(Minghui.org) Meine Schwiegermutter hat fünf Söhne und eine Tochter, wobei mein Mann ihr ältester Sohn ist. Im Alter von 84 Jahren wurde sie bettlägerig. All ihre Söhne waren beruflich sehr eingespannt. Deshalb stellten wir eine Betreuungsperson zu ihrer Pflege ein, die jedoch nach zwei Jahren kündigte. Der Zustand meiner Schwiegermutter verschlechterte sich zusehends und erforderte eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung.
In Anbetracht der Umstände schien meine Familie dafür am geeignetsten. Also bot ich freiwillig an, diese Aufgabe zu übernehmen, und bat meine Schwester, mich dabei zu unterstützen.
Ich holte meine Schwiegermutter zu uns nach Hause. Sie war nicht mehr in der Lage, stabil zu sitzen, und kippte beim Aufstehen jeweils auf die rechte Seite. Ich ermahnte sie, ihren Körper nach links zu drehen, um nicht zu stürzen. Dann bemerkte ich, dass sie überhaupt keine Kontrolle über ihren Körper besaß. Sie konnte nichts dafür und ich durfte sie keinesfalls überfordern. Also korrigierte ich meine Haltung und half ihr so gut wie möglich, um ihrer Situation gerecht zu werden.
Wenn meine Schwiegermutter auf die Toilette musste, half ich ihr auf den Toilettensitz, schloss die Badezimmertür und wartete, bis sie nach mir rief. Einmal hörte ich während des Wartens ein Geräusch. Als ich die Tür öffnete, lag sie auf dem Boden. Ihre linke Augenbraue sowie ihre obere Gesichtshälfte waren rot und geschwollen. Seitdem ließ ich die Tür stets offen.
Anfangs ekelte ich mich davor, ihr beim Stuhlgang zu helfen und sie zu säubern. Aber nach einer Weile erkannte ich, dass die Angst vor Schmutz in Wirklichkeit eine menschliche Anschauung war, die dem Egoismus entspringt und keinesfalls den Maßstäben des Dafa entspricht. Allmählich konnte ich diesen Eigensinn leichtnehmen.
Einmal beobachtete mich meine jüngere Schwester, auch eine Dafa-Praktizierende, bei der Pflege meiner Schwiegermutter, und äußerte, mein Verhalten sei unfreundlich. Das überraschte mich, denn ich unterdrückte alle schlechten Gedanken, während ich mich um meine Schwiegermutter kümmerte. Ich widersprach meiner Schwester jedoch nicht, denn es musste bestimmt etwas geben, das ich nicht gut gemacht hatte.
Als ich nach innen schaute, entdeckte ich tatsächlich etwas! Ich pflegte sie auf eine Weise, die mir leicht von der Hand ging, ohne ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen. Mein Egoismus spiegelte sich in meinem Verhalten wider!
Ein Jahr später kam meine Schwägerin, um ihre Mutter besuchen. Sie war sehr rücksichtsvoll und bot ihre Hilfe an, kümmerte sich um sie und erledigte die gesamte Hausarbeit. Selbstverständlich half ich ihr dabei.
Meine Schwägerin kommentierte oft, ihre Mutter mache dies oder jenes nicht richtig. Ihrer Ansicht nach wollte sie nur das Beste für sie, aber meine Schwiegermutter sah das nicht so und beschwerte sich bei ihrer Tochter: „Du kümmerst dich erst seit ein paar Tagen um mich, und schon fängst du an zu jammern! Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwägerin (gemeint war ich). Sie kümmert sich seit längerer Zeit um mich, ohne ein Wort der Klage. Wenn ihre Schwester meine Hosen säubern muss, beklagt sie sich auch nicht. Wenn die beiden Schwestern nicht gewesen wären, wäre ich nicht so lange hier geblieben!
