(Minghui.org) Eine 72-jährige Einwohnerin der Stadt Linghai in der Provinz Liaoning ist am 13. November 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (etwa 520 Euro) verurteilt worden. Dagegen hat sie Berufung eingelegt.
Li Jinqiu, eine pensionierte Buchhalterin des Getreideamtes der Stadt Linghai, wurde am 31. Juli 2023 verhaftet, als sie auf einem Volksfest Materialien zu Falun Dafa verteilte. Beamte des Polizeireviers Dalinghe durchsuchten am Nachmittag ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, ihren Computer, ihren Drucker und 18.000 Yuan (etwa 2.350 Euro) in bar.
Li wurde im Frauengefängnis der Stadt Jinzhou inhaftiert. Die Stadt Jinzhou verwaltet die Stadt Linghai.
Die Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai genehmigte ihre Verhaftung am 11. August und verlegte ihren Fall an das Gericht der Stadt Linghai. Sie stand am 6. November vor Gericht und wurde eine Woche später verurteilt. Einzelheiten zu ihrer Gerichtsverhandlung finden Sie im ersten Bericht am Ende dieses Artikels.
Li litt an zahlreichen Krankheiten, unter anderem an einer angeborenen Herzerkrankung, Hypotonie, Hypoglykämie, Unterzuckerung, Rachenentzündung, Regenbogenhautentzündung im rechten Auge, Schwindel, Magenkrämpfen und Schlaflosigkeit. Aufgrund ihrer komplizierten Erkrankungen fiel sie häufig ins Koma. Sie war extrem schwach und sah keine Hoffnung im Leben.
Alle ihre Krankheiten verschwanden, nachdem sie 1996 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte. Sie wurde auch ein besserer Mensch. Zu Hause war sie eine gute Ehefrau, Mutter, Tochter und Schwiegertochter. Bei der Arbeit war sie als gewissenhafte Arbeiterin bekannt, die nie für ihre persönlichen Interessen kämpfte.
Als 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begann, hielt Li an ihrem Glauben fest und wurde mehrfach verhaftet. Zweimal wurde sie zu insgesamt vier Jahren Zwangsarbeit in dem berüchtigten Masanjia-Arbeitslager verurteilt. Während der Inhaftierungen wurde sie brutal gefoltert.
Li und zwei weitere Falun-Dafa-Praktizierende machten sich am 26. September 1999 auf den Weg nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurden in der Gemeinde Tashan, Stadt Huludao, Provinz Liaoning, abgefangen. Die Ortspolizei verhaftete sie und brachte sie zurück nach Linghai. Während des Verhörs schlugen Polizisten die Praktizierenden und ließen sie erst nach 18 Tagen Haft wieder frei. Außerdem mussten die drei jeweils 1.000 Yuan bezahlen.
Lis Arbeitgeber und die Polizei schikanierten sie zu Hause weiter und ließen sie rund um die Uhr überwachen.
Mitte Oktober 1999 gelang es Li, zum Petitionieren nach Peking zu fahren, doch wurde sie auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet, als sie ihren Ausweis nicht wie vorgeschrieben vorzeigen konnte (die Ortspolizei hatte ihren Ausweis beschlagnahmt). Sie wurde zur Tiananmen-Polizeistation gebracht. Ein Beamter stimmte ihrer Aussage zu, dass die Verfolgung von Falun Dafa keine rechtliche Grundlage habe, warnte sie jedoch, dass es sinnlos sei, sich an das kommunistische Regime zu wenden. Er benachrichtigte die Ortspolizei, sie abzuholen. Die Polizei von Linghai fesselte sie mit Handschellen auf dem Rücken und fuhr sie zum Verbindungsbüro der Stadt Jinzhou in Peking, bevor sie nach Linghai zurückgebracht wurde. Dort verbrachte sie einen Monat in Strafhaft und einen weiteren Monat in Administrativhaft.
Li und einige andere lokale Praktizierende fuhren am 4. Februar 2000 nach Peking, um zum dritten Mal Berufung einzulegen, wurden aber getrennt, bevor sie den Platz des Himmlischen Friedens erreichten. Li wurde auf das Polizeirevier Jianguomen gebracht. Sie weigerte sich, ihren Namen preiszugeben und kam am nächsten Tag in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Dongcheng. Dort versprach ihr ein Wärter, ihr die Möglichkeit zu geben, einen Appellbrief an Jiang Zemin (den damaligen chinesischen Diktator, der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte) zu schreiben, wenn sie ihre Identität preisgeben würde. Sie glaubte der Lüge des Wärters und nannte ihm ihren Namen. Daraufhin wurde sie für 15 Tage in Strafhaft genommen. Die Ortspolizei holte sie dann ab und brachte sie zum Verbindungsbüro der Stadt Jinzhou in Peking. Mehr als ein Dutzend Beamte unter der Leitung des stellvertretenden Leiters Liu Shoucheng von der Polizeibehörde der Stadt Linghai verhörten sie und verlangten zu erfahren, wer noch mit ihr nach Peking gereist sei.
