(Minghui.org) Als Li Xiuqin am 4. August 2022 aus der Haft entlassen wurde, war sie am Boden zerstört, als sie erfuhr, dass ihr Mann vor fast zwei Jahren gestorben war. Ihre Inhaftierung hatte ihm einen schweren Schlag versetzt. Li war zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Li, 59, ist eine pensionierte Angestellte der Gemeindeverwaltung Shuyang im Landkreis Xianghe, Provinz Hebei. Sie wurde am 5. August 2018 zu Hause verhaftet, wobei ihre Falun-Dafa-Bücher, ihr Computer, ihr Drucker und ein großer Bargeldbetrag beschlagnahmt wurden. Ihr Mann, Li Liandi, wurde ebenfalls verhaftet und auf der Polizeiwache mehrere Stunden lang verhört.
Das Verhör und die Hausdurchsuchung sowie die anschließende Verurteilung seiner Frau setzten ihren Mann unter enormen Druck. Er war im Laufe der Jahre ebenfalls mehrfach wegen der Ausübung von Falun Dafa verhaftet worden. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich in den folgenden zwei Jahren immer weiter, bis er im September 2020 verstarb.
Li Xiuqin war nach ihrer Verhaftung 510 Tage lang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Sanhe inhaftiert. In den ersten 15 Tagen zwangen die Wärterinnen sie, rund um die Uhr fast 36 Kilogramm schwere Fesseln zu tragen.
Später musste sie um 5:30 Uhr aufstehen und den ganzen Tag unbezahlte Arbeit verrichten. Unter anderem musste sie Kunstblumen und Joss-Papier-Rohlinge (Räucherpapier) herstellen. Der Staub und der stechende Geruch der Chemikalien waren zum Ersticken, der sie und die Insassen ohne Schutzausrüstung ausgesetzt waren.
In der Zeit, in der es keine Arbeit gab, wurde Li gezwungen, auf einem kleinen Schemel zu sitzen, ohne sich bewegen zu dürfen, selbst nachdem ihr Gesäß vereitert war.
Das Essen in der Haftanstalt bestand hauptsächlich aus Congee, einer klaren Suppe mit sehr wenig Gemüse, und gedämpften Brötchen, was kaum zum Sattwerden reichte. Einmal bat sie um mehr Suppe, woraufhin sie von einem Wärter beschimpft wurde. Als sie versuchte, den Wärter zur Vernunft zu bringen, packte er sie an den Haaren, zerrte sie über eine lange Strecke an den Haaren und fesselte sie dann mit Handschellen für mehrere Tage an ein Bett. Danach litt sie unter starkem Haarausfall. Als sie ins Gefängnis verlegt wurde, hatte sie schon fast keine Haare mehr.
Folternachbildung: An den Haaren über den Boden gezerrt werden
In der Zwischenzeit hinderten die Wärter der Haftanstalt Li auch daran, mit anderen zu sprechen, dadurch wurde sie von anderen isoliert. Die psychischen und physischen Qualen führten bei Li zu einem geistigen Zusammenbruch und schwerem Gedächtnisverlust.
Die Staatsanwaltschaft des Kreises Xianghe genehmigte Lis Verhaftung am 4. September 2018 und verlegte ihren Fall später an das Kreisgericht Xianghe. Ihre Familie beauftragte einen Anwalt für sie. Der Anwalt wurde jedoch von den Behörden gezwungen, den Fall niederzulegen, und die Familie musste einen anderen Anwalt beauftragen.
Li stand im April 2019 im Bezirk Xianghe vor Gericht. Am 29. September wurde sie zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.840 Euro) verurteilt. Sie legte beim Mittleren Gericht der Stadt Langfang gegen das Urteil Berufung ein. Richter Li Shufen entschied am 20. Dezember 2019, ihr ursprüngliches Urteil aufrechtzuerhalten, ohne ihre Familie und ihren Anwalt darüber zu informieren.
Am 3. Januar 2020 wurde Li in das Frauengefängnis von Shijiazhuang verlegt. Sie bekam fast nichts zu essen und wurde außerdem zu intensiver unbezahlter Arbeit gezwungen. Sie erlitt einen Leistenbruch.
Nach dem Tod ihres Mannes erlaubte die Gefängnisbehörde ihrem Sohn nicht, ihr die Nachricht zu überbringen. Der junge Mann wollte sie auch nicht weiter psychisch belasten, weshalb Li erst nach ihrer Entlassung vom Tod ihres Mannes erfuhr.
Yang Yongli, Leiter der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Xianghe: +86-13503266006Cao Junying, stellvertretender Leiter der Staatssicherheitsabteilung des Kreises Xianghe: +86-13582785548Liu Zhenhua, Leiter der Staatsanwaltschaft des Kreises XiangheLiu Jun, Vorsitzender des Kreisgerichts Xianghe: +86-13903163558Hou Dongxiang, Richter am Bezirksgericht Xianghe: +86-18533638326, +86-15103262976
(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern sind im chinesischen Originalartikel zu finden)
Frühere Berichte:
Zwangsarbeit trotz LeistenbruchRichterin des Berufungsgerichts hält Haftstrafen gegen sechs Falun-Dafa-Praktizierende aufrechtNach mehreren Verhaftungen nun zu vier Jahren Gefängnis verurteilt (Provinz Hebei)Seit seiner Kindheit von Polizei schikaniert – jetzt erneute Verhaftung der Mutter eines Hochschulabsolventen