(Minghui.org) Ich grüße Sie, verehrter Meister! Seid gegrüßt, liebe Mitpraktizierende!
Ich bin ein junger Praktizierender und Student im höheren Semster am Fei Tian College in Middletown mit dem Hauptfach Datenwissenschaft. Seit bald sechs Jahren kultiviere ich mich im Falun Dafa.
Anlässlich der Fahui 2019 besuchte ich das Fei Tian College zum ersten Mal. Danach war ich begeistert und wünschte mir insgeheim, Teil eines solchen Projektes zu werden.
Einige Monate später war es dann so weit. Meine Hoffnung erfüllte sich und ich wurde an der Schule aufgenommen. Ich war überglücklich und Meister Li (dem Begründer von Falun Dafa) für diese Chance unendlich dankbar.
Der Umzug nach Middletown und der Eintritt in die dortige Schule verlangten mir ein enormes Vertrauen ab. Ich kannte dort niemanden und meine finanziellen Mittel reichten lediglich für das erste Semester aus. Wie ich danach die Schul- und Lebenshaltungskosten aufbringen sollte, war mir ein Rätsel. Trotzdem vertraute ich darauf, dass der Meister alles arrangiert hatte, und betrachtete viele Herausforderungen, mit denen ich konfrontiert war, als eine Art Störung.
Während meines ersten Semesters stand ich unter enormem Druck. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mir diese Schule ohne Einkommen leisten sollte. Ich belegte 18 Semesterwochenstunden und arbeitete nebenher noch an Projekten für Falun Dafa. Als sich das Semester dem Ende zuneigte, verstärkte sich meine Unruhe. Ich machte mir große Sorgen, wie ich an der Schule bleiben könnten und fragte mich, ob ich mir mit diesem Umzug nicht möglicherweise selbst Schwierigkeiten auferlegt hatte. Schließlich war es von vornherein klar gewesen, dass die Schulkosten ein Problem darstellten.
Eines Tages nach dem Fa-Lernen ging mir plötzlich auf, dass es sich hierbei – ob ich bleiben konnte oder nicht – nicht um eine persönliche Entscheidung handelte, sondern vielmehr von dem Arrangement des Meisters abhing.
Der Meister lehrte auf der Fa-Konferenz in Australien:
„Bei der Kultivierung ist der Kultivierungsweg arrangiert worden, wenn man den Pass nicht gut überwunden hat, liegt das an den Faktoren von Menschenhand. Denn die Kultivierung ist eine sehr schwierige Angelegenheit. Es kann auch nicht sein, dass jede Angelegenheit gleich ist, es kann auch nicht sein, dass das, was bei dir auftaucht, bei ihm auch auftauchen muss. Es ist auch nicht möglich, dass die gleiche Angelegenheit gleich behandelt wird, weil man sich doch im Nebel kultiviert. Wenn alles gleich wäre, dann würde das Rätsel gelöst. Dann würden alle wissen, wie sie handeln sollen: Oh! Die anderen haben es so gemacht und haben es gut gemacht, dann mache ich es auch so. Dann heißt das nicht mehr Kultivierung.“ (Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 02./03.05.1999)
Ich verstand, dass die Absolvierung der Fei Tian-Schule in Wirklichkeit den Anforderungen des Meisters entsprach und dass ich nicht so eigensinnig über Mittel und Wege sinnieren sollte, dort bleiben zu können. Schließlich bürdete ich mir mit meinen Anhaftungen nur noch mehr Schwierigkeiten auf. Als ich diese Gesinnung zumindest teilweise losließ, schlug mir eine Mitpraktizierende vor, nach einer Stelle im nahegelegenen Einkaufszentrum Ausschau zu halten. Sie wollte mich dem Filialleiter vorstellen.
Der Filialleiter lud mich dann zu einem Vorstellungsgespräch ein und bot mir ein passables Gehalt an. Nach einer genauen Berechnung des Betrags, den ich erhalten würde, stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass er den Großteil meiner Ausgaben abdecken würde. In diesem Moment erkannte ich das Arrangement des Meisters. Der Meister ermutigte mich und mich erfüllte eine unaussprechliche Dankbarkeit.
Es war jedoch nicht leicht, die neue Arbeit, das Studium sowie meine Projekte für Dafa unter einen Hut zu bringen. Die Wochentage verbrachte ich größtenteils in der Schule – entweder im Unterricht, mit Hausaufgaben oder der Erledigung unterschiedlicher Aufgaben beschäftigt. An den Wochenenden arbeitete ich, wobei dann nach Feierabend noch eine Menge Hausaufgaben auf mich warteten. Anfangs hielt ich diesen Zeitplan motiviert ein, aber nach und nach zermürbte er mich.
