(Minghui.org) Ein Leser von Minghui.org berichtete der Redaktion, dass er kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest (22. Januar) in seine Heimat in der Provinz Shandong zurückgekehrt sei. Von den Familienältesten habe er erfahren, dass dort im vergangenen Jahr über 50 Dorfbewohner gestorben waren.
Nach Angabe des Lesers arbeite die Mehrheit der jüngeren Generation außerhalb der Stadt. Dadurch sei vielen Menschen die ungewöhnlich hohe Anzahl von Todesfällen nicht bekannt. Anfang 2023 starben mindestens zehn weitere Menschen. Unter den Toten im Alter von 50 bis 90 Jahren seien auch vier seiner Verwandten gewesen, so der Leser weiter. Wäre er nicht in seine Heimat zurückgekehrt, hätte er von den Todesfällen dort nichts erfahren.
Basierend auf den offiziell veröffentlichten Daten aus dem Jahr 2018 gab es in China 690.000 ländliche Dörfer mit einer durchschnittlichen Größe von 833 Einwohnern. Ausgehend von 833 Einwohnern und 55 Verstorbenen lag die Sterblichkeitsrate im Jahr 2022 in dem Dorf bei 6,6 Prozent.
Der Leser brachte in Erfahrung, dass die verstorbenen Dorfbewohner alle an Vorerkrankungen gelitten hatten. Einige Todesfälle traten kurz nacheinander auf, an einigen Tagen gab es zwei Tote. Von den vier verstorbenen Angehörigen des Lesers litt einer an COVID und klagte über Atemnot. Eines Nachts bekam er keine Luft mehr und starb. Die örtlichen Behörden verboten der Familie, anderen zu erzählen, dass er an COVID gestorben war. Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt. Nicht einmal Verwandte oder Freunde wurden benachrichtigt.
Shaoguo ist eine Stadt im Kreis Nong’an, Provinz Jilin mit 28.000 Einwohnern. Sie besteht aus einem Stadtkern und 14 Dörfern. Ein Minghui-Leser berichtete, dass in Shaoguo viele Menschen gestorben seien, aber die meisten Einwohner hätten das gar nicht mitbekommen. In der Stadt, die 40 Kilometer von Changchun (der Hauptstadt der Provinz Jilin) entfernt liegt, sollen bereits 80 Prozent der Einwohner infiziert sein. „Die Kliniken waren überfüllt mit Patienten, die intravenös behandelt wurden. Viele Patienten haben die Infusionsflaschen mit nach Hause genommen, um sie sich dort selbst zu verabreichen“, schrieb der Leser.
Eine Frau aus der Gemeinde Mingjia, die in der Nähe des Ersten Universitätskrankenhaus für chinesische Medizin von Changchun lebt, schilderte, dass die Klinik überfüllt sei. „Jeden Tag starben dort viele Menschen, auch am chinesischen Neujahrstag“, schilderte sie. „Ich wage nicht rauszugehen, weil ich Angst vor dem Anblick der Särge habe.“ Im Internet kursieren Videos, die zeigen, dass die Krematorien in Changchun überlastet sind und die Leichname oft zur Einäscherung in die Vororte gebracht werden. Aber die meisten Einwohner von Changchun wissen nichts davon, so die Frau.
Im ländlichen Bereich in der Provinz Hubei wurden Zelte vor den Häusern aufgebaut, in denen die Toten betrauert werden können. Das geht aus einem Bericht der amerikanischen Denkfabrik Council on Foreign Relations vom 27. Januar hervor. Die Überschrift des Artikels lautete „COVID Deaths in Rural China“ (COVID-Tote im ländlichen China). „Auf der [45-minütigen] Fahrt zum Dorf Yunxi habe ich so viele Trauerzelte gesehen“, zitiert der Bericht einen Einwohner von Tongcheng, einem Landkreis in der Provinz Hubei, der an die Provinzen Hunan und Jiangxi angrenzt. In einem Haus in einem nahegelegenen Dorf am Fluss sind drei Familienangehörige an COVID gestorben. „Es gibt keine Daten darüber, niemand weiß davon. Wir wissen nur, dass viele Menschen gestorben sind“, fügte der Einwohner hinzu.
Am 3. Februar berichtete Voice of America, dass die Krankenhäuser in China noch immer überlastet seien. Viele COVID-Patienten bekämen in den Krankenhäusern keine Medikamente, weil diese für diejenigen zurückgehalten würden, die „Beziehungen“ hätten, so Kevin, ein erfahrener Medienexperte in der Stadt Guangzhou, Provinz Guangdong. Deshalb kehrten viele Patienten mit leeren Händen heim.
Einer von Kevins Verwandten lebt im ländlichen Bereich der Stadt Shaoyang, Provinz Hunan. Er wurde positiv auf Corona getestet. Als er ins Krankenhaus ging, teilte man ihm mit, dass es nicht einmal mehr Medikamente gegen Erkältungen gebe. Er habe mit dem Arzt diskutiert, der ihm schließlich etwas Medizin verschrieben habe. Der Verwandte sagte zu Kevin: „Viele Leute sind krank geworden und einfach zu Hause geblieben, als hätten sie eine gewöhnliche Erkältung. Die Ärzte meinten, die Symptome würden verschwinden, wenn wir ein paar Tage zu Hause bleiben würden. Das Krankenhaus habe auch keine Medikamente, wir seien auf uns allein gestellt, sagten sie.“
Liu lebt derzeit in Russland. Ein Angehöriger von ihr hatte sich zwei Wochen in der Stadt Gongzhuling in der Provinz Jilin aufgehalten. Nach seinen Angaben starben in dieser Zeit mehr als zehn Bewohner in seinem Wohnkomplex. „In nur zwei Wochen wurden mehr als zehn Menschen auf die gleiche Weise rausgetragen. Das ist wirklich beängstigend“, erzählte Liu.
