(Minghui.org) Eine Anhaftung, die ich zu beseitigen versucht habe, die ich aber noch nicht ganz losgeworden bin, ist meine Anhaftung an die Gefühle zwischen Mann und Frau.
Schon als Teenager wünschte ich mir eine Familie. Im Kopf malte ich mir ständig Geschichten dazu aus, bis ich geistig und körperlich ganz erschöpft war. Ich weiß jetzt, dass ich dadurch Gedankenkarma aufgebaut habe, und schon bevor ich Falun Dafa zu praktizieren begann, hatte ich erkannt, dass diese Gedanken nicht richtig waren. Ich las keine Liebesromane, weil ich wusste, dass sie nur noch wildere Gedanken auslösen würden. Meine Mutter brachte meinen Schwestern und mir traditionelle Werte bei und was die Ehe bedeutet; keine von uns ging früh aus. Jahrelang suchte ich nach einem Weg, mich von meinen Fantasien zu befreien.
Als ich 1997 begann Falun Dafa zu praktizieren, beseitigte der Meister meine schlechten Gedanken. Ich fühlte mich plötzlich unbelastet und erlebte ein nie dagewesenes Glück.
Die Verfolgung von Falun Dafa begann im Jahr 1999 als ich 20 Jahre alt war. Während die jungen Leute nach ihrem Abschluss Arbeit fanden und heirateten, war dies für einige standhafte junge Falun-Dafa-Praktizierende nicht möglich. Stattdessen verloren wir aufgrund der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) fast alles. Ich entschloss mich ohne zu zögern, den Menschen von ganzem Herzen von der Verfolgung zu erzählen. Mein Leben gehörte Falun Dafa. Ich hatte nicht mehr den Wunsch zu heiraten.
Ich bin noch heute gerührt von meiner damaligen reinen Absicht, auch wenn die Gedanken an das perfekte Leben, von dem ich in meiner Jugend träumte, wieder auftauchten, als ich bei der Kultivierung nachließ. Das Unvermögen, meine Anhaftung an Gefühle und Begierden zu beseitigen, brachte mir viele Schwierigkeiten.
Am 19. Juli 2002 wurde ich von der örtlichen Polizei verhaftet, nachdem die Dokumentation über die Menschenrechtsverletzungen gegen Falun Dafa im Fernsehen in Changchun ausgestrahlt worden war. Es war das dritte Mal, dass ich verhaftet wurde. Ich trat in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren; sieben Monate später wurde ich freigelassen. Zu der Zeit tauchten auf der Minghui-Website viele Erfahrungsberichte auf, die davon handelten, wie Praktizierende sich selbst auf grundlegende Anhaftungen hin prüften. Ich spürte, dass ich tief in mein Inneres schauen musste, um weitere Verfolgung zu vermeiden. Ich fand viele Anhaftungen, darunter meine Anhaftung, immer Projekte durchführen zu wollen, Selbstbestätigung sowie mangelnde Konzentration beim Fa-Lernen.
Vor meiner Verhaftung war ich in keinem guten Kultivierungszustand gewesen. Die Praktizierenden um mich herum waren immer wieder verhaftet worden. Zwei junge Praktizierende und ich standen auf der Fahndungsliste der Polizeibehörde der Provinz Jilin, weil wir eine Konferenz zum Erfahrungsaustausch organisiert hatten. Ich musste meine Identität verbergen, produzierte aber weiterhin Materialien zur Aufklärung über die Verfolgung und Falun Dafa. Ein Praktizierender und ich mussten aufgrund von Sicherheitsbedenken mehrmals umziehen. Inmitten dieser Atmosphäre des Terrors konnte ich nicht ruhig bleiben. Meine menschlichen Einstellungen gewannen die Oberhand, als meine rechtschaffenen Gedanken ins Wanken gerieten. Meine Anhaftung kam wieder zum Vorschein und ich begann, von einem guten Familienleben zu träumen.
Die alten Mächte benutzten meine Anhaftung als Vorwand, um mich zu verfolgen. Bevor ich verhaftet wurde, wies mich der Meister darauf hin, nicht meinem Gedankenkarma zu folgen. Aber erst nach meiner Freilassung im Jahre 2003 erkannte ich, dass meine grundlegende Anhaftung meine Anhaftung an die Gefühle zwischen Mann und Frau war. Mir wurde bewusst, wie gefährlich es war, diese Anhaftung weiter zu hegen.
Nachdem ich China verlassen hatte, lebte ich bei meiner älteren Schwester. Sie war damals – nur einen Monat nach ihrer Heirat – in ein Zwangsarbeitslager gebracht worden, weil sie nach Peking gegangen war, um für Falun Dafa zu petitionieren. Ihre Inhaftierung beendete ihre kurze Ehe. Während der sieben Jahre, die wir in Europa verbrachten, kultivierten wir uns hingebungsvoll und bestätigten das Fa. Es gab keine jungen Männer unter unseren Mitpraktizierenden. Weil wir die Verfolgung selbst erlebt und verstanden hatten, wie ernst die Kultivierung ist, beschlossen wir, keinen zu heiraten, der sich nicht kultiviert. Wir hatten uns darüber ausgetauscht und beschlossen, diese Anhaftung zu beseitigen.
