(Minghui.org) Am 8. Mai 2016, am Muttertag, brach die Polizei in die Wohnung von Tan Fengyun in der Stadt Qitaihe, Provinz Heilongjiang ein. Sie verhaftete die Praktizierende, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Am selben Tag verhafteten sie weitere 16 Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Qitaihe, die meisten von ihnen auch Mütter wie Tan. Neun wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, darunter auch Tan, die früher schon einmal inhaftiert worden war.
Es folgt Tans persönlicher Bericht über die Qualen, die sie seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch das chinesische kommunistische Regime im Jahr 1999 erleiden musste.
Ich bin 61 Jahre alt. 1998 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Ich litt damals schon jahrelang an einer schweren Tuberkulose-Bauchfellentzündung. Aber obwohl ich mich bemühte und viel Geld ausgab, konnte ich keine Heilung finden. Meine Familie war am Boden zerstört. Doch eine Woche, nachdem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, war ich geheilt. Mein Mann war erstaunt und überglücklich.
Als die Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 begann, verhaftete und verurteilte die Polizei viele Praktizierende im ganzen Land. Trotz des wachsenden Drucks hielt ich an meinem Glauben fest, weil ich wusste, dass Falun Dafa gut ist.
Eines Morgens im März 2004 drangen fünf Beamte der Polizeidienststelle Shuqi in mein Haus ein und durchsuchten es. Sie konfiszierten alle meine Falun-Dafa-Bücher, nahmen Videos auf und fotografierten alles. Sie verhafteten mich und brachten mich zur Polizeidienststelle.
38 Stunden lang verhörten sie mich und versuchten herauszufinden, von wem ich die Bücher und Materialien bekommen hatte und mit wem ich Kontakt hatte. Ich weigerte mich, es ihnen zu sagen. Dann fesselten sie mich mit Handschellen an einen Metallstuhl und hängten eine große, helle Glühbirne über meinem Kopf auf, an der ich mich verbrennen konnte. Später nahmen sie mein Telefonbuch und versuchten, Kontakte zu anderen Praktizierenden zu finden, aber ohne Erfolg.
Folter-Nachstellung: Metallstuhl
Als nächstes schickten sie mich in das erste Untersuchungsgefängnis Qitaihe. Die Staatsanwaltschaft Xinxing klagte mich später an und verwies meinen Fall an das Bezirksgericht Xinxing.
Einer der Vorgesetzten meines Mannes, ein rechtschaffener Mensch, versuchte sein Bestes, um mich herauszuholen, scheiterte aber. Drei Monate später wurde ich zu drei Jahren Gefängnis mit vier Jahren Bewährung verurteilt.
Am frühen Morgen des 8. Mai 2016, dem Muttertag, – mein Mann und mein Sohn schliefen noch, – hörte ich ein Klopfen an der Tür und öffnete. Sechs Personen stürmten herein und sagten, sie kämen von der Polizeistation Qiezihe. Sie forderten mich auf, mit ihnen zu kommen. Ich wollte nicht, dass sie mein Haus durchsuchten und meine Falun-Dafa-Bücher oder Materialien beschlagnahmten, deshalb stimmte ich zu mitzukommen. Als ich bemerkte, dass sie nicht in Richtung Polizeistation fuhren, fragte ich sie danach. Sie antworteten mir unverhohlen, dass sie mich ausgetrickst hätten.
Sie brachten mich zur Staatssicherheit Qiezihe gebracht. Einige von ihnen fuhren dann zurück zu meinem Haus, durchsuchten es und nahmen meinen Computer, meinen Drucker, mein Handy, Druckerpapier und alle meine Falun-Dafa-Bücher mit.
Später zeigte mir die Polizei die Anzeige, die ich gegen Jiang Zemin (den ehemaligen Vorsitzenden des kommunistischen Regimes, der die Verfolgung angeordnet hatte) beim Obersten Volksgericht und der Obersten Volksstaatsanwaltschaft eingereicht hatte und fragte mich, warum ich das getan hätte.