Der Winter kam und mein Burnout war offensichtlich. An das warme Wetter in Mexiko und die Hitze in Arizona, wo ich einige Jahre gelebt hatte, gewöhnt, haderte ich mit dem Winter. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an die Wochenenden, an denen ich nach der Arbeit vom Busbahnhof im dicken Schnee fröstelnd nach Hause stapfte und mich in wärmere Gefilde wünschte. Andererseits bot dies eine gute Gelegenheit, Strapazen zu ertragen und dabei meine Xinxing zu erhöhen. Es war jedoch schwierig, meine Bedürfnisse vollständig in die Praxis umzusetzen.
All diese Schwierigkeiten waren Teil meines Kultivierungsprozesses und ich sollte mich freuen und sie als Gelegenheit zur Erhöhung annehmen. Es fiel mir nicht leicht, dieses Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und ich begann allmählich, in der Kultivierung nachzulassen, indem ich mein Studium über alles andere stellte und manchmal das tägliche Fa-Lernen und Praktizieren der Übungen vernachlässigte. Ich empfand mein Studium als wichtiger, aber trotz der Zeit und Energie, die ich in das Studium investierte, erzielte ich weniger gute Resultate als vorher.
Nach einer Zwischenprüfung zeigte sich, was los war. Während ich die Prüfung ablegte, spürte ich förmlich, dass ich nicht sehr gut abschnitt, und war von mir selbst enttäuscht. Einige Stunden später begegnete mir im Korridor der Professor. Er kam mit einem Lächeln auf mich zu. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er seine Enttäuschung zum Ausdruck bringen und mir sagen würde, wie schlecht ich abgeschnitten hatte. Aber zu meiner Überraschung fragte er mich als Erstes: „Wann hast du das letzte Mal das Fa gelernt?“ Das weckte mich auf und ich erkannte darin den Hinweis des Meisters. In der Tat hatte ich beim Fa-Lernen nachgelassen und selbst wenn ich es las, war ich unkonzentriert. Ich hängte zerstreut zahlreichen Gedanken über die Arbeit, das Studium und das Leben nach, die mich davon abhielten, konzentriert zu bleiben. Schließlich erkannte ich den Grund für meine schlechten Leistungen beim Lernen: Ich hatte mich nicht gut kultiviert!
Ich hörte mir stets Geschichten an und las Artikel auf der Minghui-Website, in denen Menschen schilderten, wie sie sich voll und ganz auf die Kultivierung und das Lernen des Fa konzentrierten, was ihnen zu guten Leistungen auf der Arbeit oder im Studium verhalf. Natürlich glaubte ich ebenfalls daran, setzte es jedoch nicht selber in die Praxis um. Als ich nach innen schaute, war ich über dieses Versäumnis enttäuscht, meine Unzulänglichkeiten ignoriert zu haben! Ich entdeckte Anhaftungen wie Bequemlichkeit, Selbstgefälligkeit, Angst vor Gesichtsverlust und Streben und nahm mir fest vor, ab sofort das Fa-Lernen und Praktizieren der Übungen zu priorisieren. Morgens spielte ich die zweistündige Übungsmusik im Internet ab und las täglich eine ganze Lektion im Zhuan Falun sowie noch andere Schriften.
Obwohl es nicht auf Anhieb funktionierte, verbesserte sich nach und nach mein Kultivierungszustand. Es fiel mir zudem leichter, dem Unterricht zu folgen und die Hausaufgaben und Aufgaben problemlos zu bewältigen.
Als Praktizierende sollten wir darauf achten, unser Leben, die Kultivierung und anderweitige Pflichten in der menschlichen Gesellschaft in Einklang zu bringen. Wir dürfen nicht ins Extrem gehen, aber wir dürfen auch nicht selbstgefällig werden. Wir sollten dem Fa-Lernen oberste Priorität einräumen, nur dann können wir die Dinge richtig machen.
Als die COVID-19-Pandemie ausgebrochen und der Unterricht ins Internet verlegt worden war, stellte ich erneut fest, dass sich mein Kultivierungszustand verschlechtert hatte. Außerdem verlor ich meine Arbeit, und meine Situation erschien äußerst instabil. Rückblickend hatte ich mich von den Geschehnissen verwirren lassen; ich wusste nicht, was ich tun sollte, und schwankte in meinem Glauben und meinen aufrichtigen Gedanken. Obwohl ich das Fa-Lernen und Üben zusammen mit meinem Bruder fortsetzte, schien ich keine großen Fortschritte zu machen, obwohl ich die drei Dinge tat.
