(Minghui.org) Die traditionelle chinesische Kultur hat ihren Ursprung im Göttlichen. Das zeigt sich in allen Aspekten der Kultur, auch in der Art und Weise, wie die Chinesen ihr Haar trugen.
In vielen Kulturen der Welt gibt es Legenden, die besagen, dass der Mensch das Werk Gottes ist. So haben unterschiedliche göttliche Wesen unterschiedliche Menschenrassen erschaffen. Diese unterschiedlichen Ursprünge lassen sich auch an den Haaren der Menschen erkennen.
So haben Asiaten meist glattes und schwarzes Haar, während weiße Menschen oft blondes, braunes und auch gewelltes Haar haben, während Menschen afrikanischer Herkunft lockiges, schwarzes Haar haben – ein Hinweis darauf, wie verschiedene göttliche Wesen verschiedene Menschen nach ihrem Ebenbild geschaffen haben.
Am Beispiel der Haare zeigen sich Lücken in Darwins Evolutionstheorie. Von Darwins evolutionärem Standpunkt aus betrachtet, hat das Haar drei Funktionen: Schutz vor der Sonne im Sommer, Wärmespeicherung im Winter und allgemeine Attraktivität.
Wenn wir jedoch unsere Haare zum Schutz vor der Sonne und zur Wärmespeicherung bräuchten, hätten wir uns so entwickelt, dass unser Körper und unser ganzes Gesicht Haare oder Fell hätten, so wie Affen. Denn anatomisch gesehen haben wir ja auch die gleichen Bedürfnisse wie Affen. Dennoch hat beispielsweise unser Gesicht auffallend viele haarlose Regionen im Vergleich zum Affen. Andersherum können kahlköpfige Menschen auch ohne Sonnen- oder Kälteschutz auf dem Kopf problemlos leben.
Ein weiteres Rätsel im Rahmen der Evolution sind die Augenbrauen, die langsamer wachsen als die Haare auf unserem Kopf und eine andere Form haben.
Sobald wir jedoch das Haar nicht von einem evolutionären Standpunkt aus betrachten, sondern als ein Produkt schöpferischen Designs, sind diese Phänomene vielleicht besser zu erklären. Und wenn wir uns mit den alten Legenden über unser Kopfhaar beschäftigen, werden wir feststellen, dass hinter unseren Haaren mehr steckt, als man auf den ersten Blick meinen könnte.
Im alten China wurde das Haar oft als Merkmal des Alters betrachtet. Ein Kind wurde zum Beispiel oft als „Gelbhaariger“ bezeichnet, da das Haar chinesischer Kinder eher spärlich und gelblich-braun ist. Sobald sie heranwachsen, wird ihr Haar dicht, schwarz und glänzend.
Haare und Erwachsenwerden
Ein Mädchen galt mit 15 Jahren als erwachsen. Man nannte sie Jíjī, was wörtlich übersetzt in etwa „Erreichen der Haarnadel“ heißt, da es für diese Mädchen von nun an üblich war, die Haare mit einer Haarnadel hochgesteckt zu tragen.
Männer wurden im Alter von 20 als volljährig betrachtet. Von da an wurden sie Ruòguān genannt, d. h. sie durften von nun an eine Kopfbedeckung, einen Hut tragen. Das ist auch ein Hinweis auf die Frisur, denn Männer hatten langes Haar und mussten es im Erwachsenenalter hochbinden, damit es unter ihren Hut passte. Bei der Zeremonie zur Volljährigkeit durfte ein Mann zum ersten Mal einen Hut aufsetzen.