Ich half meiner Schwiegermutter regelmäßig beim Baden, selbst wenn meine Hände verletzt waren. Während ich sie wusch, verhielt sie sich launenhaft und überhäufte mich mit Lob. Dann sagte ich jeweils: „Wenn ich nicht Falun Dafa praktizieren würde, wäre ich dazu nicht in der Lage. Wir sollten dem Meister, dem Begründer des Falun Dafa, danken!“
Gelegentlich wachte meine Schwiegermutter nachts auf und musste dann auf die Toilette. Aufgrund meines Arbeitsplans musste ich ein oder zwei Nächte pro Woche an meinem Arbeitsplatz verbringen. In solchen Nächten musste mein Mann meiner Schwiegermutter ins Bad helfen. Aus dem Schlaf gerissen verhielt er sich oft sehr ungeduldig mit ihr. Wenn meine Schwiegermutter dann nur auf der Toilette saß, ohne erfolgreich zu urinieren oder Stuhlgang zu haben, wurde er wütend. Dann erinnerte ich ihn stets daran, Verständnis für den Zustand seiner Mutter aufzubringen.
Meine Schwiegermutter kämpfte mit einem schlechten Gedächtnis und vergaß oft, dass sie bereits gegessen hatte. Von Zeit zu Zeit läutete sie in den frühen Morgenstunden unbewusst die Glocke. Wenn ich mich dann nach ihren Bedürfnissen erkundigte, entgegnete sie, sie habe noch nichts gegessen. Nach einiger Zeit verzichtete ich darauf, ihr zu erklären, dass sie bereits gegessen habe, und bereitete ihr einfach eine Mahlzeit zu.
Eines Nachts, es war gegen zwei Uhr, betätigte sie die Glocke ohne Unterlass. Da ich nicht wusste, was los war, stand ich schnell auf und eilte in ihr Zimmer, vergaß jedoch, dass meine Tür geschlossen war, und stieß mit dem Kopf dagegen. Als ich an ihr Bett trat, gab es nichts Dringendes. Ich blieb ruhig und entschuldigte mich einfach bei ihr, dass sie so lange hatte warten müssen.
Es gab nur eine Sache, die ich bei meiner Schwiegermutter nur widerwillig tat, nämlich das Absaugen des Schleims in ihrem Hals. Dies war jedoch unvermeidlich, wenn ich mich allein um sie kümmern musste. Nach einer gewissen Zeit dachte ich, dass ich diese Aufgabe nicht als widerwärtig betrachten durfte. Ich ermahnte mich, diese Anhaftung abzulegen und mich bedingungslos um sie zu kümmern.
In den letzten Monaten vor ihrem Tod musste meine Schwiegermutter praktisch jede Nacht auf die Toilette. Mehrere Tage hintereinander ging ich gegen 6:30 Uhr zur Arbeit und kam erst gegen 20 Uhr nach Hause. Nach einem langen Arbeitstag musste ich mich noch einige Stunden ihrer Bedürfnisse annehmen und kam erst nach Mitternacht nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken ins Bett; um vier Uhr morgens galt es dann, wieder aufzustehen. In diesen Tagen war ich zu Tode erschöpft. Aber sobald ich an das Fa und die Leiden dachte, die der Meister für mich ertrug, wollte ich es freudvoll ertragen. Mein Mann war sehr gerührt und ermahnte mich, mir Ruhepausen zu gönnen.
Natürlich hätte ich ohne die Hilfe meiner jüngeren Schwester all dies nicht bewältigen können!
Anfangs war mein Mann nicht damit einverstanden, dass ich meine jüngere Schwester mit der Pflege meiner Schwiegermutter betraute. Sie ist ebenfalls eine Falun-Dafa-Praktizierende, kannte die Launenhaftigkeit meines Mannes und lehnte zunächst ab. Sie war auch nicht aufs Geld angewiesen, aber nachdem ich sie wiederholt darum gebeten hatte, willigte sie schließlich ein, mir zu helfen.
Mein Mann gab oft irgendwelche Äußerungen von sich, um meine Schwester zu ärgern. Manchmal behandelte er sie wie eine Sklavin und befahl ihr, dieses oder jenes zu tun. Einmal kritisierte er sie und brachte sie vor meiner Schwiegermutter und meiner Schwägerin in Verlegenheit. Sie hatte mehrmals Tränen in den Augen, sodass ich meinen Mann zurechtwies.
