(Minghui.org) Ich bin 67 Jahre alt. Es war im Jahr 1999, als ich Falun Dafa kennenlernte. Mein Mann ist kein Falun-Dafa-Praktizierender, hat aber in den letzten 20 Jahren der Verfolgung mit mir gelitten.
Während der Verfolgung, die ich erdulden musste, geriet unser Familienleben auf einen Tiefpunkt. Mein Mann übernahm die Verantwortung für die Familie und kümmerte sich allein um unseren Sohn. In unserem Geschäft verloren wir alles und mussten in einem gemieteten Haus leben.
Im Jahr 2000 wurde ich während des chinesischen Neujahrsfestes in ein Haftzentrum gesperrt, so dass mein Mann unseren Sohn über die Feiertage zu seinen Eltern brachte. Während sie dort waren, machten einige Familienmitglieder abfällige Bemerkungen über mich und fragten, warum ich nicht lieber ein friedliches Leben führen würde, anstatt nach Peking zu gehen. Einer seiner Verwandten schlug ihm vor, sich von mir scheiden zu lassen. Er meinte, er werde eine gute Frau für ihn finden. Mein Mann sagte: „Macht sie nicht nur Übungen, was ist daran falsch? Sie braucht keine Medikamente oder Spritzen und alle ihre Krankheiten sind verschwunden. Sie hat niemanden bestohlen oder ausgeraubt und nichts Böses getan.“ Schlecht gelaunt ging er weg und kehrte mit unserem Sohn nach Hause zurück.
Als ich aus der Haftanstalt nach Hause kam, sagte der Vermieter zu mir: „Am Neujahrstag war es so schade, dass sie nichts für den Feiertag hatten.“ Der Vermieter wollte meinem Mann helfen, Knödel zu kochen. Während sie die Knödel zubereiteten, wurde mein Mann ohnmächtig und fiel zu Boden. Normalerweise ist mein Mann ein sorgloser, humorvoller und großzügiger Mensch. Man kann sich vorstellen, wie viel Schmerz und Druck er zu diesem Zeitpunkt zu ertragen hatte.
Ich überlegte, nach Peking zu gehen, um das Fa zu bestätigen. Damals kultivierte ich mich erst seit etwas mehr als einem Jahr und mein Verständnis der Lehre war noch sehr begrenzt. Unser Leben war schwierig, wir hatten nichts und waren nur zu dritt. Ich wusste nicht, ob ich sicher zurückkehren würde, nachdem ich nach Peking gegangen war. Wenn nicht, wie würden die beiden dann zurechtkommen? Ich war hin- und hergerissen und dachte etwa zehn Tage lang darüber nach. Als mein Sohn zur Schule ging, weinte ich, wischte mir aber schnell die Tränen weg, als es Zeit für ihn war, nach Hause zu kommen. Meine emotionale Bindung beeinträchtigte mich stark.
Mein Mann sah, dass es mir schwerfiel, mich zu entscheiden, ob ich nach Peking gehen sollte oder nicht. Eines Tages fragte er mich: „Willst du Falun Dafa praktizieren?“ – Ja, das will ich.“ Er fragte: „Willst du nach Peking gehen?“ Ich antwortete: „Ja, aber ich möchte nicht von dir und unserem Sohn getrennt sein. Du hast viel gelitten, und ich könnte es nicht ertragen, dich wieder verletzt zu sehen. Ich bin hin- und hergerissen.“ Er fügte hinzu: „Wenn du praktizieren willst, solltest du nach Peking gehen. Wenn du nicht nach Peking gehen willst, dann praktiziere nicht. Das sind die einzigen beiden Wege, die du wählen kannst – es gibt keine andere Wahl.“
Durch seine Worte beruhigte sich mein aufgewühltes Herz. Ich dachte: „Ach, es gibt nur zwei Möglichkeiten, dann muss ich mich für das Praktizieren entscheiden. Wenn ich praktiziere, sollte ich nach Peking gehen. Ich habe keine andere Wahl.“ Als meine Gedanken fest wurden, half mir Meister Li, die menschlichen Anhaftungen loszuwerden, die mich behinderten, besonders die Anhaftung an die Zuneigung zur Familie. Am nächsten Tag gab mir mein Mann 300 Yuan und ich verließ entschlossen das Haus. Ich schlug den Weg der Kultivierung während der Fa-Berichtigung ein und erfüllte mein Gelübde.