Das Haar der Älteren
Ältere Chinesen haben graues oder weißes Haar. In einem noch fortgeschrittenerem Alter kann das Haar sogar wieder gelblich werden. Wir können diesen Zusammenhang an einem Vers des Dichters Tao Yuanming aus der Jin-Dynastie ablesen:
„Sowohl die Alten und Vergilbten als auch die ganz Jungen mit schütterem, gelblichem Haar waren zufriedene Menschen.“
Allerdings wurden nicht alle Menschen grau. Diejenigen, die spirituellen Wegen folgten, sich also kultivierten, bildeten da oft eine Ausnahme. Zhang Sanfeng, Begründer des Tai Ji Quan (auch als Tai Chi bekannt) und berühmter Taoist, lebte laut Legende 200 Jahre lang und erlebte demnach die Song-, Yuan- und Ming-Dynastien. Er gab dem Ming-Kaiser Yongle folgenden Ratschlag:
„Habt einen ruhigen Geist und wenig irdische Wünsche, dann werdet Ihr ein langes Leben erreichen.“
Die Tradition der Kultivierung setzt sich bei den heutigen Falun-Dafa-Praktizierenden fort, einem Meditationssystem, das auf den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht.
In einem Bericht auf der Minghui-Website wurde über eine ältere Frau berichtet, die nach Beginn ihrer Kultivierung im Falun Dafa wieder ein jugendliches Aussehen erlangte und voller Energie war. Sie bekam auch ihr schwarzes Haar wieder zurück. Als die Kunden bemerkten, dass sie sogar in der Lage war, wieder Gemüse anzubauen, und es mit Leichtigkeit auf dem Bauernmarkt verkaufte, hielten die meisten sie für eine über 50-Jährige. Immer, wenn sie das hörte, lächelte die Frau und erzählte, dass sie schon 83 Jahre alt sei.
Haare und Alter in der Literatur
Nichtsdestotrotz wurde die Haarfarbe einer Person im Allgemeinen als Hinweis auf ihr Alter betrachtet, wie in einigen berühmten Gedichten zu lesen ist.
„Schwarzes Haar weiß nicht, dass man früh fleißig lernen muss; weißer Schopf bereut, dass es zum Studieren zu spät ist“, schrieb Yan Zhenqing in der Zeit der Tang-Dynastie.
Li Bai, einer der berühmtesten Dichter Chinas, verfasste die folgenden Zeilen:
„Hast du nicht die Eltern gesehen, die vor dem Spiegel stehen und ihre Strähnen beklagen, Ebenholz in der Morgendämmerung des Lebens, jetzt verblasst zu dämmrigem Schnee?“
Kong Yingda, ein konfuzianischer Gelehrter der Zeit der Sui- und der Tang-Dynastie, sagte: „China wird Xia – Sittenreich – genannt wegen der Größe seiner Sitten; es wird Hua genannt wegen der Schönheit seiner Kleidung und Schrift.“ Und weiter sagte er: „China ist ein Land der Zivilisation und der Etikette. Unsere Vorfahren legten großen Wert auf Kleidung und Frisur.
Die vielfältigen und abwechslungsreichen Frisuren, die sowohl Männer als auch Frauen trugen, sind Ausdruck dieser Eleganz und ein Markenzeichen der göttlich geprägten Kultur Chinas.
Kinderfrisuren
Schon in der Antike gab es in China den Brauch, Haare auf ganz besondere Art und Weise zu tragen. Bei Mädchen unter sieben Jahren wurde das Haar offen getragen, ohne dass es festgesteckt oder zusammengebunden wurde. Bis zum Alter von 15 Jahren wurde das Haar in der Mitte geteilt und oben auf beiden Seiten des Kopfes zu einem Knoten gebunden, der wie zwei Widderhörner geformt wurde. Diese beiden Hörner sollten sich auf die Freunde in der Kindheit beziehen. Nach dem 15. Lebensjahr werden die Haare wie oben schon beschrieben mit einer Haarnadel hochgesteckt.
Bei Jungen im Alter von 15 Jahren wurden die Haare zusammengebunden und mit 20 Jahren wurden die Harre nach oben gebunden, damit ihnen ein Hut passte.
Frisuren im Laufe der Dynastien
Die Frisuren der Erwachsenen unterschieden sich von Dynastie zu Dynastie und waren in jeder Dynastie phantasievoll. „Mo Shang Sang“ ist eines der berühmten erzählenden Gedichte in den Volksliedern der Han Dynastie und beschreibt Luo Fu, eine junge Frau, die einen Dutt und Perlenohrringe trug.
