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Durch ein Gedicht des Meisters habe ich verstanden, wie dringlich es ist, Anhaftungen zu beseitigen

14. April 2023 |   Von Xiuxin, einer chinesischen Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) Vor kurzem habe ich mehrere Male die Gedichtsammlung Hong Yin VI von Meister Li Hongzhi gelesen. Das erste Gedicht daraus, welches ich auswendig lernte, war „The Challenges of Saving Self and Other“ (Die Herausforderungen, sich selbst und andere zu erretten):

„Der edle Mensch begegnet Widrigkeiten mit einem Lächeln.Der Durchschnittsmensch kann kaum Ruhe bewahren,wenn er mit einer Prüfung konfrontiert wird.Der niedrige Mensch schafft es nicht,seine menschlichen Wünsche und Gedanken zu beseitigen.“ (Vorläufige Übersetzung, Hong Yin VI noch nicht auf Deutsch verfügbar).

Ich fragte mich: Ich hatte immer noch so viele Anhaftungen. War ich ein „niedriger“ Mensch, wie der Meister es im Gedicht beschrieben hatte? Es gab immer noch so vieles, auf das ich fixiert war, und  so vieles, woran ich festhielt.

Ich dachte über meine Kultivierung nach. Nicht nur, dass ich nicht ruhig blieb, wenn ich auf Schwierigkeiten stieß. Es kamen auch viele Eigensinne zum Vorschein wie Eifersucht, Konkurrenzdenken, Groll, Ungeduld, das Streben nach Eigennutz, die Befriedigung meiner Begierden und das Streben nach Ruhm. Sobald ich sie entdeckt hatte, versuchte ich sie einen nach dem anderen zu beseitigen, was mir jedoch nicht gelang. Sie waren immer noch alle da.

Seit über 20 Jahren praktiziere ich Falun Dafa. Ich lerne das Fa, praktiziere die Übungen und sende regelmäßig aufrichtige Gedanken aus. Für die Errettung der Lebewesen beteilige ich mich an der Herstellung von Informationsmaterialien. Diese Informationen verteile ich auch aktiv an meine Mitmenschen. Das Dafa bestätige ich, indem ich Artikel über meine Kultivierungserfahrungen schreibe und anderen Praktizierenden helfe, selbst Artikel zu verfassen. Daher dachte ich, dass ich mit der Entwicklung in der Fa-Berichtigung Schritt halten konnte. Doch meine Anhaftungen hatte ich noch nicht beseitigt, sondern wurde von ihnen gestört. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich errettet werden kann – ganz zu schweigen davon, die Vollendung zu erreichen. War das nicht ein sehr gefährlicher Zustand für eine Kultivierende?

Was bedeutet es, sich solide zu kultivieren? Ich hatte es so verstanden, dass man sich streng an den Maßstab des Fa halten soll. Mir kam ein Mitpraktizierender in den Sinn, mit dem ich Probleme hatte. Er hatte große Angst davor, draußen den Leuten Informationsmaterialien über die Verfolgung von Falun Dafa zu geben. Ich war verärgert über sein Verhalten und beschwerte mich bei Mitpraktizierenden über ihn. In meinen Augen war er nicht fleißig. Inzwischen habe ich meine Haltung ihm gegenüber geändert. Ich bin nicht mehr verärgert, wenn er sich weigert, Informationsmaterialien zu verteilen, und behandle ihn mit Barmherzigkeit. Was auch immer er zu tun bereit ist – oder auch nicht –, ich bin damit einverstanden.

In der Vergangenheit hatte ich bei der Organisation geholfen, schriftliche Beiträge von Praktizierenden für den Erfahrungsaustausch vorzubereiten. Ich war oft verärgert, denn einige Berichte waren ziemlich unstrukturiert und ich traute mich nicht, sie zu überarbeiten. Manchmal wollte ich sie sogar wegwerfen. Jetzt bin ich pflichtbewusster. Ich gebe mir Mühe und schreibe die Texte um, egal wie bruchstückhaft, verwirrend oder unstrukturiert sie sind. Auch wenn sie überarbeitet werden müssen, bin ich mir bewusst, dass sie aus dem reinen Herzen eines Praktizierenden kommen und Falun Dafa bestätigen. In jedem Erfahrungsbericht gibt es wertvolle Aspekte! Wenn diese Berichte von Anfang an perfekt geschrieben wären, bräuchte sie niemand mehr zu überarbeiten.

Früher war ich selbstgerecht. Ich zögerte nicht, Mitpraktizierende zu kritisieren, und redete ununterbrochen. Wenn es um die Artikel von Mitpraktizierenden geht, versuche ich jetzt, ihnen nicht meine Ideen aufzudrängen. Stattdessen unterstütze ich sie darin, ihre eigenen Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Dabei versuche ich, ihre Stärken zu sehen und meine eigenen Schwächen zu kompensieren.

Zuhause hatte ich früher Probleme mit meinem Mann. Er war Hilfsarbeiter und arbeitete das ganze Jahr über. Wenn er nach Hause kam, war er mit Schmutz und Staub bedeckt. Ich bestand darauf, dass er sich wusch, und mied ihn so lange, bis er sich sauber gemacht hatte. Das verärgerte ihn meist sehr. Jetzt denke ich mehr an ihn. Es ist nicht leicht für ihn, mit fast 70 Jahren muss er immer noch jeden Tag schwer arbeiten. Wenn er also nach Hause kommt, lasse ich ihn jetzt erst einmal ausruhen. Er  ist dankbar für mein Verständnis.

Mir wurde klar, dass ich das schon viel früher hätte tun sollen. In der Vergangenheit hatte ich viele Krankheiten und stets kümmerte sich mein Mann um mich. Nachdem ich begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, war er sehr hilfsbereit. Während ich durch die KPCh verfolgt wurde, hatte auch er enorm gelitten, sich aber nie beklagt. Vor allem bei meinen Schreibprojekten, die viel Zeit in Anspruch nahmen, unterstützte er. Er ist ein liebevoller Mann, viele Mitpraktizierende sprechen in den höchsten Tönen von ihm. Auch unter Nicht-Praktizierenden gibt es viele tugendhafte Ehefrauen. Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende und sollte es im Umgang mit meinen Mitmenschen und mit meinem Mann gut machen. Wenn mein Mann Hilfe braucht, unterbreche ich nun das, was ich gerade mache, und helfe ihm. Das ist auch ein Teil der Kultivierung.

Durch das Fa-Lernen habe ich erkannt, wie wichtig es ist, die Anhaftungen zu beseitigen. Dazu muss ich mich selbst nach einem hohen Maßstab richten und das Fa gut lernen.