Als sie sich weigerte zu antworten, schlug Liu ihr mit seinen Lederschuhen ins Gesicht und trat ihr mit den Schuhen auf die Brust. Sie fiel fast in Ohnmacht. Während Liu die Praktizierende zurück nach Linghai eskortierte, fesselte er ihre Daumen mit einem Foltergerät, der so genannten „Daumenschnraube“. Die Reißzähne der Daumenschraube gruben sich in ihr Fleisch und wurden immer fester, je mehr sie die Hände bewegte. Der Schmerz war so stark, dass sie das Gefühl hatte, ihre Daumen würden gleich brechen.
Liu und seine Beamten verhörten Li mit Folter, nachdem sie sie nach Linghai zurückgebracht hatten. Ein Beamter schlug ihr mit einem Besenstiel auf den Kopf. Sie wurde sofort ohnmächtig. Die Polizisten beschuldigten sie zu simulieren, und übergossen sie mit kaltem Wasser, um sie aufzuwecken. Sie zerrten sie vom Boden hoch und schlugen weiter auf sie ein. Ihr Gesäß und ihre Beine waren blau und lila, und sie konnte nur noch humpeln. Nach stundenlanger Folter brachte die Polizei sie in ein örtliches Untersuchungsgefängnis.
Die meisten Praktizierenden, die am 4. Februar 2000 nach Peking fuhren, wurden ebenfalls heftig verprügelt, weil Wang Shuzhong, der damalige Sekretär des städtischen Parteikomitees von Linghai, den Befehl gegeben hatte: „Prügelt sie zu Tode!“
Gefoltert im Masanjia-Arbeitslager
Li wurde am 16. März 2000 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Masanjia-Zwangsarbeitslager in der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning gebracht; dort musste sie tagsüber ohne Bezahlung schwere Arbeit verrichten und wurde nachts mit Anti-Falun-Dafa-Propaganda bombardiert. Da sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, musste sie oft in der Hocke bleiben und war auch noch anderen Formen der Folter ausgesetzt.
Eines Tages Ende April 2000 wurden Li und einige andere standhafte Praktizierende in einen Raum gebracht, wo sie gefoltert wurden, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Hauptmann Wang Naimin und der Wärter Wang Shuzheng drückten sie auf den Boden und zogen ihr Schuhe und Socken aus, bevor sie mit zwei Elektrostöcken gleichzeitig auf ihre Fußsohlen schlugen. Ihre Beine zitterten, und ihre Fußsohlen fühlten sich an, als wären sie von Schlangen gebissen worden. Anschließend versetzten ihr die beiden Wärter Elektroschocks am Hals und an den Handrücken, die überall helle Blasen hinterließen. Dann zogen sie ihr die Jacke aus und verpassten ihr Schläge auf Brust und Rücken. Wang Naimin verpasste ihr sogar Schläge auf den Mund. Ihr Gesicht war nach den Schlägen deformiert und ihr Mund blutete stark.
Die beiden Wärter schockten Li, bis die Akkus der Elektrostöcke leer waren. Die anderen Praktizierenden erlitten die gleiche Folter. Der Korridor war erfüllt von dem knisternden Geräusch der Elektroschocks, den Schreien der Praktizierenden und dem beißenden Geruch von verbranntem Fleisch.
Als Li in ihrer Zelle zurück war, zwang Qiu Ping, die Leiterin der Gruppe, sie mehrere Stunden lang in der Hocke zu bleiben.
Diese unerbittliche Folter schädigte Lis Gesundheit schwer. Ende Mai 2000 brach sie plötzlich auf dem Boden zusammen und verlor das Bewusstsein, als sie auf Anweisung der Wärter einer körperlichen Untersuchung unterzogen wurde. Mehrere Ärzte trugen sie in einen Raum. Ihr Blutdruck war zu diesem Zeitpunkt gleich Null.
