(Minghui.org) Eines Tages kam ein Vertreter einer Menschenrechtsorganisation mit einer älteren Dame in mein Büro am Bezirksgericht in Süd-Seoul. Ich war damals der Leiter der Schlichtungsabteilung für zivilrechtliche Angelegenheiten. Die Frau wollte einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens stellen und hatte Akteneinsicht beantragt, um die früheren Gerichtsverhandlungen einzusehen. Normalerweise wäre dies vor Ort möglich gewesen. Der zuständige Gerichtsbeamte hatte sie jedoch vertröstet, weil er die Akten nicht finden konnte. Die Sache zog sich etwa einen Monat lang hin. Die ältere Dame fand diese Arbeitsweise des Gerichts unerhört und vermutete, dass die Gerichtsmitarbeiter ihr keine Akteneinsicht gewähren wollten. Deshalb wandte sie sich an einen Vertreter der Menschenrechtsorganisation.
Der Vertreter der Menschenrechtsorganisation war der Meinung, dass das Gericht die Sache falsch behandelt hatte. Er beantragte einen Termin bei mir, um das Problem zu besprechen. Der zuständige Sachbearbeiter sagte mir, dass er die Akten in der Registratur gesucht, aber nicht gefunden habe. Wir gingen zusammen ins Archiv und stellten fest, dass die Fallakten der älteren Dame während der Aktenvernichtung versehentlich vernichtet worden waren. Der vorherige Abteilungsleiter hatte die Akten, bei denen die Aufbewahrungsfrist während seiner Amtszeit abgelaufen war, vernichten lassen. Dabei wurde versehentlich auch die gesuchte Akte vernichtet.
Als die Frau mit dem Vertreter der Menschenrechtsorganisation bei mir im Büro war, gab ich zu, dass es ein Fehler vonseiten des Gerichts war. Der Vertreter der Menschenrechtsorganisation schien überrascht zu sein, dass ich den Fehler des Gerichts sofort eingeräumt hatte. Sein Einstellung änderte sich und er sagte: „Bei den Fällen in den letzten zehn Jahren hatte ich mit sehr vielen Beamten zu tun, aber sie hätten sich immer herausgeredet. Sie sind die erste Person, die bereit ist, ihren Fehler bzw. den Fehler ihrer Behörde zuzugeben.“ Danach bat er die ältere Dame um Verständnis und riet ihr, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Die ältere Dame beruhigte sich etwas.
Der Vertreter sagte dann, er habe ursprünglich vorgehabt, den Gerichtspräsidenten aufzufordern, das zuständige Personal zur Verantwortung zu ziehen, sollte ich den Fehler nicht eingestehen.
Als Dafa-Jünger kann ich nicht lügen, egal was ich beruflich mache, und so habe ich einfach die Wahrheit gesagt. Offensichtlich war der Mann von meiner Ehrlichkeit beeindruckt. Einige Tage später berichtete ich den Vorfall dem Gerichtspräsidenten, den Direktoren und Abteilungsleitern. Der Gerichtspräsident lobte mich für die gute Bearbeitung der Beschwerde.
Durch diesen Vorfall kam ich mit dem Vertreter der Menschenrechtsorganisation näher in Kontakt. Als ich ihm die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Dafa erklärte, war er erschüttert und versprach mir, in Zukunft aktiv daran mitzuwirken, die Fakten über Falun Dafa bekannt zu machen. Später luden wir ihn ein, an unseren Aktivitäten teilzunehmen. Er hielt viele Reden, in denen er die Verbrechen der KP Chinas kritisierte. Darüber hinaus fungierte er als Vertreter von CIPFG (Coalition to Investigate the Persecution of Falun Gong) in Südkorea und nahm an Veranstaltungen in Taiwan teil. Während seines Besuchs in Taiwan sagte er beim Austausch mit Vertretern aus verschiedenen Ländern, dass sein Engagement für Falun Dafa die sinnvollste Menschenrechtsaktivität seines Lebens gewesen sei. Er war ein gläubiger Christ, der sogar Passagen aus der Bibel zitieren konnte. Später war er von der Kirche enttäuscht und fühlte sich keiner Religion mehr zugehörig. Als er auf Schwierigkeiten stieß, suchte er meinen Rat. Ich gab ihm das Buch Zhuan Falun. Nachdem er das Buch gelesen hatte, fing er selber mit der Kultivierung an.