Später bekannte meine Schwester: „Ohne Dafa hätte ich das alles gar nicht ertragen. Aber ich betrachte es als eine Gelegenheit zur Kultivierung und werde die menschlichen Anschauungen, die den Maßstäben des Dafa zuwiderlaufen, beseitigen.“
Meine Schwiegermutter sonderte bei jedem Wetterwechsel übermäßigen Schleim ab, litt unter Kopfschmerzen oder einem aufgeblähten Bauch. Ihr fehlte die Kraft, den Schleim auszuspucken oder auszuhusten. Einmal erstickte sie fast an der übermäßigen Schleimmenge und ihr Gesicht sah schrecklich aus. Ohne ein Anzeichen des Ekels wischte meine Schwester den Schleim schnell mit den Fingern ab. Dies wiederholte sich mehrmals. Von ihrer Güte berührt, änderte mein Mann seine Haltung gegenüber meiner Schwester.
Ich half meiner Schwester bei der Pflege meiner Schwiegermutter, so oft ich konnte, aber sie übernahm stets die Führung. Angesichts ihrer liebevollen Fürsorge gegenüber meiner Schwiegermutter war ich tief bewegt. Sie half ihr beim Aufstehen, beim Anziehen und kämmte ihr Haar und blieb dabei stets freundlich, als kümmere sie sich um ein Kind. Sie wusch ihr Gesicht achtsam und sanft. Wenn meine Schwiegermutter ihre Hose mit Urin oder Fäkalien beschmutzte, wechselte meine Schwester schnell ihre Kleidung und säuberte sie. Manchmal gelangten Fäkalien auf ihren Ärmel, ohne dass sich meine Schwester darüber beschwerte.
In der Regel bereitete meine Schwester die Mahlzeiten für meine Schwiegermutter zu. Sie gab sich stets unbekümmert. Sie aß, was meine Schwiegermutter übrig gelassen hatte, und hob die besten Reste für unsere nächste Mahlzeit auf. Wir stellten oft köstliche Speisen für sie bereit, aber sie verzichtete stets darauf.
In den drei Jahren, in denen meine Schwester bei uns lebte und meine Schwiegermutter pflegte, kochte sie nie für sich selbst. Manchmal ließ meine Schwiegermutter keine Reste übrig; dann bereitete meine Schwester nur eine Portion Nudeln für sich selbst zu.
Meine Schwester spielte in unserer Familie eine unersetzliche Rolle und kümmerte sich um zahllose Dinge, die die Kinder meiner Schwiegermutter nicht tun konnten. Ihre selbstlose Fürsorge hat meinen Mann zutiefst berührt. Sie weigerte sich sogar, den Lohn für den letzten Monat vor dem Tod meiner Schwiegermutter anzunehmen und sagte nur, dass sich Schwestern gegenseitig helfen sollten.
Als meine Schwiegermutter starb, legten alle anderen Brüder das Geld für die Beerdigung zusammen. Sie wollten nicht, dass unsere Familie sich an den Kosten beteiligte, weil wir uns zu Lebzeiten ihrer Mutter so gut um sie gekümmert hatten. Sie boten uns sogar den größeren Anteil des Erbgeldes an, was wir jedoch ablehnten. Als meine Cousine ihr Beileid ausdrückte, sagte sie: „Deine Schwiegermutter war mit dir und deiner Schwester und eurer liebevollen Fürsorge gesegnet. Sie bekam gutes Essen und konnte gut schlafen, bevor sie von uns ging. Ihre letzten Jahre waren in der Tat die besten, die man in so hohem Alter haben kann!“
Nach der Beerdigung ging es um die Aufteilung der Besitztümer meiner Schwiegermutter. Mein Mann bot meiner Schwester den gleichen Anteil des Geldes an, womit sich all seine Brüder und Schwestern einverstanden erklärten. Seine vier Brüder, die oft keine Zeit fanden, sich um ihre Mutter zu kümmern, kauften meiner Schwester insgeheim kostbaren Schmuck als Ausdruck ihrer Dankbarkeit. Was mich, die älteste Schwägerin, betraf, ließen sie mir ebenfalls auf unterschiedliche Weise Geld zukommen. Ab und zu kaufte meine Schwägerin Kleider für meine jüngere Schwester und mich.
Im Vergleich zu jenen Familien, die wegen der Betreuung ihrer älteren Familienangehörigen streiten, haben wir großes Glück. Ich bin dem Meister und Dafa zutiefst dankbar! Wir werden weiterhin die Grundsätze des Dafa beherzigen und jederzeit und überall gute Menschen sein!