(Minghui.org) Qian Fajun, ein Kunstdekorateur aus der Stadt Linyi, Provinz Shandong, starb am 17. April 2013, nachdem er 13 Jahre lang wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt worden war. Während seiner Haft wurde er zwangsernährt und bekam unbekannte Medikamente gespritzt, er durfte nicht schlafen und die Toilette nicht benutzen. Die Wärter schlugen ihn mit Knüppeln mit Spikes, schockten ihn mit elektrischen Schlagstöcken, hängten ihn lange Zeit auf und fesselten ihn in unnatürlichen Positionen.
Die erste Festnahme brachte Qian im Februar 2003 eine monatelange Inhaftierung im 2. Zwangsarbeitslager der Provinz Shandong ein. Kurz nach seiner Freilassung wurde er im Juni 2004 erneut verhaftet und elf Tage lang in der Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Linyi gefoltert. Beide Male ließen ihn die Wärter frei, weil er dem Tod nahe war und sie die Verantwortung dafür nicht auf sich nehmen wollten.
Seine letzte Verhaftung fand im September 2011 statt, nach der er eine brutale Folter in derselben Gehirnwäsche-Einrichtung und im Zhangqiu Zwangsarbeitslager erleiden musste. Dort war er Medikamenteninjektionen und Zwangsernährung ausgesetzt, durch die er fast gestorben wäre. Er wurde vier Monate später, im Februar 2012, freigelassen und starb weitere 14 Monate später.
Qian wurde 1969 in der Gemeinde Yanma, Landkreis Junan, Provinz Shandong geboren. Bevor er mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann, war er jähzornig, was sich aber durch Falun Dafa veränderte. So wurde er gutherziger und rücksichtsvoller. Nachfolgend berichten wir zusammenfassend über die Qualen, die er während der Verfolgung erlitt.
Als Qian bemerkte, dass ein Polizist ihn in einem Bus verfolgte, verließ er im Frühjahr 2002 sein Zuhause, um der Verfolgung zu entgehen, und wurde mittellos. Unglücklicherweise wurde er am 16. Februar 2003 auf dem Heimweg verhaftet und später zu zwei Jahren Haft im 2. Zwangsarbeitslager (Wangcun) der Provinz Shandong verurteilt.
Im Juni 2003 sperrte ein Wärter Qian in Isolationshaft}, drehte seine Hände hinter den Rücken und fesselte sie an die Lehne des Stuhls, auf dem er saß. Vier Wärter mit je einem elektrischen Schlagstock, umringten ihn. Zwei von ihnen traten ihm gegen die Waden, die unter dem Stuhl bewegungsunfähig waren. Weil er nicht die geringsten Anstalten machte, seinen Glauben aufzugeben, begannen sie, ihn an den empfindlichen Körperstellen zu schocken, wie den Fußsohlen, den Innenseiten der Oberschenkel, dem Hals und der Innenseite seiner Ellbogen.
Qian berichtete, dass der Schmerz so intensiv gewesen sei, als sei er von mehreren Metallnadeln durchstochen oder von zahlreichen Schlangen gebissen worden. Zwei Wärter stellten sich auf seine Füße, damit er nicht vom Stuhl hochsprang.
Der Geruch von verbrannter Haut erfüllte den Raum. Nach einer Weile hörte Qian auf, vor Schmerzen zu stöhnen. Die Wärter stoppten, um zu sehen, was los sei. Dabei stellten sie fest, dass sich Qian auf die Zunge biss, die sich bereits violett verfärbt hatte. Die Wärter öffneten seinen Mund und fragten, ob er mit Falun Gong aufhören würde. Als er schwieg, starteten sie die zweite Runde mit Elektroschocks. Dieser Vorgang dauerte einen ganzen Vormittag. Dabei bemerkte Qian zwei Wärter, die vor dem Raum standen und zusahen, wie er gefoltert wurde. Einer nickte immer wieder mit dem Kopf und der andere (Dienstausweis-Nummer 3731066) lächelte. Als die Wärter zum Mittagessen gingen, blieb einer der beiden Zuschauer zurück, um ihn zu überwachen.
Die Wärter brachten Qian dann in ein anderes Zimmer. Sie legten ihn auf eine Holzpritsche und fesselten ihn mit Handschellen daran. Als ein Wärter versuchte, ihn vom Praktizieren abzubringen, antwortete er: „Falun Dafa ist gut.“ Der Wärter beschuldigte ihn dann, gegen die Kommunistische Partei Chinas zu sein, und steckte ihn wieder in Isolationshaft.