Zhang, eine Unternehmerin in der Stadt Shijiazhuang in der Provinz Hebei, schilderte gegenüber der Epoch Times, dass man aufgrund der langen Wartezeiten Bestechungsgelder an Krematorien zahlen müsse, um einen Termin für eine Einäscherung zu bekommen. Große Institute verlangten demnach zusätzlich zu den regulären Einäscherungskosten 6.000 Yuan (etwa 820 Euro), kleine Unternehmen 4.000 Yuan (etwa 550 Euro). Wegen der hohen Nachfrage an Einäscherungen würde es keine Trauerfeiern mehr geben. Das Krematorium, das Zhang aufsuchte, hatte drei Öfen, die 24 Stunden am Tag im Betrieb waren, berichtete sie. Die Verbrennung eines Leichnams dauere zwischen 40 und 60 Minuten. Die Verstorbenen seien einfach in den Flur gelegt worden und würden nacheinander verbrannt werden. „Es gibt sieben oder acht Krematorien in dieser Gegend. Alle haben eine lange Wartezeit für die Einäscherung“, so Zhang weiter. „Nur wer Beziehungen hat, kann den Leichnam seiner Angehörigen kurzfristig einäschern lassen. Sonst dauert es etwa eine Woche. Es ist traurig, dass so viele Menschen gestorben sind und ihre Leichname nicht sofort verbrannt werden können.“
Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) überwacht die Krematorien streng und verbietet ihnen, Informationen über die Anzahl der Einäscherungen herauszugeben. Die Epoch Times erhielt kürzlich die Kopie eines internen Dokuments, das am 10. Januar vom Gesamt-Team für Prävention- und Kontrolle bezüglich COVID-19, das dem Staatsrat untersteht, herausgegeben wurde. Das Dokument trug den Titel „Bekanntmachung zur Umsetzung von praktischen Erfahrungen und Methoden zur Bekämpfung von COVID-Infektionen an einigen Orten“. Darin heißt es, dass die Polizei und die Abteilung für zivile Angelegenheiten in der Stadt Jinan, Provinz Shandong Personal in die Krematorien geschickt habe, welches 24 Stunden am Tag im Dienst sei. Da die Maßnahmen dazu beitrügen, „die Ordnung vor Ort aufrechtzuerhalten, die Öffentlichkeitsarbeit zu lenken, den Verkehr in der Nähe zu steuern und auf Notfälle zu reagieren“, würden auch andere Regionen aufgefordert, nach dem Vorbild von Jinan zu handeln.
Die Technische Universität Nanjing, Provinz Jiangsu hat um das chinesische Neujahr 2023 herum 33 Nachrufe veröffentlicht. Ouyang Pingkai, ehemaliger Präsident und Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften, starb am 30. Januar im Alter von 78 Jahren. Shu Fang, ein weiterer ehemaliger Präsident, starb am 28. Januar. Am selben Tag starb auch Chen Chong, KPCh-Mitglied und Pensionär des Amtes für Infrastruktur. Hua Qing, KPCh-Mitglied und ehemaliger Universitätsangestellter, starb am 27. Januar.
Auch einige andere hochrangige Beamte wurden als Todesfälle gemeldet. Wie Lishui Daily in der Provinz Zhejiang am 28. Januar berichtete, starb Wu Shoucheng, der Vize-Direktor der Organisationsbehörde der KPCh in der Stadt Lishui am 21. Januar im Alter von 57 Jahren. Wu war gleichzeitig Parteisekretär und Direktor des Amtes für Personalwesen und soziale Sicherheit in Lishui.
Am 1. Februar meldete die Nachrichtenagentur Xinhua, dass Chen Qizhi, KPCh-Mitglied und ehemaliger Präsident der Nationalen Universität für Verteidigungstechnologie, am 15. Januar in Changsha in der Provinz Hunan verstorben war. Huang Hanyuan, Chefarzt der Pekinger Unionsklinik, starb am 31. Januar. Er war im Oktober 2022 zum KPCh-Mitglied auf Probe ernannt worden.
He, ein malaysischer Staatsbürger, der am 20. Dezember 2022 aus dem Zweiten Gefängnis in Peking entlassen wurde, berichtete gegenüber Epoch Times über die steigende Anzahl von COVID-Fällen in den Gefängnissen und die Vertuschung durch die Behörden. „Mindestens 10 bis 15 Prozent der Insassen sind gestorben – ähnlich wie in einigen Regionen außerhalb des Gefängnisses“, stellte er fest.
Vor seiner Haftstrafe war He Unternehmer in Peking. Er berichtete, dass die Gefängniswärter in der Regel in Schichten arbeiten, wobei jede Schicht zwei bis drei Wochen dauere. Als Ende November 2022 wieder Schichtwechsel gewesen sei, hätten die ihren Dienst antretenden Wärter das Virus in das Gefängnis eingeschleppt. Innerhalb von etwa sechs Tagen hätten sich fast alle infiziert.
He selbst habe sich das Virus zwei Tage vor seinem geplanten Entlassungstermin am 11. Dezember eingefangen. „Aber die Wärter haben mich angelogen und gemeint, es sei eine Erkältung“, erinnerte sich He. Seine Familie hatte ihm ein Flugticket für den Tag seiner Freilassung gekauft, aber er durfte das Gefängnis nicht verlassen. Als er am 11. Dezember aus einer Zelle kam, wurde er wegen seiner Corona-Infektion sofort in ein von der Polizei überwachtes Wohnheim im Gefängnis gebracht. Erst nach neun Tagen ließ man ihn frei.