Mulan, eine Heldin aus der Nördlichen und Südlichen Dynastie wurde in einem alten Volksgedicht beschrieben, wie sie nach ihrer Rückkehr ihr schwarzes Haar kämmte und es danach vor einem Spiegel mit gelben Blumen schmückte.
Viele Frisuren waren göttlichen Ursprungs. Laut Zhi Hu Zi [1] besuchte die Königinmutter des Westens einst Kaiser Wu aus der Han-Dynastie. Beeindruckt von der himmlischen Frisur, ihrem Sheng-Haarschmuck (eine Art Spindel), die mit nichts vergleichbar war, was er je auf der Erde gesehen hatte, befahl der Kaiser den Damen des kaiserlichen Hofes, die Frisur der Göttin nachzuahmen. Er taufte die Frisur auf den Namen „Fliegender Haarknoten der Unsterblichen“.
Ein weiteres Beispiel für eine Frisur, die einen jenseitigen Ursprung hatte, war der „verzauberte Schlangenknoten“. Diese Frisur soll von Lady Zhen, der Frau des Kaisers Wen von Wei, entdeckt worden sein, nachdem sie gesehen hatte, wie sich eine grüne Schlange in solch eine Form gelegt hatte.
Dann gab es noch den „schwebenden Knoten“, der scheinbar mühelos um den Kopf schwebte, sowie den „Knoten wie himmlische Wolken“ – Stile aus der Sui-Dynastie, welche scheinbar mühelos um den Kopf der Trägerin schwebten.
Die Tang-Dynastie war der Höhepunkt der chinesischen Kultur mit entsprechend aufwendigen, außergewöhnlichen Frisuren. Der Spiralknoten und der Lilienknoten waren zu jener Zeit in Mode, aber die bekanntesten Frisuren dieser Ära waren die „umgekehrten“ Knoten, bei denen der Dutt mit einem Pferdeschwanz am Oberkopf begann und dann auf kunstvolle Weise gebunden wurde, manchmal sogar um verschiedene formgebende Utensilien. Zu den bemerkenswerten Stilen mit umgekehrtem Dutt gehörten der „Doppelklingen-Dutt“, der „Himmels-Dutt“ und der „Haarsträhnen-Dutt“.
Berühmte Gemälde wie „Die Dame mit der Haarnadel und der Blume“ von Zhou Fang und „Damen bereiten neu gewebte Seide vor“ von Zhang Xuan zeigen Szenen aus der Tang-Dynastie.
Die Damen auf diesen Gemälden haben volle, runde Gesichter, gesunde Körper und tragen prächtige Kleidung sowie den hoch sitzenden Dutt auf dem Kopf. Zusammen mit Schmuck aus Gold, Silber, Jade und anderen kostbaren Materialien spiegeln sie den eleganten und luxuriösen ästhetischen Stil der Tang-Dynastie wider.
Das berühmte Gemälde „Die nächtlichen Feierlichkeiten von Han Xizai“ zeigt eine Szene aus dem Leben während der Fünf Dynastien – der Zeit vor der Song-Dynastie. Auf diesem Gemälde haben die Damen einen hohen, am Hinterkopf gebundenen Knoten und verschiedene schöne Schmuckstücke im Haar, die sie elegant und anmutig erscheinen lassen.
Während der Song-Dynastie trugen die Hofdamen von Kaiser Lizong hoch aufragende Duttfrisuren, die als „hoher Kegeldutt“ bezeichnet wurden. Diese Frisuren sieht man auf den weiblichen Statuen im Jinci Tempel, der während der Dynastie errichtet wurde.
Beeinflusst vom Heiligenschein des Buddhismus und den Lotos des Taoismus trugen die Menschen in der Tang- und Song-Dynastie auch gerne eigene Diademe und Haarreife mit Motiven von Lotosblumen, Phönixen und anderen verheißungsvollen Symbolen.
