätten in der Vergangenheit kaum Nachtschichten machen müssen. Wegen COVID müsse er dies jetzt tun und habe einmal in einer Nacht über zehn Sterbeurkunden ausgestellt. So etwas habe er in der Vergangenheit noch nie erlebt. Er habe sich gefragt, wie viele weitere Menschen auch noch tagsüber gestorben seien. Sie seien jedoch angewiesen worden, solche Informationen nicht zu verbreiten.
Aufgrund der hohen Zahl von Todesfällen gibt es lange Wartezeiten für die Einäscherung. Familien im Bezirk Chengyang der Stadt Qingdao, Provinz Shandong müssen fünf Tage warten, bevor sie einen Verbrennungsplatz bekommen können. Man muss 38.000 Yuan (etwa 5.165 Euro) extra bezahlen, um das Warten in der Schlange abzukürzen. In der Stadt Jiaozhou in Qingdao beträgt die Wartezeit drei bis vier Tage und man muss 2.000 Yuan (etwa 272 Euro) mehr bezahlen, um erst einmal auf die Warteliste zu kommen.
Ein Reporter sah eine lange Schlange am Krematorium Dashan in der Stadt Qingdao. Zu den Verstorbenen gehörten sowohl Ältere als auch Jüngere, von drei/vier Jahren bis zu einigen 30- bis 50-Jährigen.
Eine Frau im neuen Stadtteil Xihai'an von Qingdao hatte Diabetes. Nachdem sie sich letzte Woche mit COVID infiziert hatte und ins Krankenhaus eingeliefert worden war, starb sie drei Tage später. Ihre Familie erzählte, dass das Krankenhaus Jiaonan, in dem sie lag, voller Patienten war. Dank der Verbindungen der Familie konnten sie ihren Leichnam im Krematorium Dashan einäschern lassen.
Mehrere Online-Videos, die von Einwohnern der Stadt Shaoyang in der Provinz Hunan gepostet wurden, zeigen viele Trauerzüge auf den Straßen. Tang Ling, ein Einwohner einer Gemeinde unter der Verwaltung von Shaoyang, sagte der Epoch Times am 18. Januar, dass in letzter Zeit etwa 1.000 Menschen in der Gemeinde gestorben seien. Die meisten von ihnen seien ältere Menschen gewesen. Einige Nachbarn hätten sogar zwei oder drei Menschen verloren.
„In einer Familie starben zwei Brüder zwischen 50 und 60 Jahren. In einer anderen Familie starben Mann und Frau und auch noch der Sohn der beiden“, so Tang. Die meisten Dorfbewohner würden die Toten anstelle einzuäschern begraben. Auf dem Land könnten viele Familien auch große Trauerfeiern abhalten. „In Spitzenzeiten habe ich vier benachbarte Familien erlebt, wo es gleichzeitig Beerdigungen gab.“
Cai Hongliu ist Direktor der Abteilung ‚Intensivmedizin‘ am Ersten angeschlossenen Krankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Zhejiang. In einem Interview mit China Newsweek sagte er kürzlich, Zhejiang sei ab Mitte Dezember in die Hochphase schwerer Krankheiten eingetreten. Es befinde sich immer noch im Plateaustadium der Spitzenphase, die schweren Fälle seien noch nicht zurückgegangen. Die Arbeitsbelastung der Intensivpfleger habe in den letzten drei Wochen zugenommen. Unter den schwerkranken Patienten seien viele ältere Menschen, die Grunderkrankungen hätten. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt habe zugenommen und viele Krankenhäuser würden wieder mehr Betten auf den Intensivstationen herrichten.
Der Druck sei enorm gewesen, als die Zahl der Patienten stark angestiegen und sich auch viel medizinisches Personal infiziert habe, berichtete Cai. Die Intensivpflege-Ausrüstung sei knapp und es sei auch schwierig, das Personal auf der Intensivstation in kurzer Zeit aufzustocken. Der Aufbau einer Intensivstation dauere in der Regel mehrere Monate.
Untersuchungen der Universität von Hongkong, die am 9. Januar in Nature Medicine veröffentlicht wurden, ergaben, dass die Infektionen in Peking am 11. Dezember 2022 ihren Höhepunkt erreicht hatten. Das Papier trägt den Titel „Abschätzung der Übertragungsdynamik von SARS-COV-2 Omicron BF.7 in Peking nach der Einstellung der Null-COVID-Politik von November bis Dezember 2022“.
Die Autoren schätzen die kumulative Infektionsrate (d.h. der Anteil der Bevölkerung, der seit dem 1. November 2022 in Peking infiziert ist) am 22. Dezember 2022 auf 75,7 Prozent und am 31. Januar 2023 auf 92,3 Prozent. Sie fanden auch heraus, dass im November die Rt (Effektive Reproduktionszahl oder die durchschnittliche Anzahl von Sekundärinfektionen pro Infektionsfall) 3,44 betrug.