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Die Anhaftung an Vorteilen loslassen, während ich mein Geschäft führe

13. Juni 2023 |   Von Qing Yi, einem Falun-Dafa-Praktizierenden in Taiwan

(Minghui.org) Als ich 2003 begann, mich im Falun Dafa zu kultivieren, lernte ich, dass Menschen zu viele Anhaftungen haben wie Ansehen, Streben nach Vorteilen und emotionale Bindungen. Alle diese Dinge beeinflussen uns ununterbrochen. 

Ich erinnere mich noch, wie ich als Schüler von vielen gefragt wurde: „Du bist so jung, warum kultivierst du dich im Falun Dafa?“ Zu dieser Zeit hatte ich viele Xinxing-Prüfungen noch nicht durchgemacht. Ich dachte, ich würde nicht viel Wert auf Geld legen, weil ich damals noch keine finanziellen Sorgen hatte. Vor sechs Jahren wurde es allerdings stressig, als ich meinen festen Arbeitsplatz aufgab und ein kleines Geschäft auf dem Markt eröffnete. Ab da konnte ich mich nicht mehr auf den wöchentlichen Scheck meines Arbeitgebers verlassen. Dadurch wurde mir klar, dass ich viel Wert auf Geld und materielle Vorteile legte. Mein Geschäft besteht aus dem An- und Verkauf von landwirtschaftlich erzeugten Produkten. Anfänglich war es nur ein einfacher Kauf, auf den der Verkauf folgte, trotzdem gab es ständig Xinxing-Prüfungen. Zunächst war mein Laden nur ein mobiler Verkaufsstand. Frühmorgens eilte ich zum Markt, aber der Platz, wo ich oft meinen Stand hatte, war schon von jemand anderem belegt. Wenn es keinen anderen freien Platz mehr gab, konnte ich meine Produkte nicht verkaufen. Zu dieser Zeit bereiteten mir viele negative Faktoren eine Menge Kummer. Vor allem dann, wenn ich einen ganzen Wagen voll mit Obst und Gemüse hatte, die ich an diesem Tag verkaufen musste.

Als ich nach innen schaute, begriff ich: „Dies geschieht, weil ich die Dinge nicht aufrichtig mache.“ Zum Beispiel wollte ich meinen Stand an einer attraktiven Stelle aufbauen. Es war allerdings verboten, seinen Stand dort hinzustellen. Außerdem ging ich manchmal extra früh los und ließ dafür das weltweite morgendliche Aussenden der aufrichtigen Gedanken aus. Ich wusste, dass das falsch war, aber mein Streben nach Vorteilen hatte immer noch die Oberhand. 

Ich folgte nicht den Worten des Meisters:

„Jede Tat danach richten, Das erreichen ist kultivieren.“ (Solide Kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Drei oder vier Jahre lang betrieb ich meinen Verkaufsstand an dieser Stelle. Später sagte ein Hausbesitzer in der Nähe sogar: „Es ist okay, Sie brauchen mir kein Geld für den Stellplatz hier zu geben. Das ist Ihr Platz.“ Ich dachte wirklich, dass mir dieser Platz nun gehören würde. Wenn jemand anderes dort aufbaute, war es so, als ob mir jemand etwas wegnahm. Schließlich gab mir ein Polizist einen Strafzettel für falsches Parken. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Dafa-Materialien in meinem Auto, die ich normalerweise meinen Kunden mitgab. Während der Polizist meinen Strafzettel ausfüllte, verstand ich plötzlich, dass ich ihm keinen Flyer geben konnte, denn das hätte dem Ruf von Dafa geschadet. Da wurde mir so richtig klar, wie groß der Fehler war, meinen Stand an diesem Platz zu betreiben.

Nachdem ich das aus tiefstem Herzen verstanden hatte, mietete ich eine reguläre Stellfläche an. Es gab jedoch immer noch Prüfungen. Gemäß dem, was die gewöhnlichen Menschen sagen, muss man seine Kundschaft ganz von Neuem aufbauen, sobald man den Standort wechselt. Allerdings verstand ich es vom Fa her so: „Wenn meine Geschäfte nicht laufen, muss es etwas geben, was ich nicht aufrichtig mache.“ Deswegen fragte ich mich: „Soll ich wieder an die alte Stelle zurück, wenn am jetzigen Platz das Geschäft nicht funktioniert?“ Meine Antwort lautete: „Nein.“ Ich hatte mir vorgenommen, nicht wieder den falschen Weg einzuschlagen, wusste jedoch immer noch nicht, warum mein Stand nicht gut lief.