In der Song-Dynastie gab es einen Trend bei der weiblichen Kopfbedeckung, der als „Ansicht der Jahreszeichen“ bezeichnet wurde und bei dem sich die Frauen ihre Haare mit Blumen der jeweiligen Jahreszeit schmückten. Die vier Blumen, die sie verwendeten, waren Pfirsichblüten für den Frühling, Lotosblumen für den Sommer, Chrysanthemen für den Herbst und Pflaumenblüten für den Winter – jede auf ihre eigene Art erhaben.
Kultivierende hatten ihre eigenen Frisuren, mit denen sie sich vom Rest der Gesellschaft unterschieden. Mönche und Nonnen rasierten sich den Kopf kahl und trugen Kutten als Zeichen ihres Gelübdes, sich von weltlichen Gedanken zu befreien. Taoisten hatten einen einzigartigen Dutt, den sie zusammen mit entsprechenden Roben trugen.
Der Verlust der traditionellen Kultur in unserer modernen Gesellschaft lässt sich an den Frisuren ablesen. Heutzutage tragen viele Menschen exotische, zerzauste und ungepflegte Frisuren. Wenn wir alle so weitermachen, vergessen wir vielleicht, woher wir kommen und wie wir wieder zurückkehren können.
Obwohl das Haar nur auf der Körperoberfläche wächst, ist es dennoch eng mit allen Teilen des Körpers verbunden. Unter dem Mikroskop ist das Haar ein zylindrischer Schaft, der aus mehreren Schichten besteht. Wenn der große Himmelskreis eines Menschen geöffnet ist, fließt das wahre Qi durch jeden Teil des Körpers, auch durch jedes einzelne Haar.
Die chinesische Medizin ist davon überzeugt, dass das Haar mit dem Blut und den Nieren in Verbindung steht. Einige in der chinesischen Medizin gebräuchliche Sprichwörter verdeutlichen diese Zusammenhänge, wie z. B. „Blut ist die Essenz des Haares“ und „Der Zustand der Nieren lässt sich unter anderem auch an den Haaren ablesen“, da das Kopfhaar dem Funktionskreis Niere zugeordnet ist.
Ärzte der traditionellen chinesischen Medizin wenden ein vierstufiges Untersuchungsverfahren an: Zunächst betrachten sie den Patienten ganz genau und schauen nach sichtbaren Anomalien. Anschließend suchen sie nach akustischen Anzeichen. Sie befragen die Patienten bezüglich ihres Gesundheitszustandes und messen den Puls.
Das Haar ist Teil der visuellen Phase der Diagnose und ein nützlicher Anhaltspunkt für Ärzte der chinesischen Medizin, um eventuelle Krankheiten zu erkennen. Das Haar eines jungen, gesunden Chinesen ist schwarz und glänzend, während das Haar eines ungesunden Chinesen oft gelblich und trocken ist. Wie verdorrtes Gras ist es brüchig und neigt zu Spliss.
Das Aussehen eines Menschen, einschließlich seiner Haare, kann möglicherweise sogar seinen Charakter widerspiegeln.
Während dickes Haar von robusten Nerven mit einem enormen Energiepotential spricht, was auch mit Hartnäckigkeit und Sturheit einhergehen kann, so deuten dünne und feine Haare eher auf eine zarte und nachdenkliche Art hin.
Menschen mit einem hohen Haaransatz, der näher am Oberkopf liegt, können aufgeschlossen und möglicherweise sehr bedachtsam sein, sie gelten als intelligent und beliebt. Eine niedrige Stirn deutet eher auf einen ruhigen, introvertierten Typ hin.
Verläuft der Haaransatz in einem runden Bogen, dann zeigt sic dies eher bei einem emotionalen Typ. Er kann sich gut in andere hineinversetzen und ist harmoniebedürftig, weshalb er Streit eher aus dem Weg geht.
Menschen mit sogenannter „Witwenspitze“ neigen möglicherweise zu einer launischen Natur, ihnen werden aber auch besonders kreative Fähigkeiten zugesprochen. Sie zeigen sich selbstbewusst und lassen sich nicht so leicht von ihren Zielen abbringen.