Im Jahr 2014 wurden zwei lokale Praktizierende beim Verteilen von Shen-Yun-VCDs verhaftet. Als ich die Nachricht hörte, war ich etwas besorgt, weil ich es gewesen war, die die VCDs gebrannt hatte. Einer der verhafteten Praktizierenden kannte meine Adresse, weil er bei mir zu Hause gewesen war, um sie abzuholen. Ich erkannte, dass mein Denken nicht aufrichtig war. Und so sandte ich sofort aufrichtige Gedanken aus, um meine Gedanken zu korrigieren. Da ich dachte, dass es viele Dinge zu tun gab, die keinen Aufschub duldeten, besprach ich mit der Praktizierenden Lan, was wir tun könnten. Ich bat andere Praktizierende, aufrichtige Gedanken auszusenden, Informationen über die Verhaftungen zu sammeln und das Böse zu entlarven.
Auf dem Weg dorthin wurde mir plötzlich klar, dass ich den Hausschlüssel von Juhua hatte, einem der Praktizierenden, der verhaftet worden war. Die Verantwortung für den Schutz der Dafa-Ressourcen liegt bei jedem Praktizierenden. Juhua hatte Informationsmaterialien in seinem Haus. Ein paar Stunden waren vergangen. Wir mussten dem Bösen zuvorkommen, um keine Dafa-Ressourcen zu verlieren. Die Zeit war sehr knapp und die Verantwortung war groß. Ich konnte die Materialien nicht allein entfernen, konnte aber auch Lan nicht erreichen, da keiner von uns ein Mobiltelefon bei sich hatte. Ich suchte an verschiedenen Orten, konnte sie aber nicht finden. Ich wurde unruhig. Dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Wege der Kultivierung nicht gleichAlle im DafaAlles ohne EigensinnWege unter den Füssen, von alleine frei“ (Ohne Hindernisse, 16.04.2001, in: Hong Yin II)
Ich rezitierte immer wieder das Gedicht und versuchte, meine Ungeduld loszuwerden. Es galt, der Natur ihren Lauf zu lassen. Ich glaubte fest an den Meister und das Fa und war überzeugt, dass die Arrangements des Meisters die besten waren.
Ich sah Lan, als ich zum Tor eines Wohnkomplexes ging. Sie hatte auch nach mir gesucht. Wir unterhielten uns kurz und sie erzählte mir, dass sie gerade ein Polizeiauto gesehen habe, das vorbeigefahren sei. Wir eilten sofort zu ihrem Haus und fanden ihre Nachbarin, die auch mit mir verwandt ist. Wir beschlossen, die Materialien vorübergehend bei ihr zu lagern und sie dann nach Einbruch der Dunkelheit abzuholen. Nachdem wir zwei Ladungen transportiert hatten, klopfte jemand an Lans Tür. Es war die Freundin von Juhua, die mit einem Auto vorbeigefahren war. Wir waren angenehm überrascht und wussten, dass der Meister für diese Hilfe gesorgt hatte. Wir packten unsere Sachen in ihr Auto und fuhren sicher ab. Begeistert dankten Lan und ich dem Meister für das geniale Arrangement und den Schutz. Das Timing ihrer Ankunft war einfach perfekt.
Lan hatte mit mir bei der Herstellung der Materialien zur Erklärung der wahren Umstände zusammengearbeitet, aber nachdem ein Praktizierender verhaftet worden war, bekamen sie und ihre Familienmitglieder Angst und standen unter großem Druck. Sie wollte die Materialien nicht mehr herstellen, sondern die Ausrüstung zu mir nach Hause bringen.
