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67-Jähriger insgeheim zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

3. Februar 2023 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Jilin

(Minghui.org) Su Yucai war der letzte Falun-Dafa-Praktizierende aus seiner Region, der zu Zwangsarbeitslager verurteilt worden war, bevor das Arbeitslagersystem 2013 abgeschafft wurde. Nun wurde der inzwischen 67-Jährige zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Geschäftsinhaber hatte ihn angezeigt, weil er mit ihm über Falun Dafa gesprochen hatte.

Seit seiner Verhaftung am 16. August 2022 befindet sich Su in Isolationshaft. Im November 2022 erfuhr seine Familie von seiner heimlichen Verurteilung. Die Behörden weigern sich, den Aufenthaltsort und den aktuellen Zustand des Praktizierenden bekanntzugeben.

Su lebt in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin. Am 25. Mai 2022 sprach er beim Einkaufen mit dem Inhaber eines Lebensmittelgeschäfts über Falun Dafa. Dieser nahm das Gespräch heimlich auf und rief die Polizei. Als Su das Geschäft verlassen wollte, hielt der Besitzer ihn auf, bis die Polizei eintraf. Mehrere Beamte brachten Su zur Polizeiwache Nanhu und nahmen ihm seinen Ausweis weg. Ihm wurde auferlegt, sich jede Woche auf der Polizeiwache zu melden.

Am 16. August 2022 gegen 8 Uhr morgens klopften drei Beamte an Sus Tür und gaben vor, Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees zu sein. Sus Enkel öffnete und musste mit ansehen, wie die Polizisten hereinstürmten und seinen Großvater festnahmen.

Nach drei Tagen auf der Polizeiwache brachte man Su in die Zweite Haftanstalt von Changchun. Seither sind sämtliche Familienkontakte untersagt. Die Polizei gab die Akte an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang, die Anklage erhob und den Fall an das Bezirksgericht Chaoyang weiterleitete. Indes rief die Familie immer wieder bei der Polizei und dem Gericht an, aber niemand nahm die Anrufe entgegen.

Für Sus Sohn, der nach einem Schlaganfall invalide ist, war die Verhaftung ein schwerer Schlag. Der junge Mann leidet unter Blutdruckschwankungen und häufigen Krämpfen.

Frühere Verfolgung

Wegen seines Einsatzes für Falun Dafa war Su in der Vergangenheit mehrfach festgenommen und viermal im Arbeitslager inhaftiert worden.

Am 14. März 2000 wurde er an seinem Arbeitsplatz verhaftet und anschließend ins Gefängnis gesperrt. Am 30. April 2000 brachten Beamte ihn ins Zwangsarbeitslager Weizigou, wo er ein Jahr Haft absitzen sollte. Er wurde zu unbezahlter Arbeit gezwungen und einer Gehirnwäsche unterzogen.

Die nächste Festnahme erfolgte am 26. Februar 2003, als Su die Praktizierende Liu Huijun besuchte. Ihm wurden weitere eineinhalb Jahre Zwangsarbeitslager Chaoyanggou auferlegt. Erneut wurde er gefoltert und musste ohne Bezahlung arbeiten.

Am 11. Oktober 2005 wurde Su abermals festgenommen und seine Wohnung durchsucht. Es folgten eineinhalb Jahre im Zwangsarbeitslager Chaoyanggou.

Am 14. Februar 2009 nahmen Beamte Su in der Wohnung des Praktizierenden Yang Zhanjiu fest. 15 Tage befand er sich in Gewahrsam.

Die vierte Strafe im Arbeitslager wurde ihm nach seiner Festnahme am 28. August 2012 auferlegt. Zu diesem Zeitpunkt planten die Behörden bereits, das Arbeitslagersystem innerhalb der nächsten Monate abzuschaffen. Deshalb musste die Staatssicherheit Yushu eine Sondergenehmigung bei der lokalen Justizbehörde einholen. Su wurde am 7. September 2012 als letzter Falun-Gong-Praktizierender von Changchun in das Zwangsarbeitslager Chaoyanggou gebracht.