(Minghui.org) Jemanden zu unterbrechen, während er spricht, ist unhöflich. Auch wenn sich der Gesprächspartner nicht daran stört, sollte ein Kultivierender ihn dennoch nicht unterbrechen, da es einfach unhöflich ist. Wir müssen nach innen schauen: Weshalb unterbrechen wir andere, während sie sprechen?
Ich meine nicht jene Art des Unterbrechens, wenn man sich an etwas Wichtiges erinnert und es schnell den anderen mitteilen muss. Ich beziehe mich hier auf jene unter uns, die andere gewohnheitsmäßig während eines Gesprächs unterbrechen. Da sollten wir prüfen, ob es irgendwelche schlechten Faktoren gibt, die wir beseitigen müssen. Sonst können wir uns in der Kultivierung nicht erhöhen.
Da es immer von der Situation abhängt, möchte ich keine pauschalen Verallgemeinerungen aufstellen. Das Folgende sind nur einige meiner persönlichen Erkenntnisse, die ich den Mitpraktizierenden mitteilen möchte.
Manche denken, sie seien schnell von Begriff und wüssten schon, bevor der andere zu Ende gesprochen hat, was er sagen will. Deshalb unterbrechen sie gerne, um zu zeigen, dass sie schlau sind. Sobald jemand ein paar Worte gesagt hat, schalten sich diese Leute oft ein und teilen ihre eigenen Ansichten mit, die sich von dem, was die andere Person sagen wollte, völlig unterscheiden können.
Ich denke, es könnte sich dabei um einen Faktor des Konkurrenzdenkens handeln, wie es in der Parteikultur der Kommunistischen Partei Chinas üblich ist: Man will die Kontrolle über das Gesprächsthema haben. Das eigene Verständnis definiert dann, was die anderen angeblich sagen.
Sich zur Schau zu stellen, beinhaltet den Drang, sich selbst auszudrücken. Es ist ein Begehren, das auf Ansehen und Gewinn oder menschlichen Emotionen basiert, hinzu kommt die Überzeugung, dass man selbst ein höheres Verständnis als andere besitzt. Solche Menschen haben oft diese Mentalität: „Ich will“ sprechen, „Ich muss“ etwas sagen, „Ich werde zuerst“ sprechen und so weiter. Oftmals stellen sie sich selbst an die erste Stelle, anstatt Rücksicht auf andere zu nehmen.
Sie denken vielleicht, wenn sie ihre Sichtweise nicht mitteilen, wie könnten dann die anderen wissen, was sie denken oder welche Erfahrungen sie bereits gemacht haben? Meiner Meinung nach ist dieser Drang, von anderen anerkannt zu werden, Teil des Zurschaustellens und eine Methode, um wahrgenommen zu werden.
Aus dem Fa wissen wir, dass alle Handlungen und Gedanken im Kosmos aufgezeichnet werden. Wir müssen unseren Mitpraktizierenden nichts offenlegen, weil die Gottheiten und die Buddhas von allen Ebenen uns beobachten und alles, was wir tun, wissen!
Der Meister sagt:
„Früher war der Ausgangspunkt das Ego, aber bei allem, was Dafa erschaffen hat, wird nicht am Selbst festgehalten.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Atlanta 2003, 29.11.2003)
Das Bedürfnis, die eigenen Gefühle oder seinen Kummer anderen mitzuteilen, entstammt normalerweise den menschlichen Gefühlen. Es könnte aus dem Wunsch heraus geschehen, dass sich jemand um einen kümmert, dass jemand Anteilnahme zeigt oder einen anerkennt.
Wenn jemand den starken Wunsch hat, sich in dieser Weise mitzuteilen, dann kann es sein, dass er nach innen schauen muss und überprüfen sollte, ob er noch Anhaftungen hat.
Egozentrische Menschen haben etwas gemeinsam, sie sind nicht besonders tolerant und erheben schnell Einspruch, wenn sie etwas hören, was ihren eigenen Anschauungen nicht entspricht. Anstatt sich selbst anhand der Fa-Prinzipien zu kultivieren, neigen sie dazu, andere nach ihrem eigenen Verständnis zu beurteilen. Solche Menschen unterbrechen gern andere und erzählen von ihrer eigenen Sichtweise, und zwar bevor die anderen zu Ende gesprochen haben. Ohne abzuwarten, ohne zuzuhören und somit die gesamte Aussage zu berücksichtigen, fällen sie anhand ihrer eigenen subjektiven Sichtweise schnell ein Urteil.
Wenn es um die Fa-Prinzipien geht, könnten diese Menschen auch in Versuchung kommen, diesen oder jenen Satz anhand ihres eigenen Verständnisses zu definieren. Das führt dazu, dass sie die Bedeutung der Fa-Prinzipien falsch verstehen, ohne es selbst zu bemerken.
Manche Praktizierende neigen dazu, immer wieder über die gleichen Dinge zu reden. Wenn sie jedoch zu lange am gleichen Verständnis festhalten, könnte das darauf hindeuten, dass sie auf einer Ebene feststecken und es ihnen nicht möglich ist, ein tieferes neues Verständnis vom Fa zu gewinnen.