(Minghui.org) Als ich das Kapitel über Neid im Zhuan Falun, dem Hauptwerk im Falun Dafa, las, musste ich an zwei frühere Erfahrungen mit Neid denken.
Ich arbeite an einer Privatschule. Das Bewertungsverfahren der Schule für den Titel „Herausragende Lehrkraft“ ist nicht öffentlich. Niemand kennt die Bewertungskriterien und weiß, wer den Titel erhalten hat, bis der Schulleiter dies in der Versammlung bekannt gibt und die Preise verleiht.
Die meisten Menschen kämpfen heutzutage um Ansehen und Reichtum. Die Lehrer an meiner Schule sind da nicht anders. Sie sind neidisch aufeinander, so dass sich niemand traut, den anderen zu davon zu erzählen, wenn sie einen kleinen Vorteil erhalten.
Eine gute Freundin kam in mein Büro und zeigte mir ein Formular, das sie gerade ausgefüllt hatte. Es war ein Anmeldeformular für die Auszeichnung „Herausragende Lehrkraft“. Sie erzählte mir, dass sie den Titel erhalten habe.
Als meine Freundin mir ihre gute Nachricht mitteilte, hatte ich noch nicht mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen. Obwohl ich nach außen hin ruhig wirkte, fühlte ich mich innerlich unausgeglichen. Ihre Leistung war nicht besser als meine, deshalb verstand ich nicht, warum sie die Auszeichnung erhalten hatte. Ich war sehr neidisch. Ich sagte nichts, aber ich gratulierte ihr auch nicht.
Viele Leute, die ich kannte, fühlten sich nicht anerkannt und verloren ihr Gesicht, als sie den Preis nicht erhielten. Meine Freundin isolierte sich im Büro, nachdem die Schule bekannt gegeben hatte, dass sie den Preis gewonnen hatte. Auch ich blieb auf Distanz zu ihr und wollte nicht mehr mit ihr zusammen sein. Andere redeten hinter ihrem Rücken über sie. Man konnte die Atmosphäre im Büro mit einem Messer schneiden. Sie muss in dieser Zeit sehr traurig und einsam gewesen sein.
Mein Verhalten war so falsch! Wenn ich Falun Dafa praktiziert hätte, hätte ich sie nicht so behandelt, sondern sie beglückwünscht. Jetzt weiß ich, wie wertvoll Dafa ist und wie glücklich ich bin, dass ich es praktiziere!
Später erfuhr ich von einer Kollegin, warum meine Freundin die Auszeichnung „Herausragende Lehrkraft“ erhalten hatte. Wir sind ein Internat und Lehrer und Schüler können sich nur einmal im Monat freinehmen. Kurz vor der Prüfungssaison verstarb der Schwiegervater meiner Freundin und sie beantragte eine Freistellung, um an der Beerdigung teilzunehmen. Der Direktor genehmigte dies jedoch nicht, so dass meine Freundin nicht an der Beerdigung ihres Schwiegervaters teilnehmen konnte. Als der Direktor später mit seinen Freunden Mahjong spielte, sprach jemand darüber und sagte, der Direktor hätte ihren Antrag genehmigen müssen. Der Schuldirektor fühlte sich schuldig und verlieh meiner Freundin als Entschuldigung diese Auszeichnung.
Ich war schockiert, als ich das hörte. Wir hatten alle so hart für diese Anerkennung gearbeitet, aber es stellte sich heraus, dass unsere Leistung überhaupt keine Rolle gespielt hatte. Warum mussten wir also darum kämpfen? Der Wettbewerb um Ansehen und Reichtum war sinnlos.
Als ich im Zhuan Falun über den Neid las, verstand ich, dass wir dem natürlichen Lauf folgen und die Anhaftung des Neides entfernen sollten. Nachdem ich die Fa-Prinzipien verstanden hatte, ließ ich sie allmählich los.
Die zweite Erfahrung machte ich als Teamleiterin von zwei jungen Lehrerinnen, die gerade ihr Studium abgeschlossen hatten. Als Dafa-Praktizierende befolgte ich die Grundsätze des Dafa und gab mein Bestes bei der Arbeit. Ich betreute die jungen Lehrerinnen und half ihnen. Auch meine Erfahrungen teilte ich vorbehaltlos mit ihnen, so dass wir alle sehr gut miteinander auskamen und mein Team stets an der Spitze stand.
Am Lehrertag ernannte die Schulleitung die beiden jungen Lehrerinnen aus meinem Team zu „Herausragenden Lehrkräften“. Die Preisverleihung war sehr feierlich. Alle Lehrer und Schüler saßen auf dem Schulhof. Die ausgezeichneten Lehrerinnen saßen in der vorderen Reihe, die übrigen in den hinteren.
Als die Lehrerinnen auf das Podium gingen, um ihre Auszeichnungen entgegenzunehmen und sich fotografieren zu lassen, blickten diejenigen, die keine Auszeichnung erhielten, unterschiedlich drein. Einige sahen verlegen aus und hatten eine gedrückte Stimmung. Von Zeit zu Zeit schauten auch die Schüler nach hinten. Ich war mit mir selbst im Reinen.
Einige Schülerinnen sagten später zu mir: „Frau Lehrerin, Sie hätten den Titel erhalten sollen. Es war so ungerecht, den anderen beiden Lehrern den Preis zu geben, denn Ihre Gruppe war die beste Lehrgruppe. Sie waren ihre Leiterin.“
Ich lächelte und sagte: „Das ist in Ordnung! Ich muss nicht öffentlich anerkannt werden.“
Meine Kolleginnen fanden, ich sei unbeeindruckt, was auch stimmte. Ich war glücklich und entspannt und überhaupt nicht neidisch. Ich wollte einfach nur meine Arbeit gut machen, ohne eine Anerkennung dafür zu erwarten.
Die Tatsache, dass ich offen und ruhig sein konnte, verdanke ich dem Praktizieren von Falun Dafa! Ich habe körperlich und geistig davon profitiert. Deshalb möchte ich dem Meister gegenüber meine Dankbarkeit ausdrücken!