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74-Jährige nach insgesamt fast zehn Jahren Haft erneut zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

18. Oktober 2023 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Tianjin, China

(Minghui.org) Die 74-jährige Chen Yuanhua wurde kürzlich zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizierte.

Chen Yuanhua wurde am 8. Januar 2022 bei einem Spaziergang von mehr als zehn Beamten auf offener Straße verhaftet. Mindestens zehn weitere örtliche Praktizierende wurden an diesem Tag ebenfalls verhaftet. Die Polizei beschuldigte Chen, Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt zu haben und brachte sie in die Haftanstalt des Bezirks Ninghe.

Weil Chen gefoltert wurde, bekam sie schwere gesundheitliche Probleme und musste sich beim Gehen an der Wand abstützen. Die Polizei erlaubte ihr, während der Verhöre in einem Rollstuhl zu sitzen (während sie Falun-Dafa-Praktizierende normalerweise auf einen Metallstuhl fesselt). Ein Beamter versprach, sie freizulassen, sobald sie bereit sei, eine Erklärung zu schreiben, dass sie Falun Dafa aufgibt. Chen weigerte sich, weil es in China kein Gesetz gibt, welches das Praktizieren von Falun Dafa verbietet.

Während Chen inhaftiert war, durften ihre Angehörigen sie nicht sehen. Ende Mai 2023 verlegten die Beamten Chen in das Frauengefängnis Tianjin. Es ist nicht bekannt, ob ihre Angehörigen sie dort besuchen dürfen.

Chens Mann ist fast 80 Jahre alt und behindert und deshalb darauf angewiesen, dass sich Chen um ihn kümmert. Ihre Inhaftierung versetzte ihm einen schweren Schlag, woraufhin sich sein Zustand weiter verschlechtert hat. Der Arzt sagt, er könne jederzeit sterben.

Ähnlich wie Chen und ihrem Mann erging es einer anderen Praktizierenden, die am selben Tag verhaftet wurde. Han Shuyun, 70, wurde insgeheim zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr Ehemann ist ebenfalls behindert und hat Mühe, mit ihrer Gefangenschaft psychisch fertig zu werden.

Frühere Verfolgung

Nachdem Chen 1998 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, verschwanden ihre vielen Beschwerden, darunter schwere Herzprobleme und Schlaflosigkeit.

In den vergangenen 24 Jahren verbrachte Chen infolge der Verfolgung fast die Hälfte der Zeit in Haft oder außer Haus. Sie verbüßte eine Haftstrafe von 2,5 Jahren im Arbeitslager und zwei Gefängnisstrafen von insgesamt 7 Jahren.

Inhaftiert, weil sie für Falun Dafa appelliert hat

Als Chen sich am 26. Oktober 1999 in Peking für das Recht einsetzte, Falun Gong zu praktizieren, wurde sie verhaftet. Die Polizisten traten sie, zogen sie an den Haaren und schlugen ihr mit dem Buch „Zhuan Falun“, das sie bei anderen Praktizierenden beschlagnahmt hatten, auf den Kopf. Sie schockten sie auch mit Elektrostäben. Später brachten sie sie zurück nach Tianjin und hielten sie einen Monat in der Haftanstalt Ninghe fest, gefolgt von einem weiteren Monat in der Gehirnwäscheeinrichtung der Stadt. Die Stadtregierung erpresste 10.000 Yuan (knapp 1.300 Euro) von ihrer Familie.

Im Jahr 2000 wurde Chen während des jährlichen politischen Treffens der Kommunistischen Partei erneut festgenommen und einen Monat lang inhaftiert.

Im Jahr 2001 kamen mehr als zehn Beamte zu Chen nach Hause und fragten, ob sie immer noch Falun Gong praktiziere. Sie sagte ja. Die Beamten verhafteten sie, hielten sie sieben Tage lang in der Stadtverwaltung fest und brachten sie dann in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

2,5 Jahre im Arbeitslager

Weil Chen sich in der Gehirnwäsche-Einrichtung weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde sie am 21. Januar 2001 in das Frauenzwangsarbeitslager Banqiao gebracht, wo sie eine zweieinhalbjährige Haftstrafe verbüßte. Sie durfte mit niemandem sprechen und ihre Familie durfte sie nicht besuchen. Von den Wärtern angestiftet, beschimpften und schlugen die Insassen sie oft.

Verurteilt zu drei Jahren Haft wegen des Verteilens von Falun-Dafa-Materialien

Am 3. Juni 2006 nahmen Polizisten Chen erneut fest, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte, und durchsuchten ihre Wohnung. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Die Polizisten kniffen ihr auch in die Waden, bis sie voller blauer Flecken war.

Das Bezirksgericht Ninghe verurteilte Chen am 7. November 2006 zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis Tianjin. Dort wurde sie oft geschlagen und musste jeden Tag von sechs Uhr morgens bis 21 Uhr abends stillstehen.

Weitere vier Jahre Gefängnis

Chen wurde am 26. August 2015 wieder verhaftet, weil sie Informationen über Falun Dafa verbreitet hatte. Ihr Blutdruck stieg auf 190/100 mmHg und sie bekam durch die Folter in der Haft starke Brustschmerzen. Die Polizisten zwangsernährten sie auch, was sie fast umbrachte.

Am 26. Januar 2016 stand Chen vor dem Bezirksgericht Ninghe, das sie später zu vier Jahren Haft verurteilte. Sie legte Berufung beim Mittleren Gericht Nr. 2 in Tianjin ein, das das ursprüngliche Urteil bestätigte, so dass sie am 7. Juli 2016 in das Frauengefängnis von Tianjin gebracht wurde.

Früherer Bericht:

74-year-old Woman's Health Suffering After Nearly 16 Months of Detention for Her Faith