(Minghui.org) Ein 36-jähriger Einwohner der Stadt Xingtai in der Provinz Hebei stand am 23. Februar 2023 wegen Praktizierens von Falun Dafa vor Gericht und wurde später zu 4,5 Jahren Haft verurteilt. Mitte Juli 2023 wurde Zhao Can dann ins Gefängnis überstellt, nachdem seine Berufung vom Mittleren Gericht der Stadt Xingtai abgelehnt worden war.
Seine Familie suchte Anfang Oktober 2023 das zweite Gefängnis der Stadt Tangshan auf, um Zhao zu besuchen. Die Wärter verweigerten ihnen zunächst den Zutritt mit der Begründung, dass Zhao sich weigere, Falun Dafa abzuschwören, lenkten dann aber ein, als sie Zhaos behinderte Mutter sahen. Nach Angaben der Familie wirkte Zhao ruhig und sagte, dass ihm befohlen worden sei, jeden Tag ohne Bezahlung in einer Bekleidungswerkstatt zu arbeiten.
Der aus dem Kreis Li in der Provinz Hebei stammende Zhao hatte nach seinem Hochschulabschluss eine Stelle in der Stadt Xingtai angetreten. Am 15. Juli 2021 wurde er verhaftet und im Untersuchungsgefängnis des Kreises Ningjin festgehalten. Der Kreis Ningjin untersteht der Gerichtsbarkeit der Stadt Xingtai.
Zunächst kündigte die Polizei Zhaos Freilassung nach einer 15-tägigen Administrativhaft für den 30. Juli an. Als seine Angehörigen ihn jedoch an diesem Tag bei der Haftanstalt im Kreis Ningjin abholen wollten, erfuhren sie, dass die Haft im Rahmen der Strafverfolgung verlängert worden war.
Ende September 2022 teilte das Kreisgericht Ningjin der Familie mit, dass Zhaos Anhörung für den 10. Oktober anberaumt worden sei. Als die Angehörigen mit einem Rechtsanwalt pünktlich bei Gericht erschienen, informierte der Richter sie über die Terminaufhebung. Innerhalb von drei Monaten sollte ein neuer Termin erfolgen. Für Zhaos Familie, die den Praktizierenden seit seiner Verhaftung vor über einem Jahr nicht mehr gesehen hatte, war dies eine herbe Enttäuschung. Sie machte sich große Sorgen um Zhao.
Am 23. Februar 2023 fand Zhaos Anhörung vor Gericht statt. Zu dieser Zeit war er bereits ein Jahr und sieben Monate in Haft.
Zhao schilderte während des Termins, dass er auf die Polizeiwache gebracht worden sei, wo ihn mehrere Beamte umringt hätten, um ihn einzuschüchtern. Sie befahlen ihm, mit dem Praktizieren von Falun Dafa aufzuhören. In der Haftanstalt forderte ein Wärter von den Gefangenen, Zhao zu verprügeln. Man ließ ihn hungern, er durfte nicht schlafen und auch nicht die Toilette benutzen. Ein Gefangener schlug Zhao mit einem Schuh auf den Kopf, ohrfeigte ihn und flößte ihm kaltes Wasser ein, sodass er fast daran erstickt wäre.
Während der ersten Monate seiner Haft riefen die Wärter immer wieder bei Zhaos Angehörigen an und forderten sie auf, für ihn Geld einzuzahlen. Zhao jedoch bekam davon nichts mit. Weder hatte er Geld auf seinem Gefängniskonto noch bekam er die Kleidung, die ihm seine Familie schickte.
Als der Gerichtstermin nach der Mittagspause fortgesetzt wurde, fragte der Richter Zhao, ob er sich schuldig bekennen wolle. Zhao beharrte auf seiner Unschuld. Als er von dem Richter wissen wollte, gegen welches Gesetz er denn verstoßen habe, senkte der Richter den Kopf und schwieg.
Wenige Augenblicke später fragte der Richter den Praktizierenden: „Sie haben so viele Flash-Laufwerke. Würden Sie sich schuldig bekennen, wenn ich Sie zu 4,5 Jahren verurteile?“ Auf Antrag von Zhaos Verteidiger wurden die Laufwerke in den Gerichtssaal gebracht. Der Richter zeigte sich überrascht, dass darauf auch eBooks zu finden waren. Worum es sich in den Büchern handelte, ist nicht bekannt.
Schließlich erklärte der Richter, dass die Regierung Falun Dafa schon seit langem verboten habe. Er erklärte jedoch nicht, in welchem Gesetz dies stehe. Ende Mai 2023 verkündete er dann das Urteil.
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