(Minghui.org) Einmal stieß ich auf einen Artikel, der mich tief berührte. Es ging darin um Adolfo Kaminsky, der sein Leben riskierte, indem er Ausweise fälschte. Dadurch konnten viele Juden während des Zweiten Weltkriegs gerettet werden.
Kaminsky wuchs in Armut auf und macht eine Lehre in einer Reinigung. Damit die Wäsche besser sauber wurde, beschäftigte er sich mit Chemikalien. Durch Zufall entdeckte er in diesem Bereich sein Talent. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft in ein nationalsozialistisches Konzentrationslager gesperrt. Während dieser Zeit sah er seine Gefährten einen nach dem anderen sterben und er selbst hätte auch jederzeit sein Leben verlieren können.
Glücklicherweise kam er frei, weil er einen argentinischen Pass hatte. Doch da er als Jude weiterhin stigmatisiert war, suchte er eine Firma, die Pässe fälschte. Auf diese Weise konnte er seinen Familienangehörigen das Leben retten.
Als das Unternehmen von seinem Fachwissen erfuhr, fragte man ihn, wie man Tintenflecken entfernen könne. Kaminsky begegnete diesem Problem mit Milchsäure. Zur damaligen Zeit hatten selbst die besten Experten keine Lösung dafür parat. Später überstanden Kaminskys gefälschte Dokumente sogar die Kontrolle bei der Wehrmacht. 1943 ging er deshalb in den Untergrund und arbeitete für ein jüdisches Fälscherlabor in Paris.
In diesem Job lauerten viele Gefahren. Man musste sich allergrößte Mühe geben, um nicht von den Nazis entdeckt zu werden. Kaminsky arbeitete Tag und Nacht und konnte lange Zeit nicht nach Hause fahren. Er verlor seine Familie sowie die Sehkraft auf einem Auge, weil er jahrelang so hart arbeitete. Er sagte, er wage nicht, sich auszuruhen, da er 30 Dokumente in einer Stunde herstellen könne. Wenn er eine Stunde schlafe, würde dies bedeuten, dass 30 Menschen ihr Leben verlieren könnten. So half er mehr als 14.000 Juden, ihre Identität zu verschleiern und den Fängen der Nazis zu entkommen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hängte er nicht an die große Glocke, welch große Beiträge er geleistet hatte, bis seine Tochter Jahrzehnte später zufällig die Geschichte ihres Vaters entdeckte. Sie meinte, ihr Vater habe immer Schuldgefühle gehabt, weil er seinen Freund nicht aus dem Konzentrationslager habe mitnehmen können. Diese Schuld begleitete ihn sein ganzes Leben lang. Dieses Unglück motivierte ihn, jahrzehntelang Ausweispapiere zu fälschen.
Kaminsky weigerte sich, Zahlungen für die gefälschten Ausweispapiere entgegenzunehmen. Die Annahme solcher Zahlungen hielt er für utilitaristisch. Das konnte er nicht akzeptieren. Daher arbeitete er tagsüber als Fotograf und nachts fälschte er Ausweispapiere für die Juden. Er verbrachte sein ganzes Leben in Armut.
Durch Kaminskys Geschichte angeregt dachte ich darüber nach, welch große Verantwortung wir tragen, die Menschen in der Zeit der Fa-Berichtigung zu erretten. Selbst ein gewöhnlicher Mensch hat jahrzehntelang so hart arbeiten können, um Menschen zu erretten. Wie können wir da nachlassen und immer noch fragen, wann wir zur Vollendung kommen?
In den vergangenen Jahren haben die Praktizierenden in Festlandchina alles daran gesetzt, Menschen zu erretten, und sie haben dabei viel hergegeben. Einige haben ihre Arbeit verloren und sind nun mittellos. Manche mussten mit ansehen, wie ihre Familien auseinanderbrachen. Und wieder andere wurden jahrzehntelang eingesperrt und erlitten unsägliche Folter.
Einige haben im Laufe der Zeit ihre Belastungsgrenze erreicht. Es hat den Anschein, dass sie nicht mehr in der Lage sind, bis zum Ende der Fa-Berichtigung durchzuhalten. Sie hegen sogar Zweifel an den Arrangements des Meisters für die Fa-Berichtigung.
Doch wie viele Menschen gehen ihrer Aussortierung entgegen, weil sie die wahren Hintergründe nicht erfahren haben, da wir unsere Aufgabe nicht gut erfüllt haben? Ist es nicht ein bisschen egoistisch, wenn wir darauf hoffen, dass der Meister unsere Schwierigkeiten schnell aus dem Weg räumt?
Kaminsky hätte ein glückliches Familienleben haben können, aber er entschied sich für ein Leben mit vielen Entbehrungen. Obwohl er selbst in Bedrängnis war, stellte er immer das Leben anderer an die erste Stelle, ohne sich zu beschweren oder seine Entscheidung zu bereuen. Er setzte all seine Kräfte dafür ein, damit andere gerettet werden konnten, und verlangte weder eine Belohnung noch Verdienst oder Ruhm dafür. Dieser einfache und selbstlose Mann verkörpert die Brillanz menschlicher Güte.
Nur ein Leben „für andere“ ist ein großartiges Leben. Mögen alle Dafa-Praktizierenden ihren Egoismus überwinden und dem Meister helfen, das Fa zu berichtigen, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. Wir sollten uns keine Gedanken über die lange Zeit machen oder aufgrund von persönlichem Gewinn oder Verlust erfreut oder bekümmert sein. Wir müssen bis zum Ende unseres Weges Menschen erretten helfen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.