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Seit vier Jahren Besuchsverbot: Praktizierende protestiert mit Hungerstreik gegen Folter im Gefängnis

12. Februar 2023 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Liaoning

(Minghui.org) Eine Falun-Dafa-Praktizierende wurde zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und in der Haft von Insassen misshandelt. Nachdem sie ihrer Familie die durch die Schläge erlittenen Verletzungen gezeigt hatte, wurde ein Besuchsverbot verhängt, das seit vier Jahren anhält.

Zhang Wei lebt in der Stadt Dandong in der Provinz Liaoning. Im Frühjahr 2016 wurde sie ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht, wo sie seither regelmäßig gefoltert wird. Gegen die Verfolgung protestierte Zhang monatelang mit einem Hungerstreik. Das Gefängnis lehne weiterhin Familienbesuche ab, hieß es in einer letzten Information von Weis Familie im August 2022.

Festnahme und Urteil

Am späten Abend des 18. April 2015 fand eine Razzia in Dandong statt. Über 1.000 Polizisten waren im Einsatz, um Praktizierende vor Ort zu verhaften.

Allein in Donggang (einer kreisfreien Stadt, die unter der Verwaltung von Dandong steht) wurden über 20 Praktizierende und ihre Angehörigen festgenommen. Elf von ihnen standen in der Zeit vom 7. bis 16. Dezember 2015 vor dem Gericht Donggang. Zhang war eine von ihnen.

Keiner der Angehörigen der Praktizierenden durfte an der Anhörung teilnehmen. Der Gerichtssaal war voll mit Zuschauern, die vom Komitee für Politik und Recht ausgewählt wurden. Drei Verteidiger der Praktizierenden wurden von Justizbeamten aus dem Gerichtssaal vertrieben. Am 28. Dezember verurteilte der Richter die Praktizierenden zu Haftstrafen zwischen vier und elf Jahren. Zhangs Strafmaß lag bei achteinhalb Jahren. Dafür hatte Yu Quanhai, der neue Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Stadt Donggang gesorgt.

Im Gefängnis gefoltert

Im Frühjahr 2016 erfolgte Zhangs Einlieferung ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Seither wurde sie ständig verprügelt, weil sie Falun Dafa nicht aufgeben wollte.

Eine Augenzeugin berichtete, dass Zhang im März 2017 unter schlimmen Rückenverletzungen gelitten habe, sodass sie nicht normal gehen konnte. Ihr Haar sei ergraut und auch ihre Gesichtszüge wären die einer alten Frau, berichtete sie. Um sich zu erholen, habe Zhang seit Juni 2017 jeden Abend die Falun-Dafa-Übungen praktiziert. Zur Strafe sei Zhang von den Wärtern und Gefangenen verprügelt worden, schilderte die Zeugin weiter.

Als Zhangs Mann und ihre Mutter die Praktizierende am 15. August 2018 besuchten, zeigte sie ihnen die durch die Folter erlittenen Narben und Blutergüsse an Armen und Schultern. Zhang bat ihren Mann, eine Beschwerde gegen Liu Li einzureichen. Sie war die Gefangene, welche die meisten Verletzungen verursacht hatte. Noch bevor Zhang ihre Ausführungen beenden konnte, nahm ein Wärter ihr den Hörer, durch den sie mit ihrer Familie sprach, weg und beendete das Treffen.

Dies war das letzte Mal, dass Zhang ihre Familie gesehen hat. Seither haben die Wärter ein Besuchsverbot verhängt.

Eine andere Augenzeugin schilderte, dass die Wärterin Liu Yu die Praktizierende am schlimmsten behandele. Seit 2017 weigere sie sich, Zhang im Winter eine warme Bettdecke zu geben. Sie habe Zhang sogar die Jacke und andere warme Kleidung weggenommen. Tagsüber müsse Zhang Handschellen tragen, damit sie die Falun-Dafa-Übungen nicht macht.

Außerdem sei Zhang ständig geschlagen und beschimpft worden. Nachdem ihr Anwalt sie im Juli 2019 besucht und sich über die Misshandlungen beschwert hatte, gaben die Wärter ihr trotzdem nicht mehr als eine Mahlzeit pro Tag.

„Die Folter, der Zhang ausgesetzt war, ist unvorstellbar, die meisten Menschen könnten das nicht ertragen. Es war wirklich beängstigend. Sie ist in einem jämmerlichen Zustand“, sagte die Augenzeugin zu Zhangs Familie.