Auf Kaution entlassen, aber zur Beendigung der Arbeitslagerstrafe wieder in Gewahrsam genommen
Li wurde Ende Januar 2001 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung auf Kaution gewährt. Die Polizei belästigte sie oft zu Hause und klopfte manchmal mitten in der Nacht an ihre Tür.
Ende September 2001 reiste Li zum vierten Mal nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet und zur Tiananmen-Polizeistation gebracht. Am Nachmittag holten Mitarbeiter des Verbindungsbüros der Stadt Jinzhou sie ab und brachten sie in ihr Amt. Am Abend kam die Polizei von Linghai und brachte sie erneut ins Masanjia-Arbeitslager, wo sie den Rest ihrer Haftstrafe absitzen musste. Ihr Mann wurde gezwungen, die Reisekosten für die Polizei zu übernehmen.
Die Wärter des Arbeitslagers hielten Li in einem Lagerraum fest und unterzogen sie einer Gehirnwäsche. Sie durfte weder mit anderen sprechen noch umhergehen.
Das Arbeitslager leitete im November 2002 eine neue Verfolgungsrunde ein, um alle Praktizierenden zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Li und andere standhafte Praktizierende wurden jede Nacht mit Anti-Falun-Dafa-Materialien bombardiert. Zehn Tage später befahlen die Wärter ihnen, ihre Zellen zu verlassen und auf dem Gang zu bleiben. Li wurde gezwungen, drei Tage lang auf dem Gang zu hocken und durfte nicht auf die Toilette gehen.
Gruppenleiter Zhang Lei befahl denjenigen, die unter Druck ihren Glauben aufgegeben hatten, in Schichten abwechselnd Li zum Verzicht auf Falun Dafa zu bewegen. Sie entzogen ihr an sieben aufeinander folgenden Tagen den Schlaf und zwangen sie, sich ihre verdrehten Konzepte anzuhören. Li war benommen und konnte nicht mehr klar denken. Zhang schlug ihr auch ins Gesicht und trat sie mit seinen Lederschuhen.
Im Dezember 2002 wurde Li in einen anderen Raum verlegt, um an einem „Lernkurs“ teilzunehmen, in dem sie Anti-Falun-Dafa-Propaganda lesen, sehen und anhören musste.
Am 16. März 2003 kam Li wieder frei.
Li kochte am 13. September 2009 im Haus ihrer Mutter in der Stadt Jinzhou das Abendessen, als Lu Hao von der Staatssicherheit der Stadt Jinzhou und sechs Beamte von der Staatssicherheit der Stadt Linghai sie dazu brachten, die Tür zu öffnen, indem sie vorgaben, vom Wohnungsamt zu sein, um das Haus zu begutachten.
Die Polizei verhaftete Li und ihren Mann Zhang Deguo, die vorübergehend bei ihrer Mutter gewohnt hatten, um die Seniorin zu pflegen. Die Beamten beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher des Paares, zwei Laptops, zwei Drucker und andere Wertgegenstände.
Der Sohn der beiden, Zhang Lei, wurde an diesem Morgen an seinem Arbeitsplatz (Xinhualong Copper Co., Ltd. in der Stadt Jinzhou) verhaftet. Seine Frau Zhao Xiaochun und ihre Mutter, He Yuxiang, wurden am Nachmittag in ihren jeweiligen Wohnungen in Linghai festgenommen.
Die fünf Mitglieder der Großfamilie wurden über Nacht in der Staatssicherheit der Stadt Linghai festgehalten. Nach einem kurzen Verhör am nächsten Tag wurden die Frauen Li, Zhao, He und Herr Zhang Deguo zu 15 Tagen Verwaltungshaft verurteilt, und Zhang Lei erhielt eine Strafhaft unbekannter Dauer. Die drei Frauen wurden in die städtische Hafteinrichtung Jinzhou gebracht, der ältere Herr Zhang in die städtische Hafteinrichtung Linghai und der jüngere Herr Zhang in das Untersuchungsgefängnis von Linghai.
Zhang Lei wurde später zu fünf Jahren Gefängnis in Dalian verurteilt, während seine vier Familienmitglieder jeweils ein Jahr Zwangsarbeit im Masanjia-Arbeitslager zu leisten hatten.
Li erneut im selben Arbeitslager gefoltert
Das Arbeitslager leitete im November 2009 eine neue Verfolgungsrunde ein, die sich gegen standhafte Praktizierende richtete. Am 27. November desselben Jahres wurde Li der Folter mit gespreizten Beinen unterzogen. Zu den Tätern gehörten die Wärter Zhang Jun, Zhang Zhuohui, Fang Yehong, Zou Xiaoguang und Zhang Xiurong.
