(Minghui.org) Eine Praktizierende wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet, verprügelt und verhört. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen sie erhoben und den Fall ans Gericht weitergeleitet.
Wang Chunling lebt in der Stadt Jilin, Provinz Jilin. Als die 45-Jährige Informationen über Falun Dafa verteilte, meldete jemand das der Polizei. Am 3. Januar 2022 nahmen Beamte die Praktizierende in Gewahrsam. Da sie sich weigerte, in das Polizeifahrzeug zu steigen, gingen die Polizisten mit Gewalt gegen sie vor. Ein Beamter trat sie und zwang sie, sich ins Auto zu setzen.
Fast 30 Stunden lang hielten die Beamten Wang auf der Polizeiwache Xinghua fest. Weil sie die Fragen nicht beantwortete, schlug ein Beamter ihr ins Gesicht. Ein anderer trat sie in den Unterleib. Er wollte wissen, ob sie an die Kommunistische Partei glaube. Wang erwiderte: „Ich glaube an den Lehrer von Falun Gong.“
Yang Zhongyu, ein jüngerer Beamte, forderte die Praktizierende auf, ihre Fingerabdrücke auf die Dokumente zu setzen. Als sie sich weigerte, rief Yang drei Beamte zur Unterstützung herbei. Sie hielten Wangs Arme und Hände fest, um die Fingerabdrücke zu erzwingen. Dabei brach ein Polizist Wang den Daumen. Erst dann ließen sie von ihr ab.
Am nächsten Nachmittag ergriff ein Polizist Wangs andere Hand und legte ihre Finger auf das Stempelkissen. In dem Moment, als der Polizist Wangs Fingerabdrücke unter das Dokument setzen wollte, holte Yang aus, um ihr auf die Hand zu schlagen. Wang gelang es, die Hand zurückzuziehen. Yang schlug daraufhin so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass seine Haut großflächig abgeschürft war. Als Yang versuchte, Wang gegen das Bein zu treten, wich sie zurück. Yang traf nur das Tischbein und schrie vor Schmerzen.
Schließlich zerrte Yang die Praktizierende zur Toilette, wo es keine Überwachungskameras gab. Er schlug ihr ins Gesicht, gegen Brust und Schulter. Außerdem befahl er ihr, drei Minuten lang Gedichte von Falun Dafa aufzusagen. Wang vermutete, dass er ihre Stimme aufnehmen wollte. Dies könnte als Beweis oder zur Überwachung dienen. Daher kam sie dem Befehl nicht nach.
Später fanden Polizisten in der Datenbank der Polizeibehörde Angaben über Wang: eine Verhaftung aus dem Jahr 2020 und eine zehntägige Inhaftierung. Die Beamten riefen Wangs Mann, ihre Tochter sowie die Schwiegermutter an, die ihre Identität bestätigen sollten. Danach brachte man sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin.
Am 16. April 2022 kam Wang nach drei Monaten Haft auf Kaution frei. Als Polizisten sie nach Hause brachten, durchsuchten sie sogleich die Wohnung. Sie kamen auch später noch einige Male vorbei, um die Praktizierende zu schikanieren.
Im Januar 2023 rief der Beamte Yang bei Wangs Familie an. Die gezahlte Kaution von 1.000 Yuan (etwa 135 Euro) würde zur Rückzahlung an die Familie bereitliegen, hieß es. Wang solle zur Polizeiwache kommen und das Geld abholen.
Als Wang bei der Polizei auftauchte, brachte Yang sie zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Changyi. Der Staatsanwalt Li Xiaozhao forderte sie auf, ihre Falldokumente zu unterschreiben. Wang weigerte sich. Li deutete an, dass sie noch einmal zur Staatsanwaltschaft kommen müsse, bevor man ihr das Geld zurückgeben könne.
Am 6. Februar rief Yang erneut bei der Praktizierenden an und forderte sie auf, sich bei der Staatsanwaltschaft zu melden. Wang ging in Begleitung ihrer Schwiegermutter dorthin, diese wurde jedoch nicht in das Gebäude gelassen.
Staatsanwalt Li wollte von Wang wissen, ob sie sich schuldig bekenne. Sie habe gegen kein Gesetz verstoßen, entgegnete die Praktizierende und verweigerte abermals die Unterschrift. In der Zwischenzeit betrat ihre Schwiegermutter den Raum. Sie schilderte, dass Wang ein wunderbarer Mensch sei und sie gut behandele. Li bat die beiden Frauen, nach Hause zu gehen und am nächsten Morgen wiederzukommen.
Am nächsten Tag kam Wang mit ihrer Tochter zur Staatsanwaltschaft. Li brachte die beiden direkt zum Bezirksgericht Changyi. Statt die versprochene Kaution von 1.000 Yuan zu erhalten, forderten die Justizbeamten weitere 2.000 Yuan (etwa 270 Euro). Die Tochter müsse als Bürgin unterschreiben, andernfalls würde man Wang inhaftieren, hieß es.
Aus Angst um ihre Mutter unterschrieb die Tochter das Dokument mit dem Familiennamen „Chen“ und gab den Justizbeamten ihre Telefonnummer.
Die Justizbeamten händigten Wang zwei Dokumente aus, eines davon war die Anklageschrift. Staatsanwalt Li warf der Praktizierenden vor, dass sie ihre Schuld nicht eingesteht, und forderte vier Jahre Haft. Das Gericht ordnete ein Jahr Bewährung an. Wang darf die Stadt nicht verlassen und muss sich bei jeder Vorladung beim Gericht melden.
Li Xiaozhao, Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Changyi: +86-432-62582997Yang Zhongyu, Beamter der Polizeistation Xinghua: +86-432-62747110
(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern sind im chinesischen Originalartikel aufgeführt)
Früherer Bericht:
Wegen Verteilung von Materialien über Falun Dafa zwei Wochen lang in Haft