(Minghui.org) Die über 60-jährge Liu Yuzhuo wurde im Jahr 2016 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa in ihrer Wohnung festgenommen. Das Gericht verurteilte die Praktizierende aus der Stadt Yingkou, Provinz Liaoning zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro).
Im Frauengefängnis der Provinz Liaoning wurde Liu gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen. Außerdem verboten ihr die Wärter, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Nach ihrer Freilassung im Jahr 2020 konnte Liu keine Arbeit finden. Die Behörden verweigerten ihr die Rente, sodass sie in eine finanzielle Notlage geriet.
Am 28. Juni 2016 um 6 Uhr morgens klopfte es an Lius Tür. Als sie öffnete, stürmten Polizisten herein und nahmen sie in Gewahrsam. Die Beamten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten Computer, Drucker, Aufbewahrungsboxen und Druckerpapier. Die Beamten bezeichneten dies als „Schmugglerware“. Nur im Schlafanzug bekleidet wurde Liu in die Haftanstalt von Yingkou überführt.
Nach acht Monaten Haft verhandelte das Bezirksgericht Zhanqian Lius Fall am 15. Februar 2017. Am 26. April verurteilte der Richter sie zu vier Jahren Haft mit der Anschuldigung, Handzettel über Falun Dafa verteilt zu haben. Der Richter erklärte die beschlagnahmten Gegenstände inklusive Lius Mobiltelefon als „Schmugglerware“. Die Herausgabe der Dinge wurde verweigert.
Gegen das Urteil legte Liu beim Mittleren Gericht von Yingkou Berufung ein, die jedoch zurückgewiesen wurde. Am 22. August 2017 erfolgte ihre Verlegung ins Frauengefängnis der Provinz Shenyang.
Im Gefängnis angekommen erlaubten die Wärter Liu nicht, Dinge des täglichen Bedarfs wie Toilettenpapier, Lebensmittel oder Unterwäsche zu kaufen. Ihre Familie konnte zwar Bargeld auf ihrem Gefängniskonto einzahlen, aber Liu konnte nicht darauf zugreifen.
Lius Familie teilte der Praktizierenden mit, dass sie im Jahr 2017 insgesamt 600 Yuan auf ihr Konto eingezahlt habe. Bekommen hatte Liu jedoch nichts. Liu schrieb an den Gefängnisdirektor, dass sie dringend Geld für notwendige Käufe benötigte. Der Direktor und die Wärter jedoch behaupteten, dass man das Geld nicht finden könne, da einige Informationen auf der Karte fehlten. Da Liu keinerlei Zugang zu dem eigenzahlten Geld hatte, musste sie sich Kleidung, Taschentücher und Waschmittel von den Mitgefangenen leihen, wenn die Wärter gerade nicht hinsahen.
Die Wärterin Sun Shuang stiftete die Gefangene Wang Na häufig dazu an, Praktizierende anzugreifen, die sich der „Umerziehung“ widersetzten. Mit einem Besenstiel stieß Wang ihnen gegen die Geschlechtsteile. Sie verprügelte sie und zwang sie, lange Zeit stillzustehen, oder versuchte, sie dazu zu bringen, die Garantieerklärung zur Aufgabe von Falun Dafa zu unterschreiben. Manchmal verbot Wang der gesamten Abteilung das Fernsehen, wenn sich Praktizierende der „Umerziehung“ widersetzten. Auf diese Weise wurde Hass gegen die Praktizierenden geschürt.
Die Wärter zwangen die Gefangenen und Praktizierenden zudem, jeden Tag extrem lange unbezahlte Arbeit zu verrichten. Mit dem Geld wurde das Gehalt der Beamten aufgebessert. Wenn die Häftlinge die vorgeschriebene Arbeitsquote nicht erfüllten, wurden sie bestraft. Aber nicht nur Zwangsarbeit mussten die Praktizierenden über sich ergehen lassen, sondern auch Gehirnwäsche. Da sie ständig von Gefangenen überwacht wurden, konnten sie auch nicht miteinander sprechen. Auch der Zugang zu den Toiletten wurde ihnen verweigert.
Als Liu im Jahr 2016 verhaftet worden war, hatte sie bei einem Privatbetrieb gearbeitet. Zur Zeit ihrer Freilassung am 27. Juni 2020 hatte sie wegen ihrer Inhaftierung vier Jahre Gehalt eingebüßt. Da sie weiterhin Falun Dafa praktizierte, wagte es niemand, sie einzustellen. Auch Rentenzahlungen wurden ihr verweigert. Jetzt ist Liu von finanzieller Unterstützung ihrer Familie abhängig.
Liu war schon früher mehrfach wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden, erstmalig im Jahr 2003. Beamte hielten sie zunächst in der Haftanstalt Yingkou fest. Später erfolgte eine sechsmonatige Haftstrafe. Im Jahr 2012 wurde sie abermals festgenommen, als sie die Praktizierende Jiao Guizhen besuchte. Wie hätte Liu auch ahnen können, dass die Polizei gerade Jiaos Wohnung durchsuchte. Nach 15 Tagen Gewahrsam in der Haftanstalt Yingkou wurde Liu für eine Woche in die Gehirnwäsche-Einrichtung Fushun verlegt. Wegen körperlicher und geistiger Misshandlungen erlitt sie einen Herzinfarkt und wurde daraufhin entlassen.