Das sind Beispiele aus der chinesischen Kultur und Aussagen aus der modernen Zeit.
Die kulturelle Bedeutung des Haares im alten China zeigt sich auch darin, wie häufig es in der Literatur erwähnt wird.
Lin Xiangru, ein hoher Beamter von Zhao in der Periode der Streitenden Reiche in China, hatte sehr gefühlsbetontes Haar. So wird in der Geschichte „Rückgabe der Jade“ erwähnt:
„Als der König der mächtigen Qin-Nation anbot, 15 seiner Städte gegen die kostbare heilige Heshi-Jadescheibe (ein antikes Jade-Artefakt aus China) einzutauschen, die dem König von Zhao gehörte, befürchtete der König von Zhao, dass der König von Qin seinen Teil der Abmachung nicht einhalten würde. So meldete sich Lin Xiangru, nach Qin zu reisen, um den Tausch ordnungsgemäß zu vollziehen.
Er musste aber feststellen, dass der König von Qin diese kostbare Jade seinen Beamten und Konkubinen zeigte, ohne jegliche Absicht, 15 seiner Städte dafür zu opfern. Daraufhin nahm Lin die Jadescheibe wieder zu sich und wurde so wütend, dass ihm die Haare zu Berge standen und fast seine Kopfbedeckung herunterstießen. Noch in der Nacht ließ er die Jadescheibe nach Zhao sicher zurückbringen. Der König von Qin wagte nicht, den Diplomaten Li hinzurichten.“
Yue Fei, einer der berühmtesten Generäle der chinesischen Geschichte, hatte ebenfalls ausdrucksstarkes, empfindliches Haar. Er schrieb einmal über die Invasion der Jurchen, die China aus dem Norden heraus angriffen und dass er das gesamte verlorene Territorium wieder zurückgewinnen wollte. Er wurde aber daran gehindert, weil dieser Krieg zu kostspielig geworden wäre. So sagte er: „Meine Haare stellten sich vor Zorn auf und kippten meinen Hut.“
Eine andere Geschichte handelte von Cao Cao, dem vorletzten Großkanzler der östlichen Han-Dynastie. Er war chinesischer General, Stratege, Politiker, Dichter und Kriegsherr während der späten Han-Dynastie.
Als der Weizen einmal reif war, befahl er den Soldaten, die Weizenernte nicht zu beschädigen, und ordnete an, dass alle Zuwiderhandelnden hingerichtet werden sollten. Doch eines Tages erschrak sein eigenes Pferd und zertrampelte ein Weizenfeld. Er rief sofort die ihn begleitenden Beamten herbei und verlangte, bestraft zu werden. Der Beamte sagte: „Wie kann der Premierminister bestraft werden?“ Cao Cao sagte: „Wenn ich mich nicht an meine eigenen Worte halte, wer wird dann meine Befehle befolgen?“
Daraufhin zog er sein Schwert und versuchte, sich zu töten. Der Hauptbuchhalter sagte: „Der Premierminister ist für eine große Armee verantwortlich und trägt eine große Verantwortung, wie kann er da Selbstmord begehen?“ Cao Cao dachte lange darüber nach und sagte schließlich: „Da es in den alten Büchern so steht und ich die schwere Verantwortung trage, die mir der Sohn des Himmels anvertraut hat, sollte ich mir die Haare anstelle des Kopfes abschneiden.“ [2] Cao Cao schnitt sich daraufhin die Haare ab – als disziplinarische Maßnahme.
Sun Jing, ebenfalls aus der östlichen Han-Dynastie, studierte sehr fleißig, auch die ganze Nacht hindurch. Um nicht einzuschlafen, band er sein Haar an einen Stützbalken seines Hauses. Immer wenn er eindöste, zerrten seine Haare an dem Balken und rissen ihn aus dem Schlaf. Auf diese Weise wurde er ein großer Gelehrter.