Weil sein Hals, seine Arme und Beine mit Blasen und Brandspuren übersät waren, hielten ihn die Wärter eine Woche lang in Isolationshaft, bis die Wunden verheilt waren, bevor sie ihn zurück in seine Zelle schickten. Auf diese Weise erfuhren andere Praktizierende, denen es nicht erlaubt war, miteinander zu sprechen, nichts von der Folter, die er erlitten hatte.
Qian wurde einige Monate nach seiner Einweisung in das Arbeitslager freigelassen, da er aufgrund der Folter dem Tod nahe war.
Etwa ein Jahr nach seiner Freilassung verhaftete die Polizei Qian am 13. Juni 2004 erneut und sperrte ihn ein. Sie versuchten am 24. Juni, ihn in das Zwangsarbeitslager Wangcun zu bringen, scheiterten aber, weil ein Arzt bei einer Gesundheitsuntersuchung bei ihm eine schwere Krankheit feststellte. Die Polizisten brachten ihn zurück in das Untersuchungsgefängnis des Landkreises Junan und ließen ihn später frei.
Am 23. September 2011 wurde Qian in seiner Wohnung von Agenten des {{Büro 610 der Stadt Linyi während der arbeitsreichen Erntezeit erneut verhaftet. In der Gehirnwäsche-Einrichtung Linyi fesselten ihn die Wärter und zwangsernährten ihn mit giftigen Substanzen, was seinen Körper stark schwächte. Sie ließen die Ernährungssonde liegen, damit sie sie nicht jedes Mal neu einführen mussten, wenn sie ihn foltern wollten. Während die Wärter ihn verprügelten, verletzten sie ihn so schwer, dass er nicht mehr gehen konnte und getragen werden musste.
Am fünften Tag zeigten ihm die Mitarbeiter der Gehirnwäsche-Einrichtung vor der Zwangsernährung Fotos von anderen Falun-Dafa-Praktizierenden, die an das Totenbett gefesselt und zwangsernährt wurden. Er ließ sich nicht beirren.
Später brachten die Wärter Qian in das Krankenhaus Lanshan. Su Wei, der Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung, berührte in unangemessener Weise Qians Intimbereich. Als ein Wärter versuchte, eine Ernährungssonde durch die Nase in seinen Magen einzuführen, scheiterte er. Selbst die Ärzte brauchten mehrere Versuche, um den Schlauch erfolgreich einzuführen. Zwei Ärztinnen versuchten sogar, die Schläuche über beide Nasenlöcher einzuführen. Eine von ihnen sagte, dass sie seit über zehn Jahren Zwangsernährung durchführe. Sie akzeptiere daher keine gescheiterten Versuche.
Als Qian durch das Einführen des Schlauchs Schleim aus der Nase absonderte, kniffen ihm die Wärter in die Nase, um sein Leiden zu verstärken. Sie behaupteten, ihm beim Reinigen des Ausflusses helfen zu wollen. Seine Nasenlöcher wurden am Ende schwer verletzt.
Mit der Ernährungssonde in der Nase brachten die Wärter Qian zurück in die Gehirnwäsche-Einrichtung. Sie banden seine Gliedmaßen so fest an die vier Ecken eines Bettes, dass er keinerlei Bewegungsfreiheit mehr hatte und wegen der Schmerzen schrie. Als ein Wärter sagte, sie hätten ihn zu stark gefesselt, antwortete der Wärter Chen Jun er brauche kein Mitleid mit ihm zu haben.
Folter-Nachstellung: Totenbett
Einmal erzählte Qian, wie Su ihn körperlich misshandelt hatte, und Su hörte es mit. Su zog dann gewaltsam Qians Arme hoch, um ihm extreme Schmerzen in den Schultern zuzufügen. Dann brachten die Wärter andere Praktizierende herein, um ihnen diese schlimme Situation zu zeigen und sie einzuschüchtern, damit sie Falun Dafa aufgeben.
In den ersten zwei Tagen, in denen Qian auf das Totenbett gefesselt war, weigerten sich die Wärter, ihn loszubinden, wenn er die Toilette benutzen wollte. Als sie ihn schließlich losbanden, konnte er nicht mehr gehen und musste beim Gehen unterstützt werden. Dann trat Su ihn von hinten, als er sich zu langsam bewegte. In den darauffolgenden Tagen fesselten ihn die Wärter tagsüber an einen Eisenstuhl und nachts auf das Totenbett.
Zehn Tage später verlor Qian beim Niesen die Ernährungssonde. Am nächsten Tag brachte ihn ein Wärter ins Krankenhaus Lanshan, um die Ernährungssonde wieder einführen zu lassen. Qian rief jedem, dem er begegnete, zu: „Falun Dafa zu praktizieren ist nicht falsch.“ Da die Wärter verhindern wollten, dass die Menschen von der Verfolgung erfuhren, brachten sie ihn nach dem Anlegen der Nasensonde zurück in die Gehirnwäsche-Einrichtung. Dort fixierten sie ihn auf einem Eisenstuhl, um ihn daran zu hindern, den Schlauch wieder herauszuziehen.
