(Minghui.org) Ende Juli 2022 wurden zwei Einwohner aus der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning zu Freiheitsstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren. Es handelt sich um Guo Shufen (w) und Jia Jingwen (m).
Ihr Anwalt wurde am 31. Juli 2022 von Xu Bing, Richter am Gericht Linghai, über die Urteile in Kenntnis gesetzt. Guo wurde zu zwei Jahren und drei Monaten verurteilt, Jia zu sieben Jahren.
Die Stadt Linghai steht unter der Verwaltung von Jinzhou, der zweitgrößten Stadt der Provinz Liaoning. Seit Juli 2020 haben die Behörden sowohl die Staatsanwaltschaft als auch das Gericht der Stadt Linghai damit beauftragt, die Strafverfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden der Region Jingzhou zu beschleunigen. Mindestens 20 Praktizierende wurden seither dort verurteilt.
Am 9. Dezember 2021 bemerkte Guo Shufen ein Plakat mit Botschaften zu Falun Dafa an einem Strommast. Als sie stehenblieb, um es zu lesen, beschuldigte eine Passantin sie, das Plakat dort aufgehängt zu haben. Sie ließ Guo nicht weggehen und rief die Polizei. Als die Beamten eintrafen, nahmen sie Guo in Gewahrsam und brachten sie zur Polizeiwache Beijiao.
Eine Stunde später verschafften sich zehn Zivilbeamte Zugang zu Guos Wohnung. Sie traten die Tür ein und stürmten herein. In der Wohnung hielten sich Guos Tochter und ihre Enkelin auf. Sie waren völlig verängstigt. Die Polizisten beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher, Weihrauch, mehrere DVDs und 12.000 Yuan (etwa 1.600 Euro) Bargeld. Sie nahmen auch drei Drucker und drei Computer mit, die Guos Schwiegersohn für sein Gewerbe benötigte. Selbst der DVD-Player der Enkeltochter blieb nicht verschont.
Am 14. Dezember 2021 gab die Polizei Guos Fall an die Staatsanwaltschaft Linghai weiter. Diese erhob am 21. Dezember Anklage wegen „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sekte“ – einem üblichen Vorwand, mit dem Praktizierende in China strafrechtlich verfolgt werden.
Am 6. Juli 2022 stand Guo vor Gericht und wurde zu zwei Jahren und drei Monaten verurteilt.
Am 19. Dezember 2021 wurde Jia Jingwen von Li Lei, dem stellvertretenden Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Taihe festgenommen. Viele seiner persönlichen Habseligkeiten wurden beschlagnahmt. Am 20. Februar 2022 übergab die Polizei seinen Fall an die Staatsanwaltschaft Linghai. Gemeinsam mit Guo stand er vor Gericht. Das Urteil lautete sieben Jahre Gefängnis.
Jia hatte im August 1995 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Danach hörte er nicht nur mit dem Rauchen auf, sondern stellte auch das Glücksspiel ein. Da er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, wurde er wiederholt verhaftet. Zweimal sperrten die Behörden ihn ins Arbeitslager, bevor er zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde.
Mitte August 1999 wurde Jia erstmals festgenommen, 14 Tage blieb er in Gewahrsam. Als er zwei Tage nach seiner Freilassung einen anderen Praktizierenden in der örtlichen Haftanstalt besuchte, wurde er erneut verhaftet und für weitere 30 Tage festgehalten, wo Polizisten ihn ständig verprügelten. Aus Protest trat Jia in Hungerstreik. Sechs Tage später kam er frei.
Am 27. Oktober 1999 reiste Jia nach Peking, um für sein Recht auf Falun Dafa einzutreten. Erneut geriet er in die Hände der Polizei, die ihn sodann in einem Hotel festhielt. Die Beamten entkleideten ihn und peitschten ihn mit einem Ledergürtel aus, damit er die Namen und Adressen von Praktizierenden in Peking preisgibt.
