(Minghui.org) Nachdem Zhang Guiyun ein Jahr im Gefängnis verbracht hatte, weil sie Falun Dafa praktizierte, wurde sie weiterhin ständig schikaniert. Die psychische Belastung führte dazu, dass sie mehrere Schlaganfälle erlitt und am 16. Januar 2023 im Alter von 73 Jahren verstarb.
Zhang stammt gebürtig aus der Stadt Qiqihar in der Provinz Heilongjiang. Bevor sie begann, Falun Dafa zu praktizieren, litt sie an Nephritis und Blasenentzündungen. Sie stritt sich ständig mit ihrem Mann wegen seiner Spielsucht und beklagte sich oft darüber, dass sie fast alle Hausarbeiten alleine erledigen musste. Deshalb fand sie ihr Leben erbärmlich. Durch das Praktizieren von Falun Dafa erlangte sie ihre Gesundheit zurück und ließ den Groll gegen ihren Mann los.
Nachdem das chinesische kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, wurde Zhang zusammen mit ihrer Tochter verhaftet, weil sie die Falun-Dafa-Übungen in der Öffentlichkeit gemacht hatten. Sie selbst wurde 15 Tage lang eingesperrt und ihre Tochter über 40 Tage.
Mutter und Tochter wurden im November 1999 erneut verhaftet, als sie zu Hause die Dafa-Übungen machten. Auf der Wache schlug ihnen der Polizeichef ins Gesicht, so dass ihre Gesichter anschwollen. Später verhaftete die Polizei auch Zhangs Schwiegersohn und hielt ihn einen Tag lang auf der Polizeiwache fest, wo er die Toilette nicht benutzen durfte. Dazu wurde die Familie um 3.000 Yuan (etwa 400 Euro) erpresst.
Zhang und ihre Tochter fuhren im Jahr 2000 nach Peking, um für das Recht, Falun Dafa praktizieren zu dürfen, zu appellieren, und wurden dabei festgenommen. Nach drei Wochen Haft verurteilte ein Gericht beide zu Haftstrafen im Zwangsarbeitslager. Aufgrund ihres Gesundheitszustandes wurde Zhang 14 Tage später freigelassen, während ihre Tochter die volle einjährige Haftstrafe verbüßen musste.
Kurz nachdem Zhangs Tochter freigelassen worden war, wurde Zhang erneut verhaftet und zwei Wochen lang eingesperrt. Kaum war sie nach Hause zurückgekehrt, arrangierten die Behörden, dass vier Personen sie zwei Wochen lang in zwei Schichten rund um die Uhr bewachten. In den darauffolgenden Monaten schikanierte die Polizei die Familie wiederholt und wollte ihren Vermieter zwingen, sie zu vertreiben. Die Polizei verbot auch anderen Eigentümern, Immobilien an sie zu vermieten.
Um den Schikanen zu entgehen, zog Zhang in die Stadt Anshan, Provinz Liaoning. Sie und ihr Mann waren finanziell angeschlagen, weil der ehemalige Arbeitgeber ihres Mannes aufgrund seiner schlechten finanziellen Situation die Rentenzahlungen an ihn eingestellt hatte. Aus lauter Angst starb ihr Mann im Jahr 2004. Zhang kehrte zurück nach Qiqihar. Als sie eine Unterstützung für Geringverdiener beantragte, verweigerte man ihr jegliche Leistungen.
Obwohl Zhang in den darauffolgenden zehn Jahren nicht mehr verhaftet wurde, brachen am 23. August 2018 mehrere Polizisten in ihre Wohnung in Anshan ein, als sie außer Haus war. Sie durchsuchten die Räumlichkeiten, konfiszierten ihre Falun-Dafa-Bücher und fingen an, ihren Alltag zu überwachen. Als sie am 28. Januar 2019 ihre Tochter in Tianjin besuchen wollte, wurde sie in einem Zug verhaftet und in eine Haftanstalt gebracht.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Lishan, die für alle Falun-Gong-Fälle in der Stadt Anshan zuständig ist, genehmigte Zhangs Verhaftung am 3. Februar 2019. Am 13. März wollten sich ihre Angehörigen bei der Staatsanwaltschaft zu ihrem Fall zu erkundigen, doch die Empfangsdame weigerte sich, den Namen des zuständigen Staatsanwalts preiszugeben.
Zhang wurde dann am 28. Mai und 24. Juni 2019 vor dem Bezirksgericht Lishan angeklagt. Die Polizei behauptete, dass sie überall Informationsmaterialien über Falun Gong verteilt habe, ohne jedoch Beweise oder Zeugenaussagen vorzulegen.
Zhangs Anwalt plädierte auf ‚nicht schuldig‘. Er argumentierte, dass sie durch die Ausübung ihres Glaubens gegen kein Gesetz verstoßen habe, da die Verfassung festlege, dass chinesischen Bürgern die Freiheit des Glaubens, der Versammlung und der Meinungsäußerung garantiert werde.
Falun Dafa habe ihr ein neues Leben gegeben, sagte Zhang aus, und sie praktiziere es, um ihre Gesundheit zu verbessern und ein guter Mensch zu sein.
Der Richter verurteilte Zhang später zu einer Haftstrafe von einem Jahr. Nach ihrer Freilassung schikanierte die Polizei sie jedoch weiter. Aufgrund der psychischen Belastung erlitt sie am 27. Januar 2021 einen Schlaganfall, dem später weitere folgten. Da sie sich keine medizinische Behandlung leisten konnte, verstarb sie am 16. Januar 2023.