(Minghui.org) Nachdem mein Mann und ich geheiratet hatten, entwickelte ich aufgrund von Familienkonflikten allmählich Groll gegenüber seiner Familie, insbesondere gegenüber meinem Schwiegervater. Ich fand, dass er uns ungerecht behandelte und den Bruder und die Schwägerin meines Mannes bevorzugte. So wurde ich immer unzufriedener und gegenüber der Schwägerin immer feindseliger. Ich sagte zwar nichts, aber hinter ihrem Rücken beschwerte ich mich öfter bei meinem Mann. Als ich sah, dass mein Mann noch Geld nach Hause schickte, dachte ich bei mir: „Du kümmerst dich nicht um mich. Warum soll ich mich dann um dich kümmern!?“ Manchmal legte ich mich deswegen mit meinem Mann an und machte ein endloses Theater.
Zu den Feiertagen mussten wir aus Tradition und Höflichkeit Geschenke für die Familie meines Mannes kaufen. Ich war bei allem ziemlich geizig. Wenn mein Mann Geld für seine Familie ausgab, war ich wütend und beschwerte mich deshalb immer wieder bei ihm.
Im August 1998 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Falun Dafa lehrt uns, ein guter Mensch nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu sein. Es gelang mir, mich in vielerlei Hinsicht daran zu halten und meine schlechten Anhaftungen zu beseitigen. Das Einzige, was ich nur langsam loswerden konnte, war meine nachtragende und anklagende Haltung gegenüber der Familie meines Mannes. Sobald ich damit konfrontiert war, wurde ich wütend, feindselig, reagierte entrüstet und fühlte mich benachteiligt. Dann ließ ich meine Wut an meinem Mann aus und beschwerte mich bei ihm. Innerlich war ich mit schlechten Substanzen gefüllt. Mein Zustand war unklar. Bei dieser Angelegenheit erinnerte ich mich nicht mehr an die Fa-Grundsätze und argumentierte wie ein gewöhnlicher Mensch. Ich dachte nicht daran, dass ich mich dem Fa angleichen und mich den Anforderungen des Fa stellen sollte.
Im Jahr 2015 wurde das Jingwen „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2015“ veröffentlicht. Nachdem ich diese Fa-Erklärung gelernt hatte, war ich innerlich erschüttert. Es war wie ein Stockschlag auf meinen Kopf, der mich plötzlich aufweckte. Ich bemerkte, dass ich mich zu schlecht kultivierte – zu weit entfernt von den Anforderungen des Fa! Ich musste rennen, um aufzuholen. Wenn ich mich weiterhin nicht fleißig und gut kultivieren würde, müsste ich tatsächlich befürchten, keine Chance mehr zu haben.
Mir wurde klar, dass ich aufgrund meiner Faulheit, meines Wunsches nach Bequemlichkeit und Spaß zu wenig Fa lernte und nur ein sehr begrenztes Verständnis des Fa hatte. Ohne eine solide Grundlage in der Kultivierung fehlte mir die Motivation durchzuhalten und fleißiger vorwärtszugehen. Für einen Praktizierenden ist das die größte Gefahr! Ich erkannte, dass ich seit Jahren gegenüber der Familie meines Mannes nachtragend war, mich über sie ärgerte, Groll hegte und mich empörte. Diese schlechten Gesinnungen wollte ich nun nicht mehr haben. Ich musste mich schnell und besser kultivieren!
Mit einem klaren Fa-Verständnis verschwand mein Groll gegenüber meinem Schwiegervater und meiner Schwägerin. Wenn ich so darüber nachdenke, hatte der Groll in diesen vielen Jahren viel Schmerz im meinem Leben verursacht. Als ich diese große Last endlich loslassen konnte, fühlte ich mich erleichtert und war froh.
Als ich später weiter das Fa lernte, meine Xinxing kultivierte und nach innen schaute, stellte ich fest, dass ich zwar meinen Groll und meine Empörung gegenüber der Familie meines Mannes abgelegt hatte, mir dabei aber mein Egoismus in dieser Angelegenheit bewusster wurde. Als Kultivierende sollte ich meine Anhaftungen und die schlechten Gesinnungen beseitigen. Aber ich fand heraus, dass ich damals meine Anhaftung eher um meiner eigenen Kultivierung willen beseitigt hatte, weil ich befürchtete, dass ich ansonsten nicht zur Vollendung kommen könnte. Der Ausganspunkt lag immer noch bei mir selbst.
Ich erkannte, dass ich den Maßstab der wahren Barmherzigkeit im Umgang mit anderen noch nicht erreicht hatte. Ich hatte nicht die Anforderung erfüllt, die der Meister an uns stellt:
„Von nun an sollt ihr bei allem, was ihr macht, zuerst an andere denken und euch bis zur Selbstlosigkeit kultivieren.“ (In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, 13.02.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Ich forderte mich deshalb nun selbst auf, bedingungslos freundlich und tolerant gegenüber anderen zu sein, auch gegenüber denjenigen, die mit mir zuvor Konflikte und Probleme hatten.
Als ich das erkannte, behandelte ich von da an meinen Schwiegervater aus meinem Innersten gütig und kümmerte mich mehr um sein Leben. Als er krank war, pflegte ich ihn geduldig und sorgfältig. Die Trennung zwischen meiner Schwägerin und mir war nun verschwunden. Als ihre Familie in Schwierigkeiten steckte, bemühte ich mich, ihr zu helfen. Es gibt keine Bedingung mehr dafür, dass ich nett zu anderen bin. Ich denke nicht mehr so egoistisch wie: „Wenn er gut zu mir ist, dann sage ich erst, dass er gut ist.“ Ich erinner mich jederzeit daran und stelle die Anforderung an mich, ein Mensch auf hoher Ebene zu sein, der ganz für andere da ist und der ohne Bedingung alle gleich behandelt.