Als Jia schwieg, zielten die Polizisten mit der Peitsche auf sein Geschlechtsteil und sagten: „Wir sind die Verbrecher.“ Ein Beamter stopfte dem Praktizierenden einen stinkenden Socken in den Mund. Er zog ihn erst heraus, als Jia daran zu ersticken drohte. Da er sich weiterhin weigerte, etwas zu sagen, banden sie ein Seil um seinen Penis und zogen daran. Nach vier Stunden Folter musste Jia sich ständig übergeben. Erst dann ließen die Polizisten von ihm ab.
Kurz darauf wurde Jia ins Untersuchungsgefängnis Nr. 1 von Jinzhou verlegt. Aufgrund seiner Verletzungen an den Rippen konnte er sich einen Monat lang nicht hinlegen.
Im Oktober 2000 kam Li Xiejiang, ein Beamter des Büro 610 der Stadt Jinzhou, zu Jia nach Hause, um ihn zu verhaften, traf ihn aber nicht an. Seine Frau, die der Polizei entkommen konnte, informierte Jia, dass er der Wohnung fernbleiben solle. Gemeinsam tauchten die beiden unter, um eine weitere Verfolgung zu vermeiden.
Im August 2002 wurde das Paar festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis Nr. 2 von Jinzhou gesperrt. Die Wärter beauftragten die Gefangenen, sie zu schlagen. Jia trat aus Protest in Hungerstreik. Sieben Tage später wurden beide freigelassen. Das Paar tauchte erneut unter. Die örtliche Polizei strich sie daraufhin aus dem Haushaltsregister.
Am 27. April 2004 wurde Jia abermals festgenommen. Ein Taxifahrer hatte ihn beobachtet, wie er ein Transparent mit Informationen über Falun Dafa aufhängte. Er zeigte Jia an, der daraufhin noch am selben Abend ins Gefängnis Jinzhou gebracht wurde. Später verhängten ihm die Behörden drei Jahre Zwangsarbeit. Am 19. April 2004 brachten Beamte Jia ins Zwangsarbeitslager Jinzhou.
In den ersten vier Monaten sperrten die Wärter Jia in Isolationshaft. Einmal fesselten sie ihn für drei Tage an einen eisernen Stuhl. Aus Protest gegen die Verfolgung trat er in Hungerstreik und wurde daraufhin zwangsernährt. Die Wärter schoben den Ernährungsschlauch zwischen Nasenloch und Magen mehrfach hin und her, um ihn weiter zu quälen.
Am 21. September 2004 fesselten die Wärter Jia die Beine, weil er sich geweigert hatte, Falun Dafa zu verleumden. Mit Zigarettenstummeln verbrannten sie ihm die Finger- und Zehennägel, Hände und Füße. Ein anderer Beamter schlug Jia auf Knöchel und Knie, sodass die Gelenke blau-schwarz anliefen. Drei Wochen lang konnte Jia seine Beine nicht beugen.
Ein Gefangener füllte eine Wasserflasche mit menschlichen Ausscheidungen. Diese hielt er Jia lange Zeit unter die Nase, damit er den Geruch einatmen sollte. Später verlegten die Behörden Jia ins Zwangsarbeitslager Benxi, wo er 13 Tage lang in der „Spreizadler-Position“ an ein Bett gefesselt wurde.
Am 27. Januar 2010 wurde Jia erneut festgenommen und in das berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia gebracht. Es ist nicht bekannt, wie lange er dort inhaftiert war.
Xu Bing, Richter am Stadtgericht Linghai: +86-416-8152021, +86-18941603995Zhang Fengwu, Präsident des Stadtgerichts Linghai: +86-416-8152001Xue Weiwei, Präsident der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai: +86-416-8182177, +86-416-5528128, +416-13332188885Zhan Zhuo, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai: +86-18941601275, +86-416-8107121
(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern finden Sie im chinesischen Originalartikel)
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