Eines Nachts hatte ich einen Traum, in dem mein Onkel mich fragte, warum ich noch nicht geheiratet hätte. Ich antwortete: „Ich werde nicht heiraten, wenn ich niemanden finde der mir gefällt.“ Zu meiner Schwester sagte ich später: „Es sieht so aus, als hätte ich nicht nur einen leichten Hang zur Begierde, sondern eine wirklich ernste Anhaftung. Der Grund, warum ich nicht heirate, ist, dass ich keinen Mann gefunden habe, der mir gefällt!“
Als ich 2016 in die USA kam, hatte ich eine echte Prüfung in Bezug auf meine Gefühle, ich musste lange Zeit gegen Schmerzen ankämpfen. Die Qualen waren schlimm genug, um die Willenskraft eines Kultivierenden zu zerstören. Ich hatte diese härteste Prüfung überstanden, indem ich das Fa auswendig lernte. Um zusammenzufassen, wie ich die Anhaftung an die Gefühle beseitigt habe, habe ich erstens die Emotion nicht als Teil von mir selbst behandelt, zweitens habe ich das Fa intensiv gelernt.
Eines Tages lernte ich das sechste Kapitel im Zhuan Falun auswendig. Die Geschichte des jungen Mannes, der die Prüfung der Begierde bestand, erleuchtete mich und ich erkannte, dass ich meine Prüfung genauso behandeln könnte. Wenn ich von schlechten Gedanken verführt würde, sollte ich den folgenden Abschnitt rezitieren:
„Ich bin kein normaler Mensch, ich bin ein Praktizierender; ihr sollt mich nicht so behandeln. Ich bin ein Falun-Dafa-Kultivierender.“ (Zhuan Falun, 2019, Seite 292)
Meistens verschwanden die schlechten Gedanken, wenn ich den Abschnitt ein paar Mal wiederholt hatte. Waren die Gedanken sehr stark, musste ich ihn öfter rezitieren.
Erfahrene Praktizierende wissen, dass sie sich keine Seifenopern ansehen sollten, da sie unsere Emotionen aufrühren können. Schlechte Gedanken sind nicht auf die sexuelle Begierde beschränkt. Alle Arten von schlechten Gedanken können auftauchen, wenn wir den Fokus verlieren, während wir das Fa lernen oder aufrichtige Gedanken aussenden.
Bevor ich beschloss, China zu verlassen, wollte mich ein Praktizierender dem Sohn eines anderen Praktizierenden vorstellen. Obwohl es mir unmöglich war, dem nachzukommen, beschäftigte mich der Vorfall immer wieder in Gedanken. Zunächst folgte ich dem Gedankengang, doch dann wurde mir klar, dass er falsch war. Aber ich konnte ihn nicht loswerden. Einmal, als ich das Haus des Praktizierenden betrat, wurde ich von einem starken Energiestrom getroffen, der alle meine schlechten Gedanken zerschmetterte. Zwölf Praktizierende waren dort und sandten aufrichtige Gedanken für die inhaftierten Praktizierenden aus. Die Energie traf mich, weil meine Denkweise nicht richtig gewesen war. Das war das erste Mal, dass ich persönlich erlebte, dass Anhaftungen reale Substanzen sind, und wie die Kraft der aufrichtigen Gedanken sie auflösen kann.
Jeder von uns, ob jung oder alt, stößt auf solche Prüfungen, solange wir diese Anhaftungen haben. Natürlich können Praktizierende heiraten. Einige Beziehungen sind vorherbestimmt und vom Meister arrangiert, aber die meisten sind Prüfungen und eine Chance, unsere Anhaftungen zu beseitigen. Meine Erfahrung sagt mir, dass wir, wenn wir nicht zum Heiraten bestimmt sind, einfach nicht darüber nachdenken sollten. Wenn wir anfangen darüber nachzudenken, sollten wir unser Bestes tun, es abzulehnen und ungebunden zu bleiben. Mit dem Meister und Dafa im Herzen werden wir diese Prüfungen bestehen können. Werdet nicht pessimistisch, wenn ihr sie nicht gleich meistert. Bleibt standhaft bei der Kultivierung und bei der Aufklärung über die wahren Begebenheiten. Die Lebewesen warten darauf, dass wir sie retten. Wir haben nicht genug Zeit, um sie an die Romantik zu verschwenden. Die Begierde ist die erste Prüfung, die wir auf unserer Reise zum Göttlichen bestehen müssen. Wir müssen sie loslassen.
Dies ist mein persönliches Verständnis. Bitte zögert nicht, mich auf alles hinzuweisen, was nicht mit dem Fa übereinstimmt.
Danke, Meister, für Ihre barmherzige Errettung und Fürsorge.