Als das Semester zu Ende ging, beschloss ich, über den Sommer in meine Heimatstadt in Mexiko zurückzukehren. Zu dieser Zeit bot Fei Tian Online-Kurse an, die ich während dieser Zeit belegte. Ein Freund bot mir sein Haus an, das während des Sommers leer stand, und ich wollte diese Zeit dort allein verbringen.
Ich habe das Fa vor knapp sechs Jahren erhalten. Am Anfang war es für mich ein Leichtes, in Bezug auf das Fa-Lernen und Praktizieren der Übungen strenge Anforderungen an mich zu stellen. Selbst wenn niemand in der Nähe war, erachtete ich es als sinnlos, etwas anderes zu tun. Ich achtete auf jeden meiner Gedanken und war streng mit mir selbst. Heute weiß ich, dass ich damals zu einem fleißigen Praktizierenden zählte; das Herz, das ich damals hatte, war wirklich bewundernswert!
Wenn man jedoch beständig unter Praktizierenden lebt, die einander in der Kultivierung unterstützen, wird man sehr leicht von dieser Umgebung abhängig. Ich war mir dessen nicht bewusst; Aber nach meiner Rückkehr nach Mexiko bemerkte ich, dass ich viel mehr mentalen Widerstand hatte, die drei Dinge zu tun, als wenn andere Praktizierende anwesend waren. Ich erkannte, dass ich in Bezug auf meine Kultivierung von der Umgebung abhängig geworden war!
Der Meister lehrte auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika:
„Die Umgebung wird von euch selbst erschaffen. Es ist tatsächlich sehr gut, wenn viele Menschen zusammen praktizieren. Zum einen kann man Meinungen austauschen und sich gegenseitig fördern. Wenn man zusammen über die Dinge der Kultivierung redet, kann die Zuversicht in die Kultivierung gestärkt werden. Zugleich ist die Energie des Feldes beim gemeinsamen Üben sehr stark, dies kommt der Kultivierung der Menschen wirklich zugute. Das ist sicher. Wenn man sich alleine kultiviert und sehr beschäftigt ist, wird man es leicht vergessen, oder man macht die Übungen mal ein bisschen früher, mal ein bisschen später, jedenfalls wird man ein wenig nachlässig, das ist sicher.“ (Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29./30.03.1998)
Am Anfang kam ich fleißig voran, aber im Laufe der Zeit verbrachte ich mehr Zeit am Computer oder Mobiltelefon und schaute mir Filme und Videos auf YouTube an. Als ich meiner Nachlässigkeit gewahr wurde, nahm ich am täglichen Online-Fa-Lernen mit anderen jungen Praktizierenden teil, in der Hoffnung, meinem Fa-Lernplan beharrlich weiterzuführen. Das hat mir sehr geholfen, und ich war äußerst dankbar für diese Möglichkeit. Beim Online-Fa-Lernen und Austausch mit anderen Praktizierenden spürte ich jedes Mal ein sehr starkes Energiefeld.
Aufgrund meiner Einsamkeit verbrachte ich mehr Zeit mit Freunden und ging verschiedenen Aktivitäten der gewöhnlichen Menschen nach. Oft kehrte ich erst spät in der Nacht in mein abgelegenes Waldhaus zurück, nachdem das Online-Fa-Lernen bereits zu Ende war. Müde und mit diversen Ausreden ließ ich das Fa-Lernen an solchen Tagen manchmal sogar ganz ausfallen.
Da ich mehr Zeit mit normalen Menschen verbrachte, verbrachte ich auch mehr Zeit damit, Dinge zu tun, um das Leben zu „genießen“, Ich fühlte mich sehr wohl. Middletown war für mich ein kalter Ort, an dem ich jede Stunde des Tages arbeiten musste, umgeben von Menschen aus einer ganz anderen Kultur, die eine Sprache sprachen, die ich nicht verstand. Jetzt war ich zurück im warmen Wetter, umgeben von Freunden, lustigen Aktivitäten, gutem Essen und meiner Muttersprache. Ich dachte mir: „Middletown ist total mies, ich leide dort nur, warum bin ich überhaupt dort? Warum in aller Welt habe ich mich dafür entschieden, dorthin zu gehen“, und viele andere ähnliche Gedanken. Ich dachte sogar daran, das Studium abzubrechen und in Mexiko ein neues Leben zu beginnen.
