(Minghui.org) Anfang 2020 brach die Pandemie aus. Viele Regionen waren gesperrt, auch unsere. Aufgrund der Beschränkungen schaute mein Mann den ganzen Tag lang fern. Ab und zu warf ich auch einen Blick darauf. Unbemerkt wurde ich süchtig und sah mir zwei Tage hintereinander Fernsehserien an. Am dritten Tag hatte ich nach dem Abendessen starke Schmerzen in der linken Schulter. Meine linke Hand war taub und hing einfach nur herab – ich konnte sie nicht mehr heben. Der Schmerz war so unerträglich, dass ich weinen musste. Es fühlte sich so an, als würde jemand mit einem großen Messer heftig auf meinen linken Arm einstechen.
Obwohl die Situation so heftig war, hatte ich keine Angst und auch keine negativen Gedanken. Mir war klar, dass ich ein Problem in meiner Kultivierung haben musste. Ich rezitierte:
„Der Meister ist da, das Fa ist da, Angst wovor?“ (Fa-Erklärung in Sydney, 1996)
Vor dem Bild des Meisters zündete ich Räucherstäbchen an und bat den Meister um Hilfe. Dann sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um alle giftigen Faktoren der Parteikultur, die verdorbene Materie und alle entarteten Gedanken und Anschauungen in meinem Raumfeld zu beseitigen. Ich dachte: „Auch wenn ich Lücken habe, darf ich die Verfolgung durch die alten Mächte nicht zulassen. Ich kann mich im Fa berichtigen. Der Meister und das Fa sind für mich zuständig. Wer mich verfolgt, der macht sich schuldig.“
Wegen der Schmerzen fiel es mir schwer, aufrichtige Gedanken auszusenden. Alle möglichen Informationen aus anderen Räumen strömten unaufhörlich in meinen Kopf. Mir war klar, dass die alten Mächte mir das Leben nehmen wollten. Alles, was ich tun konnte, war, die Zähne zusammenzubeißen und alles zu beseitigen, alles zu verneinen.
Ich schaute nach innen und erkannte, dass sich ein Kultivierender nicht die Fernsehsendungen der gewöhnlichen Menschen anschauen sollte. Die vielen schlechten Dinge verschmutzten mich. Vor dem Bild des Meisters gab ich meinen Fehler zu und versicherte, dass ich nie wieder fernsehen würde. Mir fiel ein, dass der Meister erklärt hatte, dass wir die alten Mächte vollständig verneinen sollten. Obwohl ich die ganze Nacht nicht schlief, machte ich morgens die Übungen, lernte tagsüber konzentriert das Fa und sendete aufrichtige Gedanken aus. Da ich wegen der Beschränkungen nicht rausgehen konnte, holte ich meine alten Dafa-Bücher hervor und korrigierte die falschen Schriftzeichen weiter.
In den ersten Tagen machte ich alles wie immer und schaute nur oberflächlich und allgemein nach innen. Der Schmerz ließ etwas nach. Aber ich konnte den Arm noch immer nicht heben.
Der Meister sagt:
„Jedes Mal, wenn beim Praktizieren diese oder jene Störungen auftauchen, sollst du in dir selbst nach den Ursachen suchen, ob es etwas gibt, das du noch nicht losgelassen hast.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 293)
Was hatte ich noch nicht losgelassen? Warum hatte ich ferngesehen, obwohl ich wusste, dass ich es nicht tun sollte? Weil ich mich entspannen und Spaß haben wollte. Seit meiner Kindheit wollte ich Spaß im Leben haben. Später wollte ich Geld verdienen und überall auf der Welt hinreisen. In den 1980er Jahren war der Tourismus noch nicht so populär, doch ich reiste bereits überallhin. Als ich begann, mich zu kultivieren, fuhr ich in meiner Freizeit in verschiedene Regionen, um dort das Fa zu verbreiten. Damals verzichtete ich ein paarmal auf Reisen, die die Firma bezahlte, weil ich lieber das Fa verbreiten wollte. Die Verbreitung des Fa war mir wichtiger. Wenn ich später Zeit hätte, könnte ich immer noch reisen, dachte ich mir. Aber als ich die Praktizierenden sah, die Reisen bezahlt bekamen oder auf eigene Kosten verreisten, um im Sommer der Hitze und im Winter der Kälte zu entkommen, wurde ich neidisch. Die touristische Hochsaison ist auch die Zeit, in der wir am meisten zu tun haben. Deshalb konnte ich nicht einfach wegfahren. Meine Anhaftung an Vergnügungen war nicht beseitigt.
So entstanden auch Neid und Groll. Damals hatte ich den Gedanken: „Warum können manche Praktizierende fernsehen und stoßen dabei auf keinerlei Probleme?“ Sofort bemerkte ich, dass dieser Gedanke sehr gefährlich war. Über wen beklagte ich mich? Ich wagte nicht, diesen Gedanken fortzuführen. Er war zu gefährlich! Ich dachte: „Meister, es ist mein Fehler. Dieser Gedanke ist nicht von mir. Ich möchte ihn nicht haben, sondern beseitigen.“
Seit mehr als 20 Jahren kultiviere ich mich im Falun Dafa, doch noch nie habe ich in diese Richtung gedacht und mich hierbei kultiviert. Andere Praktizierende sehen nur meine Oberfläche und denken, dass ich fleißig vorankomme. Mein fleißiger Zustand ist in Wirklichkeit das zwangsläufige Ergebnis der schwierigen Situation und der harten Umgebung. Manche Umstände bringen mich dazu, so zu sein. Aber mein Trachten nach Entspannung und Vergnügen kommt immer wieder hoch, woraus dann viele starke Anhaftungen entstehen. In all den Jahren hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Doch sind nicht alle Schwierigkeiten in der Kultivierung besondere Geschenke? Auf wen bin ich neidisch? Über wen beschwere ich mich? Ich sollte dem Meister für sein Arrangement danken. Und ich sollte meinen Mitpraktizierenden danken.
Als ich mein Problem gefunden hatte, verschwand der Schmerz gänzlich. Die Störung von außen verschwand auch nach und nach. Nur noch selten tauchte sie auf und es war viel leichter, sie zu beseitigen.
Am Morgen des siebten Tages zündete ich wie gewohnt ein Räucherstäbchen für den Meister an. Meine rechte Hand zog die linke mit, um das Räucherstäbchen hinzustellen. Als ich mich vor dem Bild des Meisters hinkniete, machte ich Heshi (Buddhagruß), wobei sich auch meine linke Hand bewegte. Ich war sehr erstaunt. Vor Dankbarkeit und Glück musste ich weinen. Es war unbeschreiblich!
Auch jetzt, während ich diesen Bericht schreibe, weine ich vor Dankbarkeit. Um mich beim Meister für die Errettung zu bedanken, praktizierte ich gleich gewissenhaft die erste, die dritte und die vierte Übung vor dem Bildnis des Meisters.