Ich erklärte ihnen, dass das Oberste Volksgericht und die Oberste Volksstaatsanwaltschaft 2015 angekündigt hätten, dass normale Bürger Anzeige erstatten können und dass die beiden Behörden die Registrierung und Bearbeitung aller bei ihnen eingereichten Anzeigen garantieren würden. Um mein gesetzliches Recht auszuüben, hätte ich Jiang, der der Hauptschuldige an der Verfolgung von Falun Gong war, angezeigt.
Der Beamte Li Jianguo fragte mich, woher ich den Drucker, den Computer und die Falun-Dafa-Bücher bekommen und mit welchen Praktizierenden ich Kontakt hätte. Ich sagte, dass ich alles alleine machen würde. Sie verhörten mich den ganzen Tag immer wieder. Dann brachten sie mich ins Krankenhaus und ließen mich gründlich untersuchen. In den nächsten Tagen verhörten sie mich noch ein paar Mal und übergaben meinen Fall dann der Staatsanwaltschaft Qiezihe.
Die Polzei brachte mich in das erste Untersuchungsgefängnis der Stadt Qitaihe, wo die Lebensbedingungen schlecht waren. Meine Zelle teilte ich mit insgesamt vierzehn Frauen. Jede von uns bekam täglich nur zwei Maisbrötchen und eine dünne Suppe. Wir mussten deshalb zusätzliche, überteuerte Lebensmittel kaufen. Als meine Familie mir Essen schickte, teilte ich es mit meinen Zellengenossinnen. Ich behandelte jeden gut, egal welche Verbrechen er begangen hatte. Als sie meine Freundlichkeit als Falun-Dafa-Praktizierende sahen, behandelten sie mich auch gut. Viele von ihnen traten aus der Kommunistischen Partei Chinas und ihren Unterorganisationen aus, als sie erfuhren, wie die Partei die Praktizierenden und andere unschuldige Menschen verfolgt.
Ende November 2016 wurde ich in Qiezihe vor Gericht gestellt. Mein Anwalt plädierte für mich auf nicht schuldig. Er argumentierte, dass das Praktizieren von Falun Dafa völlig legal sei und dass ich kein Gesetz gebrochen hätte, indem ich Falun-Dafa-Bücher gelesen hätte. Das Gericht verurteilte mich jedoch wegen „Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzug zu unterminieren“, dem Standardvorwand des Regimes, um uns zu kriminalisieren.
Ich legte Berufung beim mittleren Gericht ein. Zwei Mitarbeiter kamen Ende April 2017 in die Haftanstalt und es gab eine Anhörung meines Falles von weniger als zehn Minuten. Einige Tage später verkündeten sie, dass das ursprüngliche Urteil aufrechterhalten werde.
Später kam ich in das Frauengefängnis Harbin. Gleich nach meiner Ankunft wurde ich in einem Raum eingesperrt. Später musste ich still auf einem kleinen Hocker zu sitzen und Videos ansehen, die Falun Dafa diffamierten. Eine Insassin wurde beauftragt, mich zu überwachen. Ich durfte weder mit anderen Praktizierenden sprechen noch den Raum verlassen. Die langfristige psychische und physische Folter führte dazu, dass es mit meiner Gesundheit bergab ging und ich viel Gewicht verlor.
Eine Praktizierende aus der Stadt Yichun, Provinz Heilongjiang, magerte sehr ab. Später wurde bei ihr Darmkrebs im Endstadium diagnostiziert. Ich versuchte, Gelegenheiten zu finden, mit ihr zu sprechen, und ermutigte sie, einen starken Glauben aufrechtzuerhalten. Sie überwand schließlich die Drangsale und erlangte ihre Gesundheit wieder, nachdem sie entlassen worden war.
Einmal sah ich, wie eine andere Praktizierende von zwei Insassinnen zur ärztlichen Untersuchung vorbereitet wurde. Sie tat mir so leid.
Mehrere kriminelle Häftlinge mit langen Gefängnisstrafen halfen aktiv bei der Folter der Praktizierenden, um eine Verkürzung ihrer Haftzeit zu erreichen. Manche Praktizierende litten danach an psychischen Störungen und andere waren nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu sorgen.