Tao Kan war General in der Jin-Dynastie. Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs Tao in unsicheren Verhältnissen auf, gelangte aber durch die aufopfernde Unterstützung seiner Mutter in eine niedrige Beamtenposition, was den Startpunkt seiner Karriere darstellte. Einmal besuchte ihn sein Freund Fan Kui an einem verschneiten Tag, aber Taos Familie hatte nicht genug zu essen, um Fan und seine Männer aufzunehmen.
„Mach dir bitte keine Sorgen. Mir wird schon etwas einfallen“, versicherte ihm seine Mutter.
Sie nahm das Heu, mit dem das Bett gepolstert war, und zerkleinerte es, um die Pferde von Fan und seinen Männern zu füttern. Dann schnitt sie sich die Haare ab und verkaufte sie, um Reis und Gemüse zu kaufen. Tao wurde ein berühmter Beamter in der chinesischen Geschichte und auch seine Mutter wurde als eine der tugendhaftesten Mütter gefeiert.
Wu Zixu war ein General und Politiker des Wu-Königreichs in der Frühlings- und Herbstzeit. Nachdem der König von Chu seinen Vater und seinen älteren Bruder getötet hatte, verfolgte er auch Wu. Wu Zixu hoffte, in den Staat Wu fliehen zu können. Bevor er jedoch einreisen konnte, musste er den Kontrollpunkt Zhaoguan passieren, der unter der Kontrolle des Königs von Chu stand. In der Nacht, bevor er den Kontrollpunkt passieren sollte, war Wu so besorgt, dass sein Haar über Nacht weiß wurde. Am nächsten Tag konnte er den Kontrollpunkt dank seines weißen Haares unerkannt passieren und kam sicher im Land Wu an.
Mei Sheng war ein Gelehrter in der Han-Dynastie. Als Liu Bi, der König von Wu, plante, sich gegen den Kaiser aufzulehnen, versuchte Mei, ihn zu stoppen, indem er sagte, das Risiko sei so groß, „als würde man tausend Pfund an einem Haar baumeln lassen“. Später scheiterte Liu und wurde getötet.
China war einst bekannt als Heimat der Gottheiten und beherbergte eine umfassende und farbenfrohe Kultur. Die chinesische Kultur ist eine göttlich überlieferte Kultur, ihre Tiefgründigkeit spiegelt sich in jedem Aspekt wider. Die oben genannten Beispiele zeigen, wie sich dies im Bereich der Haare manifestiert – nur ein kleiner Teil dieser großartigen Zivilisation.
Viele Völker haben Prophezeiungen über die heutige Menschheit hinterlassen. Liu Bo Wen war ein herausragender Stratege, Politiker und Schriftsteller in der späten Yuan- und frühen Ming-Dynastie. In der chinesischen Kultur ist er für seine Vorhersagen bekannt. In seiner Prophezeiung „Shaobing“ sagte er die Zukunft voraus:
„Die Person [die den großen Weg verbreitet] ist kein Mönch oder Taoist. Er trägt die Frisur eines gewöhnlichen Menschen.“
Er erwähnte auch, dass die Menschen sich nicht in Tempeln kultivieren, sondern in der weltlichen Welt leben würden.
Dies deckt sich mit dem Kultivierungsweg von Falun Dafa im heutigen China. Etwa 100 Millionen Menschen praktizieren es und es ist weltweit verbreitet. Es betont traditionelle Werte wie Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, welche die Essenz der traditionellen chinesischen Kultur darstellen. In dieser besonderen Epoche der Geschichte verbindet die alte chinesische Kultur Vergangenheit und Gegenwart und führt uns aus einer jahrtausendealten Geschichte in eine bessere Zukunft.
[1] Zhi Hu Zi gehörte zu den herausragendsten Gelehrten seiner Zeit und war bekannt für sein Studium von Texten über chinesische Rituale.
[2] Die alten Chinesen glaubten, dass Haare und Haut des Körpers von den Eltern kommen und nicht zerstört werden dürfen. Sie behandelten ihre Haare wie den eigenen Körper. Sie sich nach Belieben abzuschneiden, galt als eine große Sünde.