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Nach innen geschaut, Konflikt verschwunden

5. März 2023 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Shandong, Festlandchina

(Minghui.org) In der ersten Hälfte des Jahres erschien eine Mitpraktizierende nicht rechtzeitig zu einem Erfahrungsaustausch. Sie kam, als alle gerade aufrichtige Gedanken aussendeten. Als wir fertig waren, sagte sie verlegen: „Ich bin spät dran, denn unsere Fabrik musste heute Waren ausliefern. Deswegen konnte ich nicht rechtzeitig losfahren.“ Als sie zu Ende gesprochen hatte, fragte ich sie beiläufig: „Musstest du diese Arbeit machen?“ Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich, als sie meine Reaktion hörte, aber ich nahm es nicht ernst.

Ein paar Tage später erzählte diese Mitpraktizierende den Vorfall einer anderen Praktizierenden, die nicht an dem Austausch teilgenommen hatte. Sie teilte ihr diese Begebenheit mit und sagte, dass sie zu Hause bitterlich geweint habe. Als ich davon erfuhr, war ich verblüfft und beschwerte mich innerlich. Ich fand, sie machte aus einer Mücke einen Elefanten. Ich hatte doch nur einen Satz gesagt, wie konnte sie ihn sich so zu Herzen nehmen! Danach dachte ich sorgfältig darüber nach. Weil diese Mitpraktizierende geweint hatte, musste etwas mit mir nicht stimmen. Ich sollte nach innen schauen, welcher Eigensinn von mir dahintersteckte.

Nach sorgfältigem Nachdenken sind mir drei Probleme aufgefallen: Erstens hatte ich meinen Mund nicht kultiviert. Ich hatte ungeduldig und ohne viel nachzudenken geredet. Zweitens schätzte ich sie gering und dachte, wenn ihr kein Geld fehlt (was sie oft behauptete), sollte sie doch nicht so viel Wert darauf legen, arbeiten gehen zu müssen. Wenn sie täglich nur mit der Arbeit beschäftigt ist, hat sie doch keine Zeit mehr, Menschen zu erretten. Ich hatte das Gefühl, dass sie zu sehr nach persönlichen Interessen (Geld) strebte. Drittens war ich der Meinung, dass es sich bei ihr um Geltungssucht handelte. Sie fühlt sich über andere erhaben und will ihnen immer ihre Meinung aufzwingen.

Nachdem ich diese Eigensinne bei mir gefunden hatte, lernte ich das Fa mit ruhigem Herzen und wurde durch das Fa erleuchtet. Was eine Person tun möchte, ist ihre eigene Angelegenheit, niemand sonst darf sich einmischen. Außerdem kultivieren wir uns in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen. Sie ist noch jung, und es ist nichts falsch daran, zur Arbeit zu gehen. Wenn sie nicht arbeiten würde, könnten andere das vielleicht nicht verstehen. Einige Leute könnten vielleicht sogar sagen, dass sie nicht mehr arbeiten will, weil sie Falun Dafa praktiziert. Es würde einen negativen Eindruck von Falun Dafa erzeugen. Was ihre Unzulänglichkeit anbelangt, Menschen zu erretten und dass sie nicht genug Wert darauf legt, darüber sollten wir uns direkt mit ihr austauschen, damit sie es erkennt. Das reicht schon. Was könnte sie mit meinen Vorwürfen und mit meiner Kritik anfangen? Im Wesentlichen war dies eine Manifestation der Parteikultur bei mir; es mangelte mir an Barmherzigkeit und Güte.

Diese Kleinigkeit zeigte mir, wie wichtig das Mund-Kultivieren ist. Leider fand ich es im Alltag selbstverständlich, so zu reden, wie ich wollte, ohne mir viel dabei zu denken. Bei der Mund-Kultivierung geht es nicht darum, den Mund zu halten, sondern das Wichtigste dabei ist, die Xinxing zu bewahren. Wenn man seinen Mund nicht kultiviert, verbergen sich dahinter viele menschliche Gesinnungen: Geltungssucht, Überschwang, Ungeduld, Überlegenheitsgefühle, Selbstbestätigung, Groll und Neid. Wenn ich zurückblicke, dachte ich damals immer, wenn ich das, was ich erfahren habe, nicht weitersage und keine Zwietracht säe, dann sei das schon Mund-Kultivierung. Ich war der Meinung, dass ich in dieser Hinsicht nicht mehr viel zu kultivieren hätte. Eigentlich ist es nicht so. Unter Kollegen, Mitpraktizierenden, Familienangehörigen und in der Gesellschaft war es für mich ganz normal, rücksichtslos zu reden. Und so hatte ich auch zahlreiche Mitmenschen gekränkt.

Als ich noch in der Firma arbeitete, sagten einige Mitarbeiter zu mir: „Du bist kein schlechter Mensch, aber du bist zu streng bei der Arbeit. Du redest zu direkt und verstehst nicht, dich milder auszudrücken. Dir ist es irgendwie egal, ob du andere vor den Kopf stößt.“ Mein Mann sagte auch oft zu mir: „Du bist zu geltungssüchtig, so als ob du stärker als alle anderen wärest. Es gibt anscheinend nichts, was du nicht weißt!“

Eigentlich hatten sie alle Recht. Das Mund-Kultivieren umfasst viele Aspekte: Das beiläufige Verbreiten von Dingen mit Halbwissen wird dazu führen, dass man die Dinge falsch beurteilt. Wenn man Dinge verbreitet, die andere nicht zu wissen brauchen, erweitert man damit seinen Einflussbereich. Anderen etwas aufzuzwingen, wird Druck auf sie ausüben. Wenn du dich beliebig zu Angelegenheiten in der Gesellschaft äußerst, werden andere Menschen denken, dass du nicht patriotisch bist. Wenn man andere auffordert, eine Sache einheitlich zu behandeln, fühlen sie sich womöglich minderwertig und deprimiert. Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Phänomen, den Mund nicht zu kultivieren, erscheint mehr oder weniger bei jedem. Jeder Praktizierende muss darauf achten, sonst wird er unnötige Probleme für seine eigene Kultivierung schaffen und könnte sogar Konflikte zwischen Mitpraktizierenden hervorrufen; das würde dann die Harmonie im Ganzen beeinträchtigen. Es könnte sogar unnötige Verluste verursachen.

Als ich das Problem analysiert hatte und verstand, fühlte ich mich traurig und schuldig. Ich wollte mich einfach bei der Mitpraktizierenden entschuldigen, mein Problem offenlegen und ihr damit den mentalen Druck nehmen. Schließlich entschuldigte ich mich beim nächsten Treffen vor allen Mitpraktizierenden aufrichtig bei dieser Praktizierenden und hoffte, dass alle davon lernen könnten. Die Mitpraktizierende lächelte und sagte: „Das hat mich aber nicht beeinträchtigt und ich konnte das tun, was ich tun sollte.“ Sie erzählte mir auch, dass ihre Fa-Lerngruppe wieder Informationsmaterialien brauche und bat mich, ihr noch mehr Glücksbringer zu besorgen.

So wurde eine schlechte Sache in eine gute umgewandelt. Dabei habe ich meinen Abstand zu anderen Mitpraktizierenden gefunden. Diese Mitpraktizierende fand dadurch auch ihre Mängel und kam danach fleißiger voran. Ich war endlich erleichtert.