(Minghui.org) In den letzten zwei Jahren habe ich durch den Kontakt und den Austausch mit Praktizierenden auf verschiedenen Ebenen ein Phänomen festgestellt. Praktizierende, deren Worte und Taten im Alltagsleben in Einklang mit dem Fa stehen und die bei Problemen in sich selbst suchen, können Umwege und Störungen in der Kultivierung vermeiden. Sie können alle familiären Konflikte ernst nehmen und jederzeit einen klaren Kopf bewahren. Sie sagen sich: „Ich bin kein gewöhnlicher Mensch, ich werde mich nicht mit ihnen darüber streiten, wer recht hat oder nicht.“ Sie suchen die Schuld nicht bei anderen, sondern schauen bedingungslos nach innen. Auf diese Weise machen sie keine Umwege bei der Kultivierung, ihre Umgebung ist relativ entspannt und sie werden kaum gestört.
Im Gegensatz dazu gibt es Praktizierende, die viele Anschauungen über ihre Familienangehörigen gebildet haben. In familiären Konflikten lassen sie sich leicht von ihren menschlichen Anschauungen steuern. Sie suchen die Schuld bei ihren Angehörigen und machen ihnen Vorwürfe: „Du hast dieses oder jenes noch nicht erledigt“; „So geht es nicht, du darfst es nicht so machen“ und so weiter, als wären sie der Befehlshaber.
Für Falun-Dafa-Praktizierende ist die Familie eine gute Umgebung zur Kultivierung. Ein jeder muss sie richtig behandeln. Warum lässt der Meister uns nicht im Kloster kultivieren, sondern in dieser gesellschaftlichen Umgebung? Außenstehende oder Nachbarn können uns nicht dabei helfen, unsere subtilen Anhaftungen aufzudecken, damit wir sie loslassen können. Nur in der familiären Umgebung, auf die wir normalerweise wenig achten, werden unsere verborgenen Anhaftungen bzw. menschlichen Eigensinne „aufgedeckt“.
Der Meister sagt:
„Verstehst du wirklich nicht, dass solche unangenehmen Dinge dir dabei helfen, dich zu kultivieren, deine menschlichen Gesinnungen und Eigensinne zu beseitigen? Wurde dein Lebensweg nicht schon an dem Tag, an dem du mit der Kultivierung anfingst, zu einem Weg der Kultivierung geändert? Ist es nicht so, dass nichts zufällig ist? Bist du nicht auf dem Weg zu einer Gottheit?“ (An die europäische Fa-Konferenz, 22.11.2009)
Erst vor kurzem wurde mir klar, wie schwierig es ist, sich in der Familie zu kultivieren. Beim Austausch mit Praktizierenden fand ich immer ihre „Lücken“. Ich wies sie darauf hin, wie sie sich kultivieren, ihre menschlichen Eigensinne herausfinden und loslassen können, dass sie ihre Familienmitglieder freundlich behandeln sollen und so weiter. Doch später zu Hause handelte ich wie ein gewöhnlicher Mensch und machte einfach das, was ich tun wollte – ich verhielt mich gar nicht wie eine Kultivierende.
Ich sah nur die Fehler bei meinem Mann und beschwerte mich über ihn. Ich schaute auf sein Verhalten und wurde manchmal sogar wütend auf ihn. Vor Wut wollte ich vor dieser „komplizierten Umgebung“ nur noch davonlaufen. Zuweilen dachte ich sogar darüber nach, wie ich meinen Mann bestrafen könnte. Was für ein starker menschlicher Eigensinn! Was für ein starker Kampfgeist aus der Parteikultur! Obwohl ich mitunter wusste, dass ich im Unrecht war, wollte ich mich einfach nicht entschuldigen, als ob ich durch eine Entschuldigung etwas verlieren würde. Hätte ich mich entschuldigt, was würde ich dann machen, wenn er noch „unersättlicher“ würde und nicht mehr auf mich hören wollte. Warum schaute ich nicht, was ich falsch gemacht hatte? Hatte ich wirklich auf den Meister gehört? Kann man die Konflikte durch Kampf, Zwang oder Ärger lösen? Entsprach mein Verhalten nicht der Parteikultur? Mit der Zeit lernte ich fleißiger das Fa und wurde mir über den Fa-Grundsatz „nach innen schauen“ immer klarer. So fing ich an, dieses Wundermittel zu benutzen. Anfangs fühlte ich mich dabei innerlich unausgeglichen und unwohl, aber ich hielt durch. Mit der Zeit wurde es besser. Wenn ich jetzt auf ähnliche Konflikte stoße, kann ich sie erkennen und nehme sie mir nicht mehr zu Herzen.
Mir ist zutiefst klar geworden, wie wichtig es ist, sich bei jeder Angelegenheit in der Familie gut zu kultivieren, und wie schmerzhaft es ist, Anhaftungen loszulassen. Es ist nicht einfach, diese schlechten Dinge loszulassen, die sich unbewusst angesammelt haben. Wenn man die kleinen Anhaftungen nicht rechtzeitig beseitigt, bildet sich allmählich eine schwarze Substanz, die mit der Zeit immer größer wird. Am Ende kommt es zu großen Hindernissen und Schwierigkeiten (zum Beispiel Krankheitskarma oder familiären Schwierigkeiten).
Manche Praktizierende kultivieren sich im Alltagsleben oder Beruf sehr gut und erledigen auch die drei Dinge gut. Sobald sie aber in der Familie oder unter guten Bekannten sind, vergessen sie, ihre Xinxing zu kultivieren. Sie streiten oft mit anderen darüber, wer recht hat oder wer nicht. Sie werden wütend, verwöhnen ihre Kinder und geraten − ohne es zu merken − in die Emotionen der gewöhnlichen Menschen. Sie meinen, dass diese Dinge nichts mit ihnen zu tun hätten und der Fehler bei den anderen liege. Wenn sie die Xinxing-Prüfung ein- oder zweimal nicht bestanden haben, verursacht dies Unwohlsein im Körper. Doch sie halten weiter an ihren Anschauungen fest und schieben die Dinge auf andere, bis sie große körperliche Probleme bekommen.
Um ihre „Schmerzen zu lindern“ bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ins Krankenhaus zu gehen. Es könnte vielleicht eine „Reise ohne Wiederkehr“ sein. Zum Schluss nutz das Böse ihre Lücken aus und sie verlieren ihren physischen Körper. Es gibt zu viele solche Lektionen. Ich hoffe, dass die Praktizierenden, die in solchen Schwierigkeiten stecken, über die Konflikte in der Familie nachdenken können: „Betrachte ich mich wirklich als Kultivierende, oder nicht?“ Die Angehörigen sind vielleicht gewöhnliche Menschen, doch die Person, über die wir uns am meisten „ärgern“, kann uns dabei helfen, unsere menschlichen Gesinnungen loszulassen. Es ist auch die Person, die wir barmherzig behandeln müssen. Wir müssen unsere Probleme frühzeitig finden und erkennen, das Fa mehr lernen und das Fa wirklich vom Fa her verstehen, damit wir uns erhöhen und unsere Anschauungen beseitigen können. Wir müssen uns bei jeder Kleinigkeit gut kultivieren und dürfen dem Bösen keine Lücke überlassen!
Solltet ihr in meinen Worten etwas Mangelhaftes finden, bitte ich um barmherzige Korrektur.