Als ich einmal meiner Frau das Geld für unsere täglichen Ausgaben aushändigte, verstand ich plötzlich ein Fa-Prinzip, das der Meister erklärt:

„Als Kultivierende sollen wir den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen. Was deins ist, wirst du nicht verlieren; was nicht deins ist, kannst du auch nicht erkämpfen. Natürlich ist das nicht absolut. Wenn es absolut wäre, würde es auch nicht mehr die Problematik geben, dass ein Mensch Schlechtes tun kann. Das heißt, es kann auch gewisse instabile Faktoren geben. Doch um uns Praktizierende kümmert sich in der Regel der Fashen des Meisters. Wenn jemand deine Sache wegnehmen will, schafft er das nicht. Deshalb sagen wir, dass wir den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen sollen. Manchmal denkst du, dass etwas deins ist, und andere sagen dir auch, dass dieses Ding deins ist, in Wirklichkeit ist es aber nicht deins. Du wirst vielleicht glauben, dass es deins ist, am Ende ist es aber nicht deins. Auf diese Weise wird getestet, ob du das loslassen kannst. Wenn du das nicht loslassen kannst, so ist es Anhaftung, und genau auf diese Weise wird deine Anhaftung an eigenen Interessen beseitigt; so ist das. Da die gewöhnlichen Menschen diesen Grundsatz nicht erkennen können, kämpfen und streiten sie immer wegen ihrer eigenen Vorteile.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 354 ff.)

Schließlich bemerkte ich etwas: Egal wie viel ich verdiente, es gelang mir nicht, viel zu sparen. Abgesehen davon, dass ich den Weg nicht aufrichtig ging, hatte ich noch diese versteckte Anhaftung. Ich verstand es so: Wenn ich etwas bezahle, seien es die Schulgebühren oder die Rechnung meines Warenlieferanten, habe ich das Geld eigentlich nur kurz für die anderen bei mir aufbewahrt und sie nehmen es sich, wenn sie es benötigen. Wie viel Geld wir verdienen, ist arrangiert. Also sollte es leicht für mich sein, die materiellen Vorteile in der menschlichen Gesellschaft loszulassen.

Wenn ein Kultivierender mit Waren handelt, sollte seine Haltung anders sein als die der gewöhnlichen Menschen. Wenn wir zum Beispiel unsere Ware abholen, haben sie die Bauern manchmal bereits für uns eingepackt. Manche suchen sich die Kiste aus, die bei gleichem Preis am besten aussieht. Ich denke anders. Ich wähle zufällig eine aus und folge dem natürlichen Lauf. 

Tatsächlich wurde die Qualität der Waren, die für uns bestimmt sind, schon vor langer Zeit festgelegt. Unser bereits arrangiertes Schicksal wird sich nicht verändern, wenn wir etwas Spezielles auswählen.

Über die Jahre hinweg nahm ich immer die Ware, die nach der Auswahl von anderen übriggeblieben war. Die Qualität, die ich dabei bekam, war insgesamt besser als die der anderen. Wenn ich sehe, wie sie streiten und aneinandergeraten und beide Parteien behaupten, betrogen zu werden, denke ich: „Bin ich froh, dass ich mich kultiviere. Wenn nicht, würde ich vielleicht so sein wie sie.“

Wenn ich auf den Markt gehe, um einzukaufen, sind die Rollen vertauscht. Wenn manchmal die Auslage nicht so super aussieht und die anderen Kunden sie nicht kaufen wollen, wird meine Anhaftung an Ansehen und Geld geweckt. Anfangs hatte ich den dummen Gedanken: „Wenn ich das gewusst hätte, welche Qualität sie haben, dann hätte ich gerade mal einen Blick darauf geworfen, aber auf keinen Fall gekauft.“ Als ich nach innen schaute, bemerkte ich, warum ich unzufrieden war. Es war wieder diese Anhaftung an Vorteilen am Werk. Ich dachte, dass ich meinen angestrebten Gewinn nicht erreichen würde, wenn ich weniger optimale Waren für weniger Geld verkaufe.

Obwohl ich wusste, dass ich sie entsprechend ihrer Qualität anbieten könnte, zerrte an mir meine Anhaftung an Geld. Wenn ich manchmal schon ahnte, dass die Kunden bestimmte Sachen nicht kaufen würden, blieb mir deshalb nur noch, die Waren zu verschenken und damit Verlust zu machen. 

Diese Xinxing-Prüfungen, die sehr banal klingen, treten meistens bei Geschäftsabschlüssen auf. Wenn ich mich jedoch nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richte, kümmere ich mich immer weniger um diese trivialen Dinge. Obwohl der Prozess, meine Xinxing zu erhöhen, hart ist, habe ich jetzt wenigstens eine Richtung.