(Minghui.org) Eine 48-jährige Frau in der Stadt Qinhuangdao, Provinz Hebei, ist wegen ihres Glaubens an Falun Dafa angeklagt worden.
Liang Jun wurde am 14. Juli 2023 verhaftet, am 17. August wurde ein formeller Haftbefehl ausgestellt. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Haigang ist dabei, Anklage gegen sie zu erheben.
Liangs Verhaftung geht auf einen Besuch bei der Polizeibehörde des Bezirks Beidaihe in der Stadt Qinhuangdao am 26. Juni 2023 zurück. An diesem Tag begleiteten Liang, Hong Yanrong und Yu Shuyun die 78-jährige Ni Guiyun zur Polizeibehörde, um Briefe und Informationen einzureichen. Darin forderten sie die Polizei auf, Ni nicht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu verfolgen.
Liang, Hong und Yu wurden kurz nach ihrer Rückkehr nach Hause schikaniert. Liang und Hong wurden am 14. Juli 2023 verhaftet und befinden sich bis heute in Untersuchungshaft. Yu entging der Verhaftung, weil sie nicht zu Hause war, als die Polizei kam. Eine fünfte Praktizierende, Gong Junmei, wurde verhaftet, als sie Liang besuchte und die Polizei noch dabei war, Liangs Wohnung zu durchsuchen. Gong wurde später am Abend aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes wieder freigelassen.
Insidern zufolge nahmen die Behörden Liang, Hong und Yu ins Visier. Da sie befürchteten, dass sich Falun-Dafa-Praktizierende zusammenschließen, um im Vorfeld des jährlichen Beidaihe-Treffens (auch bekannt als Sommergipfel des kommunistischen Regimes), das Anfang August im Bezirk Beidaihe stattfand, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Es ist üblich, dass das Regime die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden vor großen politischen Treffen wie dem Sommergipfel und zu Jahrestagen im Zusammenhang mit Falun Dafa intensiviert.
Liang, die im Bezirk Haigang der Stadt Qinhuangdao lebt, besuchte am 14. Juli 2023 eine Messe im Bezirk Funing der gleichen Stadt. Sie unterhielt sich an diesem Tag gegen 9 Uhr morgens mit anderen Messebesuchern über Falun Dafa, als ein Beamter in Zivil sie entdeckte und zwei Wagen mit Beamten herbeirief. Die Polizisten legten ihr Handschellen an und brachten sie zur Polizeistation Fentuo im Bezirk Funing.
Die Polizisten schleppten Liangs Auto ab und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Literatur und 3.000 Yuan (ca. 426 Euro) in bar.
Sobald Liang in das Polizeirevier von Fentuo gebracht wurde, kam eine Beamtin in Zivil auf sie zu, schlug ihr ins Gesicht und trat sie. Die Beamtin fluchte noch: „Warum bringst du dich nicht um?”
Als Liang die Toilette benutzte, ließ die Beamtin absichtlich die Tür der Kabine offen. Danach brachten drei uniformierte Beamte sie in einen Raum ohne Überwachungskameras. Sie setzten die Praktizierende auf einen Stuhl und befahlen ihr, den Kopf zu senken, wobei ihr Pony ihre Augen verdeckte, damit sie nicht sehen konnte, wer sie am meisten schlug. Dann begannen sie, auf sie einzutreten und zu schlagen, und hörten erst 20 Minuten später damit auf. Liang hatte das Gefühl, ihr Kopf würde gleich explodieren. Ihr Gesicht und ihre Arme waren mit blauen Flecken übersät.
Nach den Schlägen stellte Liang fest, dass einer der Beamten, der eine Brille trug, um die 40 Jahre alt und etwa 1,70 m groß war, die Dienstnummer 097652 hatte. Die anderen beiden Beamten waren um die 20 und trugen keine Dienstmarken.
Die beiden jüngeren Beamten verließen nach den Schlägen den Raum. Nach einer Weile zwang der brillentragende Beamte Liang, sich auf den Boden zu setzen. Dann legte er ihre gefesselten Hände über ihren Kopf auf ihren Rücken. Anschließend setzte er sich auf einen erhöhten Stuhl und stampfte mehr als zehn Minuten lang auf die Handschellen, was ihr unerträgliche Schmerzen bereitete.
Das Polizeirevier Fentuo übergab Liang um die Mittagszeit an die Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Haigang. Etwa zur gleichen Zeit ging eine andere Gruppe von Beamten mit dem beschlagnahmten Schlüssel zu ihrer Wohnung.
Ihre Tochter, eine Studentin in den Sommerferien, war zufällig zu Hause. Als sie sahen, dass jemand zu Hause war, verließen die Polizisten die Wohnung und kehrten zwei Stunden später mit einem Durchsuchungsbefehl und dem Personal der Hausverwaltung zurück. Sie durchsuchten Liangs Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, zwei Laptops und andere persönliche Gegenstände.
Die Polizisten legten eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vor und ließen einen Mitarbeiter der Hausverwaltung anstelle von Liangs Tochter das Dokument unterschreiben.
In dieser Nacht wurde Liang zur ärztlichen Untersuchung in das Polizeikrankenhaus des Bezirks Haigang gebracht. Als ihre Tochter sie besuchte, bemerkte die Studentin, dass eine Polizistin sehr unhöflich war, so dass sie zu der Beamtin sagte: „Gnädige Frau, bitte behandeln Sie meine Mutter nicht so. Sie ist ein guter Mensch.“ Die Beamtin änderte daraufhin ihre Haltung und verließ das Krankenhauszimmer. Die wenigen männlichen Beamten, die anwesend waren, gingen ebenfalls.
Liangs Tochter sprach später mit Han Feng (+86-16603350451 und +86-3353063419), einem stellvertretenden Hauptmann der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Haigang. Er behauptete, dass er in diesem Fall nichts zu sagen und man bereits den Haftbefehl verschickt habe. Liangs Tochter erhielt jedoch nichts mit der Post. Han weigerte sich auch zu sagen, wer für den Fall zuständig war, oder über den aktuellen Stand zu informieren.
Liang bat ihre Tochter, einen Anwalt für sie zu engagieren. Ihre Tochter fand bald einen Anwalt. Der Anwalt besuchte Liang und berichtete, dass sie in guter Verfassung sei. Der Anwalt reichte seine Unterlagen am 9. August bei dem Stasibeamten Han ein, der sich jedoch weiterhin weigerte, sie zu aktualisieren. Er behauptete, dass sie sich nicht um das Gesetz kümmerten und verwies den Anwalt an die örtliche Justizbehörde. Diese informierten ihn, dass der Fall nicht in ihre Zuständigkeit falle und sie daher keine aktuellen Informationen zu bieten hätten.
Die Polizei übergab den Fall am 10. August an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Haigang. Staatsanwältin Li Yulu (um die 50) sagte zu Liangs Anwalt, dass Glaubensfreiheit überholt sei und dass sie Liang strafrechtlich verfolgen würden, weil die Regierung Falun Dafa verboten habe.
Der Beamte Zhao Jun von der Staatsicherheitsabteilung Haigang rief am 17. August Liangs Tochter an und forderte sie auf, den Haftbefehl gegen ihre Mutter abzuholen.
Liangs Tochter berichtete, wie ihre Mutter sie lehrte, ein guter Mensch zu sein, und forderte ihre Freilassung. Sie schrieb:
„Meine Eltern haben sich vor mehr als einem Jahrzehnt scheiden lassen. Mein Vater hat wieder geheiratet und sich nie um mich gekümmert. Meine Mutter hat mich alleine großgezogen, ich schätze sie so sehr!
Ich war sehr ungezogen, als ich klein war, und meine Mutter hat mich mit verschiedenen Mitteln erzogen, aber nichts hat wirklich funktioniert. Nachdem sie mit Falun Dafa begonnen hatte, lernte sie, mich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu erziehen. Ich lernte allmählich, freundlich, rücksichtsvoll und tolerant zu sein.
Mein Vater hat mir nie seine neue Adresse mitgeteilt, weil er nicht wollte, dass ich ihn besuche. Ich war einmal im Haus meiner Großeltern väterlicherseits, als er und seine neue Frau zu Besuch kamen. Ich vermisste ihn sehr und war besorgt, als ich bemerkte, dass er sehr dünn war. Ich fragte ihn, warum er so dünn sei, und das brachte seine Frau auf die Palme. Sie wurde wütend und zerschlug einige Sachen. Ich war fassungslos und konnte nicht glauben, dass sie das vor den Augen meiner Großeltern tun würde. Ich wollte mit ihr streiten, konnte aber meine Wut unterdrücken.
Als ich nach Hause kam, war ich immer noch sehr aufgeregt. Meine Mutter erinnerte mich daran, tolerant zu sein und aus der Perspektive meiner Stiefmutter zu denken. Sie hätte meine Sorge um meinen Vater als Vorwurf an sie missverstehen können, dass sie sich nicht um ihren Mann kümmere.
Ich war dankbar, dass meine Mutter Falun Dafa lernte und mich wiederum lehrte, ein guter Mensch zu sein. Ich hatte Glück, dass ich mir nicht die vielen schlechten Angewohnheiten wie Trinken und Rauchen angeeignet habe, denen viele Leute in meinem Alter verfallen.
Ich studiere noch und da meine Mutter in Haft sitzt, weiß ich nicht einmal, woher ich das Geld für meine Studiengebühren und die täglichen Ausgaben nehmen soll. Ich fordere die sofortige Freilassung meiner Mutter. Es ist nichts Falsches daran, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu praktizieren und ein guter Mensch zu sein.“
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