(Minghui.org) Kürzlich wurde bekannt, dass eine 69-jährige Frau in der Stadt Shenzhou, Provinz Hebei, wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren und neun Monaten Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.840 Euro) verurteilt wurde.
Die Verurteilung von Zhang Xincha geht auf ihre Verhaftung an einem Sommertag im Jahr 2020 zurück. Sie ging an diesem Tag zu einer örtlichen Polizeiwache, um ihr Falun-Dafa-Informationsmaterialien zu geben, in der Hoffnung, den dortigen Beamten die Unrechtmäßigkeit der Verfolgung verständlich zu machen. Diese meldeten sie der Aufsichtsbehörde, der Polizeibehörde der Stadt Shenzhou, die bald darauf Beamte entsandte und Zhang verhaftete. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands wurde sie kurz darauf gegen Kaution freigelassen.
Am 13. Dezember 2021 verhafteten mehrere Beamte der Polizeibehörde der Stadt Shenzhou Zhang zu Hause. Sie hielten sie einige Stunden lang auf der Polizeiwache fest, bevor man sie in die Haftanstalt der Stadt Hengshui brachte.
Es ist unklar, wann Zhang angeklagt, vor Gericht gestellt oder verurteilt wurde. Ihre Familie erfuhr erst vor kurzem von ihrer Haftstrafe und auch, dass sie in das Frauengefängnis der Provinz Hebei in der Hauptstadt Shijiazhuang eingewiesen wurde.
Es ist nicht das erste Mal, dass Zhang wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurde. Sie erzählte einmal von einigen der Verfolgungen, die sie im Laufe der Jahre ertragen musste.
Zhang, damals Schuhverkäuferin, arbeitete an einem Oktobertag im Jahr 2001 im örtlichen Einkaufszentrum, als jemand hereinstürmte und sie aufforderte, sofort zu gehen. Er sagte, die Polizei würde eine Razzia in ihrer Wohnung durchführen.
Sie befolgte den Rat und tauchte unter. Später erfuhr sie, dass 40 Beamte in der ganzen Stadt nach ihr suchten.
Da die Polizei ihre Familie immer wieder bedrängte, ihren Aufenthaltsort preiszugeben, wollte sie ihre Angehörigen nicht weiter belasten. Also stellte sie sich und wurde mehr als einen Monat lang in einer örtlichen Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.
Am 14. September 2002 tauchten die Beamten Jia Shuangwan, Yang Xiaodiu und Zhang Yuanxiang von der Polizeibehörde der Stadt Shenzhou plötzlich bei Zhang zu Hause auf und sagten, dass Sekretär Yin mit ihr sprechen müsse. Sie versprachen ihrem Mann, dass sie sie gleich zurückschicken würden.
Sie fuhren Zhang zu einem weit entfernten Ort, von dem sie später erfuhr, dass dort Gefangene in der Todeszelle gefoltert wurden. Sie übergossen ihre Hände mit Wasser und umwickelten sie mit elektrischen Drähten, die an den Stromgenerator eines handbetriebenen Telefons angeschlossen waren.
Als nächstes drehten die Polizisten an der Kurbel, um Strom zu erzeugen und sie zu schocken. Zhang verspürte so starke Schmerzen, dass sie stark schwitzte und ihr Haar durchnässt war. Während der Folterung flackerte das Licht im Raum stark, was die Polizisten erschreckte. Sie brachten Zhang dann in einen anderen Raum, um die Elektroschockfolter fortzusetzen.
Nach mehr als zehn Stunden Folter (von 11 Uhr bis 1 Uhr nachts) wurde Zhang zur Polizeibehörde des Kreises Xushui in der Stadt Baoding gebracht, wo Gruppen von Beamten sie abwechselnd verhörten. Im Morgengrauen wurde sie in die Haftanstalt des Bezirks Xushui gebracht, wo sie einen Monat lang festgehalten wurde, bevor man sie in die Haftanstalt der Stadt Shenzhou verlegte.
Mehr als einen Monat später verlegte die Polizeibehörde der Stadt Shenzhou Zhang in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, wo sie einen weiteren Monat lang festgehalten wurde.
An einem Oktobertag im Jahr 2004 brach plötzlich eine ganze Gruppe in Zhangs Wohnung ein. Sie kletterte auf ihr Dach und konnte entkommen. Später erfuhr sie, dass es sich bei den Eindringlingen um Beamte vom Büro 610 der Stadt Hengshui, der Polizeibehörde der Stadt Hengshui und der Stadt Shenzhou handelte.
Da die Polizisten Zhang nicht finden konnten, nahmen sie ihren Ehemann fest und ließen den damals etwa 13-jährigen Sohn allein zu Hause. Am nächsten Tag nutzten die Verwandten der Familie ihre Beziehungen, um die Freilassung von Zhangs Mann zu erreichen.
Zhangs Mann arbeitete an einem weit entfernten Ort, so dass er nicht wie die meisten Arbeiter und Studenten in China zur Mittagspause nach Hause kommen konnte. Ihr Sohn musste allein zur Schule gehen und wieder nach Hause kommen, außerdem musste er sich das Mittagessen selbst zubereiten. Einige Kinder begannen den Jungen zu schikanieren, als sie erfuhren, dass seine Mutter wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert worden war. Er zog sich zurück und verließ schließlich die Schule. Er weinte ständig, weil er seine Mutter vermisste, die auf der Flucht war, um nicht verhaftet zu werden. Mehrere Male dachte er an Selbstmord.
Auch Zhangs Eltern und Geschwister standen während ihrer Vertreibung unter enormem Druck und sorgten sich um ihre Sicherheit und das Wohlergehen ihres Mannes und ihres Sohnes.
Einmal mietete Zhang die Wohnung eines Verwandten als vorübergehenden Unterschlupf, doch die Polizei fand dies heraus und verhaftete den Verwandten. Sie ließen ihn erst einige Monate später frei, nachdem seine Familie alle möglichen Beziehungen genutzt und der Polizei 20.000 Yuan gezahlt hatte.
Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Sommerspiele 2008, am 8. August, verweigerte die für Zhangs Wohngemeinde zuständige Polizeibehörde der Stadt Yuke plötzlich die Anmeldung ihres Haushalts [in China wird der Haushalt bei der örtlichen Polizeibehörde angemeldet].
Zhangs Familie musste alle ihre Beziehungen spielen lassen und erreichte schließlich, dass die örtliche Polizeibehörde am Wohnort ihrer Schwiegermutter die Haushaltsanmeldung akzeptierte.