Nachstellung einer Folterung: Die Beine zum Spagat auseinander spreizen
Die Wärter banden einen Fuß von Li an ein Heizungsrohr und zogen dann ihr anderes Bein in die entgegengesetzte Richtung. Sie kämpfte darum, zu entkommen, und die Wärter riefen Unterstützung herbei. Sie banden ihren Fuß los und setzten sie neben einen Metallsafe. Als nächstes zogen sie ihr die Beine in entgegengesetzte Richtungen und hielten ihren Kopf und ihre Arme fest, um zu verhindern, dass sie sich bewegte. Mehrere Personen stampften auf ihre Beine und sagten, dass das Seitenspagat dieses Mal „normgerecht“ sei.
Li fühlte sich erstickt und litt unter spaltenden Schmerzen in den Hüften. Sie schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Ihre Beine begannen gefühllos zu werden und sie wurde ohnmächtig. Nach einer unbekannten Zeitspanne hörte sie Zhang Jun sagen: „Lass uns aufhören damit, sie ist eingeschlafen.“
Lis Beine waren danach deformiert und schwach. Sie konnte nicht gehen und wurde in ihre Zelle zurückgetragen. Als sie sich für die Nacht auszog, sah sie blaue Flecken an Brust und Beinen und war nicht in der Lage, sich im Liegen umzudrehen. Die ganze Nacht stöhnte sie vor Schmerzen und auch ihre Zellengenossen konnten nicht schlafen. Sie wurde um 4 Uhr morgens nach draußen gebracht und weiter gefoltert.
Ein männlicher Wärter hielt ihren Kopf fest und befahl ihr, ihren Körper zu beugen. Sie stürzte, da sie auf ihren deformierten Beinen nicht stehen konnte. Der Wärter befahl ihr dann, in die Hocke zu gehen, was sie ebenfalls nicht konnte. Er tadelte sie, steckte ihr dann Ohrhörer in die Ohren und zwang sie, sich Falun Dafa verleumdende Audiomaterialien anzuhören.
Am dritten Morgen verlor Li das Bewusstsein und wurde zur Röntgenaufnahme in das hauseigene Krankenhaus des Arbeitslagers gebracht. Es stellte sich heraus, dass sie Muskelzerrungen hatte, aber die Wärter ließen sie trotzdem jeden Tag von Leuten in die Werkstatt tragen, wo sie unentgeltlich schwere Arbeit verrichten musste. Um zu verhindern, dass ihre Familie von ihrer Folter erfuhr, erlaubten die Wärter ihren Angehörigen nie, sie zu besuchen.
Li war innerhalb von nur zehn Monaten ihrer Haft im Arbeitslager nur noch Haut und Knochen. Sie konnte immer noch nicht laufen. Die Wärter brachten sie zur weiteren Untersuchung ins hauseigene Krankenhaus. Es wurde festgestellt, dass sie Knochensporne in ihrem rechten Bein und Knie hatte. Die Wärter brachten sie zur Computertomografie in ein externes Gefängniskrankenhaus, und die Ärzte dort sagten, dass sie eine Dislokation der Lendenwirbelsäule habe. Trotz ihres Zustandes erlaubten die Wärter ihr keine medizinische Behandlung und forderten von ihr die Zahlung der Untersuchungsgebühr von über 600 Yuan. Wärter Shao, der für ihren Krankenhausbesuch zuständig war, stellte ihr weder eine Quittung noch eine Kopie ihrer Untersuchungsergebnisse aus.
Li wurde am 13. September 2010 freigelassen. Ihr Mann trug sie ins Auto, da sie immer noch nicht laufen konnte. Als sie nach Hause kamen, waren ihre Familie und Nachbarn, die auf ihre Rückkehr gewartet hatten, schockiert, weil sie nicht alleine aus dem Auto aussteigen konnte.
Durch das Praktizieren der Falun-Dafa-Übungen erholte sich Li in den nächsten Jahren etwas, konnte aber immer noch keine schwere Arbeit verrichten. Von Zeit zu Zeit litt sie unter Rücken- und Beinschmerzen und hatte erneut Schwierigkeiten beim Gehen.
Fünfköpfige Familie in der Stadt Linghai, Provinz Liaoning verfolgt (Fotos)
Herr Zhang Lei verhaftet, vier Angehörige ins Arbeitslager geschickt (Foto)