Verweigerte Familienbesuche

Als das chinesische Neujahr am 25. Januar 2020 nahte, war Zhangs über 80-jährige Mutter in großer Sorge. Gemeinsam mit ihrer anderen Tochter und ihrem Sohn legte die betagte Rentnerin Hunderte Kilometer zurück, um Zhang im Gefängnis zu besuchen. Doch all ihre Bemühungen, die Wärter zu einem Besuch zu überreden, scheiterten. Begründet wurde dies mit dem Umstand, dass Zhang im Gefängnis die Übungen praktiziert habe. Enttäuscht kehrte die Familie nach Hause zurück.

Mitte Oktober 2020 rief ein Gefängniswärter bei Zhangs Tochter an. Ihre Mutter sei im Hungerstreik und bekomme Ernährungsspritzen, hieß es. Im Mai 2022 rief der Wärter erneut bei der Tochter an und teilte mit, dass sich Zhang noch immer im Hungerstreik befände.

Am 22. Juli 2022 rief Zhangs Bruder im Gefängnis an und fragte nach Zhang. Selbst wenn er sie im Gefängnis nicht besuchen dürfe, so sollte man wenigstens ein Video von Zhang machen und es ihm zeigen, bat er. Der Wärter erklärte, dass er das mit seinen Vorgesetzten absprechen müsse.

Am nächsten Abend rief der Wärter an und schilderte, dass Zhang im Krankenhaus zwangsernährt werde. Anstatt des gewünschten Videos verlangte das Gefängnis ein Video von Zhangs Familie, in der sie die Praktizierende überreden sollten, wieder etwas zu essen. Für den Fall, dass Zhang einlenkt, würde das Gefängnis das Besuchsrecht noch einmal überdenken.

Aus Sorge um Zhang machten sich ihr Bruder, die beiden Schwestern und ihr Mann am 27. Juli um 3:30 Uhr morgens auf den Weg zum Gefängnis. Im Aufnahmebüro des Gefängnisses stellten sie fest, dass Zhangs Name nicht auf der Besucherliste stand. Ein Wärter sagte, Zhang stehe unter strenger Beobachtung und dürfe keinen Besuch empfangen.

Kurz danach kam Zhao Lina, die Leiterin der Gefängnisabteilung. Sie sprach über eine Stunde mit der Familie. Dann erklärte sie, dass man Zhang keinen Besuch gestatten und auch keine Videoaufnahmen von ihr machen werde.

„Falun Gong ist außerhalb des Gefängnisses verboten – nicht nur hier“, schilderte sie. Es sei ein schwerwiegender Verstoß gegen die Gefängnisregeln, dass Zhang die Übungen praktiziert habe. Dadurch hätte sie auch den Gefangenen Schwierigkeiten bereitet, erklärte Zhao weiter. Man habe Zhang auch angeboten, sie von der unbezahlten Arbeit freizustellen. Hauptsache sei, dass sie in der Werkstatt sitzt, ohne die Übungen zu machen. Da Zhang weiterhin an den Übungen festgehalten habe, habe man sie bestrafen müssen.

Zhangs Familie sagte zu Zhao: „Wir wissen, dass sie sich seit Monaten im Hungerstreik befindet. Im Juni 2022 hat sie sehr wenig gegessen. Wir wollten uns nur selbst davon ein Bild machen, wie es ihr geht, damit wir uns nicht ständig Sorgen um sie machen. Es ist vier Jahre her, dass wir sie gesehen haben. Wie können Sie garantieren, dass sie im Gefängnis sicher ist? Wir wollen sie heute sehen. Nur wenn wir sie sehen, können wir sie zum Essen überreden.“

Zhao räumte ein, dass Zhang wegen des Hungerstreiks abgemagert und geschwächt sei. Gleichzeitig hielt sie an dem Besuchsverbot fest. Die Familie warnte sie davor, andere Gefangene gegen Zhang aufzuhetzen und sie zu verprügeln. In diesem Fall würde man sie anzeigen, erklärten die Angehörigen. Da es bereits Mittagszeit war, beendete Zhao das Gespräch und ging in die Mittagspause.

Beteiligt an der Verfolgung:

Zhao Lina, Wärterin des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning: +86-15542236486Bai Hui, Wärterin des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning: +86-15698805921Bai Xu, Wärterin des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning: +86-15698806303

Frühere Berichte:

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