(Minghui.org) Die Rentenzahlungen vieler Falun-Dafa-Praktizierenden werden zurückgehalten oder eingestellt. Da die Praktizierenden bei ihren Versuchen, ihr Recht zu wahren, auf viele Schwierigkeiten stoßen, möchte ich hier gerne meine Geschichte teilen und berichten, wie es mir gelang, dass meine Rente wieder ausgezahlt wurde.
Bereits im Jahr 2000 wurde ich für das Praktizieren von Falun Dafa in ein Arbeitslager gesperrt und meine Rentenzahlungen wurden gestoppt. Sechs Monate später wurde ich freigelassen und direkt wieder verhaftet und ins Arbeitslager gesperrt. Das wiederholte sich insgesamt 3-mal. Ich forderte die Behörden auf, meine Rente, einschließlich der einbehaltenen Beträge auszuzahlen, aber sie weigerten sich. 2007 begann ich, Beschwerdebriefe zu verfassen, in denen ich meine ausstehenden Rentenzahlungen einforderte. Den Rechtsweg beschritt ich nicht, da ich gar nicht wusste, wie man eine Klage einreicht.
Bevor ich angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, war ich sehr schüchtern. Mein Entschluss, Briefe zu schreiben, in denen ich die finanzielle Verfolgung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) aufdeckte, rührte daher, dass ich mehr Menschen das Ausmaß der Verfolgung aufzeigen wollte. In den Briefen zitierte ich aus dem Gesetz und gab auch einige Gespräche, die ich mit Beamten geführt hatte, wieder.
Ich suchte das hiesige Büro 610 auf und traf mich mit dem Vorgesetzten und einer weiteren Person. Ich erklärte ihnen, dass ich außerhalb der Stadt nach Arbeit suchen müsse, da sie sich weigern würden, meine Rentenzahlung wieder aufzunehmen und die zurückgehaltenen Beträge aus der Zeit meiner Inhaftierung freizugeben. Sie drohten damit, mich verhaften zu lassen, sollte ich meinen Wohnort verlassen. Ich antwortete, dass ich etwas essen müsse. Sie meinten, dass sie das nicht interessiere und ich meinen Glauben aufgeben müsse. Als sie bemerkten, dass ich mir ihre Namen und ihre Aussagen aufschrieb, sagte der Vorgesetzte, dass er keine Angst vor einer Anzeige meinerseits habe, da er sich nach den offiziellen Vorgaben richte. Ich bat ihn, mir eine Kopie dieser Vorgaben zu zeigen, was er verweigerte.
Es waren annähernd 80 Briefe, dich ich an alle relevanten Regierungsstellen in meiner Stadt, meinem Kreis, meiner Provinz und der Zentralregierung schickte. Bald darauf erhielt ich wieder meine Rente. Die Behörden befürchteten, dass sie die Auswirkungen nicht würden kontrollieren können, sollte ich noch mehr Briefe versenden. Das traf insbesondere auf die Beamten zu, die ich in den Briefen namentlich genannt hatte. Die Rentenstelle sicherte zu, die zurückgehaltene Rente nachzuzahlen, und stellte mir einen Schuldschein über mehr als 100.000 Yuan aus. In den folgenden Monaten wurde mir alles erstattet.
2008 wurde ich für vier Jahre in ein Arbeitslager gesperrt, 2012 ließ man mich frei. Anschließend suchte ich das Büro 610 und das Komitee für Politik und Recht auf und fragte nach meiner Rente. Sie waren höflich, wollten aber nichts tun. Sie meinten, sie würden mit meinem Anliegen sympathisieren, aber sie könnten mir nicht weiterhelfen, da es keine Vorgaben dafür gebe. Ich entgegnete, dass das Schreiben von Beschwerdebriefen an die Regierung zwar nicht mein Beruf, ich aber zum Leben auf meine Rente angewiesen sei. Ich legte ihnen dar, dass sie, indem sie mir meine Rente vorenthielten, mich förmlich dazu zwingen würden.
Ich zeigte ihnen einen Entwurf eines weiteren Briefes und fragte, ob denn irgendetwas von dem, was in dem Brief stand, nicht zutreffend sei. Sie sahen sich den Brief an und sagten nichts. Ich verschickte dutzende Briefe. Bald darauf rief mich der Vorgesetzte des städtischen Büro 610 an und informierte mich, dass der Provinzleiter ihn angewiesen habe, meine Rentenzahlung wieder aufzunehmen. Er habe persönlich beim hiesigen Büro 610 angerufen, um sicherzustellen, dass dies auch umgesetzt werde.
Aber das hiesige Büro 610 meinte, dass sie nicht auf Basis eines Anrufes agieren könnten. Sie bräuchten von der vorgesetzten Ebene ein unterschriebenes Dokument mit Stempel.
Und so verschickte ich eine weitere Runde Beschwerdebriefe. Der Vorgesetzte des städtischen Büros 610 informierte mich, dass der Provinzleiter ein Dokument an das hiesige Büro zugeschickt habe. Ich ging dorthin. Der Vorgesetzte verweigerte sich erneut, denn das Dokument sei in Wirklichkeit mein Beschwerdebrief und kein offizielles Schreiben gewesen.
Ich schrieb noch mehr Briefe. Schließlich trafen sich acht regionale und städtische Regierungsstellen persönlich, um meinen „Fall“ zu besprechen. Darunter waren meine alte Arbeitseinheit, das Komitee für Politik und Recht, die Finanzstelle und die Kommission für Disziplinaraufsicht. Sie einigten sich darauf, mir eine monatliche Zahlung von 980 Yuan zukommen zu lassen und dies gemeinsam zu verantworten, sollten ihre Vorgesetzten ihre Meinung irgendwann doch ändern.
Diese Entscheidung akzeptierte ich nicht und sprach mit einer Abordnung der Kommission für Disziplinaraufsicht von der Provinz, die unsere Stadt inspizierte. Ich überreichte ihnen alle Informationen, die ich griffbereit hatte, einschließlich der Briefe, die ich geschrieben hatte. Etwas später wies ein Vorgesetzter auf Provinzebene das städtische Büro 610 direkt an, meine Rentenzahlung in voller Höhe wieder herzustellen. Die Beamten vor Ort meinten, dass es ihnen unerklärlich sei, dass meine Rente tatsächlich wieder gezahlt werde.
Der ganze Vorgang ist ein Kultivierungsprozess. Jedes Mal, wenn man nach seiner Rente fragt, besteht der Sinn nicht darin, das Geld zu erhalten, sondern alleine darin, den Beteiligten eine Chance zu bieten, die Tatsachen über die Verfolgung zu erfahren. Egal was die Beamten auch sagen, liegt unser Fokus unverändert darauf, ihnen die Fakten über die Verfolgung mitzuteilen.
Der Meister hat mir Mut und Weisheit verliehen. Es liegt nicht in den Händen gewöhnlicher Menschen, darüber zu entscheiden, ob meine Rente gezahlt wird oder nicht. Der Meister möchte die Menschen erretten. Habt also keine Angst, denn das ist bloß eine menschliche Anhaftung. Je mehr wir aufdecken, was geschieht, desto mehr wird sich die finanzielle Verfolgung auflösen. Die Wiederaufnahme der Rentenzahlungen ist dann eine ganz natürliche Konsequenz.