Zu dieser Zeit standen mein Mann und ich auch unter Druck und er war besonders besorgt, dass ich in die Sache verwickelt werden könnte. Er war jedes Mal nervös, wenn es an der Tür klingelte. Immer wieder sagte er: „Unsere Familie ist zu einer kleinen Verarbeitungsfabrik geworden.“ Wie sollte ich ihm das erklären, wenn ich noch mehr Geräte ins Haus holte? Ich hatte einen schwierigen Moment, meine menschlichen Anschauungen kamen zum Vorschein und der freundliche Ton verschwand. Infolgedessen kritisierte ich Lan.
Für Kultivierende ist nichts zufällig. Es musste eine Xinxing-Prüfung sein. Ich schaute nach innen und fand diverse Anhaftungen: Egoismus, Angst, Jammern und Sentimentalität. Entschlossen beseitigte ich sie. Nachdem ich mich durch das Fa erhöht hatte, waren meine Gedanken reiner und ich sprach mit meinem Mann über die Möglichkeit, weitere Geräte aufzunehmen. Obwohl er besorgt war, ließ er es zu.
Zu dieser Zeit hatte mein Mann aufgrund eines Autounfalls ein gebrochenes Bein und musste auf Krücken gehen. Unsere Wohnung lag im sechsten Stock und es war schwierig für ihn, die Treppe hinauf- und hinunterzugehen. Er beschwerte sich jedoch nicht und wir brachten die Geräte und das Verbrauchsmaterial mit Hilfe eines anderen Praktizierenden und unseres Sohnes zu uns nach Hause. Ich war dankbar für ihre Hilfe. Als ich später meditierte, sah ich meinen Sohn vor mir, mit dem Rücken zu mir. Er machte einen Bogen mit seiner rechten Hand und griff nach etwas, während er es aufhob. Dann öffnete er seine Hand und ein Amulett mit der Aufschrift „Falun Dafa“ erschien darin. Ich war begeistert und dankte dem Meister für das schöne Geschenk.
Mein Sohn hat meine Kultivierung all die Jahre unterstützt, obwohl er darunter litt, als ich unrechtmäßig inhaftiert und schlecht behandelt wurde. Er litt seelisch und brach die Schule noch vor dem Abitur ab, gab mir aber nie die Schuld dafür. Wenn ich ein Problem hatte, ein Computersystem für einen anderen Praktizierenden zu installieren, oder wenn es ein Problem mit dem Computer eines Praktizierenden gab, half er mir manchmal, die Probleme zu lösen. Er half mir auch, Verbrauchsmaterial zu transportieren, oder war mir auf andere Weise behilflich. Außerdem unterstützte er mich in meinem Wunsch, Jiang Zemin anzuzeigen, weil dieser die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hatte.
Eines Tages erzählte er mir, dass ein Freund von ihm inhaftiert worden sei. Im Gefängnis habe er eine ältere Falun-Dafa-Praktizierende getroffen, die schon lange dort war. Er sagte, dass niemand sie jemals besucht habe, selbst ihre Familienmitglieder nicht. Sie hatte nicht einmal eine Bettdecke für ihr Bett. Ich weinte, als ich von ihrer Situation hörte. Mein Sohn fragte: „Warum weinst du?“ Ich sagte: „Wir sind Leidensgenossen, ihr Leiden ist wie mein Leiden. Sie ist über siebzig und sollte ihr Leben genießen, aber wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht wird sie verfolgt und leidet. Bitte hilf mir, ihren Namen und ihre Adresse herauszufinden. Ich werde auf der Minghui-Website einen Aufruf für sie starten. Vielleicht wird ihr das helfen.“ Mein Sohn bekam die Informationen, die ich brauchte.
Unsere ganze Familie ist Meister Li sehr dankbar.