Die Wärter misshandelten Qian regelmäßig körperlich. Als die Wärterin Li Yuan ihn einmal zwangsernährte, warf sie ihm vor, ihnen Ärger zu bereiten. Wenn er zu langsam ging, schlug ihn ein Wärter mit einer Metallstange. Selbst wenn er nur mit gekreuzten Beinen so dasaß, beschuldigte ihn der Wärter, die Falun-Dafa-Übungen zu machen, zerriss seine Hose und schlug ihm ins Gesicht.
Eines Tages blieb Qian über Nacht auf einem eisernen Stuhl vor Zimmer 6 zurück. Als am nächsten Morgen der Wärter Chen Jun hereinkam und ihm befahl, sein Urinal sofort zur Toilette zu bringen, sagte Qian zu Chen, er würde es später tun, wenn er sowieso die Toilette benutzen müsse. Dies machte Chen wütend, so dass er ihn wiederholt ohrfeigte und auf den Boden warf. Chen befahl einem Kollegen, die Kamera in Raum 6 auszuschalten und drohte Qian, ihn im Raum so zu foltern, dass es nach den Schlägen kein sichtbares Trauma geben würde; er könne mit ihm machen, was er wolle. Chen sagte auch noch zu ihm: „Du bist hier niemand. Du bist Teil einer wehrlosen Gruppe. Wir können dich hier zurechtrücken, wie wir wollen!“
Am 28. Oktober 2011 entfernte der Wärter Su Qians Ernährungssonde, fesselte ihm die Hände hinter seinen Rücken und verkündete vor anderen Praktizierenden, dass sie ihn in das Zwangsarbeitslager Zhangqiu bringen würden. Das sollte heißen, dass sie das gleiche Schicksal erleiden würden, wenn sie Falun Dafa nicht aufgeben würden.
Im Krankenhaus stellte ein Arzt bei Qians Untersuchung fest, dass sein Gesundheitszustand zu schlecht für das Arbeitslager sei. Trotz der Warnung brachten die Wärter Qian in das Arbeitslager. Dort sperrte ihn ein Wärter des Lagers in einen Lagerraum.
Qian trat in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Dann zwangsernährten ihn die Lagerwärter. Der Lagerarzt Zhang (Dienstausweis-Nummer 3731063) zog den Schlauch bei der Zwangsernährung mehrfach vor und zurück. Dann meinten die Gefangenen, die die Szene beobachteten: „Das ist doch keine Zwangsernährung. Er hat Qian mit dem Schlauch in der Nase herumgestochert und ihm den Schlauch hineingerammt.“
Nach jeder Zwangsernährung musste Qian erbrechen. Er versuchte auch, den Schlauch herauszuziehen, schaffte es aber nicht. Er bekam häufig Krämpfe und fiel von Zeit zu Zeit aus dem Bett. Manchmal verlor er die Kontrolle über seine Blase und nässte ein.
Schließlich erkannten die Gefangenen in derselben Zelle, dass er im Sterben lag, und berichteten einem Leiter von der Situation. Der Leiter antwortete: „Worüber macht ihr euch Sorgen? Wenn er stirbt, schmeißen wir ihn einfach raus.“ Die Wärter fuhren fort, ihn zwangsweise zu ernähren.
Die Beamten des Zwangsarbeitslagers schickten ihn schließlich zur sogenannten Notfall-Wiederbelebung in das Basan-Krankenhaus. Dort spritzte man ihm eine unbekannte Substanz in den rechten Fuß. Da sich sein Zustand schnell verschlechterte, wurde er im Februar 2012 entlassen.
Qians Fuß eitert nach der Injektion unbekannter Medikamente im Basan Krankenhaus
Auch nachdem Qian nach Hause zurückgekehrt war, erholte er sich nicht wieder. Er konnte nicht mehr gehen und hatte große Schmerzen. Sein rechter Fuß vermoderte und sonderte aufgrund der Injektion unbekannter Medikamente im Basan-Krankenhaus Eiter ab. Am Ende konnte er seine Gliedmaßen kaum noch bewegen. Er brauchte Hilfe beim Essen, beim Trinken und bei der Toilettenbenutzung. Er konnte nicht einmal mehr aus dem Bett aufstehen. Am 17. April 2013 um 21 Uhr starb Qian Fajun im Alter von 44 Jahren.
Frühere Berichte:
Mr. Qian Fajun Dies after Torture in Shandong Forced Labor Camp (Photos)
Qian Fajun Disabled Due to Forced Drug Administration in a Labor Camp (Photo)