Der Meister lehrt:
„Wenn ihr manchmal mit dem Fa-Lernen nicht Schritt halten könnt, habt ihr viele Eigensinne der gewöhnlichen Menschen, es kommen sogar unterschiedliche menschliche Gesinnungen zum Vorschein. Eine bestimmte Sache, sogar sehr wichtige Dinge werdet ihr mit menschlichen Gesinnungen betrachten und machen. Wenn es sehr lange dauert, kannst du das Projekt, das du machst, nur sehr schwer gut machen. Wenn man das Fa nicht lernt, werden die Eigensinne der gewöhnlichen Menschen mehr, und sie werden auch immer auffälliger. Du ähnelst auch immer mehr einem gewöhnlichen Menschen (…).“ (Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)
Ich entsprach genau dieser vom Meister beschriebenen Person. Meine Gedanken ähnelten mehr und mehr denen eines gewöhnlichen Menschen. Ich hatte sogar die grundlegendsten Fa-Prinzipien vergessen, die der Meister gelehrt hatte! Warum fürchtete ich mich davor, Leiden zu ertragen? Warum strebte ich nach Bequemlichkeit und Glück? Warum konnte ich nicht erkennen, dass diese Gedanken falsch waren? Offensichtlich war ich nicht aufrichtig genug.
Glücklicherweise wachte ich nach einem Gespräch mit einem Mitpraktizierenden auf und nahm wieder regelmäßig am Online-Fa-Lernen teil. Schließlich erlangte ich meine Entschlossenheit und meine Vernunft zurück und schämte mich für meine schlechten Gedanken. Wenn mein Aufenthalt in Middletown ein Arrangement des Meisters war, wie konnte ich es dann wagen, mich zu beschweren? Wenn ich nicht dem Arrangement des Meisters folgte, folgte ich dann nicht demjenigen der alten Mächte? Sie hatten meine Lücken ausgenutzt! Ich erkannte, dass all meine negativen Gedanken eigentlich die alten Mächte waren, die mich nicht nach Middletown und Fei Tian zurückkehren lassen wollten.
Der Sommer neigte sich dem Ende zu und der Beginn des Semesters rückte näher. Ohne Ankündigung organisierten meine Freunde eine Abschiedsparty für mich. Ich hatte keine andere Wahl, als daran teilzunehmen.
Wie erwartet rauchten und tranken die meisten meiner Freunde. Ich plauderte mit ihnen und gab vor, mich zu amüsieren, während ich an meinem Grüntee nippte. Diese Begebenheit half mir, einen Teil meines Fleißes wiederzubeleben. Ich reflektierte meine Vergangenheit, bevor ich das Fa erhalten hatte; eine Zeit, in der ich mich genau wie meine Freunde verhalten hatte. Durch diese Erfahrung hielt ich inne und fragte mich aufrichtig, was ich wollte. Wollte ich bleiben, die Annehmlichkeiten des Lebens genießen und Spaß haben? Oder wollte ich mich erhöhen, mich kultivieren, die Schwierigkeiten als Freude betrachten und dem Meister bei der Errettung der Lebewesen helfen? Die Entscheidung lag klar vor meinen Augen.
Während ich über all dies nachdachte, trat eine gute Freundin auf mich zu und fragte mich, was los sei. Ich ließ meinen Blick über den Tisch, an dem meine Freunde saßen, schweifen und verspürte ihnen gegenüber tiefes Mitgefühl. Obwohl all meine Freunde Falun Dafa kennen und wissen, dass es gut ist, hat keiner von ihnen angefangen zu praktizieren. Wie bedauernswert, dass all diese hohen Lebewesen herabgestiegen waren, um das Fa zu erhalten, sich nun aber tief im Nebel verirrt hatten. Ich schaute meiner Freundin fest in die Augen und sagte ruhig: „Ihr seid alle hohe Wesen, die in die menschliche Welt gekommen sind und sich in der Illusion verloren haben. Das ist sehr traurig.“ Sie brach in Tränen aus und sagte nichts mehr. Ihr wahres Selbst hatte die Botschaft klar verstanden.
Es ist tatsächlich so, wie der Meister sagt:
„Wenn du Barmherzigkeit verwendest und keinerlei Egoismen dabei hast, wenn du kein bisschen an dich selbst denkst und es voll und ganz gut mit dem anderen meinst, wird er durch deine Worte zu Tränen gerührt.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz der Betreuer in Changchun, 26.07.1998)
Nun wusste ich, dass ich nach Middletown zurückkehren, mein Gelübde erfüllen und dem Arrangement des Meisters folgen musste!
Mein Kultivierungsweg in den letzten sechs Jahren unterlag einem ständigen Wechsel der Mühsal und der Freude. Ich fühle mich unbeschreiblich glücklich, das Fa erhalten zu haben und an verschiedenen Projekten für Falun Dafa teilnehmen zu dürfen. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen hilfreich für euch sein und wir uns gemeinsam als ein Körper verbessern können.
Vielen Dank, Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende.