(Minghui.org) Die 74-jährige Miao Shuqing aus der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning wurde vor kurzem wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro) verurteilt. Dagegen hat sie Berufung eingelegt.
Der Verurteilung liegt eine Verhaftung vom 15. Juni 2022 zugrunde. Miao hatte gemeinsam mit drei anderen Praktizierenden eine Messe im Bezirk Wanghua in der Stadt Fushua aufgesucht, wo sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilten. Sie wurden von Beamten der Polizeiwache Guchengzi festgenommen. Während die anderen drei Praktizierenden nach Stunden wieder freigelassen wurden, blieb Miao über Nacht in Gewahrsam. Erst am nächsten Tag durfte auch sie nach Hause.
Mitte August 2022 übergab die Polizei Guchengzi Miaos Tochter eine Mitteilung. Es hieß, Miao wäre auf Kaution freigelassen worden. Mit dem Schreiben wurde ihre Tochter verleitet, eine Kaution von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) zu zahlen.
Um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, tauchte Miao unter. Einige Monate später kehrte sie nach Hause zurück. Im August 2023 reiste sie mit ihrer Familie in die Stadt Dalian, die etwa 450 Kilometer südlich von Fushun liegt. Als Miao dort am 11. August bei einer Sehenswürdigkeit ihren Ausweis vorlegte, um eine Eintrittskarte zu kaufen, löste dieser beim Scannen durch den Kassierer Alarm aus. Durch Überwachung der Telefone von Miaos Familie konnten die Polizei die Spur bis zu der Praktizierenden verfolgen. An diesem Tag fuhren sechs Beamte aus der Stadt Benxi (etwa 80 Kilometer von Fushun) in das rund 370 Kilometer entfernte Dalian, wo sie Miao festnahmen. Sie wollte gerade in einen Bus nach Fushun einsteigen.
In Benxi holten Beamte der Polizeiwache Guchengzi Miao ab und brachten sie direkt in die Haftanstalt Fushun. Am nächsten Tag kontaktierten sie ihre Tochter und verlangten von ihr, dass sie den vorläufigen Bescheid über die Festnahme unterschreibt.
Am 7. November führte das Bezirksgericht Wanghua eine Anhörung in der Haftanstalt durch.
Der Staatsanwalt Chen Guangsheng (+86-24-56809931) verlas die Anklageschrift. Darin stand, dass die drei anderen Praktizierenden bei ihrer polizeilichen Vernehmung jeweils ausgesagt hätten, dass sie am 15. Juni 2022 an einem bestimmten Ort auf der Messe verabredet gewesen wären. Laut Anklageschrift hätten sie auch vereinbart, welche Kleidung sie an diesem Tag tragen würden.
Miao wies diese Behauptung zurück und sagte, dass sie niemals etwas derartiges „gestanden“ habe. Sie argumentierte, dass die sogenannten „Geständnisse“ zweifellos von der Polizei gefälscht worden seien. Ferner schilderte sie, dass sie bereits zweimal inhaftiert und jedes Mal brutal gefoltert wurde, weil sie Falun Dafa praktiziert. Einmal versetzten ihr die Gefängniswärter Elektroschocks am Auge, sodass sie später links erblindete. Ihr rechtes Auge hat nur noch eine Sehschärfte von 20/200. Aufgrund ihrer Sehstörung könne sie die Umrisse einer Person nicht erkennen, geschweige denn irgendwelche Kleidung, die diese trug.
Miaos Tochter verteidigte ihr in der Verfassung verankertes Recht auf Glaubensfreiheit. Sie berichtete, wie sie dank Falun Dafa wieder gesund geworden und zu einem besseren Menschen geworden war. Als Miao jung war, sei sie beim Sammeln von Brennholz in den Berger gestürzt und hätte sich die Hüfte gebrochen. Ihre Verletzungen seien nie vollständig ausgeheilt, sodass sie Probleme hatte zu gehen, zu schlafen und sich umzudrehen. Nach ihrem 40. Geburtstag kamen weitere Erkrankungen dazu, darunter Schwellungen im Gesicht und an den Beinen, unregelmäßige Herzschläge und mangelnde Durchblutung des Herzens sowie Schnupfen, Arthrose der Halswirbelsäule und eine Bluterkrankung, die zu Juckreiz am ganzen Körper führte.
Nachdem Miao am 3. September 1996 im Alter von 47 Jahren begann, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden alle ihre Symptome. Problemlos konnte Miao wieder Hausarbeiten erledigen, ohne unter Atemnot zu leiden. Die einst juckende Haut wurde wieder geschmeidig und auch ihr Charakter verbesserte sich. Sie kümmerte sich um ihre blinde Schwiegermutter sowie ihre Schwägerin, die gelähmt war.
Miaos Tochter erklärte vor Gericht, dass Ihre Mutter die Informationsmaterialien über Falun Dafa verteile, weil sie den Menschen einfach helfen wolle. Wenn sie Falun Dafa kennenlernen würden, würden auch sie möglicherweise gesundheitlich davon profitieren. Sie argumentierte auch, dass die Informationsmaterialien niemals als Beweismittel für eine strafrechtliche Verfolgung verwendet werden dürften, denn diese würden weder einer einzelnen Person noch der Gesellschaft in irgendeiner Form schaden.
Mutter und Tochter beantragten Freispruch. Der Richter Gang Jia (+86-24-57567257) verurteilte Miao letztlich trotzdem zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan.
Schon früher war Miao wegen ihres Glaubens ins Visier der Behörden geraten. Zweimal wurde sie bereits inhaftiert – für insgesamt acht Jahre. Während beider Gefängnisaufenthalte wurde sie brutal gefoltert. Oft quälten die Wärter sie stundenlang mit Elektroschocks, was zu Inkontinenz und schweren Verletzungen führte. Wenn Miao unter Stress steht, schlägt sich das auch heute noch in Inkontinenz wider. Im Juni 2016 – einen Monat nach ihrer Freilassung aus der zweiten Haftstrafe – wurde ihre Rente ausgesetzt.
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